Das HammWiki lädt zu einem Stammtisch: Am 12. November um 19:00 in den Zunft-Stuben, Oststraße 53. Nutzer des HammWiki sind herzlich eingeladen, um über das HammWiki zu diskutieren, meckern, Vorschläge einzubringen, … |
Rathaus Bockum-Hövel
|
Obwohl bereits abzusehen war, dass Bockum-Hövel nach Hamm eingemeindet werden würde, ließ die damalige Stadt Bockum-Hövel zwischen Juni 1971 und Dezember 1972 das Rathaus Bockum-Hövel errichten. Mit der zweiten Phase der kommunalen Gebietsreform, die 1975 ihren Abschluss fand, ging das Rathaus dann in die Trägerschaft der Stadt Hamm über. Diese siedelte dort Teile der Verwaltung an. So war über Jahre hinweg das Sozialamt für mehrere Stadtbezirke hier ansässig. Gegenwärtig ist das Rathaus der Sitz der Bezirksvertretung, des Bürgeramtes, des Kommunalen Job Centers Hamm und einiger weiterer Ämter und Behörden.
Baugeschichte und Architektur
Am 15. Mai 1956 erhob die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen die Gemeinde Bockum-Hövel zur Stadt. Diese fasste Ende der 1960er Jahre den Entschluss, ein eigenes Rathaus zu errichten. Zu diesem Zweck wurde ein Wettbewerb ausgeschrieben, der im Juni 1969 entschieden werden konnte. Dieser Zeitpunkt entspricht etwa dem Beginn der zweiten Phase der Gemeindegebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Die Planungen für das Rathaus wurden fortgesetzt, obwohl sich bereits herauszukristallisieren begann, dass Bockum-Hövel wahrscheinlich Hamm angegliedert werden würde.
Den Zuschlag für das Bauprojekt erhielten die Architekten HPP Hentrich – Petschnigg & Partner KG aus Düsseldorf und ihr Partner, der Architekt H. Höllges. Projektleiter waren Diplomingenieur K. Ossmann (Planung) und Bauingenieur F. Dillenberger (Bauleitung), als weitere Mitarbeiter traten D. Fock, E. Heuser, E. Schlenkermann und Ha. Urselmann in Erscheinung.
Im Juni 1971 wurde mit dem Bau des Rathauses begonnen. Die Fertigstellung erfolgte im Dezember des Jahres 1972, in dem das Gebäude von der Stadt Bockum-Hövel bezogen wurde. Das Rathaus Bockum-Hövel hat eine Nutzfläche von 3.500 m2 bei einem umbauten Raum von 29.000 m³. 1974 erschien in der April-Ausgabe der DBZ (Deutsche Bauzeitschrift), die damals noch eine Bertelsmann-Fachzeitschrift war, unter der Überschrift „Architektur, Entwurf, Detail“ eine kurze Baubeschreibung des Rathauses mit folgendem Wortlaut:
„Der nach allen Seiten gleichwertig orientierte Baukörper berücksichtigt seine zentrale Lage im neu gestalteten Stadtmittelpunkt von Bockum-Hövel. Um die Bedeutung des Rathauses im Stadtbild zu dokumentieren, wurden die Baumassen ihrer Funktion entsprechend plastisch gegliedert. Zusätzlich wurde das Eingangsniveau angehoben und die Höhenentwicklung der geplanten Nachbarbebauung angepaßt.
Durch das Anheben des Rathausplatzes sind die Verkehrsverbindung zwischen der Theodor-Heuss-Straße und der Ratenstrauchstraße sowie die Anordnung der Bediensteten-Einstellplätze über halbgeschossige Rampen möglich. Die sich ineinander verklammernden Freiflächen des Rathausplatzes sind mit dem Marktplatz, den beiden Einkaufszentren und der Theodor-Heuss-Straße über Rampen und Treppen verbunden. Die Konzeption der Außenbereiche zielt auf weitere räumliche und optische Fortsetzung nach allen Seiten.
Die Gesamtanlage ist in drei Raumgruppen unterteilt: Das Eingangsgeschoß für die publikumsintensiven Ämter, wie Sozialamt, Jugendamt, Kriminalpolizei (in Verbindung mit der darunter liegenden Schutzpolizei), Stadtkasse, Ordnungsamt und Standesamt.
Das Repräsentationsgechoß des Rates und der Stadtverwaltung in Verbindung mit dem Hauptamt und dem Foyer mit Sitzungssaal und Fraktionsräumen. Diese lassen sich durch Öffnen der Trennwände zu einer großen Einheit zusammenfassen und sind für Zuschauer über eien separaten Eingang zu erreichen.
Die weiteren Obergeschosse für die Büroräume der Verwaltungsarbeit sind zweibündig angelegt.
Ein wesentlicher Faktor der Wirtschaftlichkeit ist das Anheben des Eingangsgeschosses, wodurch die unterste Ebene über dem Grundwasserpegel liegt und eine aufwendige Wannenkonstruktion vermieden werden konnte.
Die Erweiterung ist in einem separaten Baukörper vorgesehen, der in den Obergeschossen mit dem Hauptbau verbunden wird. Als Konstruktion wurde ein Stahlbeton-Skelett mit normalen Stützweiten gewählt. Auskragende Umgänge werden als Sonnenschutz und zu Reinigungszwecken benutzt. Der Konstruktionsraster ist unabhängig vom Büroachsmaß, so daß Trennwände an die Fassade anschließen können, ohne durch Stützen behindert zu werden. Die Fassade besteht aus 1,80 m breiten Fertigteilen, die verglast oder geschlossen sind.
Der Ratssaal und die angrenzenden Fraktionsräume sind klimatisiert. Die Elt.-Versorgung der Büroräume erfolgt über Bodenkanäle.“
Heutige Nutzung
In den späten 1990er-Jahren wurden viele Ämter und Behörden der Stadt Hamm zentralisiert und zu Bürgerämtern zusammengefasst, von denen jeder Stadtbezirk eines erhielt. Das Bürgeramt des Stadtbezirks Hamm-Bockum-Hövel wurde im Rathaus am heutigen Teichweg 1 angesiedelt, wo es sich immer noch befindet. Das Rathaus ist außerdem der Sitz der Bezirksvertretung, des Kommunalen JobCenters Hamm sowie weiterer Ämter und Behörden.
Bezirksvertretung
Die Stadt Hamm ist in sieben Stadtbezirke gegliedert, von denen Bockum-Hövel seit 1975 einer ist. Die Bezirksvertretung des Stadtbezirks wird durch die Bürgerschaft auf gesondertem Stimmzettel auf fünf Jahre gewählt. Sie hat neunzehn Mitglieder und wählt aus ihrer Mitte den Bezirksbürgermeister (ehemals Bezirksvorsteher), der den Vorsitz über die Bezirksvertretung ausübt und den Stadtbezirk nach außen repräsentiert.
→ siehe Artikel über die Bezirksvertretungen.
Bürgeramt
→ siehe Artikel über die Bürgerämter
Kommunales JobCenter
→ siehe Artikel über das Kommunale Job Center Hamm
Fotos
Trivia
- Seit Einführung der Hartz-Reformen wurde das Gebäude im Volksmund, da dort das Job-Center zu finden ist, auch Hartz-Burg genannt.