Gerhard Krampe
Gerhard Krampe (* 11. Mai 1891 in Hamm; † 14. Oktober 1980 ebenda) war ein gelernter Drahtzieher und Politiker der CDU. Nach ihm ist die Gerhard-Krampe-Straße im Hammer Stadtteil Süden benannt.
Leben
Gerhard Krampe war geprägt aus dem Ideengut der katholischen Arbeiterbewegung und der christlichen Gewerkschaftsbewegung. Nach dem Besuch der Volkshochschule, machte er eine Lehre als Drahtzieher und arbeitete sich zum Vorarbeiter hoch. 1909 trat er in den Christlichen Metallarbeiterverband ein. Von 1920 bis 1933 arbeitete er in der Bauproduktiv-Genossenschaft „Gemeinwohl“ in Hamm. Seit 1924 ist Krampe in der Katholischen Arbeiterbewegung (KAB) aktiv und war Leiter des Bezirksverbandes der KAB Hamm-Soest-Beckum von 1939 bis 1945. Nach dem Zweiten Weltkrieg trat Krampe außerdem in die IG Metall ein. Ab 1946 arbeitete er aktiv in der Siedlungs- und Wohnbaugesellschaft Hamm mit.
Er war nicht mit Wilhelm Krampe (CDU) verwandt, der zur selben Zeit als Ratsherr in Hamm sowie als Bundestagsabgeordneter akiv war.
Krampe-Siedlung
Ab 1948 errichtete die Siedlergemeinschaft Hamm-Süd unter dem Vorsitz von Gerhard Krampe die „Krampe-Siedlung“. Das in Selbsthilfe erstellte Wohnungsbauprogramm half kinderreichen Familien die Not der Nachkriegsjahre zu überwinden. Gerhard Krampe trägt fortan den Ehrennamen „Siedlervater“. Er war Vorsitzender des Verbandes der Katholischen Siedler für das Land Nordrhein-Westfalen.
Politik
Mitgründer der CDU und erster Vorsitzender der Ortspartei Süden
Bereits am 26. August 1945 hatte sich der Drahtzieher und Vorarbeiter bei der Westfälischen Union mit Gleichgesinnten zu einer vorbereitenden Besprechung zwecks Gründung einer christlich-sozialen Partei getroffen. Auch bei den weiteren vorbereitenden Versammlungen zur Gründung einer Christlich-Demokratischen Partei und bei der Gründungsversammlung am 23. September 1945 war Gerhard Krampe dabei. Am 21. November 1945 wurde er zum 1. Vorsitzenden der Ortspartei Süden gewählt.
Wahl in den ersten Stadtrat und Mitglied im Polizeibeirat
Bei der Wahl der ersten gewählten kommunalen Vertreterkörperschaft am 13. Oktober 1946 wurde Gerhard Krampe als Stadtvertreter gewählt. Er holte im Wahlkreis V mit 1.548 Stimmen die Zweitmeisten. Er war Mitglied des Polizeibeirats der Stadt Hamm sowie des Regierungsbezirks Arnsberg. Die wesentliche Arbeit des ersten gewählten Rates bestand in der Behebung der ungeheuren Notstände in der Ernährung und der fehlenden Wohnungen. Wöchentlich zweimal traf sich der Wohnungsausschuss unter dem Vorsitz von Gerhard Krampe.
Erneute Wahlen in den Hammer Stadtrat und stellvertretender Fraktionsvorsitzender
Da die die erste Periode des Rates am 17. Oktober 1948 ablief, gelang es ihm zunächst nicht, bei der Kommunalwahl 1948, erneut in den Stadtrat einzuziehen, da er seinen Direktwahlkreis nicht gewinnen konnte und auf der Reserveliste der CDU nicht weitgenug vorne platziert war. Ab 1952 bis 1964 war Krampe wieder Mitglied im Stadtrat, da er bei den Kommunalwahlen in den Jahren 1952, 1956 und 1961 jeweils den damaligen Direktwahlkreis 7 gewinnen konnte. Seine Fraktion wählte in zwischenzeitlich als stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden.
Wahlen in den Landtag und Ausscheiden aus der Politik
Krampe war von 1954 bis 1966 Mitglied des Landtages von Nordrhein-Westfalen. Er wurde dabei im Wahlkreis 114 immer direkt in das Parlament gewählt. Nach dem er bereits im Jahr 1964 den Vorsitz der Ortspartei Süden an Wilhelm Großlohmann abgab und aus der Kommunalpolitik ausschied, beendete Krampe seine politische Karriere im Jahr 1966 mit dem freiwilligen Ausscheiden aus dem Landtag.
Ehrungen
- 1957: päpstlicher Orden Pro Ecclesia et Pontifice
- 1961: Bundesverdienstkreuz
- 1967: Ehrenplakette der Stadt Hamm
- 1971: Ehrenbürger der Stadt Hamm
Werke
- Die Liebfrauengemeinde in Hamm von 1899 - 1945, Hamm 1975 (Tatsachen und Berichte 18)
Literatur
- Anneliese Beeck: So entstand das neue Hamm. Kriegsende und Wiederaufbau. Hamm 1992.