Justizvollzugsanstalt Hamm: Unterschied zwischen den Versionen

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Die heutige Anstalt in der Stadtmitte wurde als viergeschossiges Gebäude in den Jahren 1927/28 als Gerichtsgefängnis erbaut und am [[1. April]] [[1930]] bezogen.


=== Baudenkmaleintrag (1998) ===
Im April [[1998]] wurde die JVA unter [[Denkmalliste|Denkmalschutz]] gestellt:
<blockquote>Die JVA Bismarckstraße 3 ist bedeutend für die Stadt Hamm und für die Geschichte des Menschen in der Region. Sie dokumentiert anschaulich zeittypische Vorstellungen der 1920er Jahre über den Strafvollzug bzw. von der Verwahrung von Untersuchungsgefangenen.
Für ihre Erhaltung und Nutzung sprechen wissenschaftliche, hier bau- und justizgeschichtliche Gründe. Die JVA Hamm stellt ein bemerkenswertes Beispiel des konservativen staatlichen Baus im Preußen der Weimarer Republik dar. Vorherrschend ist hier eine „sprechende“ Architektur, die mit traditionellem Repertoire Inhalte vermittelt. Während die Rechtsprechung (Amtsgericht, Oberlandesgericht) wie auch die Verwaltung des Gerichtsgefängnisse in noblen, jedoch monumentalen Formen gekleidet ist, schließt sich der eigentliche Gefängnisbau wie eine Festung nach außen hin ab.
Der Denkmalwert erstreckt sich auf die gesamte Bausubstanz.</blockquote><ref>vgl. Denkmalwertbegründung – zitiert nach [[Denkmalliste der Stadt Hamm]], Bestandsverzeichnis lfd. Nummer 241.</ref>
=== Neues Jahrtausend ===
Im Frühjahr [[2022]] kam es in der JVA zu einem Großausbruch des Coronavirus. Erste Fälle mit vier Angestellten und acht Häftlingen wurden am [[28. Februar]] erfasst, anschließend wurden innerhalb einer Woche mehr als 80 Häftlinge und ca. 40 Beamte positiv getestet. Der Betrieb konnte trotz angespannter Personallage fortgesetzt werden, allerdings entfielen unter anderem Gefangenenbesuche, Transportfahrten, Arbeitsmaßnahmen und Freizeitangebote.<ref>[https://www.wa.de/hamm/coronavirus-in-hamm-sti1428766/corona-massenausbruch-im-gefaengnis-viele-faelle-akut-in-jva-hamm-91393622.html Frank Osiewacz: „Corona-Massenausbruch im Hammer Knast: mehr als 100 Fälle!“ in: Wa.de vom 7. März 2022]</ref>
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Version vom 14. März 2023, 11:50 Uhr

Justizvollzugsanstalt (JVA)
Baudenkmal Bismarckstraße 3
Bismackstr._3_(Hamm)_JVA.JPG
Bezirk Hamm-Mitte
Stadtteil Mitte
Adresse Bismarckstraße 3
PLZ 59065
Typ Öffentliches Gebäude
Gebäudetyp Haftanstalt
Existiert seit 1927/28
Denkmalliste Stadt Hamm No. 241 seit dem 22. April 1998
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Stand der Daten 14.03.2023
Justizvollzugsanstalt – Eingangsportal

Die Justizvollzugsanstalt Hamm ist eine Anstalt des geschlossenen Vollzuges für in der Regel 168 männliche Gefangene,[1][2] die sich seit 1930 im Zentrum der Stadt in unmittelbarer Nachbarschaft von Amtsgericht, Arbeitsamt, Finanzamt, Polizeipräsidium und Rathaus befindet.

Die als „Atriumbau“ errichtete Anstalt wurde mehrfach erweitert und umgebaut[2] und steht seit April 1998 unter Denkmalschutz.

Aufgaben

Justizvollzugsanstalt

Die JVA Hamm ist zuständig für folgende Gefangene:[3]

  • Untersuchungsgefangene des Landgerichtsbezirks Arnsberg sowie der Amtsgerichte Hamm, Kamen, Delbrück und Lippstadt
  • Strafgefangene des Regelvollzugs mit einer Vollstreckungszuständigkeit von bis zu 18 Monaten
  • Zivilhäftlinge (Ordnungs-, Sicherungs-, Zwangs- und Erzwingungshaft) im Landgerichtsbezirk Paderborn sowie den Amtsgerichtsbezirken Hamm und Kamen
  • Personen in Strafarrest, die ihren Wohnsitz im Landgerichtsbezirk Arnsberg haben
  • Auslieferungshäftlinge für das Oberlandesgericht Hamm

In Strafhaft befinden sich hier alle Gefangenen, die ihren Wohnsitz im Landgerichtsbezirk Arnsberg sowie den Amtsgerichtsbezirken Hamm, Kamen, Lünen, Unna, Altena, Iserlohn haben. Personen mit Freiheitsstrafen von 9–18 Monaten, die ihren Wohnsitz in Ahaus, Borken Rheine und Steinfurt haben, sitzen ebenfalls hier ein.[3]

Ferner ist die JVA Hamm auch Transportumlaufleitende Behörde und Zentralstelle für Angelegenheiten des Gefangenentransports,[2] das heißt, sie verfügt über zwei Gefangenentransportbusse mit 28/29 Plätzen und ist in das bundesweite Gefangenentransportwesen eingebunden. Daneben transportieren Bedienstete Gefangene zu 17 Amtsgerichten und Maßregelvollzugseinrichtungen.

Auch der Leiter der Zentralen Waffenkammer der Justiz NRW gehört zur JVA Hamm.[2]

Geschichte

Neubau bzw. Anbau

Die heutige Anstalt in der Stadtmitte wurde als viergeschossiges Gebäude in den Jahren 1927/28 als Gerichtsgefängnis erbaut und am 1. April 1930 bezogen.

Baudenkmaleintrag (1998)

Im April 1998 wurde die JVA unter Denkmalschutz gestellt:

Die JVA Bismarckstraße 3 ist bedeutend für die Stadt Hamm und für die Geschichte des Menschen in der Region. Sie dokumentiert anschaulich zeittypische Vorstellungen der 1920er Jahre über den Strafvollzug bzw. von der Verwahrung von Untersuchungsgefangenen.

Für ihre Erhaltung und Nutzung sprechen wissenschaftliche, hier bau- und justizgeschichtliche Gründe. Die JVA Hamm stellt ein bemerkenswertes Beispiel des konservativen staatlichen Baus im Preußen der Weimarer Republik dar. Vorherrschend ist hier eine „sprechende“ Architektur, die mit traditionellem Repertoire Inhalte vermittelt. Während die Rechtsprechung (Amtsgericht, Oberlandesgericht) wie auch die Verwaltung des Gerichtsgefängnisse in noblen, jedoch monumentalen Formen gekleidet ist, schließt sich der eigentliche Gefängnisbau wie eine Festung nach außen hin ab.

Der Denkmalwert erstreckt sich auf die gesamte Bausubstanz.

[4]

Neues Jahrtausend

Im Frühjahr 2022 kam es in der JVA zu einem Großausbruch des Coronavirus. Erste Fälle mit vier Angestellten und acht Häftlingen wurden am 28. Februar erfasst, anschließend wurden innerhalb einer Woche mehr als 80 Häftlinge und ca. 40 Beamte positiv getestet. Der Betrieb konnte trotz angespannter Personallage fortgesetzt werden, allerdings entfielen unter anderem Gefangenenbesuche, Transportfahrten, Arbeitsmaßnahmen und Freizeitangebote.[5]

Im Sommer des selben Jahres fungierte die JVA Hamm als Kulisse für die Anfangsszenen des Abschlussfilmprojekts einer Studentin der Filmregie an der Ruhrakademie Schwerte unter dem Titel „Südwesten – Richtung Freiheit“.[6]

Leiter

Statistik

  • 77 der 163 Gefangenen (47,24 %) waren mit Stichtag 31. März 2021 Ausländer. 2015 waren es noch knapp sieben Prozentpunkte weniger (40,35 %). Der Höchststand wurde 2018 mit 100 von damals 179 Häftlingen erreicht.[9]
  • Jeder Gefangene verursachte 2021 tägliche Kosten von 178,91 Euro. 2015 lagen diese noch bei 133,55 €, 2018 betrugen sie 139,84 €.[9]

Elefant

Die JVA ist mit einem kleinen Elefanten an der Elefantenparade beteiligt:

?
Sponsor:
?
Künstler:
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Elefantenparade:
?
Standort:
vor der Justizvollzugsanstalt
Elefant Mini JVA.jpg
Die Daten wurden zuletzt aktualisiert am 14.03.2023 - Elefanten-Artikel

Kontaktdaten

Bismarckstraße 5
59065 Hamm
Telefon: (02381) 9028 0
Telefax: (02381) 9028 201
E-Mail: poststelle@jva-hamm.nrw.de

Geografische Koordinaten

Koordinaten: 51° 40' 37.64" N, 7° 49' 12.16" O

Weblinks

Einzelnachweise