Urkunde 1447 Juni 5
Am 5. Juni 1447 bestätigt Johann, ältester Sohn von Kleve und von der Mark, der Stadt Hamm die von seinem Onkel Gerhard von Kleve und von der Mark verliehenen Privilegien bezüglich des Schlosses Mark, der Ratswahl und des Aufenthalts von Juden in der Stadt.
Ausfertigung
Das Dokument enthielt bei Einsichtnahme durch Overmann kein Siegel, sondern nur einen Pergamentstreifen. Deshalb bezweifelt Overmann, dass das Dokument trotz entsprechender Ankündigung im Text gesiegelt wurde. [1] Das Original des Briefes befand sich im Stadtarchiv Hamm und wurde während des 2. Weltkriegs bei einem Luftangriff der alliierten Truppen zerstört.
Wortlaut
Das Dokument hat folgenden Wortlaut:[2]
Wij Johann aldeste soen van Cleve und van der Marke etc. doyn kund allen luden und bekennen in dussen openen breyve vor uns, unse erven und nakomelinge, so alz unse leyve oeme Gerart van Cleve, greve to der Marke burgermesteren, raide und der alingen gemeynheit to Hamme vortijdes hevet doyn vorbreyven und besegelen, dat up den huys und slote tor Marke neymant wonen noch bevell dar hebn en sullen, de en sin eirsten borgere ton Hamme, und den van den Hamme dar nyn schade van to scheyne, und dat de raid ron Hamme, alz de gesatet wert alle jar up sunte Peters dach ad cathedram, solle blyven gelich alz de dan gesatet wert, und des nycht to voranderzeden, und dat bynnen der stad ton Hamme nyne joden wonen sullen nummermer, und sodane voreynynge, vorbuntnysse und vorbreyvinge se myt unsen leyven oeme Gerarde vurscreven, ritterschop und steden des landes van der Marke und andern steden hebn, sollen und willen wij se dar by laten und behalden, so vele unss des antreffet und antreffende mach werden, und dusses nergent mede to voranderzeden sunder alle argeliste und geveirde. Alle punte vurscreven hebn wij Johan, aldeste soen van Cleve und van der Marke vurscreven gelovet, stede, vast und unverbroken to haldene, und hebt des to oirkunde der warheit unse segel myt unser wytschop gunstlike doyn hangen an dussen bryff. Gegeven in den jaren unss Heren dusent veirhundert seven und veirtich, up den mandach na dem achteden dage Pinxsten.
Bezüge zu anderen Urkunden
Die Urkunde nimmt selber Bezug auf entsprechende Übereinkommen zwischen Graf Gerhard von Kleve, Graf von der Mark, mit der Stadt Hamm, der dort ansässigen Ritterschaft und anderen märkischen Städten. Es handelt sich dabei um folgende Urkunden:
- Urkunde vom 13 November 1419: Bündnis zwischen Gerhard von Kleve und von der Mark mit Ritterschaft und Bürgerschaft von Hamm mit Privilegienzusage, falls Gerhard Landesherr in der Mark wird.
- Urkunde vom 2. Januar 1421: Bestätigung der 1419 zugesagten Privilegien
- Urkunde vom 19. Jamuar 1421: nochmalige Bestätigung der Privilegien durch Gerhard von Kleve und von der Mark
- Urkunde vom 6. Mai 1427: nochmalige Bekräftigung der verliehenen Privilegien und des Bündnisses mit der Stadt Hamm und der Ritterschaft
- Urkunde vom 29. September 1430: Bestätigung des Judenprivilegs durch Gerhard von Kleve und von der Mark
Anmerkungen
- ↑ vgl. Overmann 1903, S, 25
- ↑ zitiert nach Overmann 1903, S. 24-25