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Schmehausen

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Ortshinweistafel Schmehausen

Schmehausen ist ein Stadtteil von Hamm und Teil des Stadtbezirks Uentrop.

Geschichte [1]

Die Geschichte des Dorfes Schmehausen beginnt im 13. Jahrhundert. Urkundlich erwähnt wird der Ortsname zuerst im Jahre 1251 als Smidehusen [2] und 1274 als Smidehus. Aus diesen alten Ortsnamen ist deutlich ersichtlich, dass das heutige Schmehausen seinen Namen einer Schmiede verdankt. Aschefunde in größerem Umfang im ehemaligen Garten des Hofes Blattgerste wiesen auf den Standort dieser "Smieu" hin.

Im Mittelalter wurde Schmehausen von Haus Heidemühle unter anderem von Alberto von Smidehues, oder danach von Ritter Aront von Vollenspieth beherrscht. Von diesem Rittergut ist heute nur noch die Gräfte (Burggraben) erhalten, die unter der Flurbezeichnung ,Heydemühle" im nordöstlichen Dorfzipfel zu finden ist. Zu der "Herrlichkeit Heydemühle" gehörten zahlreiche Hofstellen, über deren genaue Anzahl keine Angaben vorliegen.

Im Schatzbuch der Grafschaft Mark von 1486 finden sich erste namentliche Aufstellungen über die Hofstellen in Schmehausen. Weitere Angaben finden sich im Lagerbuch der Uentroper Kirche von 1818. Für Schmehausen werden 15 Höfe und Kotten ausgewiesen. Die Einwohnerzahl zu dieser Zeit belief sich auf 240. Bis 1831 war diese Zahl auf 291 gewachsen.

Im Jahre 1904 hielt mit der Ruhr ‑ Lippe ‑ Eisenbahn die Technik in Schmehausen Einzug. Als "Bahnhof Schmehausen" wurde auf der Linie Hamm ‑ Soest bei Kattenbusch ein Haftepunkt eingerichtet. Im Jahre 1908 wurde der Gastwirtschaft Kohlhase ein Hilfspostamt zugeteilt, weiches 1928 zum Postamt mit einer öffentlichen Fernsprechstelle aufgewertet wurde. In den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts wurde Schmehausen an die Stromversorgung durch das Wasserkraftwerk bei Haus Uentrop angeschlossen.

Größere Veränderungen im Bild des Dorfes ergaben sich mit dem Ausbau des Lippe ‑ Seiten ‑ Kanals zwischen 1918 und 1928. Auf dieser bedeutenden Verkehrsader verkehrten sogar weiße Ausflugsschiffe.

Weitere Veränderungen ergaben sich durch den Bau der "Reichsautostraße", der heutigen Bundesautobahn, in den Jahren 1934/35. Hierdurch wurde die Gemeinde geteilt und büßte ca. 14 ha Land ein. Für den Bau der Straße, insbesondere der vier Brücken im Bereich von Schmehausen, wurde eigens in Uentrop, im Ostfelde, ein Feldbahnhof eingerichtet.

Vom Ende des Krieges bis zur Gründung der Bundesrepublik 1949 stand Schmehausen unter britischer Verwaltung. Nach der Währungsreform hatte das Dorf unter seinem alten und neuen Bürgermeister Fritz Pannock seinen Anteil am "Deutschen Wirtschaftswunder". Die Asphaltierung der Wirtschaftswege war dafür ein sichtbares Zeichen. Dadurch ermöglichte man den Bauern mit immer fortschrittlicheren Maschinen ihre Felder zu erreichen. Die Pferde, die "guten alten Hafermotoren" hatten ausgedient; aber trotzdem war dem Ausbau der Landwirtschaft Grenzen gesetzt. Was sich die Bauern nicht hätten träumen lassen, wurde wahr: Schmehausen wurde Standort für ein Kohlekraftwerk der VEW Dortmund. Dazu waren umfangreiche Landaufkäufe notwendig, die bereits ab 1956 begannen. Im Jahre 1963 lieferte das Kraftwerk der ersten Strom ans Netz. 1967 verlor die Gemeinde Schmehausen ihre Selbständigkeit und wurde Teil der Großgemeinde Uentrop. Eine weitere Neuordnung im Jahre 1975 führte dazu, dass Schmehausen der östlichste Stadtteil der Großstadt Hamm wurde.

Waren bis 1980 nur östlich der Autobahn gelegene Flächen vom Ausverkauf des Dorfes betroffen, so wurden danach auch die westlich gelegenen Flächen verkauft. Käufer war die Stadt Hamm, die das gesamte Gelände als Industrie‑ und Gewerbegebiet auswies. War Schmehausen durch den Bau des Kohlekraftwerks nur regional bekannt geworden, so sorgte der Bau des THTR ‑ Kraftwerks zwischen 1970 und 1985 dafür, dass es weithin bekannt wurde. Sichtbares Zeichen dieses neuen Stromerzeugers war der bisher einzigartige Trockenkühlturm.

Bevölkerung im 19. Jahrhundert

Jahr Einwohner
1818 240
1831 291
1849 314[3]
1876 283[4]

Weblink

Anmerkungen

  1. nach der Ortschronik auf den Seiten des Schützenvereins Schmehausen
  2. vgl. Urkunde 1251 Mai 1
  3. Essellen 1851, S. 144.
  4. Adreß-Buch für den Regierungs-Bezirk Arnsberg 1877, Arnsberg 1876, S. 35.