Zeche Sachsen

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Die Zeche Sachsen war eine im Jahre 1911 gegründete Zeche in Heessen, die bis 1976 Kohle in drei Schächten gefördert hat. Der letzte Förderwagen wurde am 4. Juni 1976 aus der Zeche gefahren. Die angeschlossene Kokerei der Zeche war schon 1972 stillgelegt worden. Bereits 1979 waren die Fördertürme gesprengt worden.

Seit den achtziger Jahren gab es Pläne für ein ökologisches Gewerbegebiet auf dem ehemaligen Zechengelände, die in den 1990er-Jahren zur Gründung des Ökozentrums führten. Mittelpunkt bildet die ehemalige Maschinenhalle, die am 1. September 1989 unter Denkmalschutz gestellt wurde und seit 1998 Alfred Fischer Halle heißt.

Die Halde der Zeche Sachsen wurde bis 2005 mit einem Radwegenetz versehen. Von 1996 bis 1998 stand auf einer der Halden auch ein Windkraftwerk. Dieses wurde jedoch nach Beschwerden der Anwohner über Belästigung durch Lärm und Schattenwurf wieder entfernt.

Grubenunglücke

Bei einem Grubenunglück am 3. April 1944 kamen 169 Bergleute ums Leben. Ein Denkmal, das an die bei diesem Grubenunglück umgekommenen russischen Zwangsarbeiter erinnerte, wurde 1986 beseitigt. Das Unglück ereignete sich morgens im Revier 1 der dritten Abbausohle im Flöz „Präsident“. Eine Schlagwetterexplosion tötete alle im Streb eingesetzten Kumpel sowie weitere Bergleute in den anschließenden Strecken. Zudem kamen bei einer weiteren Explosion am Abend des selben Tages vier Kumpel der Grubenwehr zu Tode. Insgesamt verlor die Zeche an diesem Tag 169 Personen, 56 deutsche Bergleute sowie 113 ausländische Kumpel, fast ausschließlich aus der damaligen Sowjetunion.[1]

Am 9. März 1962 kam es auf der Zeche Sachsen zu einer weiteren Schlagwetterexplosion, bei der 31 Bergleute ums Leben kamen.[2]

Während eines Seilwechsel am 27. März 1964 rutschte das abzulegende Seil ab und stürzte in die Tiefe. In 1000 Metern Tiefe traf es einen Förderkorb mit 15 Insassen. Zehn der Kumpel mussten das Unglück mit dem Tode bezahlen, darunter fünf türkische Bergleute, die als Gastarbeiter auf der Zeche beschäftigt waren.[2]

Bereits nach der Schließung der Zeche Sachsen kam es am 13. Januar 1977 bei Verfüllungsarbeiten zu einer weiteren Schlagwetterexplosion, die das Übertagegerüst vollständig zerstörte und dabei zwei der sieben dort arbeitenden Kumpel tötete. Ein weiterer Arbeiter wurde bei dem Unglück verletzt.<ref name="heitger14">

Stele zur Stadtgeschichte

Zechensiedlungen

Die Zechensiedlungen der Zeche Sachsen wurde nach der Gründung der Zeche Sachsen gebaut. Inzwischen sind die meisten Häuser in Privatbesitz. Es gibt aber auch einige Mehrfamilienhäuser, die einer Wohnungsbaugesellschaft gehören.

Fotos

Presseberichte

Literatur

  • Rita Kreienfeld: 169 Bergleute kamen untertage ums Leben. Das schwerste Grubenunglück traf die Zeche Sachsen in Hamm-Heessen am 3. April 1944 in: Unser Westfalen 2007, S. 73–74.
  • Ulrich Heitger: „Kohle ist Brot – und brachte den Tod. Vor 70 Jahren ereignete sich das schwerste Unglück auf Zeche Sachsen in Heessen.“ in: Westfälischer Anzeiger vom 3. April 2014.
  • Ulrich Heitger: „Viele Unfälle auch nach dem Krieg. Das Bergwerk Sachsen bekommt den Ruf als Unglückszeche.“ in: Westfälischer Anzeiger vom 3. April 2014.

Einzelnachweise

  1. Ulrich Heitger: „Kohle ist Brot - und brachte den Tod. Vor 70 Jahren ereignete sich das schwerste Unglück auf Zeche Sachsen in Heessen“ in: Westfälischer Anzeiger vom 3. April 2014.
  2. 2,0 2,1 vgl. Ulrich Heitger: „Viele Unfälle auch nach dem Krieg. Das Bergwerk Sachsen bekommt den Ruf als Unglückszeche.“ in: Westfälischer Anzeiger vom 3. April 2014.