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Amtsstraße

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Die Amtsstraße ist eine Straße im Stadtteil Heessen. Sie verbindet die Ahlener Straße mit der Dolberger Straße.

Weitere Informationen

Die Amtsstraße führt von der Ahlener Straße zur Dolberger Straße und ist eine der Hauptverbindungsstraßen im Stadtbezirk Heessen. Sie erhielt ihren Namen von dem auch heute noch so genannten Amtshaus, das seit 1914 an dieser Straße steht.

Seit 1841 war Heessen eine selbständige Gemeinde mit einem gewählten Gemeindevorsteher und gehörte mit Altahlen, Neuahlen und Dolberg zum staatlichen Verwaltungsbezirk „Amt Ahlen“. Der Amtmann hatte die Aufgabe, die Gemeindeverwaltung und die Dorfpolizei zu beaufsichtigen. Die gewählte Gemeindevertretung war die eigentliche Trägerin der Selbstverwaltung und ihre Beschlüsse waren für den Gemeindevorsteher wie für den Amtmann in Ahlen verbindlich. Einen regelrechten Verwaltungssitz brauchte die bäuerliche Gemeinde Heessen nicht. Die Angelegenheiten wurden von Schloss Heessen aus verwaltet.

Erst nachdem die Zeche Sachsen 1912 abgeteuft worden war und sehr viele Bergarbeiterfamilien in die Heessener Kolonien zogen, wurde der Bau einer regelrechten Dienststelle in Heessen für die komplizierteren Verwaltungsaufgaben einer Industriegemeinde notwendig. Am 2. April 1914 konnte das neue Rathaus der Gemeinde Heessen, erbaut nach dem Entwurf des Kreisbaumeisters Poschen, eingeweiht werden. Gleichzeitig war es das Amtshaus des Amtes Heessen, das vom Amt Ahlen abgetrennt worden war. Der Heessener Gemeindevorsteher von 1893 bis 1918, der Bauer Heinrich Nigges-Frielickmann, erhielt im Rahmen dieser Einweihungsfeier eine Verdienstmedaille in Silber. Denn seinem Mut und seiner weit in die Zukunft schauenden Stadtplanung war es zu verdanken, dass dieser neue Verwaltungssitz auf die grüne Wiese zwischen Dorf und Kolonie gesetzt wurde. Es sollte dennoch fast 40 Jahre dauern, bis in den 1950er Jahren rund um das Amtshaus das neue Zentrum Heessens entstand.

Als 1922 die Heessener Straßennamen amtlich festgesetzt und die Nummerierung der Häuser vereinheitlicht wurden, erhielt ein Teilstück der uralten Verbindung zwischen Ahlener Straße und Dolberger Straße, die am neuen Amtshaus entlang führte, den Namen Amtsstraße.

1927 wurden dann die damals noch recht kurze Amtsstraße „städtisch“ ausgebaut und gepflastert; der erste praktische Arzt in Heessen, Dr. Bernard Cubig, ließ sich im Haus Nr. 7 an der Amtsstraße nieder. 1938 wurde der Bau eines Post- und Sparkassengebäudes begonnen und 1940 fertig gestellt. Es sah so aus, als könne sich Heessens neue Mitte zu einem Zentrum entwickeln.

Am 11. 4. 1933 erhielt die Amtsstraße auf Antrag der NSDAP Ortsgruppe Heessen den Namen Adolf-Hitler-Straße. Nach dem Zweiten Weltkrieg verlangte die britische Militärregierung am 26. 5. 1945: „Namensschilder von allen Straßen und Häusern zu entfernen, die nach herausragenden Nationalsozialisten benannt sind. Sie sollten durch passende und geeignete Namen ersetzt werden, nachdem wir unsere Zustimmung gegeben haben.“ Die Heessener Gemeindevertretung beeilte sich, die Straße wieder umzubenennen. Da es seit 1934 den Verwaltungsbezirk Amt Heessen nicht mehr gab, das Amtshaus mittlerweile nur noch als Rathaus der Gemeinde Heessen fungierte, entschied man sich für „Rathausstraße“. Weil sich dieser Name jedoch in der Bevölkerung nicht durchsetzte, blieb es jedoch bis heute bei Amtsstraße.

Der Feldweg, der in Verlängerung der Amtsstraße in Richtung Hexenteich führte, erhielt sein heutiges Gesicht zwischen 1952 und 1955, als dort Bergarbeitersozialwohnungen in zwei großen Komplexen entstanden, nachdem die Gemeinde schon 1931 durch Grundstückskäufe die Grundlage hierfür gelegt hatte. Die „Neue Heimat“ entstand rechts und links der Amtsstraße.

1964 wurde Heessen Stadt. Der nordrhein-westfälische Innenminister Willi Weyer überreichte im Namen der Landesregierung die Urkunde. Dabei wurden „die beachtlichen sozialen Leistungen der Gemeinde anerkannt und besonders die weitschauenden Planungen für die Entwicklung eines vorbildlichen städtischen Gemeinwesens hervorgehoben.“ Anstelle des alten Gemeinderates hielt nun der Stadtrat Einzug ins Amtshaus. Als 1975 die Kommunale Neuordnung einen Zusammenschluss der Stadt Heessen und der Stadt Hamm mit sich brachte, wurde das Amtshaus zur „Bezirksverwaltungsstelle Heessen“.[1]

Baumaßnahmen

Am 15. April 2024 begann die Stadt Hamm mit der Erneuerung des Gehwegs auf der Ostseite der Amtsstraße zwischen der Dolberger Straße und der Gartenstraße. Dabei wurde der bisherige Asphaltbelag durch einen Pflasterbelag ersetzt. Im Zuge der Arbeiten wurde der Gehweg abschnittsweise gesperrt.

Die Umleitung verlief über den westlichen Gehweg. Im Zuge des Baufortschrittes wurde die Amtsstraße zwischen Hexenteich und Gartenstraße auf maximal 50 m Länge wochentags zwischen 8:30 und 16:00 Uhr halbseitig gesperrt.

Die Arbeiten nahmen rund acht Wochen in Anspruch. Die Kosten für die Maßnahme lagen bei etwa 246.000 Euro.[2]

Hausnummern

 2 Chirurgische Praxis Nygaard
 8-10 Volksbank Hamm eG
 9 ehemals IhrPlatz
10 Dr. Norbert Lepper
15 Dr. Anja Gärtner
19 Baudenkmal Amtsstraße 19
23 Stanke-Ochmann-Stanke Zahnärztliche Gemeinschaftspraxis
25a Tennis-Studio Wolf
25a Reimedia
25a Postagentur im Tennis-Studio Wolf
61 Krabus Textilpflege

Bildergalerie Amtsstraße

Besonderheiten

Verkehrszeichen 274-30.png

Anmerkungen

  1. zitiert nach Rita Kreienfeld, Quelle: Alte Homepage des Heimatverein Heessen
  2. Pressemeldung der Stadt Hamm vom 10. April 2024