Max Wienhold (* 29. November 1891 in Zwickau; † 18. Oktober 1944 im KZ Sachsenhausen bei Oranienburg) war ein Kommunalpolitiker der SPD.

Leben

Max Wienhold wurde am 29. November 1891 in Zwickau geboren. Er erlernte zunächst das Färberhandwerk, danach absolvierte er eine Ausbildung als Büroangestellter. 1920 wurden ihm in Anerkennung seiner besonderen beruflichen Fähigkeiten der Aufbau und die hauptamtliche Leitung des selbstständigen Gaus Westfalen im Reichsbund der Kriegsbeschädigten, Kriegsteilnehmer und Hinterbliebenen übertragen. Sein monatlicher Verdienst betrug 585 Mark.

Seit 1926 wohnte Max Wienhold mit seiner Frau Margarete geb. Bauer in Hamm an der Wilhelm-Busch-Straße 9. In dieser Zeit war er Mitglied des Vorstandes der „Heimstätten-Genossenschaft e.G.m.b.H. Bei der Wahl zu Stadtverordnetenversammlung vom 17. März 1929 wurde Wienhold für die SPD erstmals zum Stadtverordneten gewählt und dann bei der Kommunalwahl vom 12. März 1933 wiedegeweählt. Des Weiteren war stellvertretender Stadtverordnetenvorsteher in der Stadtverordnetenversammlung. Bereits am 26. April 1933 kam Wienhold in „Schutzhaft“, verhaftet wurde er nicht von der Polizei, sondern von einem als Hilfspolizisten fungierenden SA-Mann. Nach zweitägigen Verhören wurde Wienhold aus dem Polizeigewahrsam entlassen.

Er stieg als Teilhaber bei der Firma Kaussen & Wienhold ein, einem Kohlehandels- und Fuhrgeschäft. Nach Angaben von Josef Kaussen wurde das Geschäft von 1934-1938 betrieben. Danach nahm Max Wienhold eine Arbeit als kaufmännischer Angestellter bei der Firma Ruberg & Renner in Hagen auf, einem Spezialbetrieb für Munitionsgurte von Maschinengewehren und Bordkanonen, die in Kampfflugzeugen der Deutschen Luftwaffe eine Verwendung fanden. Bei der Westfälischen Union in Hamm wurde Max Wienhold dienstverpflichtet und vom 11. April 1944 – 30. September 1944 ebenfalls als kaufmännischer Angestellter geführt. Die Gehaltszahlung erfolgte bis zum 31. August 1944.

Nach dem gescheiterten Attentat des 20. Juli 1944 auf Adolf Hitler wurde mit der so genannten „Aktion Gitter“ eine umfassende Verhaftungsaktion durchgeführt, in deren Rahmen eine weitgreifende Inhaftierung von Angehörigen der demokratischen Parteien der Weimarer Republik und der KPD durch die Gestapo vorgenommen wurde. Auch Max Wienhold wurde, wie das Festnahmebuch vermerkt, am 22. August 1944 verhaftet und in das Hammer Polizeigefängnis eingeliefert. Am 12. September 1944 kam er nach Dortmund und von dort in das Konzentrationslager Sachsenhausen. Als Grund der Inhaftierung unter Nr. 6807/44 wurde „Gestapo“ vermerkt.

Mit Schreiben vom 20.Oktober 1944 wurde Margarete Wienhold über den Tod ihres Mannes informiert. Danach habe sich Max Wienhold am 26. September 1944 krankgemeldet und sei in den Krankenbau eingewiesen worden. Zynisch heißt es weiter: „Ihm wurde die bestmöglichste Pflege zuteil.“ Schließlich sei er an den Folgen seiner Erkrankung verstorben. „Trotz Anratens hat er keine persönlichen Bestimmungen getroffen.“ Der Totenschein des KL Sachsenhausen vom 21. Oktober 1944 nennt als Todesdatum den 18. Oktober 1944 um 14.50 Uhr im Krankenbau des Lagers Sachsenhausen. Todesursache: Magengeschwür.

Andere Quellen sagen dagegen aus, dass er vom Volksgerichtshof im Sommer 1944 zum Tode verurteilt wurde.

An der Wilhelm-Busch-Straße 9 befindet sich ein Stolperstein von Max Wienhold.

Ehrungen

Nach Max Wienhold ist die Wienholdstraße im Hammer Süden benannt. Am 17. September 2024 wurde auf Anregung des HammWiki von der Bezirksvertretung Hamm-Mitte ein Zusatzschild beschlossen. Dieses wurde am 24. Oktober 2024 präsentiert.

Nach 1945 gab es eine Gaststätte am Westentor, die nach Wienhold benannt war.

Literatur

  • Anneliese Beeck: Hamm unterm Hakenkreuz - 1930–1945. Hamm 2007.
  • Ilsemarie von Scheven: Ein später Fund: Porträtfoto von Max Wienhold. In: Heimatblätter. Geschichte, Kultur und Brauchtum in Hamm und in Westfalen. Hamm, Juli 2006, Folge 13 = Unser Westfalen 2006, S. 98.
  • Maria Perrefort: Die NS-Verfolgten in Hamm. Hamm 2024