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Hamm wurde vor 584 Jahren gegründet.

Ereignisse

  • Bis zum 1. Januar gibt der Postdirektor Dobbelstein in Hamm im Auftrag der Regierung (als Directeur und Redakteur) die „Feuilles d'annonces“ heraus. Es besteht Bezugpflicht für alle Gemeinden und Behörden, die hier ihre Anzeigen und Bekanntmachungen zu veröffentlichen haben. Ab dem 1. Januar ist das Abonnement nicht mehr obligatorisch, Dobbelstein könne es ggf. auf eigene Rechnung weiterbetreiben. [1]
  • Das Intelligenzblatt für Cleve-Mark, das 1806 von Duisburg nach Hamm gezogen war, stellt sein Erscheinen Ende März ein. [2]
  • Unter dem Datum des 31. Oktobers werden die Zimmerleute Died. Henr. Kilemann und Henr. Wilh. Schröer aus Pelkum durch Erwähnung in den amtlichen Präfektur-Veröffentlichungen besonders geehrt. Sie hatten sich beim Brand beim Wirt Biermann in Pelkum besonders eingesetzt und ein Übergreifen der Flammen auf nachbargebäude durch beherztes Eingreifen verhindert. [3]

Verwaltung

  • Im März wird die Verwaltung des Ruhrdepartements im Großherzogtum Berg in einem amtlichen Verzeichnis der Beamten bekannt gegeben. Darin erscheinen folgende Personen mit Bezug zu Hamm:
  • In der Verwaltung des Ruhrdepartmenets sind als General-Departements-Räte Freiherr von der Reck als Gutsbesitzer zu Uentrop und Herr Spener als Gutsbesitzer in Hamm ernannt worden. Als Unterpräfekt für den Bezirk (Kanton) Hamm fungiert Herr Wiethaus. Als Bezirksräte sind u.a. Herr von Rappard, ehemaliger Kammerpräsident zu Hamm, Herr von Wintgens, Gutsbesitzer zu Ermelinghof und Herr Zurheyden, Gutsbesitzer zu Hohenover ernannt worden. In Hamm ist Herr Spener als Maire (Bürgermeister) eingesetzt. Im zu Seite stehen die Herren Gosebruch und Vörster als Beigeordnete. Für die Mairie Rhynern ist Herr Natorp Bürgermeister mit den Beigeordneten Wieschhoff und Kapfer. In Pelkum ist Herr Biermann Maire und die Herren Isenbeck und Schulze-Böing Beigeordente. In der Marie Heessen im Kanton Ahlen ist Herr von Wintgens Bürgermeister. Als Steuerkontrolleur in der Steuerverwaltung wird Herr Wever aus Norddinker erwähnt. Als Bezirksempfänger für den öffentlichen Schatz (Steuer) fungiert in Hamm Herr von Bernuth. Kantonsempfänger in Hamm ist Herr Jacobi. Herr von Bernuth ist zusätzlich Stempel- und Hypotheken-Direktor. Domänen- und Stempelempfänger in Hamm ist Herr von Wolfframsdorff. In Fragen der bürgerlichen Baukunst fungiert der Baumeister Pistor in Hamm. Dr. Johann Christoph Gottfried Pröpsting in Hamm ist als Bezirksarzt ernannt worden. Für die Gendarmerie im Bezirk Hamm ist als Lieutnant Herr von Rappard zuständig. [4]
  • Die ehemalige Westentor-Kapelle in Hamm wird Sitz der großherzoglich-bergischen Unterpräfektur.[5]
  • Die französisch-bergische Gemeindeverfassung bildet aus den Gemeinden Rhynern, Allen, Wambeln, Süddinker, Osttünnen, Westtünnen, Freiske, Osterflierich, Flierich, Bramey, Lenningsen, Hilbeck, Sönnern und Berge die Mairie Rhynern. [6]
  • Im Januar wird von der Präfektur des Ruhrdepartement im Großherzogtum Berg bekannt gegeben, dass Herr Vorster als Empfänger der Kaiserlichen Domänen in Hamm zuständig ist. [7]
  • Der Beigeordnete der Marie Hamm Gosebruch wird am 9. Juli als Special-Commissaire und Vorsteher der Gemeine-Versammlungen dfür die Grundsteuerverteilung in den Marien Hamm, Pelkum und Rhynern bestimmt. [8] Der bezirksrat Maibach aus Killwinkel wird in gleicher Funktion für die Mairie Heessen ernannt. [9]
  • Am 16. Juli wird Herr Feldhaus zum Communal-Empfänger für den Kanton Hamm im Ruhrdepartment des Großherzogstums Berg ernannt. [10]
  • Am 21. Oktober wird von der Präfektur des Ruhrdepartment bestimmt, dass u.a. in Hamm ein Teil der aufzustellenden berittenen Douanenbrigade zur Kontrolle des Napoleonischen Dekrets über die Einfuhr von Kolonialwaren stationiert wird. [11]

Militär

  • Hamm wird für 3 Jahre wieder Garnisonsstadt. Major von Witzleben stellt in Hamm ein bergisches Lancierregiment auf.[12]
  • Am 14. März wird öffentlich gemacht, dass u.a. Joh. Wilh. Gerhard Marc. Daun aus Hamm und Joh. Henr. Mehrmann aus Pelkum aus der Armeee des Großherzogtums Berg desertiert sind. [13]

Wirtschaft

  • Das Walzwerk W. Hobrecker am Nordentor wird errichtet. Dazu wird die vormalige Schneidemühle an der östlichen Seite des Nordentores in ein Blechwalzwerk umgewandelt.[14]
  • Für die Zollaufsicht von Kolonialwaren wird eine berittene Douanen-Brigade aus Bergischen Lanciers rekrutiert.[15]
  • Das Ruhrdepartment rügt die Grundbesitzer im Bezirk Hamm wegen ihrer gemeinschaftlichen Kritik an der Höhe der Grundsteuer.[16]
  • Zwei zum Haus Ermelinghof gehörende Lippewiesen, nämlich der alte Hamm und die Schwering-Wieses, werden am 16. August meistbietend für mehrere Jahre verpachtet. [17]
  • Am 30. Oktober werden auf Haus Ermelinghof milchgebende Kühe, Rinder und Kälber, zwei Springochsen und mehrere Arbeitspferde meistbietend versteigert. Bei Bedarf können die Tiere auf Haus Ermelinghof preisgünstig überwintern. [18]

Verkehr

  • Der Oberlieutenant und Commandant der Gendarmerie des Arrondissements Hamm (gez. von Rappard) schreibt an den Maire der Municipalité Rhynern, Herrn Natorp, einen scharfen Befehl wegen der Wegebesserung.[19]
  • Am 14. April antwortet der Oberlieutnant und Commandant der Gendarmerie des Arrondissements Hamm v. Rappard, nachdem der Maire der Municipalität Rhynern, Natorp, in Hamm angefragt hatte, ob dieser einen Gendarms schicken könne, der die Aufsicht über Wegebesserungsmaßnahmen in Rhynern führen könne. Von Rappard teilt mit, seine Instruktionen erlauben es nicht, Mannschaften in dieser Weise abzustellen. Lediglich bei Weigerung der Einwohner, befohlene Wegebesserungsmaßnahmen auszuführen, könne eine größere Anzahl von Gendarmen zur Exekution übersandt werden.[20]

Justiz

Soziales

  • Als Mitglieder des Zentral-Büros der Wohltätigkeitsanstalten im Kanton Hamm des Ruhrdepartements im Großherzogtum Berg werden am 5. März der Assistenzrat Rocholl aus Hamm, der Beigeordnete Gosebruch aus Hamm, der Rentmeister Simon aus Hamm, der Prediger von der Kuhlen aus Herringen und der Prediger Erckenzweig aus Drechen ernannt. [22]
  • Am 30. Juni wird u.a. der Vikar Kercksen aus Heessen als Mitglied in das Central-Büro der Wohltätigkeitsanstalten im Kanton Ahlen berufen. [23]

Gesundheitswesen

  • Unter dem Datum des 10. Novembers veröffentlicht die Präfektur des Ruhrdepartements eine Liste des gesamten ärztlichen Personals. [24]
Dabei werden für die Marie Hamm aufgeführt:
In Hamm:
- als Ärzte: J. C. G. Pröbsting, Bezirksarzt; J.C. Kirchhoff, S. Kaufmann
- als Wundärzte: Schäffer, G. W. Wickel, P.B. Grollmann, H. Ostermann
- als Hebammen: P. C. Dorffer, Witwe Gräwe, Witew Koch m. Hüsemann, Witwe Tilemann
- als Tierazt: J. C. Bartels
- als Apotheker: J. Uhlendorff, C. A. Redicker
In Uentrop: Hebamme Kohlhase
In Norddinker: Hebamme Kühne
In Ostwennemar: Hebamme Fischer

Für die Marie Rhynern sind verzeichnet:
In Rhynern: Hebammen E. Micke und J. C. Kettermann
In Drechen: Hebamme Hermann
In Süddinker: Hebamme A. C. Scherskämper
In Berge: Hebamme A. C. Baukloh

In der Marie Pelkum werden gemeldet:
In Pelkum: Hebammen Rehfus und Schröer
In Herringen: Hebammen M. C. Stricker, M. K. Jeusmann, Lohmann
In Sandbochum: Hebamme A. M. Schmessinghoff

In der Marie Heessen werden aufgeführt:
In Heessen: Hebamme G. Standag
In Bockum: Hebamme Schröder

Religion

Wissenschaft

  • Im Rahmen eines Festakts der Universität Heidelberg zum Geburtstag des Landesherrn am 22. November wurde Alexander Haindorf mit einem Preis der medizinischen Fakultät ausgezeichnet, da er die entsprechende wissenschaftliche Preisfrage aus diesem Bereich bestmöglich beantwortet hatte. [26]
  • Die Universität Heidelberg hat Alexander Haindorf am 27. November die Doktorwürde in Medizin und Chirurgie verliehen. [27]

Bildung

  • Der Schulkommissar und Prediger Wülfing aus Hamm hat am 1. April in Heeren eine Schulprüfung durchgeführt. [28]

Geboren

Trauungen

Gestorben

  • Am 18. Januar stirbt Bonosus Disselhoff in Hamm. Er stammte aus Wiedenbrück und war zeitweilig Guardian des Franziskanerklosters in Hamm.
  • Am 4. Juli stirbt in Hamm Hermann Werner von Bossard, Canonicus Judilarius, Senior und Thessaurarius des Osnabrücker Kollegiatstifts zu St. Johann im Alter von 83 Jahren. Er war nach Hamm gereist, um hier Familienangelegenheiten zu regeln. Er erkrankte bei seinem Aufenthalt an einer scheinbar harmlosen Unpässlichkeit, von der er sich aber nicht mehr erholte. [29]

Anmerkungen

  1. Datenchronik Stadtarchiv Hamm
  2. F.J. Wienstein: Zur Geschichte des Hammer Zeitungswesens.In: Heimat-Kalender für Kreis und Stadt Hamm, Unna, Kamen und das Gebiet der ehemaligen Grafschaft Mark. 1926. Hamm o.J. S. 112-116. Vgl. auch: Sammlung der Präfectur-Verhandlungen des Ruhrdepartement. Dortmund 1810. Nr. 10. S. 68, z.B. in der digitalisierten Werkansicht in Staatsbibliothek Berlin - preußischer Kulturbesitz
  3. Sammlung der Präfectur-Verhandlungen des Ruhrdepartement. Dortmund 1810. Nr. 65. S. 288, vgl. die digitalisierte Werkansicht in Staatsbibliothek Berlin - preußischer Kulturbesitz
  4. Sammlung der Präfectur-Verhandlungen des Ruhrdepartement. Dortmund 1810. Nr. 7. S. 45-50, vgl. die digitalisierte Werkansicht in Staatsbibliothek Berlin - preußischer Kulturbesitz
  5. Datenchronik Stadtarchiv Hamm
  6. Datenchronik Stadtarchiv Hamm
  7. Sammlung der Präfectur-Verhandlungen des Ruhrdepartement. Dortmund 1810. Nr. 2. S. 12, vgl. die digitalisierte Werkansicht in Staatsbibliothek Berlin - preußischer Kulturbesitz
  8. Sammlung der Präfectur-Verhandlungen des Ruhrdepartement. Dortmund 1810. Nr. 39. S. 183-184, vgl. die digitalisierte Werkansicht in Staatsbibliothek Berlin - preußischer Kulturbesitz
  9. Sammlung der Präfectur-Verhandlungen des Ruhrdepartement. Dortmund 1810. Nr. 39. S. 184, vgl. die digitalisierte Werkansicht in Staatsbibliothek Berlin - preußischer Kulturbesitz
  10. Sammlung der Präfectur-Verhandlungen des Ruhrdepartement. Dortmund 1810. Nr. 41. S. 191, vgl. die digitalisierte Werkansicht in Staatsbibliothek Berlin - preußischer Kulturbesitz
  11. Sammlung der Präfectur-Verhandlungen des Ruhrdepartement. Dortmund 1810. Nr. 63. S. 277-278, vgl. die digitalisierte Werkansicht in Staatsbibliothek Berlin - preußischer Kulturbesitz
  12. Datenchronik Stadtarchiv Hamm
  13. Sammlung der Präfectur-Verhandlungen des Ruhrdepartement. Dortmund 1810. Nr. 9. S. 61, vgl. die digitalisierte Werkansicht in Staatsbibliothek Berlin - preußischer Kulturbesitz
  14. Datenchronik Stadtarchiv Hamm
  15. Datenchronik Stadtarchiv Hamm
  16. vgl. Bekanntmachungen Ruhrdepartement Nr. 50 und Nr. 52, August 1810
  17. vgl. Beylage zum Münsterschen Intelligenz-Blatt Nro. 30 den 03. August 1810
  18. vgl. Beylage zum Münsterschen Intelligenz-Blatt Nro. 42 den 19. Oktober 1810
  19. Datenchronik Stadtarchiv Hamm
  20. Datenchronik Stadtarchiv Hamm
  21. Emil Steinkühler. Heessen (Westf.). Die Geschichte der Gemeinde. Heessen 1952. S. 43
  22. Sammlung der Präfectur-Verhandlungen des Ruhrdepartement. Dortmund 1810. Nr. 9. S. 61-62, vgl. die digitalisierte Werkansicht in Staatsbibliothek Berlin - preußischer Kulturbesitz
  23. Sammlung der Präfectur-Verhandlungen des Ruhrdepartement. Dortmund 1810. Nr. 41. S. 189-190, vgl. die digitalisierte Werkansicht in Staatsbibliothek Berlin - preußischer Kulturbesitz
  24. Sammlung der Präfectur-Verhandlungen des Ruhrdepartement. Dortmund 1810. Nr. 68. S. 299, vgl. die digitalisierte Werkansicht in Staatsbibliothek Berlin - preußischer Kulturbesitz
  25. Emil Steinkühler. Heessen (Westf.). Die Geschichte der Gemeinde. Heessen 1952. S. 213, vgl. auch Sammlung der Präfectur-Verhandlungen des Ruhrdepartement. Dortmund 1810. Nr. 10. S. 65, z.B. in der digitalisierten Werkansicht in Staatsbibliothek Berlin - preußischer Kulturbesitz
  26. vgl. Allgemeine Literatur-Zeitung, 19.01.1811
  27. vgl. Allgemeine Literatur-Zeitung, 14.02.1811
  28. Sammlung der Präfectur-Verhandlungen des Ruhrdepartement. Dortmund 1810. Nr. 24. S. 124, vgl. die digitalisierte Werkansicht in Staatsbibliothek Berlin - preußischer Kulturbesitz
  29. vgl. Oeffentliche Anzeigen des Weser-Departements. 30. Stück, Osnabrück, Sonnabend, den 14ten Julius 1810