Biber in der Hammer Lippeaue

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Biber in der Lippeaue, 8. Juni 2015
Biber in der Lippeaue, 8. Juni 2015

Wer mit offenen Augen durch die Hammer Lippeaue ging, wusste schon länger, dass sich hier wieder Biber angesiedelt haben. Davon zeugen die vielen Verbiss-Spuren an Bäumen in den Wintermonaten. Die Wiederansiedlung des Bibers gilt auch als ein Erfolg der Projekte LIFE und LIFE+ zur Renaturierung der Lippeauen.

Das Umweltamt der Stadt Hamm und die Arbeitsgemeinschaft Biologischer Umweltschutz haben umfangreiche Studien in Auftrag gegeben und durchgeführt. So wurden etwa im Auftrag des Kreis Soest die Biberspuren von Lippborg bis Lippstadt kartiert. Die Experten gehen davon aus, dass es auf Hammer Stadtgebiet zwei Biber-Reviere gibt. Wenn man die Lippe aufwärts fährt, häufen sich die Biberspuren, insbesondere im Gebiet Im Winkel bei Bünninghausen. Dort sind viele Bäume von Bibern umgesägt. Dort existiert auch eine Beobachtungsstation und der Besuch ist ausdrücklich erwünscht.

Die sozialen Medien, darunter Linsenfutter Hamm, berichten zeitnah über den Biber. Der Westfälische Anzeiger und die Lippewelle berichten ebenfalls regelmäßig.

Geschichte

Schon seit 2010 sind durchziehende Biber auf Hammer Stadtgebiet beobachtet worden. Wahrscheinlich sind sie die Lippe aufwärts aus der Gegend um Wesel gekommen. Die Beobachter informierten das Hammer Umweltamt und verzichteten bewusst auf eine Berichtserstattung.

Am 31. Januar 2014 berichtete der WA von Biberspuren in Hamm: „Die Spuren sind eindeutig, viele gefällte Bäume weisen auf eine dauerhafte Ansiedlung des Bibers hin.“ Ein Dolberger Bürger hatte die Biberspuren entdeckt und Ulf Rosenbaum und Oliver Schmidt-Formann vom Umweltamt informiert. Diese organisierten einen Pressetermin vor Ort. Im September 2014 erschien eine „Auenpost“ vom LIFE-Projekt Lippeaue über den Biber.

Die Ornithologischen Gesellschaft Hamm (OAG) veröffentliche am 8. Juni 2015 die Nachricht, dass „Zum vierten Mal seit 2010 [...] am frühen Morgen an der Lippe auf Hammer Stadtgebiet die Beobachtung eines Bibers“ gelungen sei. Am 22. Mai 2015 titelte der WA dann: „Fotofalle liefert den Beweis. Foto vom Biber an der Lippe gelungen.“ Es handelte sich hier um Nachtaufnahmen von einem Tier. Das LIFE+-Projekt teilte über seine Homepage mit: „Am 2. Juni ist der Biber erneut in die Fotofalle an der Lippe getappt. Diesmal konnte eine 14 Sekunden lange Filmaufnahme von ihm gemacht werden.“

Der WA machte am 9. Juni 2015 erneut mit dem Biber auf („Hamms Biber ist kein Phantom mehr“). Der Hobby-Naturfotograf Hartmut Regenstein merkte an, dass er den genaueren Ort auf Hammer Stadtgebiet nicht bekannt machen würde, um einen Biber-Tourismus zu vermeiden.

Das Umweltamt der Stadt Hamm besitzt seit 2017 eine eigene „Biber-Beauftragte“ in Gestalt von Frau Jessica Diekmann. Ein vom Umweltamt beauftragter Gutachter belegte später, dass es in der Hammer Lippeaue ca. 15 Biber geben dürfte. Dabei ging der Gutachter von zwei bis drei Familien aus, die in festen Revieren leben. Biberfamilien bestehen in der Regel aus den Elterntieren und durchschnittlich zwei Jungtieren des aktuellen Jahres und zwei Jungtieren des Vorjahres. Der Schwerpunkt der Verbreitung liegt in den Naturschutzgebieten östlich der Innenstadt bis hin zur Stadtgrenze.[1]

Am 14. Februar 2019 wurde ein weiblicher Biber auf der Lippestraße, in Höhe der Unterführung der A2, von einem Autofahrer überfahren. Das Weibchen war circa einen Meter groß (mit Kelle) und dürfte zwischen 20 und 25 Kilogramm gewogen haben. Es wurde zur genetischen Untersuchung nach Münster geschickt. Überlegt wurde, den toten Biber zu präparieren. Man durfte davon ausgehen, dass der Biber auf der Suche nach einem eigenen Revier war.

Mit Stand April 2019 wurden drei Biber zwischen Hamm und Lippstadt Opfer des Verkehrs. Einer der Biber ist seit Gründonnerstag des Jahres 2019 im Naturkundemuseum Münster zu sehen.

Weitere Bilder

Siehe auch

Externe Links

Einzelnachweise

  1. Westfälischer Anzeiger vom 23. März 2017