Hochbunker
Zum Schutz der Zivilbevölkerung gegen Luftangriffe wurden während des Zeiten Welkrieges in Hamm entsprechend den Vorgaben des NS-Regimes in Deutschland Hochbunker (Luftschutzbunker) gebaut werden. Nachdem Adolf Hitler ein Sofortprogramm zu m Luftschutz am 10. Oktober 1940 angordnet hatte [1], wurde dies von der Stadtverwaltung Hamm umgehend umgesetzt. Erste Baumaßnahmen wurden bereits im Dezember 1940 begonnen.
In der ersten Welle von Hochbunkern wurden die Luftschutzbunker
1. Großer Sandweg
2. Schillerplatz
3. Viktoriaplatz
4. Bad Hamm
5. Posener Straße
errichtet. Diese Bunker hatten Außenwände von einer Dicke von 1,10 Meter und Abschlussdecken mit einer Stärke von 1,40 Meter. Die Fertigstellung der Bauten lag im letzten Vierteljahr 1941. [2]
Im 1. Quartal 1941 wurde von Seiten der Stadtverwaltung mit den Planungen für eine zweite Welle von Hochbunkern begonnen. Es handelt sich dabei um die folgenden Luftschutzbunker:
6. Widumstraße
7. Feidikstraße
8. Westentor
9. Vorsterhauser Weg
10. Vorheider Weg
Diese Bauten waren spätestens Mitte 1943 einsatzfertig. [3]
Zu dieser zweiten Welle ist auch der Krankenhausbunker
11. Langewanneweg
zu zählen, der allerdings dem städtischen Krankenhaus vorbehalten blieb. Er beherbergte im dritten Obergeschoss die geplanten Operationssäle. [4]
Die vorgenannten Luftschutzbunker sind heute noch erhalten.
Weitere Luftschutzbunker waren in Planung, wurden aber nur teilweise gebaut. Es waren dies:
12. Nordenwall
13. Sternstraße
14. Rothebach
15. Ostenwall
[5]
Zu den Nr. 12 und 13. wurden nur die Bodenplatten - an der Sternstraße nur z.T. - ausgeführt. [6] Der Rothebachbunker dagegen wurde gebaut, kam aber im Rohbau nur bis zum 5. Obergeschoss. [7] Am Standort Ostenwall gab es nur erste Skizzen in der Bauplanung. [8]
Überdies waren mindestens 14 weitere Hochbunker in einer nächsten Ausbaustufe des Luftschutzes geplant. [9]
Luftschutzbunker Nr. 1 Großer Sandweg
Standort | |
---|---|
Großer Sandweg 21 59063 Hamm | |
Funktion | |
Unterbau für Ludgerischule |
Die Bunkeranlage war zweigeschossig angelegt worden. Im Erdgeschoss der Bunkeranlage war 1940 eine Rettungsstelle eingerichtet. Das Obergeschoss diente aus Luftschutzraum. Der Bau wurde am 31. August 1940 seiner damaligen Bestimmung übergeben. [10]
Der Bunker wurde zur Erweiterung der Ludgerischule überbaut.
Luftschutzbunker Nr. 2 Schillerplatz
Standort | |
---|---|
Schillerplatz 59065 Hamm | |
Funktion | |
Aufbau eines Wohnhauses auf dem unveränderten Bunker |
Der Hochbunker am Schillerplatz wurde als dreigeschossiger Bau mit Walmdach errichtet. Die Baumaßnahme begann im 1. Quartal 1941. Eine Aufrüstung der Abschlussdecke des Bunkers, die 1,40 Meter dick ist, um 1 Meter, war für den Herbst 1944 vorgesehen. Ebenso ist eine Außentreppenanlage an der Südseite des Bunkers nicht zur Ausführung gekommen. [11]
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden am Bunker Sprengversuche unternommen. Dabei sind Fensteröffnungen herausgesprengt worden. Um das unbefugte Eindringen in den Bunker zu unterbinden, wurden die Maueröffnungen später zugemauert. [12]
Der Bunker befindet sich in Privatbesitz. Auf der Abschlussdecke wurden 4 Wohnungen aufgesetzt. Diese sind durch ein Treppenhaus an der Nordseite des Bunkers zugänglich gemacht worden. [13]
Luftschutzbunker Nr. 3 Viktoriaplatz
Standort | |
---|---|
Viktoriaplatz 23 59067 Hamm | |
Funktion | |
leer |
Der Hochbunker am Viktoriaplatz wurde als 4-geschossiger Luftschutzbunker ausgeführt. Geplant war zudem ein Walmdach. Das Bunkergebäude wurde im Herbst 1944 bei einem alliierten Luftangriff von zwei Sprengbomben getroffen, die das Gebäude beschädigten. Tote und Verletzte waren bei diesen Treffern nicht zu vermelden. [14]
Luftschutzbunker Nr. 4 Bad Hamm
Standort | |
---|---|
Ostenallee 81 59065 Hamm | |
Funktion | |
leer |
Der Luftschutzbunker Bad Hamm wurde an der Kreuzung der Ostenallee mit der Fährstraße angelegt. Die Bauarbeiten für den 7-geschossigen Bunker dauerten nachweislich bis in den Herbst des Jahre 1942. Er hatte eine Luftschutz-Kapazität von 1.200 Personen. [15]
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Bunker als Hotel genutzt. Später wurde dort in einem Teil ein Kiosk betrieben.
Luftschutzbunker Nr. 5 Posener Straße
Standort | |
---|---|
Posener Straße 59075 Hamm | |
Funktion | |
leer |
Der Hochbunker an der Posener Straße wurde als dreigeschossiger Luftschutzbau ausgeführt. Auf einer Grundfläche von 28,5 x 10,9 Meter entstand Schutzraum für ca. 1650 Personen. [16]
Luftschutzbunker Nr. 6 Widumstraße
Standort | |
---|---|
Widumstraße 59065 Hamm | |
Funktion | |
wird für den Zivilschutz genutzt |
Der Hochbunker an der Widumstraße ist ab dem 2. Halbjahr 1941 erbaut worden. Er ist als 9-geschossiger Luftschutzbunker errichtet worden. [17]
Am 31. Oktober 1944 kam es während eines Luftangriffs alliierter Flugzeuge zu Panik unter den schutzsuchenden Menschen vor dem Bunker, wobei es Tote und Verwundete gab. [18]
Der Bunker an der Widumstraße wird aktuell durch den Zivilschutz genutzt und bietet 847 Schutzplätze. [19]
Luftschutzbunker Nr. 7 Feidikstraße
Standort | |
---|---|
Feidikstraße 44 59065 Hamm | |
Funktion | |
wird für den Zivilschutz genutzt |
Der Hochbunker an der Feidikstraße/Ecke Sedanstraße wurde ab der 2. Jahreshälfte 1941 errichtet. Auf einer quadratischen Grundfläche von 17 Meter Seitenlänge wurde ein 9-geschossiger Betonbau errichtet, dessen Außenwände 2 Meter dick waren. Die Abschlussdecke hatte eine Dicke von 1,80 Meter. Der Bau hatte als Luftschutzbunker ein Fassungsvermögen von ca. 3.500 Personen. [20]
Aktuell wird das Gebäude für den Zivilschutz als öffentlicher Schutzraum genutzt und bietet Platz für 900 Personen. [21]
Luftschutzbunker Nr. 8 Westentor
Standort | |
---|---|
Südring 2 59065 Hamm | |
Funktion | |
wird für den Zivilschutz genutzt |
Luftschutzbunker Nr. 9 Vorsterhauser Weg
Standort | Datei:Bunker Vorsterhauser Weg.jpg |
---|---|
Vorsterhauser Weg 59067 Hamm | |
Funktion | |
leer |
Luftschutzbunker Nr. 10 Vorheider Weg
Standort | |
---|---|
Vorheider Weg 59067 Hamm | |
Funktion | |
Zivilschutz leer |
Luftschutzbunker Nr. 11 Langewanneweg
Standort | |
---|---|
Langewanneweg 35 59063 Hamm | |
Funktion | |
Strahlenzentrum Evangelisches Krankenhaus |
Luftschutzbunker Nr. 12 Nordenwall
Zur Ausführung kam nur die Betonbodenplatte. Auf dieser Platte wurde nach dem Krieg das DGB-Haus errichtet. [22]
Luftschutzbunker Nr. 13 Sternstraße
Zur Ausführung kam nur ein Teil der Bodenplatte. Auf dieser Platte wurde das Wohnhaus Goethestraße 3 errichtet. [23]
Luftschutzbunker Nr. 14 Rothebach
Standort | |
---|---|
Rothebach 59065 Hamm | |
Funktion | |
Aufbau eines Wohnhauses auf dem unveränderten Bunker |
Luftschutzbunker Nr. 15 Ostenwall
Dieser Luftschutzbunker wurde nicht ausgeführt. Zu ihm gibt es nur eine Ansichtsskizze. [24]
Literatur
Wulf, Karl: Hamm - Planen und Bauen 1936-1945. Innenstadtplanung - Bau der Luftschutzbunker. Dargestellt und erläutert auf der Grundlage der Planungen des Stadtbaurats Emil Haarmann. Hamm 2002
Presseberichte
- ↑ vgl. Wulf, Karl: Hamm - Planen und Bauen 1936-1945. Innenstadtplanung - Bau der Luftschutzbunker. Dargestellt und erläutert auf der Grundlage der Planungen des Stadtbaurats Emil Haarmann. Hamm 2002, S. 93
- ↑ vgl. Wulf, Karl: Hamm - Planen und Bauen 1936-1945. Innenstadtplanung - Bau der Luftschutzbunker. Dargestellt und erläutert auf der Grundlage der Planungen des Stadtbaurats Emil Haarmann. Hamm 2002, S. 117
- ↑ vgl. Wulf, Karl: Hamm - Planen und Bauen 1936-1945. Innenstadtplanung - Bau der Luftschutzbunker. Dargestellt und erläutert auf der Grundlage der Planungen des Stadtbaurats Emil Haarmann. Hamm 2002, S. 117
- ↑ vgl. Wulf, Karl: Hamm - Planen und Bauen 1936-1945. Innenstadtplanung - Bau der Luftschutzbunker. Dargestellt und erläutert auf der Grundlage der Planungen des Stadtbaurats Emil Haarmann. Hamm 2002, S. 119
- ↑ vgl. Wulf, Karl: Hamm - Planen und Bauen 1936-1945. Innenstadtplanung - Bau der Luftschutzbunker. Dargestellt und erläutert auf der Grundlage der Planungen des Stadtbaurats Emil Haarmann. Hamm 2002, S. 122
- ↑ vgl. Wulf, Karl: Hamm - Planen und Bauen 1936-1945. Innenstadtplanung - Bau der Luftschutzbunker. Dargestellt und erläutert auf der Grundlage der Planungen des Stadtbaurats Emil Haarmann. Hamm 2002, S. 164 und S. 166
- ↑ vgl. Wulf, Karl: Hamm - Planen und Bauen 1936-1945. Innenstadtplanung - Bau der Luftschutzbunker. Dargestellt und erläutert auf der Grundlage der Planungen des Stadtbaurats Emil Haarmann. Hamm 2002, S. 168
- ↑ vgl. Wulf, Karl: Hamm - Planen und Bauen 1936-1945. Innenstadtplanung - Bau der Luftschutzbunker. Dargestellt und erläutert auf der Grundlage der Planungen des Stadtbaurats Emil Haarmann. Hamm 2002, S. 170
- ↑ vgl. Wulf, Karl: Hamm - Planen und Bauen 1936-1945. Innenstadtplanung - Bau der Luftschutzbunker. Dargestellt und erläutert auf der Grundlage der Planungen des Stadtbaurats Emil Haarmann. Hamm 2002, S. 123
- ↑ vgl. Wulf, Karl: Hamm - Planen und Bauen 1936-1945. Innenstadtplanung - Bau der Luftschutzbunker. Dargestellt und erläutert auf der Grundlage der Planungen des Stadtbaurats Emil Haarmann. Hamm 2002, S. 141
- ↑ vgl. Wulf, Karl: Hamm - Planen und Bauen 1936-1945. Innenstadtplanung - Bau der Luftschutzbunker. Dargestellt und erläutert auf der Grundlage der Planungen des Stadtbaurats Emil Haarmann. Hamm 2002, S. 142
- ↑ vgl. Wulf, Karl: Hamm - Planen und Bauen 1936-1945. Innenstadtplanung - Bau der Luftschutzbunker. Dargestellt und erläutert auf der Grundlage der Planungen des Stadtbaurats Emil Haarmann. Hamm 2002, S. 142
- ↑ vgl. Wulf, Karl: Hamm - Planen und Bauen 1936-1945. Innenstadtplanung - Bau der Luftschutzbunker. Dargestellt und erläutert auf der Grundlage der Planungen des Stadtbaurats Emil Haarmann. Hamm 2002, S. 142
- ↑ vgl. Wulf, Karl: Hamm - Planen und Bauen 1936-1945. Innenstadtplanung - Bau der Luftschutzbunker. Dargestellt und erläutert auf der Grundlage der Planungen des Stadtbaurats Emil Haarmann. Hamm 2002, S. 144
- ↑ vgl. Wulf, Karl: Hamm - Planen und Bauen 1936-1945. Innenstadtplanung - Bau der Luftschutzbunker. Dargestellt und erläutert auf der Grundlage der Planungen des Stadtbaurats Emil Haarmann. Hamm 2002, S. 145
- ↑ vgl. Wulf, Karl: Hamm - Planen und Bauen 1936-1945. Innenstadtplanung - Bau der Luftschutzbunker. Dargestellt und erläutert auf der Grundlage der Planungen des Stadtbaurats Emil Haarmann. Hamm 2002, S. 146
- ↑ vgl. Wulf, Karl: Hamm - Planen und Bauen 1936-1945. Innenstadtplanung - Bau der Luftschutzbunker. Dargestellt und erläutert auf der Grundlage der Planungen des Stadtbaurats Emil Haarmann. Hamm 2002, S. 148
- ↑ vgl. Wulf, Karl: Hamm - Planen und Bauen 1936-1945. Innenstadtplanung - Bau der Luftschutzbunker. Dargestellt und erläutert auf der Grundlage der Planungen des Stadtbaurats Emil Haarmann. Hamm 2002, S. 149
- ↑ vgl. Wulf, Karl: Hamm - Planen und Bauen 1936-1945. Innenstadtplanung - Bau der Luftschutzbunker. Dargestellt und erläutert auf der Grundlage der Planungen des Stadtbaurats Emil Haarmann. Hamm 2002, S. 125
- ↑ vgl. Wulf, Karl: Hamm - Planen und Bauen 1936-1945. Innenstadtplanung - Bau der Luftschutzbunker. Dargestellt und erläutert auf der Grundlage der Planungen des Stadtbaurats Emil Haarmann. Hamm 2002, S. 150
- ↑ vgl. Wulf, Karl: Hamm - Planen und Bauen 1936-1945. Innenstadtplanung - Bau der Luftschutzbunker. Dargestellt und erläutert auf der Grundlage der Planungen des Stadtbaurats Emil Haarmann. Hamm 2002, S. 150
- ↑ vgl. Wulf, Karl: Hamm - Planen und Bauen 1936-1945. Innenstadtplanung - Bau der Luftschutzbunker. Dargestellt und erläutert auf der Grundlage der Planungen des Stadtbaurats Emil Haarmann. Hamm 2002, S. 164
- ↑ vgl. Wulf, Karl: Hamm - Planen und Bauen 1936-1945. Innenstadtplanung - Bau der Luftschutzbunker. Dargestellt und erläutert auf der Grundlage der Planungen des Stadtbaurats Emil Haarmann. Hamm 2002, S. 166
- ↑ vgl. Wulf, Karl: Hamm - Planen und Bauen 1936-1945. Innenstadtplanung - Bau der Luftschutzbunker. Dargestellt und erläutert auf der Grundlage der Planungen des Stadtbaurats Emil Haarmann. Hamm 2002, S. 170