Der Nordenstiftsweg ist eine Straße in den Bezirken Heessen und Bockum-Hövel. Sie verbindet die Münsterstraße mit dem Bockumer Weg.

Namensherkunft

Da‚ wo noch vor einigen Jahren an der Münsterstraße der Schlachthof lag, beginnt der Nordenstiftsweg. Er hält die Erinnerung an das Nordenhospital wach, das eine ursprünglich für Arme bestimmte Stiftung war. Ältere Bewohner unserer Stadt erinnern sich sicher noch an das langgestreckte Gebäude mit dem Krüppelwalmdach, das im letzten Krieg stark beschädigt und später abgerissen wurde. Gegründet wurde das Nordenhospital 1280 durch Graf Eberhard I. von der Mark in Gemeinschaft mit den Rittern und Burgmannen zur Mark und den Bürgern zu Hamm. Noch im Gründungsjahr wurde die Stiftung durch den münsterschen Bischof Eberhard von Diest bestätigt, in dessen Bistum sie lag. Im Dreißigjährigen Krieg wurde das Gebäude eingeäschert, aber 1669 wieder errichtet. Schon früh hatte sich das Armenstift zu einem Jungfernstift gewandelt, an dessen Spitze zwei Meisterinnen standen. Im Jahre 1805 verfügte die Regierung die Aufhebung des Stiftes. Die Gebäude wurden vermietet, bis sie, wie schon gesagt, den Bomben zum Opfer fielen.[1]

Geschichte

In den 2010er Jahren häuften sich am Nordenstiftsweg die Unfälle mit LKW, die die Durchfahrtshöhe der dortigen Eisenbahnbrücken von 3,20 Meter missachteten. Darunter fällt beispielsweise der Unfall eines französischen LKW, der am 26. Juli 2013 gegen 9 Uhr unbeladen mit der Brücke kollidierte, wobei am LKW ein Sachschaden von 20.000 Euro entstand. Der Aufbau des LKW wurde abgerissen, während Führerhaus und Chassis 20 Meter später zum Stillstand kamen. Der Nordenstiftsweg musste für vier Stunden gesperrt werden und der Fahrer wird mit einem Bußgeld von 35 Euro belegt.[2] Im Jahr 2013 wurde das Schild, das auf die Höhe der Brücke Hinweis, daher bereits neongelb hinterlegt. Weitere Vorfälle (unter anderem):

  • 22. Mai 2013, 10 Uhr: Kollision eines LKW mit 3,80 Metern Höhe mit einer Warnbake. Schade je 1000 Euro an Brücke und Fahrzeug.[3]
  • 26. Juli 2013: Gegen 9:00 Uhr reißt sich ein 20-Tonner auf der fahrt Richtung Münsterstraße den gesamten Aufbau ab. Das Führerhaus des französischen Fahrzeugs kommt erst 20 Meter weiter zum Stillstand. Der Nordenstiftsweg muss für vier Stunden voll gesperrt werden.[4][5]
  • 12. März 2014: Ein Kleinlaster verfängt sich mit seinem Aufbau unter der Eisenbahnüberführung, der „abrasiert“ wird, und verursacht so für 90 Minuten Verkehrsbehinderungen. An der Brücke werden Warnbaken und -tafeln in Mitleidenschaft gezogen.[6][5]
  • 3. Februar 2016: Ein LKW aus Bochum bleibt stecken und beschädigt sein Kühlaggregat. Die Feuerwehr muss sich um die auslaufende Kühlflüssigkeit kümmern, eine Kehrmaschine wird benötigt. Die Höhenbegrenzung der Brücke wird ebenfalls beschädigt, der Schaden beläuft sich auf ca. 8.000 Euro. Es kommt zu Verkehrsbehinderungen.[7]
  • 9. Juli 2017: Gegen 14:20 Uhr kollidiert abermals ein LKW von der Münsterstraße kommend mit der Brücke. Dabei wird dem polnischen Fahrzeug ein Teil des Aufbaus mitsamt Plane abgerissen, der sich dort verhakt. Der Verkehr muss für zwei Stunden umgeleitet werden.[8]

Bildergalerie Nordenstiftsweg

Presseberichte

Besonderheiten

   

  • Durchfahrtshöhe 3,20m an der Eisenbahnbrücke
  • Verbot des Überholens von einspurigen Fahrzeugen in Höhe der Eisenbahnbrücken (seit Juli 2020)

Anmerkungen

  1. nach Friedrich Johannes Wienstein
  2. Frank Lahme: „...und der Rest hielt nach 20 Metern an“ in: Westfälischer Anzeiger vom 27. Juli 2013, S. 9.
  3. Jörn Funke: „60 Zentimeter fehlen“ in: Westfälischer Anzeiger vom 23. Mai 2013, S. 9.
  4. „Nordenstiftsweg nach Unfall wieder frei“ in: wa.de vom 26. Juli 2013
  5. 5,0 5,1 Das Datum wird auf wa.de nicht mehr korrekt eingeblendet.
  6. „Nordenstiftsweg: Lkw fährt sich an Brücke fest“ in: wa.de vom 12. März 2014
  7. „Lkw fährt sich unter Brücke fest“ in: Westfälischer Anzeiger vom 4. Februar 2016
  8. Markus Hanneken: „Lkw fährt sich an Brücke fest - Nordenstiftsweg lange gesperrt“ in: wa.de vom 9. Juni 2017