Famila: Unterschied zwischen den Versionen

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== Geschichte ==
== Geschichte ==
Die Gründung der famila-Warenhäuser geht auf das Jahr 1968 zurück, als unter der Führung von Adolf Spinner aus Offenburg im Kreis der früheren A&O-Großhändler Bartels-Langness, Bremke & Hoerster, Bünting (ebenfalls [[combi]]) und Lupus die Idee entstand, eine gemeinsame Handelskette aufzubauen, um sich gegenüber der damals wachsenden Konkurrenz der Großflächenmärkte zu schützen. Ziel war es, bundesweit flächendeckend eine gemeinsame Marke zu nutzen und nach außen hin als einheitliche Warenhauskette aufzutreten, aber zugleich die Regionalität zu wahren.  
Die Gründung der famila-Warenhäuser geht auf das Jahr 1968 zurück, als unter der Führung von Adolf Spinner aus Offenburg im Kreis der früheren A&O-Großhändler Bartels-Langness, Bremke & Hoerster, Bünting (ebenfalls [[combi]]) und Lupus die Idee entstand, eine gemeinsame Handelskette aufzubauen, um sich gegenüber der damals wachsenden Konkurrenz der Großflächenmärkte zu schützen. Ziel war es, bundesweit flächendeckend eine gemeinsame Marke zu nutzen und nach außen hin als einheitliche Warenhauskette aufzutreten, aber zugleich die Regionalität zu wahren.<ref name="bela2001"/>


Zu diesem Zweck wurde eine gemeinsame Famila-Zentrale in Heidelberg ins Leben gerufen, die in der Verantwortung der Famila Handels-Zentralgesellschaft m.b.H. steht, an der zunächst neben den fünf Großhandelsgesellschaften mit jeweils 5 % das Bankhaus Merck Finck & Co mit 50 % sowie das zur Oetker-Gruppe gehörende Bankhaus Lampe mit 25 % beteiligt waren.<ref>vgl. [https://web.archive.org/web/20031012070832/http://www.bela.de/presse/meldungen/meldung_neu_quark.pdf „Famila wird neu geordnet“] in: Lebensmittelzeitung, 3. Mai 2001 [Archive.org] via [https://de.wikipedia.org/wiki/Famila de.wikipedia.org/famila]</ref>
Zu diesem Zweck wurde eine gemeinsame Famila-Zentrale in Heidelberg ins Leben gerufen, die in der Verantwortung der Famila Handels-Zentralgesellschaft m.b.H. steht, an der zunächst neben den fünf Großhandelsgesellschaften mit jeweils 5 % das Bankhaus Merck Finck & Co mit 50 % sowie das zur Oetker-Gruppe gehörende Bankhaus Lampe mit 25 % beteiligt waren.<ref name="bela2001">vgl. [https://web.archive.org/web/20031012070832/http://www.bela.de/presse/meldungen/meldung_neu_quark.pdf „Famila wird neu geordnet“] in: Lebensmittelzeitung, 3. Mai 2001 [Archive.org] via Lemma [https://de.wikipedia.org/wiki/Famila „famila“] in: de.wikipedia.org]</ref>


Die Hammer Märkte gehörten zur famila Arnsberg/Soest, deren Geschicke Kaufmann Friedrich Josef Bremke (Bremke & Hoerster) mithilfe diverser Gesellschaften maßgeblich lenkte. Erste Filiale in Hamm wurde das famila-Warenhaus im Eigentum der damaligen famila Handelsmarkt GmbH & Co. KG in [[Bockum-Hövel]] am [[Römerberg]].<ref name="ab1979">Adressbuch Stadt Hamm 1979. Essen: Beleke, S. 253.</ref><ref>Belegt 1979 im [[Adressbuch der Stadt Hamm|Adressbuch Stadt Hamm]]. Essen: Beleke.</ref>.  
Die Hammer Märkte gehörten zur famila Arnsberg/Soest, deren Geschicke Kaufmann Friedrich Josef Bremke (Bremke & Hoerster) mithilfe diverser Gesellschaften maßgeblich steuerte. Erste Filiale in Hamm wurde ein famila-Warenhaus im Eigentum der damaligen famila Handelsmarkt GmbH & Co. KG in [[Bockum-Hövel]] am [[Römerberg]].<ref name="ab1979">Adressbuch Stadt Hamm 1979. Essen: Beleke, S. 253.</ref><ref>Belegt 1979 im [[Adressbuch der Stadt Hamm|Adressbuch Stadt Hamm]]. Essen: Beleke.</ref>.  


=== Eigentümerverhältnisse ===
=== Eigentümerverhältnisse ===
Eingetragen war die famila Handelsmarkt GmbH & Co. KG in Bergkamen bzw. beim Amtsgericht Kamen (HRA 0132), wo 1968 der erste famila-Markt in der Region eröffnet hatte. Kommanditisten (nicht persönlich haftende Einleger) waren die Famila Handels-Zentralgesellschaft m.b.H. in Offenburg mit 436.050 DM sowie zunächst nur Kfm. Friedrich Bremke aus Neheim-Hüsten mit 418.950 DM, später traten weitere Kommanditisten in die Gesellschaft ein. Die Gesellschaft wurde mit dem Austritt der ursprünglichen Kommanditisten zum 30. Januar 1990 aufgelöst.<ref>AG Kamen – HRA 0132 per Handelsregisterauszug vom 12.08.2024.</ref> Für den Betrieb des Warenhauses war ab 1973 mutmaßlich die P & Q Warenhausbetriebsgesellschaft m.b.H. (AG Kamen – HRB 0081, gegründet 6. April 1973) unter der Leitung von Kfm. Herbert Dörholt und Kfm. Josef Wiesenthal (beide Werl) verantwortlich, die am 11. Dezember 1978 in der famila Warenhausbetriebsgesellschaft m.b.H., nun ebenfalls unter der Leitung von Friedrich Bremke, aufging.<ref>AG Kamen, HRB 0081 – Handelsregisterauszug vom 13. August 2024.</ref>
Eingetragen war die famila Handelsmarkt GmbH & Co. KG in Bergkamen bzw. beim Amtsgericht Kamen (HRA 0132), wo 1968 der erste famila-Markt in der Region eröffnet hatte. Kommanditisten (nicht persönlich haftende Einleger) waren die Famila Handels-Zentralgesellschaft m.b.H. in Offenburg mit 436.050 DM sowie zunächst nur Kfm. Friedrich Bremke aus Neheim-Hüsten mit 418.950 DM, später traten weitere Kommanditisten in die Gesellschaft ein. Die Gesellschaft wurde mit dem Austritt der ursprünglichen Kommanditisten zum 30. Januar 1990 aufgelöst.<ref>AG Kamen – HRA 0132 per Handelsregisterauszug vom 12.08.2024.</ref> Für den Betrieb der Warenhäuser war ab 1973 mutmaßlich die P & Q Warenhausbetriebsgesellschaft m.b.H. (AG Kamen – HRB 0081, gegründet 6. April 1973) unter der Leitung von Kfm. Herbert Dörholt und Kfm. Josef Wiesenthal (beide Werl) verantwortlich, die am 11. Dezember 1978 in der famila Warenhausbetriebsgesellschaft m.b.H., nun ebenfalls unter der Leitung von Friedrich Bremke, aufging.<ref>AG Kamen, HRB 0081 – Handelsregisterauszug vom 13. August 2024.</ref>


Der Markt in Bockum-Hövel gelangte, wie alle famila-Märkte der Region, mutmaßlich 1985 in den Besitz der Famila-Warenhaus GmbH u. Co. KG. mit Sitz in Arnsberg, an der wiederum die Famila Handels-Zentralgesellschaft m.b.H. mit zunächst 1,326 Mio. DM Kommanditeinlage die Mehrheitseignerin und Kfm. Friedrich J. Bremke mit einer Kommanditeinlagen von rund 1,274 Mio. DM der Minderheitseigner war.<ref name="hra2337">AG Arnsberg, HRA 2337 – Handelsregisterauszug vom 13. August 2024.</ref> Etwa zum gleichen Zeitpunkt wurde die famila Warenhausbetriebsgesellschaft m.b.H. aufgelöst, sodass davon ausgegangen werden kann, dass die famila-Warenhaus GmbH u. Co. KG (Arnsberg) seither nicht nur Eigentümerin der famila-Warenhäuser war, sondern sich auch für das operative Geschäft verantwortlich zeichnete.
Der Markt in Bockum-Hövel gelangte, wie alle famila-Märkte der Region, mutmaßlich 1985 in den Besitz der Famila-Warenhaus GmbH u. Co. KG. mit Sitz in Arnsberg, an der wiederum die Famila Handels-Zentralgesellschaft m.b.H. mit zunächst 1,326 Mio. DM Kommanditeinlage die Mehrheitseignerin und Kfm. Friedrich J. Bremke mit einer Kommanditeinlagen von rund 1,274 Mio. DM der Minderheitseigner war.<ref name="hra2337">AG Arnsberg, HRA 2337 – Handelsregisterauszug vom 13. August 2024.</ref> Etwa zum gleichen Zeitpunkt wurde die famila Warenhausbetriebsgesellschaft m.b.H. aufgelöst, sodass davon ausgegangen werden kann, dass die famila-Warenhaus GmbH u. Co. KG (Arnsberg) seither nicht nur Eigentümerin der famila-Warenhäuser bzw. der Immobilien war, sondern sich nun auch für das operative Geschäft verantwortlich zeichnete.


=== Expansion in Hamm (ab 1990) ===
=== Expansion in Hamm (ab 1990) ===
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Um das Jahr 1990 übernahm famila das ehemalige [[Lippe-Einkauf-Zentrum]] (LEZ) und führte das Einkaufszentrum als ''famila Center'' weiter, wobei der dortige famila-Markt gesondert als ''famila Warenhaus'' firmierte. In den 90er-Jahren waren im famila-Center, dessen Layout gegenüber dem LEZ quasi unverändert blieb, u. a. Deko Blobel, Zoo West, eine KiK- und eine Aldi-Filiale, ein Blumenhandel, ein CD-Laden, ein Schuhhändler sowie ein Foto-Fachgeschäft zu finden. Ferner gab es hier weiterhin eine Heißmangel mit Wäscherei, eine Änderungsschneiderei, einen Schlüsselhändler und eine Filiale der Bäckerei [[Anton Hosselmann KG|Hosselmann]]. Im ''Regionalen EinzelHandelsKonzept für das östliche Ruhrgebiet und angrenzende Bereiche'' führt die Stadt Hamm die Liegenschaft mit 22 Geschäften und 12.000 m² Verkaufsfläche auf.<ref>[https://www.hamm.de/rehk/forum/Daten/Branchen/Einkaufszentren.htm „ Regionales EinzelHandelsKonzept für das östliche Ruhrgebiet und angrenzende Bereiche  Einkaufszentren“] in: hamm.de, zul. abgerufen am 12. August 2024.</ref>
Um das Jahr 1990 übernahm famila das ehemalige [[Lippe-Einkauf-Zentrum]] (LEZ) und führte das Einkaufszentrum als ''famila Center'' weiter, wobei der dortige famila-Markt gesondert als ''famila Warenhaus'' firmierte. In den 90er-Jahren waren im famila-Center, dessen Layout gegenüber dem LEZ quasi unverändert blieb, u. a. Deko Blobel, Zoo West, eine KiK- und eine Aldi-Filiale, ein Blumenhandel, ein CD-Laden, ein Schuhhändler sowie ein Foto-Fachgeschäft zu finden. Ferner gab es hier weiterhin eine Heißmangel mit Wäscherei, eine Änderungsschneiderei, einen Schlüsselhändler und eine Filiale der Bäckerei [[Anton Hosselmann KG|Hosselmann]]. Im ''Regionalen EinzelHandelsKonzept für das östliche Ruhrgebiet und angrenzende Bereiche'' führt die Stadt Hamm die Liegenschaft mit 22 Geschäften und 12.000 m² Verkaufsfläche auf.<ref>[https://www.hamm.de/rehk/forum/Daten/Branchen/Einkaufszentren.htm „ Regionales EinzelHandelsKonzept für das östliche Ruhrgebiet und angrenzende Bereiche  Einkaufszentren“] in: hamm.de, zul. abgerufen am 12. August 2024.</ref>


Sämtliche famila-Filialen in Hamm erhielten Anfang der 90er-Jahre als Erkennungszeichen einen Vorbau am Haupteingang, der aus einem rot lackierten Windfang bestand, der mit Leuchten in Kugel-Optik erhellt wurde.
Sämtliche famila-Filialen in Hamm erhielten Anfang der 90er-Jahre als markantes Erkennungszeichen einen rot lackierten Pavillon vor dem Haupteingang, der mit Leuchten in Kugel-Optik erhellt wurde. Die Fassade war über alle Filialen hinweg in einem Ockerton gestrichen.  


Eine weitere famila-Filiale eröffnete schließlich in Hamm-Süden am [[Ökonomierat-Peitzmeier-Platz]] 2–4 mit einer Fläche von ca. 3.650 m²<ref Name="Flaeche">Messung im GIS-Portal der Stadt Hamm</ref>.
Eine weitere famila-Filiale eröffnete in Hamm-Süden am [[Ökonomierat-Peitzmeier-Platz]] 2–4. Mit einer Fläche von lediglich ca. 3.650 m²<ref Name="Flaeche">Messung im GIS-Portal der Stadt Hamm</ref> stellte sie als einzige der Hammer Filialen kein SB-Warenhaus (nötig wäre eine Fläche über 5.000 qm), sondern nur einen [https://de.wikipedia.org/wiki/Verbrauchermarkt Verbrauchermarkt] dar.


=== Veräußerung an Kaufland ===
=== Veräußerung an Kaufland ===
Zum 8. Januar 2002 wurde die Josef Friedr. Bremke & Hoerster GmbH & Co. Mehrheitseignerin an der Famila-Warenhaus GmbH u. Co. KG., indem man im Wege der Sonderrechtsnachfolge mit 11,475 Mio. DM in die KG eintrat. Gleichzeitig wurde die Hafteinlage der Famila Handels-Zentralgesellschaft (Heidelberg) auf 3,825 Mio. DM herabgesetzt.<ref name="hra2337"/> Damit war Bremke erstmals in der 34-jährigen Geschichte von Famila Arnsberg/Soest Mehrheitseigner.


Zum 8. Januar 2002 wurde die Josef Friedr. Bremke & Hoerster GmbH & Co. Mehrheitseignerin an der Famila-Warenhaus GmbH u. Co. KG., indem man im Wege der Sonderrechtsnachfolge mit 11,475 Mio. DM in die KG eintrat. Gleichzeitig wurde die Hafteinlage der Famila Handels-Zentralgesellschaft (Heidelberg) auf 3,825 Mio. DM herabgesetzt.<ref name="hra2337"/> [[2003]] wurden sämtliche ''Famila''-Warenhäuser in Hamm durch die zur Schwarz-Gruppe gehörende [[Kaufland]]-Stiftung aus den Händen der ''Famila-Warenhaus GmbH u. Co. KG'' übernommen. Stichtag war der 2. August 2003. Gegenüber dem Handelsblatt teilte Bremke & Hoerster mit, „die finanzielle Herausforderung sei im derzeitigen Konjunktur- und Wettbewerbsumfeld nicht zu verkraften gewesen“.<ref name="handelsblatt">[https://web.archive.org/web/20160322210003/https://www.handelsblatt.com/archiv/schwarz-gruppe-expandiert-weiter-kaufland-uebernimmt-famila/2251610.html „Kaufland übernimmt Famila“] in: handelsblatt.de, 11. Juni 2003 [Archive.org]</ref> Damit schied famila als Wettbewerber in Hamm und der Region aus.
[[2003]] wurden sämtliche ''Famila''-Warenhäuser in Hamm durch die zur Schwarz-Gruppe gehörende [[Kaufland]]-Stiftung aus den Händen der ''Famila-Warenhaus GmbH u. Co. KG'' übernommen. Stichtag war der 2. August 2003. Gegenüber dem Handelsblatt teilte Bremke & Hoerster mit, „die finanzielle Herausforderung sei im derzeitigen Konjunktur- und Wettbewerbsumfeld nicht zu verkraften gewesen“.<ref name="handelsblatt">[https://web.archive.org/web/20160322210003/https://www.handelsblatt.com/archiv/schwarz-gruppe-expandiert-weiter-kaufland-uebernimmt-famila/2251610.html „Kaufland übernimmt Famila“] in: handelsblatt.de, 11. Juni 2003 [Archive.org]</ref> Damit schied famila als Wettbewerber in Hamm und der Region aus.


== Ehemalige Filialen in Hamm ==
== Ehemalige Filialen in Hamm ==

Version vom 13. August 2024, 13:30 Uhr

Eh. famila in Hamm-Westen

famila ist der Name mehrerer unabhängiger SB-Warenhaus-Ketten in Deutschland. Der Name wird räumlich aufgeteilt von verschiedenen, eigenständigen Handelsunternehmen für ihre SB-Warenhäuser (Hypermärkte) eingesetzt.

Im Vergleich zu gewöhnlichen Lebensmittel-SB-Geschäften, Super- und Verbrauchermärkten hält famila ein umfassendes Sortiment an Lebensmitteln und Ge- und Verbrauchsgütern auch aus dem sogenannten Non-Food-Segment vor, darunter Elektronikartikel, Haushaltswaren und Textilien. Zwischenzeitlich führte famila Arnsberg/Soest in Hamm drei Warenhäuser. Seit 2003 ist famila in Hamm jedoch nicht mehr vertreten.

Geschichte

Die Gründung der famila-Warenhäuser geht auf das Jahr 1968 zurück, als unter der Führung von Adolf Spinner aus Offenburg im Kreis der früheren A&O-Großhändler Bartels-Langness, Bremke & Hoerster, Bünting (ebenfalls combi) und Lupus die Idee entstand, eine gemeinsame Handelskette aufzubauen, um sich gegenüber der damals wachsenden Konkurrenz der Großflächenmärkte zu schützen. Ziel war es, bundesweit flächendeckend eine gemeinsame Marke zu nutzen und nach außen hin als einheitliche Warenhauskette aufzutreten, aber zugleich die Regionalität zu wahren.[1]

Zu diesem Zweck wurde eine gemeinsame Famila-Zentrale in Heidelberg ins Leben gerufen, die in der Verantwortung der Famila Handels-Zentralgesellschaft m.b.H. steht, an der zunächst neben den fünf Großhandelsgesellschaften mit jeweils 5 % das Bankhaus Merck Finck & Co mit 50 % sowie das zur Oetker-Gruppe gehörende Bankhaus Lampe mit 25 % beteiligt waren.[1]

Die Hammer Märkte gehörten zur famila Arnsberg/Soest, deren Geschicke Kaufmann Friedrich Josef Bremke (Bremke & Hoerster) mithilfe diverser Gesellschaften maßgeblich steuerte. Erste Filiale in Hamm wurde ein famila-Warenhaus im Eigentum der damaligen famila Handelsmarkt GmbH & Co. KG in Bockum-Hövel am Römerberg.[2][3].

Eigentümerverhältnisse

Eingetragen war die famila Handelsmarkt GmbH & Co. KG in Bergkamen bzw. beim Amtsgericht Kamen (HRA 0132), wo 1968 der erste famila-Markt in der Region eröffnet hatte. Kommanditisten (nicht persönlich haftende Einleger) waren die Famila Handels-Zentralgesellschaft m.b.H. in Offenburg mit 436.050 DM sowie zunächst nur Kfm. Friedrich Bremke aus Neheim-Hüsten mit 418.950 DM, später traten weitere Kommanditisten in die Gesellschaft ein. Die Gesellschaft wurde mit dem Austritt der ursprünglichen Kommanditisten zum 30. Januar 1990 aufgelöst.[4] Für den Betrieb der Warenhäuser war ab 1973 mutmaßlich die P & Q Warenhausbetriebsgesellschaft m.b.H. (AG Kamen – HRB 0081, gegründet 6. April 1973) unter der Leitung von Kfm. Herbert Dörholt und Kfm. Josef Wiesenthal (beide Werl) verantwortlich, die am 11. Dezember 1978 in der famila Warenhausbetriebsgesellschaft m.b.H., nun ebenfalls unter der Leitung von Friedrich Bremke, aufging.[5]

Der Markt in Bockum-Hövel gelangte, wie alle famila-Märkte der Region, mutmaßlich 1985 in den Besitz der Famila-Warenhaus GmbH u. Co. KG. mit Sitz in Arnsberg, an der wiederum die Famila Handels-Zentralgesellschaft m.b.H. mit zunächst 1,326 Mio. DM Kommanditeinlage die Mehrheitseignerin und Kfm. Friedrich J. Bremke mit einer Kommanditeinlagen von rund 1,274 Mio. DM der Minderheitseigner war.[6] Etwa zum gleichen Zeitpunkt wurde die famila Warenhausbetriebsgesellschaft m.b.H. aufgelöst, sodass davon ausgegangen werden kann, dass die famila-Warenhaus GmbH u. Co. KG (Arnsberg) seither nicht nur Eigentümerin der famila-Warenhäuser bzw. der Immobilien war, sondern sich nun auch für das operative Geschäft verantwortlich zeichnete.

Expansion in Hamm (ab 1990)

famila Center Wegweiser
Wegweiser durch das famila Center Wilhelmstraße

Um das Jahr 1990 übernahm famila das ehemalige Lippe-Einkauf-Zentrum (LEZ) und führte das Einkaufszentrum als famila Center weiter, wobei der dortige famila-Markt gesondert als famila Warenhaus firmierte. In den 90er-Jahren waren im famila-Center, dessen Layout gegenüber dem LEZ quasi unverändert blieb, u. a. Deko Blobel, Zoo West, eine KiK- und eine Aldi-Filiale, ein Blumenhandel, ein CD-Laden, ein Schuhhändler sowie ein Foto-Fachgeschäft zu finden. Ferner gab es hier weiterhin eine Heißmangel mit Wäscherei, eine Änderungsschneiderei, einen Schlüsselhändler und eine Filiale der Bäckerei Hosselmann. Im Regionalen EinzelHandelsKonzept für das östliche Ruhrgebiet und angrenzende Bereiche führt die Stadt Hamm die Liegenschaft mit 22 Geschäften und 12.000 m² Verkaufsfläche auf.[7]

Sämtliche famila-Filialen in Hamm erhielten Anfang der 90er-Jahre als markantes Erkennungszeichen einen rot lackierten Pavillon vor dem Haupteingang, der mit Leuchten in Kugel-Optik erhellt wurde. Die Fassade war über alle Filialen hinweg in einem Ockerton gestrichen.

Eine weitere famila-Filiale eröffnete in Hamm-Süden am Ökonomierat-Peitzmeier-Platz 2–4. Mit einer Fläche von lediglich ca. 3.650 m²[8] stellte sie als einzige der Hammer Filialen kein SB-Warenhaus (nötig wäre eine Fläche über 5.000 qm), sondern nur einen Verbrauchermarkt dar.

Veräußerung an Kaufland

Zum 8. Januar 2002 wurde die Josef Friedr. Bremke & Hoerster GmbH & Co. Mehrheitseignerin an der Famila-Warenhaus GmbH u. Co. KG., indem man im Wege der Sonderrechtsnachfolge mit 11,475 Mio. DM in die KG eintrat. Gleichzeitig wurde die Hafteinlage der Famila Handels-Zentralgesellschaft (Heidelberg) auf 3,825 Mio. DM herabgesetzt.[6] Damit war Bremke erstmals in der 34-jährigen Geschichte von Famila Arnsberg/Soest Mehrheitseigner.

2003 wurden sämtliche Famila-Warenhäuser in Hamm durch die zur Schwarz-Gruppe gehörende Kaufland-Stiftung aus den Händen der Famila-Warenhaus GmbH u. Co. KG übernommen. Stichtag war der 2. August 2003. Gegenüber dem Handelsblatt teilte Bremke & Hoerster mit, „die finanzielle Herausforderung sei im derzeitigen Konjunktur- und Wettbewerbsumfeld nicht zu verkraften gewesen“.[9] Damit schied famila als Wettbewerber in Hamm und der Region aus.

Ehemalige Filialen in Hamm

Hamm-Mitte

Wilhelmstraße 197 (vormals LEZ)
59067 Hamm
Fläche ca. 12.000 m²

Bockum-Hövel

Römerstraße 20 (belegt ab 1979)
59075 Hamm

Hamm-Süden

Ökonomierat-Peitzmeier-Platz 2–4
59063 Hamm
Fläche ca. 3.650 m²[8]

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 vgl. „Famila wird neu geordnet“ in: Lebensmittelzeitung, 3. Mai 2001 [Archive.org] via Lemma „famila“ in: de.wikipedia.org]
  2. Adressbuch Stadt Hamm 1979. Essen: Beleke, S. 253.
  3. Belegt 1979 im Adressbuch Stadt Hamm. Essen: Beleke.
  4. AG Kamen – HRA 0132 per Handelsregisterauszug vom 12.08.2024.
  5. AG Kamen, HRB 0081 – Handelsregisterauszug vom 13. August 2024.
  6. 6,0 6,1 AG Arnsberg, HRA 2337 – Handelsregisterauszug vom 13. August 2024.
  7. „ Regionales EinzelHandelsKonzept für das östliche Ruhrgebiet und angrenzende Bereiche  Einkaufszentren“ in: hamm.de, zul. abgerufen am 12. August 2024.
  8. 8,0 8,1 Messung im GIS-Portal der Stadt Hamm
  9. „Kaufland übernimmt Famila“ in: handelsblatt.de, 11. Juni 2003 [Archive.org]