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Urkunde 1291 Oktober 10

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Wappen der Grafen von der Mark

Graf Everhard von der Mark überträgt am 10. Oktober 1291 dem Stift Kappenberg das Eigentum am Hof Kump.

Wortlaut

Die Urkunde ist in lateinischer Sprache verfasst und wird nach WUB Band 3 (S. 745-746) zitiert: [1]

Everhardus Dei gratia comes de Marca omnibus in perpetuum noticiam rei geste. Quia labilis est hominum memoria, ne quod bona fide agitur, lapsu temporis et mentis oblivione depereat, cautum est, placita hominum sigillatis apicibus perhennari. Noverint igitur singuli et universi tam presentis etatis homines ad quos presentes litere pervenerint, quam future, quod Hinricus de Ovethe miles et uxor sua Gerthrudis, acceptis a preposito et conventu monasterii in Capenberg, Premonstratensis ordinis, Monasteriensis diocesis, centum et quinquaginta marcis denariorum Tremoniensium, curiam Cumpe et ius proprietatis eiusdem, cum hominibus, silvis, nemoribus, pascuis, pratis, terris cultis et incultis, iudiciis, iuribus et omnibus aliis ad dictam curiam pertinentibus, coram sede iudiciali liberi comitatus nostri loco qui dicitur Hoginche, presidente iudicio Johanne de Aslen, presentibus vemenotis et consentientibus, nobis ad utilitatem dictorum prepositi et conventus in Capenberg libere contulerunt, coheredes etiam ipsorum, videlicet Everhardus, Frederunis, Irmengardis et Helena, una cum ipsis, omne ius quod in curia Cumpe predicta et omnibus attinentiis suis que supra expressa sunt habebant vel habere poterant quoquo modo, in manus nostras integraliter resignarunt. Et nos ob remedium anime nostre et progenitorum nostrorum, domina Irmengarde uxore nostra et liberis nostris, Engelberto, Adolpho et Margareta voluntarium ad hoc consensum prebentibus et expressum, curiam Cumpe prefatam et universa ad ipsam pertinentia que supra posita sunt, memoratis preposito et conventui in Capenberg libere contulimus et conferimus in hiis scriptis, cum omni iuris plenitudine proprietatis titulo ab ipsis in perpetuum possidendam. In cuius rei testimonium, et ut premissa firma perpetuo permaneant et inconvulsa, presentem paginam nostro et uxoris nostre sigillis fecimus communiri, subnotatis testibus quorum hec sunt nomina: Bernhardus de Strunckede, Herimannus et Bernhardus fratres de Ludinchusen, Bernhardus dapifer, Gerwinus de Rinkenrode, Theodericus Volenspit, Engelbertus de Heriborne, Conradus de Magna Domo et Lambertus de Velmede milites; Johannes de Rechede, Hinricus de Vitinchove, Hinricus dictus Custos, Hinricus de Holthusen iudex in Werdine, Rotgerus Dukere, Gerhardus de Barchusen, et alii quamplures. Acta sunt hee Lunen. Datum anno Domini millesimo ducentesimo nonagesimo primo, in die beatorum martirum Gereonis et Victoris.

Übersetzung

Übersetzt ins Deutsche lautet der Urkundentext wie folgt:

Everhardus, von Gottes Gnaden Graf von der Mark, entbietet allen in Ewigkeit Kenntnis der geschehenen Sache.

Da das Gedächtnis der Menschen vergänglich ist und das, was in gutem Glauben geschieht, nicht durch den Lauf der Zeit und die Vergessenheit des Geistes verloren gehen soll, ist es üblich, die Abmachungen der Menschen mit versiegelten Schriften zu verewigen.

Daher sollen alle, sowohl die Menschen der jetzigen Zeit, an die dieses Schreiben gelangt, als auch die der Zukunft, wissen, dass Hinricus von Ovethe, Ritter, und seine Ehefrau Gerthrudis, nachdem sie vom Propst und Konvent des Klosters in Kappenberg (Capenberg), des Prämonstratenserordens in der Diözese Münster (Monasteriensis), 150 Mark Dortmunder (Tremoniensium) Pfennige erhalten hatten, den Hof Kump (Cumpe) und dessen Eigentumsrecht, mit den Leuten, Wäldern, Hainen, Weiden, Wiesen, bebauten und unbebauten Ländereien, Gerichten, Rechten und allem anderen, was zu dem besagten Hof gehört, in unserem Gerichtsstand des Freigrafschaftsgerichts an einem Ort namens Hoginche, unter dem Vorsitz des Richters Johannes von Aslen und in Anwesenheit und mit Zustimmung der Freischöffen, frei an uns zum Nutzen des besagten Propstes und Konvents in Kappenberg übertragen haben. Auch ihre Miterben, nämlich Everhardus, Frederunis, Irmengardis und Helena, haben zusammen mit ihnen jedes Recht, das sie an dem vorgenannten Hof Kump und all seinem Zubehör, wie es oben ausgedrückt ist, hatten oder in irgendeiner Weise haben konnten, vollständig in unsere Hände abgetreten.

Und wir haben, zum Heil unserer Seele und der unserer Vorfahren, mit der freiwilligen und ausdrücklichen Zustimmung unserer Ehefrau, der Herrin Irmgardis, und unserer Kinder Engelbertus, Adolphus und Margareta, den vorgenannten Hof Kump und alles, was dazu gehört und oben aufgeführt ist, den erwähnten Propst und Konvent in Kappenberg frei geschenkt und schenken es hiermit. Dies geschieht in diesem Schreiben, damit sie es auf ewig mit vollem Eigentumsrecht besitzen können.

Zum Zeugnis dieser Sache und damit das Vorgenannte für immer fest und unerschütterlich bleibt, haben wir dieses Schreiben mit unseren Siegeln und denen unserer Ehefrau bekräftigen lassen.

Zeugen sind, deren Namen unten aufgeführt sind:

Bernhardus von Strunckede

Hermannus und Bernhardus, die Brüder von Lüdinghausen (Ludinchusen)

Bernhardus, Truchsess

Gerwinus von Rinkerode (Rinkenrode)

Theodericus Volenspit

Engelbertus von Herbern (Heriborne)

Conradus de Magna Domo

Lambertus von Velmede (Ritter)

Johannes von Rechede

Hinricus von Vitinchove

Hinricus, genannt Custos

Hinricus von Holthausen (Holthusen), Richter in Werden (Werdine)

Rotgerus Dukere

Gerhardus von Barchusen

und sehr viele andere.

Dies geschah in Lünen (Lunen). Gegeben im Jahre des Herrn 1291, am Tag der seligen Märtyrer Gereon und Victor (10. Oktober).

Bemerkungen

Die Urkunde ist hinsichtlich der Erwähnung des Bernhardus als Truchsess (dapifer) und damit Amtmann der Grafschaft Mark von stadtgeschichtlicher Bedeutung für Hamm.

Literatur

  • Wolfgang Bockhorst/Fredy Niklowitz: Urkundenbuch der Stadt Lünen bis 1341. Lünen 1991
  • Westfälisches Urkundenbuch. Band 3. Die Urkunden des Bisthums Münster von 1201-1300. Münster 1871

Anmerkungen

  1. Westfälisches Urkundenbuch. Band 3. Die Urkunden des Bisthums Münster von 1201-1300. Münster 1871

Siehe auch

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