Urkunde 1269 Juli 25
Edelherr Hermann von der Lippe resigniert am 25. Juli 1269 sein Vogteirecht und sonstige Rechte an den in der Urkunde von 25. April 1269 aufgeführten Gütern zu Lippborg zu Gunsten des Klosters Welver, wofür er die Vogtei an einem Hause in Wiselderen bei Uentrop erhält.
Wortlaut
Die Urkunde wird nach WUB 7 (S. 601) zitiert: [1]
In nomine Domini, amen. Nos Hermannus de Lippia universis Christi fidelibus ad quos presens scriptum pervenerit salutem. Tenore presentium protestamur et notum facimus presentibus et futuris, quod, cum Hinricus miles dictus Scredere gogravius in Alen de pleno consensu Elysabet uxoris sue, Hermanni filii sui ac omnium heredum suorum domum in Libborg sitam ultra rivum et casam iuxta Libborg cum omnibus suis attinentiis in pratis, agris, rubetis et piscatura Were) pro certa summa pecunie vendidisset ecclesie et conventui in Welvere ordinis Cysterciensis, prefatus H(inricus) Scredere cum suis heredibus advocatiam predictorum bonorum nobis a quo hanc in pheodo tenuerat reddidit resignando. Nos itaque circa prefatam ecclesiam et conventum in Welvere et sanctimoniales ibidem Deo famulantes pium gerentes affectum advocatiam et quicquid iuris in prefatis bonis habuimus de consensu fratris nostri domini Bernardi de Valkenberg ac omnium heredum nostrorum liberaliter et integraliter sibi contulimus pleno iure in perpetuum possidenda. Pro cuius quidem recompensatione advocatie advocatiam cuiusdam domus site in Wiselderen iuxta Unkintorp a dicto H(inrico) Scredere et suis heredibus recepimus et ipsi eiusdem domus advocatiam in pheodo duximus concedendam et exinde ipse Hinricus) et sui heredes nobis erunt in perpetuum homagio fidelitatis asstricti. In cuius venditionis, resignationis et nostre collationis testimonium hanc litteram super hiis confectam sigilli nostri iussimus munimine roborari. Petivimus insuper ad maiorem omnium predictorum evidentiam presenti littere sigillum dilecti fratris nostri domini Bernardi de Valkenberg apponi. Acta sunt hec anno Domini M.CC.LX.IX circa festum beati Jacobi apostoli.
Übersetzung
Im Namen des Herrn, amen. Wir, Hermannus von Lippe (Lippia), entbieten allen Christgläubigen, zu denen dieses Schreiben gelangt, Gruß.
Mit diesem Schreiben bezeugen und machen wir den Gegenwärtigen und Zukünftigen kund, dass Heinrich, der Ritter, genannt Scredere, Gograf in Ahlen, mit voller Zustimmung seiner Ehefrau Elysabet, seines Sohnes Hermannus und all seiner Erben ein Haus in Lippborg jenseits des Flusses und ein Haus neben Lippborg mit all seinem Zubehör an Wiesen, Äckern, Rodungen und der Fischerei ("Were") für eine bestimmte Geldsumme der Kirche und dem Konvent in Welver (Welvere) des Zisterzienserordens verkauft hat. Der vorgenannte Heinrich Scredere hat die Vogtei der vorgenannten Güter uns, von dem er sie als Lehen hielt, abgetreten und resigniert.
Wir also, in frommer Zuneigung zu der vorgenannten Kirche und dem Konvent in Welver und den dort Gott dienenden Nonnen, haben die Vogtei und alles Recht, das wir an den vorgenannten Gütern hatten, mit Zustimmung unseres Bruders, des Herrn Bernhardus von Valkenberg, und all unserer Erben, ihnen freigiebig und vollständig übertragen, damit sie es auf ewig mit vollem Recht besitzen.
Als Entschädigung für diese Vogtei haben wir von demselben Heinrich Scredere und seinen Erben die Vogtei eines Hauses in Wiselderen bei Uentrop (Unkintorp) angenommen und ihm die Vogtei desselben Hauses als Lehen zuerkannt. Von da an werden Heinrich und seine Erben uns auf ewig in Treue verpflichtet sein.
Zum Zeugnis dieses Verkaufs, der Resignation und unserer Übertragung haben wir befohlen, dieses darüber verfasste Schreiben mit der Bestätigung unseres Siegels zu bekräftigen. Ferner haben wir zu größerer Klarheit all des Vorgenannten erbeten, dass das Siegel unseres geliebten Bruders, des Herrn Bernhardus von Valkenberg, an dieses Schreiben angebracht wird.
Dies geschah im Jahre des Herrn 1269 um das Fest des heiligen Apostels Jakobus.
Standort
Landesarchiv NRW, Abteilung Westfalen, Münster [2]
Weblink in der Digitalen Westfälischen Urkundendatenbank
http://www.westfaelische-geschichte.de/que68930
Literatur
- Westfälisches Urkundenbuch. Band 7. Die Urkunden des kölnischen Westfalens vom J. 1200-1300. Münster 1901