Wetter in Hamm

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Nebel über dem Kanal

Das Wetter in Hamm ist bedingt durch ein mäßiges Kontinentalklima, das am Nordrand von Sauerland und Haarstrang bei Süd- und Südwestwetterlagen zu freundlichen Perioden neigt.

Wetterdaten aus der Vergangenheit

Wetterdaten werden heutzutage laufend aufgezeichnet und für Wettervorhersagen und für Langzeitananlysen statistisch ausgewertet. In früheren Zeiten gibt es nur gelegentliche Aufzeichnungen über (Un-)Wetterphänomene.

20. Jahrhundert

Wetterbilanz 1988[1]

Monat Heitere Tage Tage mit Regen Tage mit Schneefall Tage mit Nebel Tage mit Gewittern Niederschlag in mm höchste Lufttemp. in Cels. niedrigste Lufttemp. in Cels. durchschn. Lufttemp. in Cels.
Januar 5 18 - - - 100 13 -1 5,6
Februar 5 23 1 - - 85,7 10 -4 3,3
März 1 25 - - 2 143,2 11 -6 4,1
April 18 5 - - - 15,5 25 -3 8,1
Mai 22 4 - - 2 30,5 27 4 14,9
Juni 13 9 - - 2 50,0 26 8 15,6
Juli 14 16 - - 1 118,5 28 10 17,5
August 23 8 - - 1 54,4 27 10 17,5
September 10 14 - - - 122,9 25 2 13,6
Oktober 10 7 - 2 - 42,5 20 3 10,3
November 10 9 1 - - 63,5 17 -8 4,9
Dezember 1 21 - - 1 106,5 10 -3 5,3
gesamt 132 159 2 2 9 932,3
mtl. Durchschnitt 11,0 13,3 77,7 10,1

Wetterbilanz 1984[2]

Monat Heitere Tage Tage mit Regen Tage mit Schneefall Tage mit Nebel Tage mit Gewittern Niederschlag in mm höchste Lufttemp. in Cels. niedrigste Lufttemp. in Cels. durchschn. Lufttemp. in Cels.
Januar 8 19 2 - - 101,2 10 -4 2,8
Februar 11 10 - - - 51,2 8 -5 1,9
März 16 7 - - - 22,0 14 -4 4,1
April 17 9 2 - - 33,0 23 0 7,5
Mai 9 18 - - 1 212,0 20 3 11,1
Juni 9 7 - - - 40,5 29 7 14,3
Juli 14 14 - - 1 129,0 34 6 16,2
August 22 7 - - 3 49,5 32 10 18,2
September 4 17 - 1 - 150,0 25 7 13,5
Oktober 7 18 - - - 107,0 18 3 11,7
November 17 8 - - - 52,5 16 0 7,0
Dezember 11 10 1 - - 43,0 13 -5 4,2
gesamt 145 144 5 1 5 990,9
mtl. Durchschnitt 12,1 12,0 82,6 8,4

Wetterbilanz 1980[3]

Monat Heitere Tage Tage mit Regen Tage mit Schneefall Tage mit Nebel Tage mit Gewittern Niederschlag in mm höchste Lufttemp. in Cels. niedrigste Lufttemp. in Cels. durchschn. Lufttemp. in Cels.
Januar 9 8 5 3 - 47,4 8 -10 k.A.
Februar 11 9 3 1 - 69,7 12 -5 k.A.
März 4 13 2 1 - 51,8 16 -4 k.A.
April 10 9 1 - - 57,1 25 0 k.A.
Mai 21 6 - - - 33,2 25 0 k.A.
Juni 9 15 - - 4 106,2 29 3 k.A.
Juli 9 18 - 1 1 161,9 30 5 k.A.
August 15 10 - - 2 73,9 30 2 k.A.
September 18 10 - - - 77,2 25 2 k.A.
Oktober 11 12 - - - 59,3 17 -3 k.A.
November 5 12 3 - - 61,9 14 -10 k.A.
Dezember 6 13 5 - - 80,8 10 -9 k.A.
gesamt 128 135 19 6 7 880,4
mtl. Durchschnitt 10,7 11,3 1,6 0,5 0,6 73,4 20,1 2,4 k.A.

Wetterbilanz 1975[4]

Monat Heitere Tage Tage mit Regen Tage mit Schneefall Tage mit Nebel Tage mit Gewittern Niederschlag in mm höchste Lufttemp. in Cels. niedrigste Lufttemp. in Cels. durchschn. Lufttemp. in Cels.
Januar 7 16 - - - 46,5 12 -3 7
Februar 17 5 - - - 12,5 16 -8 5,5
März 10 16 3 - - 73,2 16 -5 6,7
April 14 14 2 - - 46,7 24 -4 11,6
Mai 13 14 - 1 1 57,8 24 0 17,2
Juni 13 15 - 2 3 60,6 28 1 20,4
Juli 17 10 - - 3 40,2 33 10 25,1
August 22 7 - 1 2 16,3 31 7 25,1
September 15 10 - 4 2 62,3 25 3 20,1
Oktober 12 8 - 6 - 31,2 17 -4 10,2
November 10 15 - - - 51,3 14 -8 5,1
Dezember 8 7 2 2 - 24,1 8 -13 1,8
gesamt 158 137 7 16 11 522,7
mtl. Durchschnitt 13,2 11,4 43,6

19. Jahrhundert

Im Jahr 1853 ist erstmalig in Hamm und Münster die meteorologische Beobachtung großflächiger Nebelbildungen gemacht worden. Daran beteiligt war der Hammer Oberlehrer Dr. Haedenkamp. Ein Forscherfreund beschreibt im Jahr 1854, wie sich beide mit der besten damaligen Kommunikationstechnik austauschend im November 1853 zur Beobachtung von Sternschnuppen in Münster und Hamm verabredet hatten:[5]

Wegen völlig ungünstiger Witterung konnten während der Novemberperiode keine Beobachtungen angestellt werden. Sowohl für die Novemberperiode selbst, als auch für mehrere Tage vor derselben hatte ich mich mit Herrn Dr. Haedekamp in Hamm (4 1/2 Meilen von Münster) zu einer gemeinschaftlichen Beobachtung eigener Art verabredet, wie ich sie bereits vor 2 Jahren in Aachen angestellt hatte. Durch die gütige Erlaubniss der Direction der Münster-Hammer Eisenbahn war mir der Gebrauch des, von Münster nach Hamm gehenden, elektrischen Telegraphen zur Benutzung übergeben worden. Herr Dr. Haedekamp und ich verfügten uns an mehreren Abenden an die Stationen der Eisenbahnen zur verabredeten Stunde, begrüßten einander und mußten aber jedes Mal unverrichteter Sache wieder nach Hause gehen. Ich hatte mich nämlich verabredet, dass jede in Hamm gesehene Sternschnuppe durch ein kurzes Zeichen mir augenblicklich nach Münster durch den Telegraphen mitgetheilt würde, um auf der Stelle entscheiden zu können, ob dieselbe auch in Münster wahrgenommen war oder nicht. Nur am 9. war auf eine halbe Stunde günstige Witterung, aber es wurde, da das Mondlicht zu stark war, um die kleineren Sternschnuppen wahrzunehmen, keine einzige Sternschnuppe an beiden Stationen zu sehen.

Von meteorologischem Interesse möchte folgende Beobachtung sein, die ich eben an dem Abende des 9. Novembers machte, wie eine Nebelbildung in demselben Momente sich auf weite Räume erstreckt. Um halb 9 Uhr erhebt sich vom Horizonte aus ein Nebel. Ich telegraphire nach Hamm "hier hebt sich ein Nebel" und erhalte augenblicklich die Gegennachricht "hier auch". Nach 5 Minuten ist der ganze Himmel mit Nebel bedeckt; eben will ich dieses nach Hamm telegraphiren, da bringt mir der Telegraph von Hamm her die Nachricht N„ebel bedecken den ganzen Himmel“.

Die Ernte des Jahres 1816 fiel schlecht aus, da es den ganzen Sommer über geregnet hatte. [6]

Möller berichtet für das Jahr 1800:[7]

1800 den 9ten Novbr. hatten wir einen entsetzlichen Sturm, welcher eine Menge hundertjähriger alter starker Bäume aus der Erde riß. Viele Dachziegel stürzten von den Häusern. Allenthalben entstand großer Schaden. Auch in entfernten Ländern besonders zur See hat dieser Sturm viel Unheil und Schaden anderichtet.

18. Jahrhundert

Im Jahr 1740 gabe es einen strengen Winter, so dass viele Feldfrüchte dem Frost zum Opfer gefallen sind. Dies führte wiederum zu einer Teuerung bei den Lebensmitteln.[8]

Im Werner Bürgerbuch notiert der Stadtsekretär und Notar B. W. Claholt für das Jahr 1709:[9]

Anno 1709 ist vom Januario bis in Martio eine solche kälte und auch frost gewesen, daß die bäume entzwey und gutteils von allerhand als mast, absonderlich eichen, ops(-), viele walnußbäume aber alle zerfroren, das korn meistensteils vom lande verfroren, also daß eine große teuerheit en(t)standen, daß der scheffel roggen 21 schillinge, der weizen aber 1 reichsthaler 7 schillinge gegolten, ja sogar das viehe und vile menschen toedt gefroren, daß in 100 jahren dergeleichen kälte nicht gewesen seyn solte etc. B.W.Claholt secretarius et notarius.

Am 8. Dezember 1703 gabe es einen heftigen Sturm. In Hövel das Turmkreuz mit viel Blei von der Kirche geweht.[10]

17. Jahrhundert

Im Jahr 1680 wird durch einen Sturm das Haus des Hofes Nordhaus in der Dorfbauerschaft Heessen vollständig zerstört.[11]

Der Winter 1646 war so streng, dass die Lippe zugefroren war. Junker Hugenpoth zu Stockum konnte am 29. Januar mit 50 Pferden über das Eis fahren.[12]

16. Jahrhundert

Für das Jahr 1557 wird von einer großen Dürre berichtet:[13]

In düssen Sommer 1557 ys een grote jämerlike Dürung gewesen in allen Landen dat Jüffern und Frowen, Knechte un Megede verloopen mochten. Im Stichte van Münster und thom Hamme galde een Hämmisch Scheppel Roggen enn Daler een Scheppel Weite 1 1/2 Daler Havern tein Schillinge Borteren 23 Penninge een Pund Kese 6. 7. Penninge un so fort alle Proviande up dat Düerste.

An Donnerstag nach Mara Lichtmess des Jahres 1526 gab es einen heftigen Sturm.[14]

15. Jahrhundert

Im Jahr 1492 gab es eine besondere Dürre im Sommer. Erst im September fiel wieder Regen.[15]

Der Winter 1491 war besonders hart. So wurde die Lippebrücke bei Lünen durch Eis weggerissen und viele Bürger, die das Bauwerk schützen wollten, kamen dabei um.[16]

Im Jahr 1433 fiel zu Beginn des Jahres 40 Tage Schnee, so dass die wilden Tiere aus Hunger in die Dörfer kamen.[17]

Anmerkungen

  1. Statistisches Jahrbuch Hamm 1989, S. 282
  2. Statistisches Jahrbuch Hamm 1985, S. 286.
  3. Statistisches Jahrbuch Hamm 1980, S. 269.
  4. Statistisches Jahrbuch Hamm 1975, S. 181.
  5. J. F. Julius Schmidt: Sternschnuppen im Jahr 1853 (Schluß). In: Unterhaltungen im Gebiete der Astronomie, Geographie und Meteorologie. Nr. 3. 1854, S. 17–20.
  6. vgl. Julius Schwieters: Geschichtliche Nachrichten über den östlichen Teil des Kreises Lüdinghausen. Münster 1886. S. 320
  7. Arnold Möller: Kurze Historisch-Genealogisch-Statistische Geschichte der Hauptstadt Hamm. Hamm 1803, S. 133.
  8. vgl. Julius Schwieters: Geschichtliche Nachrichten über den östlichen Teil des Kreises Lüdinghausen. Münster 1886, S. 304.
  9. zitiert nach: Alfred Bruns: Werner Stadtrechte und Bürgerbuch. Münster 1988, S. 92-
  10. vgl. Julius Schwieters: Geschichtliche Nachrichten über den östlichen Teil des Kreises Lüdinghausen. Münster 1886, S. 301.
  11. vgl. Emil Steinkühler. Heessen (Westf.). Die Geschichte der Gemeinde. Heessen 1952, S. 61.
  12. vgl. Julius Schwieters: Geschichtliche Nachrichten über den östlichen Teil des Kreises Lüdinghausen. Münster 1886, S. 294.
  13. vgl. Arnold Möller: Kurze Historisch-Genealogisch-Statistische Geschichte der Hauptstadt Hamm. Hamm 1803, S. 144.
  14. vgl. Julius Schwieters: Geschichtliche Nachrichten über den östlichen Teil des Kreises Lüdinghausen. Münster 1886, S. 256.
  15. vgl. Julius Schwieters: Geschichtliche Nachrichten über den östlichen Teil des Kreises Lüdinghausen. Münster 1886, S. 252.
  16. vgl. Julius Schwieters: Geschichtliche Nachrichten über den östlichen Teil des Kreises Lüdinghausen. Münster 1886, S. 252.
  17. vgl. Julius Schwieters: Geschichtliche Nachrichten über den östlichen Teil des Kreises Lüdinghausen. Münster 1886, S. 246.