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'''Sandbochum''' ist ein Stadtteil von [[Hamm]] und Teil des Stadtbezirks [[Herringen]]. | '''Sandbochum''' ist ein Stadtteil von [[Hamm]] und Teil des Stadtbezirks [[Herringen]]. | ||
== Vor- und Frühgeschichte == | |||
Das Gebiet des heutigen Sanbochum war bereits in der Jungsteinzeit und in der Bronzezeit besiedelt, was aus entsprechenden Funden von Krügen und Urnen in den Jahren 1936 und 1938 belegt. | |||
Die erste urkundliche Erwähnung des Hauses Stockum, der für Sandbochum maßgebliche karolingische Reichshof, ist für das Jahr 858 gesichert. Damals wurde dieser Reichshof von König Ludwig dem Deutschen an das herforder Marienstift geschenkt. Das Haus Stockum lag damals auf einer zu Sandbochum gehörenden Lippeinsel. Die umliegenden Bauern aus Sandbochum waren dem Haus Stockum untergeordnet und hatten entsprechend ihrer Rechtsstellung Abgaben und Dienste zu leisten. | |||
== 19. Jahrhundert == | |||
Die Gemeinde Sandbochum erhielt im Jahr 1819 1.142 Magdeburger Morgen Land zugeteilt. Diese wurde a1831/32 an private Eigentümer übertragen. | |||
Ab Mitte des 19. Jahrhunderts bildete Sandbochum mit 15 weiteren Gemeinden das Amt Pelkum. | |||
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== 20. Jahrhundert == | |||
Obwohl in den umliegenden Gemeinden durch die Industrialisierung und speziell den Bergbau die Einwohnerzahlen anstiegen, verblieb Sandbochum ländlich geprägt. Ein Einschnitt stellte der Bau des Kanals zwischen Hamm und Datteln ab 1913 dar. Vor und nach dem zweiten Weltkrieg war dann der Straßenbau (Autobahn A1 und Dortmunder Straße) von erheblichem Einfluß auf das Erscheinungsbild Sandbochums. Alle genannten Baumaßnahmen führten zu Korrekturen an den Gemeindegrenzen. | |||
Ab 1965 geriet die verwaltungstechnische Zuordnung Sandbochums zunehmend in den Fokus. Durch das Ausscheiden Herringens aus dem Gemeindeverband mit Pelkum und den anderen Gemeinden des ehemaligen Amtes Pelkum war der Druck zur Neuordnung so groß geworden, dass der Gemeinderat von Sandbochum im März 1967 den Anschluss an die Gemeindeverwaltung Herringen beschloss. Allerdings wurden bereits am 19. Dezember die Gemeinden Herringen, Sandbochum, Pelkum, Lerche, Weetfeld und Teile Wiescherhöfens zu einer Großgemeinde zusammengeschlossen, die aber bereits gut sieben Jahre später, am 1. Januar 1975, wieder Makulatur wurde. Die Großgemeinde und damit auch Sandbochum, wurden nach Hamm eingemeindet. | |||
== Anmerkungen == | == Anmerkungen == |
Version vom 28. Juni 2022, 18:43 Uhr
Sandbochum ist ein Stadtteil von Hamm und Teil des Stadtbezirks Herringen.
Vor- und Frühgeschichte
Das Gebiet des heutigen Sanbochum war bereits in der Jungsteinzeit und in der Bronzezeit besiedelt, was aus entsprechenden Funden von Krügen und Urnen in den Jahren 1936 und 1938 belegt.
Die erste urkundliche Erwähnung des Hauses Stockum, der für Sandbochum maßgebliche karolingische Reichshof, ist für das Jahr 858 gesichert. Damals wurde dieser Reichshof von König Ludwig dem Deutschen an das herforder Marienstift geschenkt. Das Haus Stockum lag damals auf einer zu Sandbochum gehörenden Lippeinsel. Die umliegenden Bauern aus Sandbochum waren dem Haus Stockum untergeordnet und hatten entsprechend ihrer Rechtsstellung Abgaben und Dienste zu leisten.
19. Jahrhundert
Die Gemeinde Sandbochum erhielt im Jahr 1819 1.142 Magdeburger Morgen Land zugeteilt. Diese wurde a1831/32 an private Eigentümer übertragen.
Ab Mitte des 19. Jahrhunderts bildete Sandbochum mit 15 weiteren Gemeinden das Amt Pelkum.
Bevölkerung im 19. Jahrhundert
Jahr | Einwohner |
---|---|
1849 | 258[1] |
1876 | 255[2] |
20. Jahrhundert
Obwohl in den umliegenden Gemeinden durch die Industrialisierung und speziell den Bergbau die Einwohnerzahlen anstiegen, verblieb Sandbochum ländlich geprägt. Ein Einschnitt stellte der Bau des Kanals zwischen Hamm und Datteln ab 1913 dar. Vor und nach dem zweiten Weltkrieg war dann der Straßenbau (Autobahn A1 und Dortmunder Straße) von erheblichem Einfluß auf das Erscheinungsbild Sandbochums. Alle genannten Baumaßnahmen führten zu Korrekturen an den Gemeindegrenzen.
Ab 1965 geriet die verwaltungstechnische Zuordnung Sandbochums zunehmend in den Fokus. Durch das Ausscheiden Herringens aus dem Gemeindeverband mit Pelkum und den anderen Gemeinden des ehemaligen Amtes Pelkum war der Druck zur Neuordnung so groß geworden, dass der Gemeinderat von Sandbochum im März 1967 den Anschluss an die Gemeindeverwaltung Herringen beschloss. Allerdings wurden bereits am 19. Dezember die Gemeinden Herringen, Sandbochum, Pelkum, Lerche, Weetfeld und Teile Wiescherhöfens zu einer Großgemeinde zusammengeschlossen, die aber bereits gut sieben Jahre später, am 1. Januar 1975, wieder Makulatur wurde. Die Großgemeinde und damit auch Sandbochum, wurden nach Hamm eingemeindet.
Anmerkungen
- ↑ Essellen 1851, S. 160 (Sandbokum).
- ↑ Adreß-Buch für den Regierungs-Bezirk Arnsberg 1877, Arnsberg 1876, S. 35.