Richard Matthaei
Richard Matthaei (* 6. Oktober 1853 in Lüneburg; † 17. Januar 1922 in Hamm) war Jurist und Oberbürgermeister der Stadt Hamm.
Leben
Richard Matthaei wurde nach einem Studium der Rechtswissenschaft in Göttingen und Leipzig 1881 Bürgermeister in Nienburg (Weser). Am 6. August 1892 wurde er zum Bürgermeister der Stadt Hamm gewählt und 1904 sowie am 19. März 1916 von der Stadtverordnetenversammlung für jeweils 12 Jahre wiedergewählt. Am 29. August 1907 erhielt er den Titel Oberbürgermeister. In seine Amtszeit fallen die Eröffnung des Städtischen Krankenhauses an der Werler Straße (1896), die Verlegung der Ahse und Schaffung der Ringanlagen durch Stadtbaurat Otto Krafft (zwischen 1911 und 1913) sowie die Eröffnung des Stadtbades. Schon im September 1919 in den Ruhestand versetzt, führte er noch bis März 1920 die Amtsgeschäfte weiter, da sich sein Amtsnachfolger Josef Schlichter noch in französischer Kriegsgefangenschaft befand. Er erfüllte seine bis 1928 gewählte Amtszeit unter anderem aus Altersgründen sowie seinen politischen Überzeugungen nicht. Von 1918 bis zu seinem Tod war Matthaei außerdem der erste Vorsitzende des Aufsichtsrates des HGB.
Ehrungen
Am 6. August 1917 - seinem 25-jährigen Dienstjubiläum - gaben Stadtverordnetenversammlung und Magistrat der Stadt Hamm in Anerkennung der Verdienst Matthaeis um das Zustandekommen der Ringanlagen dem Platz, an dem die damalige Hindenburgstraße in den Kaiser-Wilhelm-Ring einmündete, den Namen Richard-Matthaei-Platz.
1919 wurde ihm das Ehrenbürgerrecht der Stadt Hamm verliehen.
Literatur
- Elke Hilscher: OB-Beförderung durch Wilhelm Zwo, hrsg. vom Oberstadtdirektor der Stadt Hamm, Hamm 1992 (Stadtarchiv Hamm Memo 1).
- 75 Jahre kreisfreie Stadt Hamm, hrsg. vom Oberstadtdirektor der Stadt Hamm, Hamm 1976 (= Tatsachen und Berichte 20), S. 6-7.
- Ilsemarie von Scheven: Strengste Unparteilichkeit zeichnete ihn aus … Wie Zeitgenossen den Hammer Oberbürgermeister Richard Matthaei beurteilten, in: Unser Westfalen 1996, S. 102.