Lutherkirche: Unterschied zwischen den Versionen

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Die evangelische '''Lutherkirche''' liegt im Stadtbezirk [[Mitte]]. Seit 1985 steht sie unter [[Baudenkmäler|Denkmalschutz]]
Die evangelische '''Lutherkirche''' liegt im Stadtbezirk [[Mitte]]. Seit [[1985]] steht sie unter [[Baudenkmäler|Denkmalschutz]]. Nach einem Umbau firmiert sie seit [[2012]] als Evangelische Jugendkirche.


== Geschichte ==  
== Geschichte ==
Die "kleine evangelische Kirche", die erst seit 1912 den Namen Martin Luthers trägt, wurde 1734 bis 1739 nach den Plänen des märkischen Baumeisters [[Johann Michael Moser]] errichtet. Feierlich eingeweiht wurde sie 1739.  
[[Bild:Martin-Luther-Kirche-1938.jpg|mini|links|Kirchturm (1938)]]
Die „kleine evangelische Kirche“, die erst seit [[1912]] den Namen Martin Luthers trägt, wurde [[1734]] bis [[1739]] nach den Plänen des märkischen Baumeisters [[Johann Michael Moser]] errichtet. Feierlich eingeweiht wurde sie 1739.  


Nach erheblichen Kriegsschäden wurde die Kirche von 1946 bis 1948 leicht purifiziert wiederaufgebaut. Dabei wurde das Gewölbe und zumindest Teile der Seitenemporen noch einmal erneuert sowie Altar, Kanzel, Gestühl u.a. restauriert.  
Nach erheblichen Kriegsschäden wurde die Kirche von [[1946]] bis [[1948]] leicht purifiziert wiederaufgebaut. Dabei wurden das Gewölbe und zumindest Teile der Seitenemporen noch einmal erneuert sowie Altar, Kanzel, Gestühl (u. a.) restauriert.  


Im Zeitraum 1977/78 erfolgte die Erneuerung des Fußbodens und 1980 wurde eine neue Chororgel eingebaut.  
Im Zeitraum 1977–1978 erfolgte die Erneuerung des Fußbodens und [[1980]] wurde eine neue Chororgel eingebaut.  


Nach einer erneuten Umbauphase im Jahr 2011 wird die Lutherkirche am [[4. Februar]] [[2012]] als [[Evangelische Jugendkirche]] eröffnet.
=== Jugendkirche (seit 2012) ===
Nach einer erneuten Umbauphase ab dem Jahr 2011 wurde die Lutherkirche am [[4. Februar]] [[2012]] als [[Evangelische Jugendkirche]] wiedereröffnet. Pfarrerin war bis Februar 2017 Dr. Iris Keßner, derzeit (2023) ist es Katrin Berger.
 
Zu den Angeboten zählen Jugendgottesdienste (1 mal im Monat), die „JuKi Band“, die „JuKi Youngsters“.Daneben gab es ein Technik-Team.


== Baubeschreibung ==
== Baubeschreibung ==
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Das schlichte Innere der Kirche wird von einem hölzernen Kreuzrippengewölbe gedeckt, das ebenso wie die hölzernen Pfeiler verputzt ist. An den Wänden setzen die Gewölbe auf einfachen Pilastern mit schlichten Kapitellen auf.
Das schlichte Innere der Kirche wird von einem hölzernen Kreuzrippengewölbe gedeckt, das ebenso wie die hölzernen Pfeiler verputzt ist. An den Wänden setzen die Gewölbe auf einfachen Pilastern mit schlichten Kapitellen auf.


== Ausstattung des Kirchenraums ==
== Baudenkmaleintrag ==
[[Bild:Lutherkirche_Kupferstich.jpg|mini|rechts|Lutherkirche, Kupferstich]]
Die Ausstattung der Lutherkirche ist bedeutend für die Geschichte des Menschen, hier für die evangelischen Menschen der Stadt Hamm. Trotz vielfacher Eingriffe und Veränderungen stellt sich der Innenraum noch als sehr homogen dar. Erst durch die Ausstattung wird das ehemals als lutherische Kirche errichtete Gebäude verständlich. Auch wenn die Ausstattung überwiegend von 1912 stammt, lässt sie doch den engen Bezug zwischen Prediger und Gemeinde deutlich erkennen. Die Neueinrichtung von 1912 ist deutlich auf den Kanzelaltar von 1739 ausgerichtet. Auch im Stil passt sie sich den Vorgaben an bzw. ordnet sich dem Kanzelaltar unter.


Für die Erhaltung und Nutzung liegen wissenschaftliche, hier kunsthistorische Gründe vor, da wesentliche Teile der Ausstattung von künstlerischer Qualität sind. Hier ist vor allem der Kanzelaltar zu nennen. Aber auch die Ausstattung von 1912, da sie ein Beispiel dafür ist, wie man am Anfang des 20. Jahrhunderts rudimentär überlieferte oder im Bestand gestörte Ausstattungen ergänzte. Die Lampen sind dabei ein Teil des Wiederaufbaus nach dem 2. Weltkrieg. <br>
Weiterhin liegen liturgiehistorische Gründe vor, da aufgrund der Anordnung von Gestühl, Emporen und Altar der Verlauf eines Gottesdienstes, wie er sich schon im 18. Jahrhundert gestaltete, aber auch noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts bestimmend war, sehr gut nachvollziehbar bleibt.


== Baudenkmaleintrag ==
Denkmalwert sind auch die Glocke aus dem Jahr 1781 und der Glockenstuhl.<ref>Denkmalwertbegründung zitiert nach [[Denkmalliste der Stadt Hamm]], Bestandsverzeichnis lfd. Nummer 24</ref>
Die Ausstattung der Lutherkirche ist bedeutend für die Geschichte des Menschen, hier für die evangelischen Menschen der Stadt Hamm. Trotz vielfacher Eingriffe und Veränderungen stellt sich der Innenraum noch als sehr homogen dar. Erst durch die Ausstattung wird das ehemals als lutherische Kirche errichtete Gebäude verständlich. Auch wenn die Ausstattung überwiegend von 1912 stammt, lässt sie doch den engen Bezug zwischen Prediger und Gemeinde deutlich erkennen. Die Neueinrichtung von 1912 ist deutlich auf den Kanzelaltar von 1739 ausgerichtet. Auch im Stil passt sie sich den Vorgaben an bzw. ordnet sich dem Kanzelaltar unter. <br>
Für die Erhaltung und Nutzung liegen wissenschaftliche, hier kunsthistorische Gründe vor, da wesentliche Teile der Ausstattung von künstlerischer Qualität sind. Hier ist vor allem der Kanzelaltar zu nennen. Aber auch die Ausstattung von 1912, da sie ein Beispiel dafür ist, wie man am Anfang des 20. Jahrhunderts rudimentär überlieferte oder im Bestand gestörte Ausstattungen ergänzte. Die Lampen sind dabei ein Teil des Wiederaufbaus nach dem 2. Weltkrieg. <br>
Weiterhin liegen liturgiehistorische Gründe vor, da aufgrund der Anordnung von Gestühl, Emporen und Altar der Verlauf eines Gottesdienstes, wie er sich schon im 18. Jahrhundert gestaltete, aber auch noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts bestimmend war, sehr gut nachvollziehbar bleibt. <br>
Denkmalwert sind auch die Glocke aus dem Jahr 1781 und der Glockenstuhl.  
<ref>Denkmalwertbegründung - zitiert nach [[Denkmalliste der Stadt Hamm]], Bestandsverzeichnis lfd. Nummer 24</ref>


Ursprünglich hatte die Kirche je eine Glocke aus den Jahren 1740 und 1749 , gegossen von Johann bzw. Fridericus Schweys zu Münster. Beide wurden im Ersten Weltkrieg vernichtet. Nach dem Krieg erhielt die Kirche die dritte, 1780 gegossenen Glocke der Pauluskirche. Zu ihr trat im Jahre 1924 eine von der Gemeinde Witten-Bommern angekaufte Bronzeglocke. Sie war die letzte Glocke eines im Jahre 1893 von der Wittener Glockengießerei Munte für die dortige Kirche gelieferten Geläutes. Diese Glocke fiel dem zweiten Weltkrieg zum Opfer. Nach dem Krieg wurde sie durch eine neue Glocke ersetzt, gegossen von der Glockengießerei Petit & Gebr. Edelbrock aus Gescher.
Ursprünglich hatte die Kirche je eine Glocke aus den Jahren 1740 und 1749 , gegossen von Johann bzw. Fridericus Schweys zu Münster. Beide wurden im Ersten Weltkrieg vernichtet. Nach dem Krieg erhielt die Kirche die dritte, 1780 gegossenen Glocke der Pauluskirche. Zu ihr trat im Jahre 1924 eine von der Gemeinde Witten-Bommern angekaufte Bronzeglocke. Sie war die letzte Glocke eines im Jahre 1893 von der Wittener Glockengießerei Munte für die dortige Kirche gelieferten Geläutes. Diese Glocke fiel dem zweiten Weltkrieg zum Opfer. Nach dem Krieg wurde sie durch eine neue Glocke ersetzt, gegossen von der Glockengießerei Petit & Gebr. Edelbrock aus Gescher.


== Weitere Bilder von der Lutherkirche ==
== Weitere Bilder ==
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Bild:Lutherkirche.jpg|Kirchturm 2006
Bild:Lutherkirche 2023.jpg|Lutherkirche (2023)
Bild:Martin_Luther_Straße_2007.jpg|Blick aus der [[Martin-Luther-Straße]] 2007
Bild:Lutherkirche.jpg|Kirchturm (2006)
Bild:Martin-Luther-Kirche-1938.jpg|Kirchturm 1938
Bild:Martin_Luther_Straße_2007.jpg|Blick aus der [[Martin-Luther-Straße]] (2007)
Bild:1938 Luther-Kirche-Blick-vom-Suedenwall.jpg|Blick vom Südring über Westhofenstraße 1938  
Bild:1938 Luther-Kirche-Blick-vom-Suedenwall.jpg|Blick vom Südring über Westhofenstraße (1938)
Bild:Lutherkirche_Kupferstich.jpg|Lutherkirche, Kupferstich
Bild:Lutherkirche_Buero_1971.jpg|Altes Gemeindebüro und Gemeindehaus an der Lutherkirche im Jahr (1971)
Bild:Lutherkirche_Buero_1971.jpg|Altes Gemeindebüro und Gemeindehaus an der Lutherkirche im Jahr 1971
Bild:Lutherkirche_Nacht.jpg|Lutherkirche bei Nacht
Bild:Lutherkirche_Nacht.jpg|Lutherkirche bei Nacht
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== Literatur ==
== Literatur ==
* Bau- und Kunstdenkmäler von Westfalen 43. Stadt Hamm, Münster 1936, Nachdruck Warburg 1994, S. 136-140.  
* Bau- und Kunstdenkmäler von Westfalen 43. Stadt Hamm, Münster 1936, Nachdruck Warburg 1994, S. 136-140.  
* Max Jucho: ''Alte Hammer Bauten'', in: [[700 Jahre Stadt Hamm (Nuch)|700 Jahre Stadt Hamm]], hrsg. vom Magistrat der Stadt Hamm, Hamm 1927, Nachdruck Werl 1973, Seite 177-230, hier: Seite 209ff.
* Max Jucho: ''Alte Hammer Bauten'' In: [[700 Jahre Stadt Hamm (Buch)|700 Jahre Stadt Hamm]]. Hg. vom Magistrat der Stadt Hamm. Hamm 1927, Nachdruck Werl 1973, S. 177-230 (hier: Seite 209ff).
* Dr. [[Friedrich Wilhelm Jerrentrup]]: ''Hamm: Evangelische Lutherkirche'', in: Jerrentrup, Peter, Feußner; [[Alte Kirchen in Hamm]], Hamm 1999, Seiten 88 bis 91
* Dr. [[Friedrich Wilhelm Jerrentrup]]: ''Hamm: Evangelische Lutherkirche''. In: Jerrentrup, Peter, Feußner; [[Alte Kirchen in Hamm]]. Hamm 1999, S. 88 bis 91.
* N.N.: Baudenkmalbeschreibung No. 24, Stadt Hamm - 65/Untere Denkmalbehörde
* N.N.: Baudenkmalbeschreibung No. 24, Stadt Hamm 65/Untere Denkmalbehörde
* Georg Dehio, unter wissenschaftlicher Leitung von Ursula Quednau: ''Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler - Nordrhein-Westfalen II  Westfalen''. Deutscher Kunstverlag, Berlin/München 2011, ISBN 978-3-422-03114-2, Seite 387f
* Georg Dehio, unter wiss. Leitung von Ursula Quednau: ''Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler Nordrhein-Westfalen II  Westfalen''. Berlin/München 2011: Deutscher Kunstverlag, Seite 387f (ISBN 978-3-422-03114-2)


== Geografische Koordinaten ==
== Geografische Koordinaten ==
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== Weblinks ==
== Weblinks ==
* [http://www.kirchenkreis-hamm.de/gemeinden/hamm.html Kirchenkreis Hamm]
* [https://www.evangelische-kirchengemeinde-hamm.de/orte/lutherzentrum-mit-lutherkirche Lutherzentrum bei der Ev. Kirchengemeinde Hamm]
* [http://www.hamm.de/3280.html Hamm.de: Lutherkirche]
* [https://www.hamm.de/tourismus/sehenswertes/sehenswuerdigkeiten/kirchen/lutherkirche Lutherkirche auf hamm.de]
* [http://www.jugendkirche-hamm.de/jugendkirche/lutherkirche/ Die Lutherkirche auf der Homepage der Jugendkirche Hamm]


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
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[[Kategorie:Evangelische Kirchen]]
[[Kategorie:Evangelische Kirchen]]
[[Kategorie:Martin-Luther-Viertel]]
[[Kategorie:Martin-Luther-Viertel]]
[[Kategorie:Mitte]]
[[Kategorie:Mitte (Bezirk)]]
[[Kategorie:Innenstadt]]
[[Kategorie:Innenstadt]]

Aktuelle Version vom 15. August 2023, 14:44 Uhr

Begriffsklärung.png Dieser Artikel steht für Lutherkirche in der Hammer Innenstadt, für die Martin-Luther-Kirche in Braam siehe Martin-Luther-Kirche (Braam)
Lutherkirche
Evangelische Jugendkirche
Luftbild_Lutherkirche.jpg

Lutherkirche aus der Luft

Bezirk Hamm-Mitte
Stadtteil Mitte
Adresse Martin-Luther-Platz
PLZ 59065
Typ Sakralgebäude
Gebäudetyp Evangelische Kirche
Jugendkirche
Namensherkunft nach Martin Luther (1483–1546), Kirchereformator
Existiert seit 1739
Alter / Anderer Name Kleine evangelische Kirche, Garnisonskirche
Denkmalliste Stadt Hamm No. 24 sei dem 10.12.1985 – mit Nachträgen vom 30.03.1993 und 29.11.2007
Webseite jugendkirche-hamm.de
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Stand der Daten 15.08.2023

Die evangelische Lutherkirche liegt im Stadtbezirk Mitte. Seit 1985 steht sie unter Denkmalschutz. Nach einem Umbau firmiert sie seit 2012 als Evangelische Jugendkirche.

Geschichte

Kirchturm (1938)

Die „kleine evangelische Kirche“, die erst seit 1912 den Namen Martin Luthers trägt, wurde 1734 bis 1739 nach den Plänen des märkischen Baumeisters Johann Michael Moser errichtet. Feierlich eingeweiht wurde sie 1739.

Nach erheblichen Kriegsschäden wurde die Kirche von 1946 bis 1948 leicht purifiziert wiederaufgebaut. Dabei wurden das Gewölbe und zumindest Teile der Seitenemporen noch einmal erneuert sowie Altar, Kanzel, Gestühl (u. a.) restauriert.

Im Zeitraum 1977–1978 erfolgte die Erneuerung des Fußbodens und 1980 wurde eine neue Chororgel eingebaut.

Jugendkirche (seit 2012)

Nach einer erneuten Umbauphase ab dem Jahr 2011 wurde die Lutherkirche am 4. Februar 2012 als Evangelische Jugendkirche wiedereröffnet. Pfarrerin war bis Februar 2017 Dr. Iris Keßner, derzeit (2023) ist es Katrin Berger.

Zu den Angeboten zählen Jugendgottesdienste (1 mal im Monat), die „JuKi Band“, die „JuKi Youngsters“.Daneben gab es ein Technik-Team.

Baubeschreibung

Für einen Kirchbau aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts hält sich ihre Architektur streng an die Formensprache des Mittelalters: Eine dreischiffige Halle mit vier Jochen, an die sich im Osten ein polygonaler Chor anschließt, während im Westen ein Turm auf quadratischem Grundriss vorgelagert ist, durch dessen Erdgeschoss der Haupteingang in die Kirche führt.

Der Turm selbst ist durch Gesimse in drei Geschossen geteilt, deren Wände durch kräftige Pilaster gerahmt werden. Langhaus und Seitenschiffe deckt ein hohes Dach, an dessen First die Dachpyramide über dem Chor ansetzt. Sandsteinsockel und Pilaster an den Ecken fassen die Wandflächen des auf rechteckigen Grundriss errichteten Hauptgebäudes ein.

Das schlichte Innere der Kirche wird von einem hölzernen Kreuzrippengewölbe gedeckt, das ebenso wie die hölzernen Pfeiler verputzt ist. An den Wänden setzen die Gewölbe auf einfachen Pilastern mit schlichten Kapitellen auf.

Baudenkmaleintrag

Lutherkirche, Kupferstich

Die Ausstattung der Lutherkirche ist bedeutend für die Geschichte des Menschen, hier für die evangelischen Menschen der Stadt Hamm. Trotz vielfacher Eingriffe und Veränderungen stellt sich der Innenraum noch als sehr homogen dar. Erst durch die Ausstattung wird das ehemals als lutherische Kirche errichtete Gebäude verständlich. Auch wenn die Ausstattung überwiegend von 1912 stammt, lässt sie doch den engen Bezug zwischen Prediger und Gemeinde deutlich erkennen. Die Neueinrichtung von 1912 ist deutlich auf den Kanzelaltar von 1739 ausgerichtet. Auch im Stil passt sie sich den Vorgaben an bzw. ordnet sich dem Kanzelaltar unter.

Für die Erhaltung und Nutzung liegen wissenschaftliche, hier kunsthistorische Gründe vor, da wesentliche Teile der Ausstattung von künstlerischer Qualität sind. Hier ist vor allem der Kanzelaltar zu nennen. Aber auch die Ausstattung von 1912, da sie ein Beispiel dafür ist, wie man am Anfang des 20. Jahrhunderts rudimentär überlieferte oder im Bestand gestörte Ausstattungen ergänzte. Die Lampen sind dabei ein Teil des Wiederaufbaus nach dem 2. Weltkrieg.
Weiterhin liegen liturgiehistorische Gründe vor, da aufgrund der Anordnung von Gestühl, Emporen und Altar der Verlauf eines Gottesdienstes, wie er sich schon im 18. Jahrhundert gestaltete, aber auch noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts bestimmend war, sehr gut nachvollziehbar bleibt.

Denkmalwert sind auch die Glocke aus dem Jahr 1781 und der Glockenstuhl.[1]

Ursprünglich hatte die Kirche je eine Glocke aus den Jahren 1740 und 1749 , gegossen von Johann bzw. Fridericus Schweys zu Münster. Beide wurden im Ersten Weltkrieg vernichtet. Nach dem Krieg erhielt die Kirche die dritte, 1780 gegossenen Glocke der Pauluskirche. Zu ihr trat im Jahre 1924 eine von der Gemeinde Witten-Bommern angekaufte Bronzeglocke. Sie war die letzte Glocke eines im Jahre 1893 von der Wittener Glockengießerei Munte für die dortige Kirche gelieferten Geläutes. Diese Glocke fiel dem zweiten Weltkrieg zum Opfer. Nach dem Krieg wurde sie durch eine neue Glocke ersetzt, gegossen von der Glockengießerei Petit & Gebr. Edelbrock aus Gescher.

Weitere Bilder

Presseberichte

Icon Pressebericht.svg
Zum Artikel gibt es eine Sonderseite mit Presseberichten.

Literatur

  • Bau- und Kunstdenkmäler von Westfalen 43. Stadt Hamm, Münster 1936, Nachdruck Warburg 1994, S. 136-140.
  • Max Jucho: Alte Hammer Bauten In: 700 Jahre Stadt Hamm. Hg. vom Magistrat der Stadt Hamm. Hamm 1927, Nachdruck Werl 1973, S. 177-230 (hier: Seite 209ff).
  • Dr. Friedrich Wilhelm Jerrentrup: Hamm: Evangelische Lutherkirche. In: Jerrentrup, Peter, Feußner; Alte Kirchen in Hamm. Hamm 1999, S. 88 bis 91.
  • N.N.: Baudenkmalbeschreibung No. 24, Stadt Hamm – 65/Untere Denkmalbehörde
  • Georg Dehio, unter wiss. Leitung von Ursula Quednau: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler – Nordrhein-Westfalen II Westfalen. Berlin/München 2011: Deutscher Kunstverlag, Seite 387f (ISBN 978-3-422-03114-2)

Geografische Koordinaten

Koordinaten: 51° 40' 47.33" N, 7° 48' 55.49" O

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Denkmalwertbegründung – zitiert nach Denkmalliste der Stadt Hamm, Bestandsverzeichnis lfd. Nummer 24