Am Hexenteich

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Am Hexenteich ist eine Straße im Bezirk Heessen.

Sie verbindet die Amtsstraße mit der Immanuel-Kant-Straße.

Namensgebung

Als 1954 im Stadtbezirk Heessen die Straßen im Bauabschnitt der Neuen Heimat zwischen der Amtsstraße und dem Hohen Weg benannt werden mussten, schlug der damalige Ortsheimatpfleger Emil Steinkühler und die SPD-Fraktion unter anderem den Namen Am Hexenteich vor. Die Wohnstraße, die die Amtsstraße mit der Immanuel-Kant-Straße verbindet, führte an dem von alten Bäumen umsäumten Hexenteich vorbei, der direkt an der Dolberger Straße lag. Seitdem der Teich 1960 zugeschüttet wurde, weil er dem Ausbau der Dolberger Straße im Wege war, erinnert heute nur noch dieser Straßenname an die sagenumwobenen Heessener Hexen-Geschichten.

So erzählt der Volksmund Folgendes: Eine Jungfrau sollte verbrannt werden, da sie als Hexe angeklagt worden war. Viel Volk war zusammengeströmt, sich das Schauspiel anzusehen. Schon lohte der Holzstoß unter ihren Füßen, da trat plötzlich die Lippe aus ihren Ufern, überschwemmte auch den Richtplatz und löschte das Feuer. Darauf zog sich das Wasser zurück. Nur da, wo der Richtplatz war, blieb es stehen und bildete den Hexenteich. Das Volk erkannte in diesem Vorgang ein Zeichen, dass die Verurteilte unschuldig war, und erwirkte bei den Richtern ihre Befreiung.

Historische Tatsache ist, dass in Heessen im 17. Jahrhundert vier Menschen der Hexerei angeklagt und zwei Frauen zum Tode verurteilt worden sind. Ob allerdings dabei im sogenannten Hexenteich die Hexenprobe stattgefunden hat, bei der die Angeklagte zusammengebunden ins Wasser geworfen wurde, um ihre Unschuld festzustellen, ist ungewiss.

Der Heimatverein Heessen errichtete 1991 aus Anlass des 400. Geburtstages des Jesuitenpaters Friedrich von Spee (1591 – 1635), der 1631 in seinem Buch Cautio criminalis die Grausamkeiten der Hexenjäger anprangerte, ein Denkmal auf dem Gelände des ehemaligen Hexenteiches. Die Inschrift des Denkmals lautet: „An dieser Stelle befand sich bis 1960 der ‚Hexenteich‛. Heessener Bürgerinnen und Bürger wurden um 1600 als Hexen verfolgt und verbrannt. Heimatverein Heessen E.V. 1991“. In die Stele sind die Namen der vier Opfer Wendele Heinemann, Else Lindemann, Anna Brinkmann und Heinrich Hesselmann eingraviert. Damit hat Heessen als einer der ganz wenigen Orte in Europa ein eigenes „Hexendenkmal“.[1]

Besonderheiten

Verkehrszeichen 274.1.png

Einzelnachweise

  1. zitiert nach Rita Kreienfeld, Quelle: Alte Homepage des Heimatverein Heessen