Martin-Luther-Straße 53

Die Adresse Martin-Luther-Straße 53 gibt es heute nicht mehr. Das Areal ist ca. 1958 der Grundfläche von Grüter und Schimpff am Westentor zugeschlagen worden. Die Gebäudereihe mit den Nummern 49, 51 und 53 befand sich allerdings in einer Linie mit den Häusern Martin-Luther-Straße 41/43 und Martin-Luther-Straße 45/47.

Westentor 1 (2024)

Geschichte der Hausstätte

 
Situation ca. 1831
 
Die Häuserzeile Nr. 49 (nur halb im Bild), Nr. 51 und Nr. 53 (circa 1925)

Das Haus Martin-Luther-Straße 53 befand sich auf der Hausstätte Nro 439 in der Westhofe. Bekanntlich war dieses Stadtviertel nicht von den Stadtbränden von 1734 bzw. 1741 betroffen, so dass sich hier, ähnlich wie an der Widumstraße, zumindest bis zum Zweiten Weltkrieg sehr alte Bausubstanz erhalten hatte. Das gesamte Areal gehörte zum Westenhospital. Dort befand sich eine Häuserzeile (Nro 439 bis Nro 450), die 1734 als Westen Hospitahls 12 wohnungen unter 1. Dach bezeichnet wurde. Haus Nro 439 war in der Reihe das letzte Gebäude. Auf dem Foto von 1925 kann man noch gut erkennen, wie sich rechts das ehemalige Westenhospital anschloss, das bis 1937 existierte und später als Akzisegebäude und Kreisbüro genutzt wurde (Nro 142/143). Die Häuser wurden nach und nach veräußert, wobei vielfach noch Kanonzahlungen an das Westenhospital bis in das frühe 19. Jahrhundert nachweisbar sind.[1] Aus der Verkaufsanzeige von 1858 für das Haus Nro 439 geht weiter hervor, das es 1855 neu errichtet worden ist: Das Haus, welches vor 3 Jahren neu erbaut ist, liegt im gelegensten Theile der Stadt, in der Nähe des Westenthors und der Kaserne, wo sich 2 Straßen kreuzen, und ist zum Betriebe eines Geschäfts, was auch bisher wegen seiner günstigen Lage mit Vortheil darin betrieben wurde, besonders geeignet. [2]

Eigentümer

  • 1734: Westenhospital
  • 1751: Jorgen Loughs
oo Anna Maria Spinke
  • 1790/1805: Johann Diedrich Wilke
  • 1805[3]/1845: Heinrich Hartmann, Soldat (1805, 1817), später Tagelöhner
oo Anna Sophia Möllenkamp (ⴕ 1845)
oo Friederike Hartmann
  • 1852[5]/1855: Heinrich Lütkehoff, Schreiner
  • 1858[6]: I. Goldberg, Kaufmann
  • 1865/1866: Heinrich Friedrich Reinhold, Lithograph
  • 1877/1886: Joseph Humpert, Schustermeister (* 1846 in Herringen)
oo N.N. (*1843 in Herringen)

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Anmerkungen

  1. Nro 439: 2 Reichstaler (1790, 1802, 1805)
  2. WA vom 20.02.1858
  3. 1805 Kauf für 178 Reichstaler von den Erben Jürgen Loughs
  4. 1845 Erbe der Ehefrau
  5. 1852 Kauf für 850 Taler
  6. 1858 Verkaufsanzeige

Literatur

  • Andreas Schulte: Häuserbuch der Stadt Hamm, unveröffentlichtes Manuskript, Nro 439.