Urkunde 1284 März 28
Graf Everhard von der Mark schenkt am 28. März 1284 dem Nonnenkloster in Hamm den Hof Busche bei Hamm.
Wortlaut
Die Urkunde ist in lateinischer Sprache verfasst und nach WUB Band 7 (S. 882) zitiert: [1]
Elemosinarum largitio salutem conparat et penam imminuit delictori. Nos igitur Everhardus comes in Marca tam nostros quam predecessorum nostrorum considerantes errores et tam ipsis quam nobis a summo iudice sperantes veniam domum quandam Busche dictam penes Hammonem civitatem nostram sitam de unanimi uxoris nostre consensu videlicet domine Ermengardis cometisse et Engelberti filii nostri tunc geniti necnon heredum nostrorum omnium donavimus conventui sanctimonialium in Hammone ordinis Cisterciensis in proprietate perfecta perpetuo possidenda. Unde ne a quoquam forsan in posterum subinferri possint contraria que hoc factum nostrum perturbent, presens scriptum super hoc confici fecimus cum nominibus eorum qui presentes aderant et sigillo nostro duximus roborandum. Huius donationis nostre testes sunt Rutcherus miles de Svanesbule tunc pro tempore dapifer noster, Hermannus de Vorste, Antonius de Scedinghe, Everhardus de Hesnen, Randolfus Uncus, Arnoldus Vitulus et Goscalcus de Hesnen milites, Gerwinus dictus Herine, Gotfridus de Berga et Thimo de Hornen burgenses oppidi Hammonensis cum aliis fide dignis. Datum et actum apud Hammonem anno Domini MCCLXXX tercio, feria tercia proxima post dominicam qua cantatur Judica Domine.
Übersetzung
Ins Deutsche übersetzt lautet die Urkunde wie fogt:
Die Großzügigkeit von Almosen bringt Heil und mindert die Strafe für Vergehen. Wir, Everhardus, Graf in der Marka, haben daher, im Gedenken an unsere eigenen Fehler und die unserer Vorfahren und in der Hoffnung auf Vergebung durch den obersten Richter, ein Haus namens Busch (Busche) in der Nähe unserer Stadt Hamm (Hammonem) dem Konvent der Nonnen in Hamm des Zisterzienserordens als vollständiges und ewiges Eigentum geschenkt. Dies geschah mit der einmütigen Zustimmung unserer Frau, der Gräfin Irmgardis (Ermengardis), und unseres damals geborenen Sohnes Engelbertus sowie all unserer Erben.
Damit in Zukunft niemand etwas Gegenteiliges behaupten und unser Handeln stören kann, haben wir dieses Schreiben darüber anfertigen lassen. Es enthält die Namen der Anwesenden und ist mit unserem Siegel bekräftigt.
Zeugen unserer Schenkung sind:
Rutcherus von Svanbule, damals unser Truchsess (Ritter)
Hermannus von Vorste
Antonius von Scheidingen (Scedinghe)
Everhardus von Heessen (Hesnen)
Randolfus Uncus
Arnoldus Vitulus
Gozscalcus von Heessen (Hesnen), Ritter
Gerwinus, genannt Herine
Gotfridus von Berge (Berga)
Thimo von Horne (Hornen), Bürger der Stadt Hamm (Hammonensis)
sowie weitere glaubwürdige Personen.
Gegeben und geschehen zu Hamm im Jahre des Herrn 1283, am dritten Wochentag nach dem Sonntag Judica Domine (24. März).
Bemerkungen
Die Urkunde ist hinsichtlich der Ewähnung des Rutger von Schwansbell als Truchsess (dapifer) und damit Amtmann der Grafschaft Mark von stadtgeschichtlicher Bedeutung für Hamm.
Zudem werden mit Gerwin Hering, Gottfried von Berge und Thimo von Horne drei Bürger von Hamm namentlich genannt.
Entsprechend späterer Einträge auf der Urkunde handelt es sich bei dem Haus Busche um den Busmannshof in Werries. [2]
Literatur
- Wolfgang Bockhorst/Fredy Niklowitz: Urkundenbuch der Stadt Lünen bis 1341. Lünen 1991
- Westfälisches Urkundenbuch. Band 7. Die Urkunden des kölnischen Westfalens vom J. 1200-1300. Münster 1901