St. Stephanus (Heessen)
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Die katholische Pfarrkirche St. Stephanus liegt im Stadtbezirk Heessen und steht seit 1985 unter Denkmalschutz. Nachdem sie über Jahrhunderte kirchlicher Mittelpunkt der Pfarrgemeinde St. Stephanus (Heessen) war, ist sie nun die Pfarrkirche der zum Ende des Jahres 2004 neu gegründeten Pfarrgemeinde Papst Johannes XXIII..
Geschichte
Die Ursprünge der Kirche St. Stephanus reichen bis in das 10. Jahrhundert zurück. Ein romanischer Hallenbau vom Anfang des 14. Jahrhunderts musste man 1863 bis auf den Turm wegen Baufälligkeit abbrechen. Der Turm sollte beim anstehenden Neubau als Glockenturm erhalten bleiben. Bei einem Blitzschlag im September 1915 wurde er jedoch durch Feuer so schwer beschädigt, dass die Reste später abgebrochen wurden. Heute erinnert eine im Boden eingelassene Gedenktafel an den Standort.[1]
Die Grundsteinlegung zum heutigen Kirchenbau fand am 30. April 1874 statt. Die Weihe erfolgte am 13. Dezember 1876 durch Pfarrer Heinrich Evelt.
Im Januar 2012 begannen aufwendige Renovierungs- und Umgestaltungsarbeiten des Kirchenraumes, die in 2013 abgeschlossen wurden.
Baubeschreibung
Bei der Kirche St. Stephanus handelt es sich um eine große Hallenkirche in Ziegeltechnik mit fünf Jochen und sehr breiten Mittelschiff. Sie besitzt gemauerte Kreuzgratgewölbe auf Säulen, einen fünfseitigen Hauptchor sowie dreiseitige Nebenapsiden. Die Westfassade mit einem Mittelportal und zwei seitlichen Eingängen ist einschließlich der Türme von 1935. Die Kirche mit durchgehend dreiteiligen Maßwerkfenstern ist mit einer Schieferdeckung auf dem Walmdach versehen. Das Schiff musste aufgrund massiver Zerstörungen nach dem Kriegsende (ab Dezember 1947) neu errichtet werden.
Baudenkmaleintrag
Die Denkmaleigenschaft bezieht sich auf das Äußere ohne moderne Zutaten (nach 1945), auf das Innere (soweit in historischer Form erhalten) und das konstruktive Gefüge. Die Kirche ist für die kultur- und sozialgeschichtliche Entwicklung des früheren Dorfes Heessen von Bedeutung. [2]
Fotogalerie
Pfarrkirche St. Stephanus von der Fährstraße aus
Presseberichte
Literatur
- Friedrich Wilhelm Jerrentrup: Katholische Pfarrkirche St. Stephanus
in: Beaugrand, Jerrentrup, Nowoczin, von Scheven, Peter, Feußner, Kirchen der Neuzeit in Hamm, Hamm 2002, Seite 40 bis 43 - N.N.: Baudenkmalbeschreibung No. 30, Stadt Hamm - 65/Untere Denkmalbehörde
Urkunden
- Urkunde 1351 Januar 20 - Errichtung einer Vikarie
Geografische Koordinaten
Koordinaten: 51° 42' 15.10" N, 7° 50' 41.51" O
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ vgl. Vom Blitz getroffen. Der Turm der romanischen Stephanuskirche stand noch bis zum Jahr 1915. Nachdem er ausgebrannt war, wurde auch er abgerissen. Westfälischer Anzeiger vom 23. Dezember 2008
- ↑ Denkmalwertbegründung - zitiert nach Denkmalliste der Stadt Hamm, Bestandsverzeichnis lfd. Nummer 23