Justizvollzugsanstalt Hamm
Die Justizvollzugsanstalt Hamm ist eine Anstalt des geschlossenen Vollzuges für in der Regel 168 männliche Gefangene,[1][2] die sich seit 1930 im Zentrum der Stadt in unmittelbarer Nachbarschaft von Amtsgericht, Arbeitsamt, Finanzamt, Polizeipräsidium und Rathaus befindet.
Die als „Atriumbau“ errichtete Anstalt wurde mehrfach erweitert und umgebaut.[2]
Aufgaben
Die JVA Hamm ist zuständig für folgende Gefangene:[3]
- Untersuchungsgefangene des Landgerichtsbezirks Arnsberg sowie der Amtsgerichte Hamm, Kamen, Delbrück und Lippstadt
- Strafgefangene des Regelvollzugs mit einer Vollstreckungszuständigkeit von bis zu 18 Monaten
- Zivilhäftlinge (Ordnungs-, Sicherungs-, Zwangs- und Erzwingungshaft) im Landgerichtsbezirk Paderborn sowie den Amtsgerichtsbezirken Hamm und Kamen
- Personen in Strafarrest, die ihren Wohnsitz im Landgerichtsbezirk Arnsberg haben
- Auslieferungshäftlinge für das Oberlandesgericht Hamm
In Strafhaft befinden sich hier alle Gefangenen, die ihren Wohnsitz im Landgerichtsbezirk Arnsberg sowie den Amtsgerichtsbezirken Hamm, Kamen, Lünen, Unna, Altena, Iserlohn haben. Personen mit Freiheitsstrafen von 9–18 Monaten, die ihren Wohnsitz in Ahaus, Borken Rheine und Steinfurt haben, sitzen ebenfalls hier ein.[3]
Ferner ist die JVA Hamm auch Transportumlaufleitende Behörde und Zentralstelle für Angelegenheiten des Gefangenentransports,[2] das heißt, sie verfügt über zwei Gefangenentransportbusse mit 28/29 Plätzen und ist in das bundesweite Gefangenentransportwesen eingebunden. Daneben transportieren Bedienstete Gefangene zu 17 Amtsgerichten und Maßregelvollzugseinrichtungen.
Auch der Leiter der Zentralen Waffenkammer der Justiz NRW gehört zur JVA Hamm.[2]
Geschichte
Die heutige Anstalt in der Stadtmitte wurde 1930 bezogen.
Im Frühjahr 2022 kam es in der JVA zu einem Großausbruch des Coronavirus. Erste Fälle mit vier Angestellten und acht Häftlingen wurden am 28. Februar erfasst, anschließend wurden innerhalb einer Woche mehr als 80 Häftlinge und ca. 40 Beamte positiv getestet. Der Betrieb konnte trotz angespannter Personallage fortgesetzt werden, allerdings entfielen unter anderem Gefangenenbesuche, Transportfahrten, Arbeitsmaßnahmen und Freizeitangebote.[4]
Im Sommer des selben Jahres fungierte die JVA Hamm als Kulisse für die Anfangsszenen des Abschlussfilmprojekts einer Studentin der Filmregie an der Ruhrakademie Schwerte unter dem Titel „Südwesten – Richtung Freiheit“.[5]
Leiter
Statistik
Kontaktdaten
Bismarckstraße 5
59065 Hamm
Telefon: (02381) 9028 0
Telefax: (02381) 9028 201
E-Mail: poststelle@jva-hamm.nrw.de
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 Gisbert Sander: „Rückkehr in die Heimat: Andreas Jellentrup leitet die JVA Hamm“ in: Wa.de vom 14. März 2023
- ↑ 2,0 2,1 2,2 2,3 JVA Hamm: „Behördenvorstellung“ in: jva-hamm.nrw.de/behoerde/behoerdenvorstellung/index.php, zul. abgerufen am 14. März 2023
- ↑ 3,0 3,1 JVA Hamm: „Zuständigkeiten“ in: jva-hamm.nrw.de/aufgaben/zustaendigkeiten/index.php, zul. abgerufen am 14. März 2023
- ↑ Frank Osiewacz: „Corona-Massenausbruch im Hammer Knast: mehr als 100 Fälle!“ in: Wa.de vom 7. März 2022
- ↑ Sarah Hanke: „Flucht aus Hammer Gefängnis: JVA als Kulisse für Filmprojekt“ in: Wa.de vom 4. Juli 2022
- ↑ 6,0 6,1 Frank Lahme: „Neuer Knast-Chef in Hammer JVA“ in: Wa.de vom 25. August 2016
- ↑ 7,0 7,1 Katharina Küpper: „Hinter Gittern im Hammer Gefängnis: Neuer Chef im Knast“ in: Wa.de vom 20. Juni 2019
- ↑ 8,0 8,1 Holger Krah: „JVA in Hamm: Hoher Anteil an ausländischen Gefangenen“ in: Wa.de vom 24. August 2022