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Freiwillige Feuerwehr Hamm-Wiescherhöfen: Unterschied zwischen den Versionen

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In einer Urkunde vom 18. Juni 1827, die von 29 Bauern und Köttern unterschrieben und vom Amtsbürgermeister Opderbeck beglaubigt ist, wird der Transport der Brandspritze und der Ausrüstung, sowie der Kostenersatz geregelt. Bei Ausbruch eines Brandes in der Gemeinde oder in einem benachbarten Ort, verpflichteten sich die Bauern Schulze zur Wiesch, Hoppe, Grönewiesch, Schnübbe, Tünnemann und die Witwe Brand, sobald sie von einem Brand Kenntnis erhielten, die Spritze mit sechs Pferden zu bespannen und zum Einsatzort zu fahren. Die übrigen Unterzeichner verpflichteten sich, dem Anspänner eine Vergütung von sieben und einem halben Silbergroschen per Pferd und Meile durch Umlage zu zahlen. Dieses galt für den direkten Weg zur Brandstätte und zurück. Voraussetzung war allerdings, dass die Brandspritze noch während des Brandes vor Ort war. Der Ortvorsteher der betroffenen Gemeinde musste dieses schriftlich bestätigen. Der Betrag wurde von den 29 Verpflichteten durch den Kommunalempfänger eingezogen und an den Anspänner ausgezahlt. Die Bedienung der Handdruckspritze erfolgte durch freiwillige Helfer und Nachbarn.
In einer Urkunde vom 18. Juni 1827, die von 29 Bauern und Köttern unterschrieben und vom Amtsbürgermeister Opderbeck beglaubigt ist, wird der Transport der Brandspritze und der Ausrüstung, sowie der Kostenersatz geregelt. Bei Ausbruch eines Brandes in der Gemeinde oder in einem benachbarten Ort, verpflichteten sich die Bauern Schulze zur Wiesch, Hoppe, Grönewiesch, Schnübbe, Tünnemann und die Witwe Brand, sobald sie von einem Brand Kenntnis erhielten, die Spritze mit sechs Pferden zu bespannen und zum Einsatzort zu fahren. Die übrigen Unterzeichner verpflichteten sich, dem Anspänner eine Vergütung von sieben und einem halben Silbergroschen per Pferd und Meile durch Umlage zu zahlen. Dieses galt für den direkten Weg zur Brandstätte und zurück. Voraussetzung war allerdings, dass die Brandspritze noch während des Brandes vor Ort war. Der Ortvorsteher der betroffenen Gemeinde musste dieses schriftlich bestätigen. Der Betrag wurde von den 29 Verpflichteten durch den Kommunalempfänger eingezogen und an den Anspänner ausgezahlt. Die Bedienung der Handdruckspritze erfolgte durch freiwillige Helfer und Nachbarn.


Im Jahre 1904 wurde das Feuerlöschwesen auf eine gesetzliche Grundlage gestellt. Am 21. Dezember 1904 erging eine Polizeiverordnung der Provinz Westfalen, die die Gemeinden verpflichtete, eine Brandwehr bzw. Feuerwehr aufzustellen. Großstädte hatten zu dieser Zeit teilweise schon eine Berufsfeuerwehr. Nach zwei Versammlungen, am 2. Januar 1909 in der Gaststätte Refus und am 9. Januar 1909 in der Gaststätte Böckmann, wurde unter der Leitung von Gemeindevorsteher Isenbeck, die Freiwillige Feuerwehr Wiescherhöfen gegründet. Die Angehörigen erhalten entsprechende Uniformen und Ausrüstung. Die Ausbildung beginnt einige Wochen später.
Im Jahre 1904 wurde das Feuerlöschwesen auf eine gesetzliche Grundlage gestellt. Am 21. Dezember 1904 erging eine Polizeiverordnung der Provinz Westfalen, die die Gemeinden verpflichtete, eine Brandwehr bzw. Feuerwehr aufzustellen. Großstädte hatten zu dieser Zeit teilweise schon eine Berufsfeuerwehr. Nach zwei Versammlungen, am 2. Januar 1909 in der Gaststätte [[Haus Refus|Refus]] und am 9. Januar 1909 in der Gaststätte Böckmann, wurde unter der Leitung von Gemeindevorsteher Isenbeck, die Freiwillige Feuerwehr Wiescherhöfen gegründet. Die Angehörigen erhalten entsprechende Uniformen und Ausrüstung. Die Ausbildung beginnt einige Wochen später.
   
   
Erster Brandmeister wurde der Bauunternehmer Heinrich Kleiböhmer, sein Stellvertreter der Zimmerermeister Karl Bürk. Schon nach kurzer Zeit wurden der Wehr, die man in Steiger-, Spritzen-, Wasser- und Ordnungsabteilung eingeteilt hatte, die ersten Ausrüstungsstücke sowie eine Handdruckspritze zugeteilt.
Erster Brandmeister wurde der Bauunternehmer Heinrich Kleiböhmer, sein Stellvertreter der Zimmerermeister Karl Bürk. Schon nach kurzer Zeit wurden der Wehr, die man in Steiger-, Spritzen-, Wasser- und Ordnungsabteilung eingeteilt hatte, die ersten Ausrüstungsstücke sowie eine Handdruckspritze zugeteilt.
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Am 1. Weltkrieg nahmen 29 Feuerwehrmänner teil, von denen 8 ihr Leben für das Vaterland lassen mussten. Wilhelm Becker, gefallen am 29.06.1918 in Mannheim (Feldlazarett 7), Friedrich Kixmöller, gefallen am 21.09.1915 bei Rottaffler, Heinrich Kersting, gefallen am 31.05.1918 in Besme südlich von Chauny, Ernst Kleiböhmer, gefallen 16.08.1917 bei Lens, Karl Wolf, gefallen am 11.08.1918 bei La Neuville, Heinrich Heimbeck, gefallen am 16.02.1915 bei Perthes und Heinrich Schnübbe, gefallen am 31.05.1918 bei Soisson.  
Am 1. Weltkrieg nahmen 29 Feuerwehrmänner teil, von denen 8 ihr Leben für das Vaterland lassen mussten. Wilhelm Becker, gefallen am 29.06.1918 in Mannheim (Feldlazarett 7), Friedrich Kixmöller, gefallen am 21.09.1915 bei Rottaffler, Heinrich Kersting, gefallen am 31.05.1918 in Besme südlich von Chauny, Ernst Kleiböhmer, gefallen 16.08.1917 bei Lens, Karl Wolf, gefallen am 11.08.1918 bei La Neuville, Heinrich Heimbeck, gefallen am 16.02.1915 bei Perthes und Heinrich Schnübbe, gefallen am 31.05.1918 bei Soisson.  
=== 1918-1945===
=== 1918-1945===
Am 23. Juni 1926 wird ein Trommlerkorps gegründet und der Personalbestand der Wehr erhöht sich von 60 auf 70 Mann.
Am 23. Juni 1926 wird ein Trommlerkorps gegründet, und der Personalbestand der Wehr erhöht sich von 60 auf 70 Mann.
   
   
In den Räumlichkeiten des Gastwirtes Wilhelm Refus feiern die Brandschützer im Jahre 1934, gemeinsam mit der Betriebsfeuerwehr der Zeche Heinrich Robert, ihr 25jähriges Bestehen. Der erste und langjährige, in der Leitung der Wehr tätige Oberbrandmeister Heinrich Kleiböhmer scheidet aus Altersgründen aus dem Dienst. Nachfolger wird Karl Barthel.
In den Räumlichkeiten des Gastwirtes Wilhelm Refus feiern die Brandschützer im Jahre 1934, gemeinsam mit der Betriebsfeuerwehr der [[Zeche Heinrich-Robert]], ihr 25jähriges Bestehen. Der erste und langjährige, in der Leitung der Wehr tätige Oberbrandmeister Heinrich Kleiböhmer scheidet aus Altersgründen aus dem Dienst. Nachfolger wird Karl Barthel.


Bürgermeister Böckmann übergibt im Herbst des Jahres 1934 der Feuerwehr Wiescherhöfen eine mechanische Leiter.
Bürgermeister Böckmann übergibt im Herbst des Jahres 1934 der Feuerwehr Wiescherhöfen eine mechanische Leiter.


Im Jahre 1937 wird ein Leicht-Löschgruppenfahrzeug (LLG) auf einem Hansa-Lloyd Fahrgestell mit 75 PS beschafft. Das Fahrzeug ist polizeigrün lackiert, weil zu dieser Zeit die Feuerwehr unter der Führung der Polizei als “Feuerlöschpolizei” tätig war. Die Feuerwehren wurden dann 1938 per Gesetz in den Verband der Polizei überführt. Durch diesen Erlass verloren sie ihren vereinsmäßigen Charakter und wurden zu einer kommandierten Disziplineinheit. Auch die Dienstgrade änderten sich: Der „Haupttruppmann“ z.B. wurde zum „Wachtmeister der Feuerwehr“
Im Jahre 1937 wird ein Leicht-Löschgruppenfahrzeug (LLG) auf einem Hansa-Lloyd Fahrgestell mit 75 PS beschafft. Das Fahrzeug ist polizeigrün lackiert, weil zu dieser Zeit die Feuerwehr unter der Führung der Polizei als “Feuerlöschpolizei” tätig war. Die Feuerwehren wurden dann 1938 per Gesetz in den Verband der Polizei überführt. Durch diesen Erlass verloren sie ihren vereinsmäßigen Charakter und wurden zu einer kommandierten Disziplineinheit. Auch die Dienstgrade änderten sich: Der „Haupttruppmann“ z.B. wurde zum „Wachtmeister der Feuerwehr“.
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Brandmeister Hermann Marohn wird im Jahre 1938 der neue Leiter der Feuerwehr.
Brandmeister Hermann Marohn wird im Jahre 1938 der neue Leiter der Feuerwehr.


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Im August 1943 wird der Brandmeister Emil Kersting mit der Leitung der Freiwilligen Feuerwehr betraut. Alle nicht zur Wehrmacht eingezogenen Feuerwehrangehörigen unterlagen der totalen Dienstpflicht. Unter den schwierigsten Verhältnissen mussten sie, oft tagelang, in die durch Bomben zerfetzten, brennende Städte im Ruhrgebiet ausrücken. Regelmäßige Dienstversammlungen und die Protokollerstellung unterblieben aus diesem Grunde häufig. Während des Krieges hatten sich sämtliche noch in der Heimat verbliebenen Kameraden bei Luftalarm am Feuerwehrgerätehaus einzufinden.
Im August 1943 wird der Brandmeister Emil Kersting mit der Leitung der Freiwilligen Feuerwehr betraut. Alle nicht zur Wehrmacht eingezogenen Feuerwehrangehörigen unterlagen der totalen Dienstpflicht. Unter den schwierigsten Verhältnissen mussten sie, oft tagelang, in die durch Bomben zerfetzten, brennende Städte im Ruhrgebiet ausrücken. Regelmäßige Dienstversammlungen und die Protokollerstellung unterblieben aus diesem Grunde häufig. Während des Krieges hatten sich sämtliche noch in der Heimat verbliebenen Kameraden bei Luftalarm am Feuerwehrgerätehaus einzufinden.
   
   
Das Feuerwehrhaus war ab 1944 in den Gebäuden der Gaststätte Joseph Weies, an der heutigen Wiescherhöfener Straße, Ecke Weetfelder Straße, untergebracht. Das LLG-Fahrzeug stand im Anbau. So konnte die Mannschaft im Keller der Dorfgaststätte nach Bombenangriffen schnell das Fahrzeug besetzen und sofort entsprechende Hilfe leisten. Das normale Feuerwehrhaus an der Dorfschule hatte keinen Keller, welcher den Helfern hätte Schutz geben können.
Das Feuerwehrhaus war ab 1944 in den Gebäuden der Gaststätte Joseph Weies, an der heutigen [[Wiescherhöfener Straße]], Ecke [[Weetfelder Straße]], untergebracht. Das LLG-Fahrzeug stand im Anbau. So konnte die Mannschaft im Keller der Dorfgaststätte nach Bombenangriffen schnell das Fahrzeug besetzen und sofort entsprechende Hilfe leisten. Das normale Feuerwehrhaus an der Dorfschule hatte keinen Keller, welcher den Helfern hätte Schutz geben können.
   
   
Bei einem Bombenangriff, am 22. April 1944, befanden sich die Wehrmänner im gerade erst bezogenen Gerätehaus der Gaststätte. Durch eine Bombe wurden die Wehrmänner im Keller des angrenzenden Wohnhauses unter den Trümmern des Hauses eingeschlossen. Ein zweiter Volltreffer befreite sie wieder von ihrer Verschüttung. Der Zufall wollte es, dass niemand ernsthaft verletzt wurde. Die mechanische Leiter, die Motorspritze und das Löschfahrzeug wurden beschädigt bzw. total vernichtet. Wertvolle Aktenunterlagen über die Geschichte der Wehr sowie Fahne, Ehrentafel und Musikinstrumente des Trommlerkorps wurden Opfer des Kriegsgeschehens.  
Bei einem Bombenangriff, am 22. April 1944, befanden sich die Wehrmänner im gerade erst bezogenen Gerätehaus der Gaststätte. Durch eine Bombe wurden die Wehrmänner im Keller des angrenzenden Wohnhauses unter den Trümmern des Hauses eingeschlossen. Ein zweiter Volltreffer befreite sie wieder von ihrer Verschüttung. Der Zufall wollte es, dass niemand ernsthaft verletzt wurde. Die mechanische Leiter, die Motorspritze und das Löschfahrzeug wurden beschädigt bzw. total vernichtet. Wertvolle Aktenunterlagen über die Geschichte der Wehr sowie Fahne, Ehrentafel und Musikinstrumente des Trommlerkorps wurden Opfer des Kriegsgeschehens.  
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Im Jahre 2022 übernimmt der Brandinspektor Henrik Volmar die Einheitsführung. Sein Stellvertreter wird Florian Schulze.
Im Jahre 2022 übernimmt der Brandinspektor Henrik Volmar die Einheitsführung. Sein Stellvertreter wird Florian Schulze.


=== Wiederauffinden der Fahne ==
== Wiederauffinden der Fahne ==
Im Januar 2022 erhielt die Freiwillige Feuerwehr eine überraschende Nachricht: Marco Redeker, von der Freiwilligen Feuerwehr Spenge-Lenzinghausen hat in dem Feuerwehrmuseum "Hall of Flame" in Phoenix (US-Bundesstaat Arizona) im Jahre 2019 eine Feuerwehrfahne entdeckt, welche später als die zerstört geglaubte Fahne der Freiwilligen Feuerwehr Wiescherhöfen identifiziert wurde.
Im Januar 2022 erhielt die Freiwillige Feuerwehr eine überraschende Nachricht: Marco Redeker, von der Freiwilligen Feuerwehr Spenge-Lenzinghausen hat in dem Feuerwehrmuseum "Hall of Flame" in Phoenix (US-Bundesstaat Arizona) im Jahre 2019 eine Feuerwehrfahne entdeckt, welche später als die zerstört geglaubte Fahne der Freiwilligen Feuerwehr Wiescherhöfen identifiziert wurde.


Es wurden umgehend Verhandlungen mit dem Museum aufgenommen, um die Fahne in die Heimat zurück zu führen. Zunächst wurde ein Eigentumsanspruch bei der Stiftung „Deutsches Zentrum für Kulturgutverluste“ angemeldet. Ein Eintrag in der "Lost Art Datenbank" wurde erstellt. Im Laufe der über zweijährigen Verhandlungen hat das Museum dann die ''[https://www.monumentsmenandwomenfnd.org/ Monuments Men an Woman Foundation" (MMWF)]'' mit dem Gründer Robert Morse Edsel in die Verhandlungen mit einbezogen. Diese Stiftung hat erhebliche Erfahrungen auf diesem Gebiet und war für die Verhandlungen ein Glückfall. Nur durch die Hilfe der Stiftung konnten die Verhandlungen erfolgreich abgeschlossen werden. Daher wurde die Fahne im Oktober 2023 zu der Hauptstelle der Stiftung in Dallas/Texas überführt.
Es wurden umgehend Verhandlungen mit dem Museum aufgenommen, um die Fahne in die Heimat zurück zu führen. Zunächst wurde ein Eigentumsanspruch bei der Stiftung „Deutsches Zentrum für Kulturgutverluste“ angemeldet. Ein Eintrag in der "Lost Art Datenbank" wurde erstellt. Im Laufe der über zweijährigen Verhandlungen hat das Museum dann die ''[https://www.monumentsmenandwomenfnd.org/ Monuments Men an Woman Foundation" (MMWF)]'' mit dem Gründer Robert Morse Edsel in die Verhandlungen mit einbezogen. Diese Stiftung hat erhebliche Erfahrungen auf diesem Gebiet und war für die Verhandlungen ein Glücksfall. Nur durch die Hilfe der Stiftung konnten die Verhandlungen erfolgreich abgeschlossen werden. Daher wurde die Fahne im Oktober 2023 zu der Hauptstelle der Stiftung in Dallas/Texas überführt.


Im Oktober 2024 beauftrage der Einheitsführer der Feuerwehr Wiescherhöfen, Henrik Volmar, eine Abordnung, die Fahne in die Heimat zurück zu holen.  Am 8. Oktober konnten dann sechs Angehörige der Freiwilligen Feuerwehr und ein Fotograf an der Rückgabezeremonie in der deutschen Botschaft in Washington D.C. teilnehmen. Aufgrund der schwierigen Parkplatzsituation, wurde der PKW der Reisegruppe an einer Feuerwache in der Nähe der Botschaft geparkt. Die Wachmannschaft, des District of Columbia Fire Departments, brachte dann die Wehrmänner aus Deutschland "standesgemäß" mit der Drehleiter zur Botschaft.  
Im Oktober 2024 beauftrage der Einheitsführer der Feuerwehr Wiescherhöfen, Henrik Volmar, eine Abordnung, die Fahne in die Heimat zurück zu holen.  Am 8. Oktober konnten dann sechs Angehörige der Freiwilligen Feuerwehr und ein Fotograf an der Rückgabezeremonie in der deutschen Botschaft in Washington D.C. teilnehmen. Aufgrund der schwierigen Parkplatzsituation, wurde der PKW der Reisegruppe an einer Feuerwache in der Nähe der Botschaft geparkt. Die Wachmannschaft, des District of Columbia Fire Departments, brachte dann die Wehrmänner aus Deutschland "standesgemäß" mit der Drehleiter zur Botschaft.  
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Datei:FWFW Uebergabe DC.jpg|mini|rechts|Übergabe in der deutschen Botschaft in Washington D.C. / USA am 8.10.2024, Von li. nach re: Henry Enns, Fabian Cichos, Robert Morse Edsel, Anna Bottinelli, Guido Krämer, Henrik Müller, Marius Kortmann, Ralf Schnübbe
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Datei:FWFW Unterschrift Schenkung DC.jpg|mini|rechts|Unterschrift der Schenkungsurkunde zw. der Monuments Men an Woman Foundation und der Feuerwehr Wiescherhöfen<br>Von li. nach re: Henry Enns, Guido Krämer, Anna Botinelli, Mark Moorhead, Ralf Schnübbe
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Datei:FWFW Uebergabe Hamm.jpg|mini|rechts|Übergabe der Fahne im Hamm am 20.12.2024<br>Von li. nach re.: Elke Liebl-Werner, Sachverständige und Fahnenstickerin, Ltd. Branddirektor Daniel Hüwe, Leiter der Feuerwehr Hamm Brandinspektor Henrik Volmar, Einheitsführer der Freiwillige Feuerwehr Wiescherhöfen, Oberfeuerwehrmann Marco Redeker, Freiwillige Feuerwehr Spenge-Lenzinghausen, Oberbrandmeister Florian Schulze, stellv. Einheitsführer der Freiwillige Feuerwehr Wiescherhöfen
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<references/>


== Quellen ==
== Quellen ==

Version vom 23. Dezember 2024, 22:48 Uhr

Einsatzbereich 43
Fahrzeuge 1967
Gerätehaus 1950
Gerätehaus 2016
Gerätehaus 2024
Schulungsraum Baujahr 1866, Aufnahme von 2013

Die Freiwillige Feuerwehr Einsatzbereich 43 befindet sich in Wiescherhöfen

Standort

Auf der Horst 14+16
59077 Hamm
Telefon: (02381) 3715517

e-mail: Wiescherhoefen@Feuerwehr-Hamm.de

Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Hamm-Wiescherhöfen

bis 1918

Die Gemeinde Wiescherhöfen hatte eine Brandwehr, bei der alle Männer zwischen 18 und 60 Jahren zur Mitarbeit verpflichtet waren. Die Brandwehr bestand aber nur in der Form, dass die Ausrüstung beschafft und zentral gelagert wurde. Zu diesem Zweck hatte die Gemeinde ein kleines Spritzenhaus an der Weetfelder Straße / Einmündung Kleystraße (heute Baumhofstraße). Dort stand die Druckspritze, 50 Meter Schlauch und ca. 50 lederne Eimer. Weiterhin waren alle Bürger verpflichtet, in ihren Häusern Ledereimer und Einreißhaken bereit zu halten. Die Druckspritze konnte selbstständig nicht ansaugen, so dass das Wasser von Hand zu Hand zur Spritze transportiert werden musste. Die Abläufe im Brandfall waren aber nicht geregelt. Die Gemeinde und die Bürger erkannten, dass die Abläufe optimiert werden mussten, um den Bürger schneller Hilfe zu leisten.

In einer Urkunde vom 18. Juni 1827, die von 29 Bauern und Köttern unterschrieben und vom Amtsbürgermeister Opderbeck beglaubigt ist, wird der Transport der Brandspritze und der Ausrüstung, sowie der Kostenersatz geregelt. Bei Ausbruch eines Brandes in der Gemeinde oder in einem benachbarten Ort, verpflichteten sich die Bauern Schulze zur Wiesch, Hoppe, Grönewiesch, Schnübbe, Tünnemann und die Witwe Brand, sobald sie von einem Brand Kenntnis erhielten, die Spritze mit sechs Pferden zu bespannen und zum Einsatzort zu fahren. Die übrigen Unterzeichner verpflichteten sich, dem Anspänner eine Vergütung von sieben und einem halben Silbergroschen per Pferd und Meile durch Umlage zu zahlen. Dieses galt für den direkten Weg zur Brandstätte und zurück. Voraussetzung war allerdings, dass die Brandspritze noch während des Brandes vor Ort war. Der Ortvorsteher der betroffenen Gemeinde musste dieses schriftlich bestätigen. Der Betrag wurde von den 29 Verpflichteten durch den Kommunalempfänger eingezogen und an den Anspänner ausgezahlt. Die Bedienung der Handdruckspritze erfolgte durch freiwillige Helfer und Nachbarn.

Im Jahre 1904 wurde das Feuerlöschwesen auf eine gesetzliche Grundlage gestellt. Am 21. Dezember 1904 erging eine Polizeiverordnung der Provinz Westfalen, die die Gemeinden verpflichtete, eine Brandwehr bzw. Feuerwehr aufzustellen. Großstädte hatten zu dieser Zeit teilweise schon eine Berufsfeuerwehr. Nach zwei Versammlungen, am 2. Januar 1909 in der Gaststätte Refus und am 9. Januar 1909 in der Gaststätte Böckmann, wurde unter der Leitung von Gemeindevorsteher Isenbeck, die Freiwillige Feuerwehr Wiescherhöfen gegründet. Die Angehörigen erhalten entsprechende Uniformen und Ausrüstung. Die Ausbildung beginnt einige Wochen später.

Erster Brandmeister wurde der Bauunternehmer Heinrich Kleiböhmer, sein Stellvertreter der Zimmerermeister Karl Bürk. Schon nach kurzer Zeit wurden der Wehr, die man in Steiger-, Spritzen-, Wasser- und Ordnungsabteilung eingeteilt hatte, die ersten Ausrüstungsstücke sowie eine Handdruckspritze zugeteilt.

Am 16. April 1910 konnte an Stelle des alten und unzulänglichen Spritzenhauses ein neuerbautes Gerätehaus mit Steigerturm auf dem gemeindeeigenen Platz neben der Dorfschule übergeben werden. An diesem Standort ist das Gerätehaus auch heute noch.

Der hochragende Steigerturm wurde 1912 durch einen orkanartigen Sturm umgelegt und musste erneuert werden.

Am 1. Weltkrieg nahmen 29 Feuerwehrmänner teil, von denen 8 ihr Leben für das Vaterland lassen mussten. Wilhelm Becker, gefallen am 29.06.1918 in Mannheim (Feldlazarett 7), Friedrich Kixmöller, gefallen am 21.09.1915 bei Rottaffler, Heinrich Kersting, gefallen am 31.05.1918 in Besme südlich von Chauny, Ernst Kleiböhmer, gefallen 16.08.1917 bei Lens, Karl Wolf, gefallen am 11.08.1918 bei La Neuville, Heinrich Heimbeck, gefallen am 16.02.1915 bei Perthes und Heinrich Schnübbe, gefallen am 31.05.1918 bei Soisson.

1918-1945

Am 23. Juni 1926 wird ein Trommlerkorps gegründet, und der Personalbestand der Wehr erhöht sich von 60 auf 70 Mann.

In den Räumlichkeiten des Gastwirtes Wilhelm Refus feiern die Brandschützer im Jahre 1934, gemeinsam mit der Betriebsfeuerwehr der Zeche Heinrich-Robert, ihr 25jähriges Bestehen. Der erste und langjährige, in der Leitung der Wehr tätige Oberbrandmeister Heinrich Kleiböhmer scheidet aus Altersgründen aus dem Dienst. Nachfolger wird Karl Barthel.

Bürgermeister Böckmann übergibt im Herbst des Jahres 1934 der Feuerwehr Wiescherhöfen eine mechanische Leiter.

Im Jahre 1937 wird ein Leicht-Löschgruppenfahrzeug (LLG) auf einem Hansa-Lloyd Fahrgestell mit 75 PS beschafft. Das Fahrzeug ist polizeigrün lackiert, weil zu dieser Zeit die Feuerwehr unter der Führung der Polizei als “Feuerlöschpolizei” tätig war. Die Feuerwehren wurden dann 1938 per Gesetz in den Verband der Polizei überführt. Durch diesen Erlass verloren sie ihren vereinsmäßigen Charakter und wurden zu einer kommandierten Disziplineinheit. Auch die Dienstgrade änderten sich: Der „Haupttruppmann“ z.B. wurde zum „Wachtmeister der Feuerwehr“.

Brandmeister Hermann Marohn wird im Jahre 1938 der neue Leiter der Feuerwehr.

Brandmeister Wilhelm Droste übernimmt die Leitung der Wehr im Jahre 1940.

Im August 1943 wird der Brandmeister Emil Kersting mit der Leitung der Freiwilligen Feuerwehr betraut. Alle nicht zur Wehrmacht eingezogenen Feuerwehrangehörigen unterlagen der totalen Dienstpflicht. Unter den schwierigsten Verhältnissen mussten sie, oft tagelang, in die durch Bomben zerfetzten, brennende Städte im Ruhrgebiet ausrücken. Regelmäßige Dienstversammlungen und die Protokollerstellung unterblieben aus diesem Grunde häufig. Während des Krieges hatten sich sämtliche noch in der Heimat verbliebenen Kameraden bei Luftalarm am Feuerwehrgerätehaus einzufinden.

Das Feuerwehrhaus war ab 1944 in den Gebäuden der Gaststätte Joseph Weies, an der heutigen Wiescherhöfener Straße, Ecke Weetfelder Straße, untergebracht. Das LLG-Fahrzeug stand im Anbau. So konnte die Mannschaft im Keller der Dorfgaststätte nach Bombenangriffen schnell das Fahrzeug besetzen und sofort entsprechende Hilfe leisten. Das normale Feuerwehrhaus an der Dorfschule hatte keinen Keller, welcher den Helfern hätte Schutz geben können.

Bei einem Bombenangriff, am 22. April 1944, befanden sich die Wehrmänner im gerade erst bezogenen Gerätehaus der Gaststätte. Durch eine Bombe wurden die Wehrmänner im Keller des angrenzenden Wohnhauses unter den Trümmern des Hauses eingeschlossen. Ein zweiter Volltreffer befreite sie wieder von ihrer Verschüttung. Der Zufall wollte es, dass niemand ernsthaft verletzt wurde. Die mechanische Leiter, die Motorspritze und das Löschfahrzeug wurden beschädigt bzw. total vernichtet. Wertvolle Aktenunterlagen über die Geschichte der Wehr sowie Fahne, Ehrentafel und Musikinstrumente des Trommlerkorps wurden Opfer des Kriegsgeschehens.

Im 2. Weltkrieg sind folgende Kameraden gefallen, gestorben, vermisst oder durch Bomben ums Leben gekommen: Fritz Ackermann, Heinrich Ackermann, Heinrich Brand, Heinrich Drewer, Ludwig Falkenreck, Bernhard Friedrichs, Friedrich Stehling, Fritz Gerling, Heinrich Hohaus, Wilhelm Hokamp, Wilhelm Kessler, Fritz Kleikamp, Helmut Kleikamp und Fritz Lange. Zu Ehren der Gefallenen beider Weltkriege wurde eine Ehrentafel im Gerätehaus installiert, die heute noch vorhanden ist.

Eine Woche nach der Besetzung durch die Engländer, am 8. April 1945, wurde der Feuerwehrdienst mit den noch vorhandenen Geräten wieder aufgenommen. Von Mai bis Juni wird der Landwirt Fritz Schulze-Selmig kommissarisch als Wehrführer eingesetzt. Zur Gemeinde Wiescherhöfen gehören: Selmigerheide, Kolonie, Daberg, Kissingerhöfen, Geist und Lohauserholz.

Im Juni 1945 übernimmt Karl Schnübbe die Führung innerhalb der Feuerwehr. Trotz der schwierigen Nachkriegsverhältnisse war der Bestand der Freiwilligen Feuerwehr niemals gefährdet. Die Personalstärke beträgt ca. 40 Mann. Durch die Kriegsschäden ist ein erheblicher Teil der Ausrüstung zerstört oder nur noch teilweise vorhanden. Es folgen Jahre des Behelfs und der Improvisation. Dennoch standen die Wehrmänner jederzeit für die Bürgerinnen und Bürger in Wiescherhöfen bei Not und Gefahr bereit.

1946-1999

Trotz widriger Nachkriegsumstände und durch den uneigennützigen Einsatz des Oberbrandmeisters Karl Schnübbe, wurde das heutige Gerätehaus mit 2 Wohnungen neben der Dorfschule errichtet. Das Löschfahrzeug stand im heutigen Übungsraum. Der Schlauchturm am hinteren Teil des Gebäudes ist handbetrieben und heute noch im Einsatz. Im Rahmen des ersten Feuerwehrfestes, an dem alle Wehren des Amtes Pelkum teilnahmen, wurde das neue Gerätehaus durch Bürgermeister Osterbrauck und dem Amtsbrandmeister, Keinemann am 17. September 1950 seiner Bestimmung übergeben.

Im Falle eines Brandes musste ein betroffener Bürger zum Gerätehaus laufen und eine Scheibe einschlagen, um den darunter liegenden Druckknopf zu betätigen. Daraufhin gab die auf dem Gerätehaus installierte Sirene das Signal „Feueralarm“. Wenn die ersten Feuerwehrmänner am Gerätehaus ankamen, wurde ihnen von dem Meldenden der Einsatzort mitgeteilt. Für die kleinen Gemeinden zuständige Leitstellen waren zu dieser Zeit noch sehr selten.

Das LLG-Fahrzeug wird 1954 ausgemustert und durch ein LF 8 auf Opel Blitz ersetzt (Kennzeichen: UN-210). Das neue Fahrzeug hatte keine Pumpe an Bord, nur Feuerwehrausrüstung. Die TS 8/8 wurde in einem Anhänger (TSA) mitgeführt. Am Samstag, dem 30. Januar 1954, wird das Fahrzeug durch Amtsbürgermeister Prinzler übergeben. Am gleichen Abend findet ein Feuerwehrball, anlässlich des 45-jährigen Bestehens der Löschgruppe, in der Gaststätte Refus statt. Es wird ebenfalls im Jahre 1954 eine neue Tragkraftspritze in Dienst gestellt. Das Motorgerät (TS 8/8) der Firma Meyer-Hagen fördert 800 Liter Wasser pro Minute, bei einem Druck von 8 Bar. Als Antrieb dient der legendäre 4-Zylinder-Boxer-Benzinmotor aus dem Volkswagen Käfer.

Im April 1963 verstirbt plötzlich und unerwartet, während seiner aktiven Dienstzeit, der Leiter der Feuerwehr, Karl Schnübbe im Alter von nur 63 Jahren. Sein Nachfolger wird, nach einer einstimmigen Wahl am 16. Mai, der Schmiedemeister Wilhelm Bierkämper. Der stellvertretende Amtsbrandmeister Ewald Schlüter ernennt ihn zum Wehrführer. Fritz Lethaus übernimmt die Funktion des Stellvertreters.

Der Gemeinderat beschließt eine Erweiterung des Gerätehauses durch die Neuerstellung dreier Garagen sowie den Umbau und die Modernisierung des alten Gerätehauses. Der Grundstein für die neue Fahrzeughalle wird am 13. Februar 1965 gelegt. Die neue Drehleiter wird 1965 von drei Feuerwehrkameraden vom Magirus Werk in Ulm abgeholt. Die Anschaffungskosten lagen bei ca. 110.000 Deutsche Mark. Das Amt Pelkum war zu dieser Zeit eines der größten in Nordrhein-Westfalen. Zum Amt Pelkum gehörten unter anderem auch die Gemeinden Bönen und Bergkamen. Die Drehleiter fuhr Einsätze teilweise bis nach Lünen, weil derartige Fahrzeuge nur sehr selten beschafft wurden. Bis zur Fertigstellung der Halle wird die neue Feuerwehrleiter auf dem Hof Schnickmann in Weetfeld untergestellt. Das im Jahre 1950 erbaute Gerätehaus wurde durch den Anbau der Halle für die Fahrzeuge und sonstigen Geräte, sowie dem Umbau der bisherigen Garage zu einem Schulungsraum erweitert. Somit wurde der Standort auf einem, der industriellen Entwicklung der Gemeinde entsprechenden Stand gebracht. Die feierliche Übergabe fand am 27. November 1965 statt. An diesem Tag wurde auch die Drehleiter offiziell vom Amtsbürgermeister Schmiedel an die Wehr übergeben.

Die Brandschützer verfügen im Jahre 1967 über zwei Fahrzeuge. Die Löschgruppe Weetfeld hat, im Einvernehmen der beiden Gemeinderäte, ihr neues Fahrzeug, ein TSF auf Ford Transit FK 1000, ebenfalls im Gerätehaus der Löschgruppe Wiescherhöfen untergestellt. Die Weetfelder Feuerwehr hat Zutritt zu allen Räumlichkeiten, Geräten und Fahrzeugen.

Im Rahmen der kommunalen Neuordnung wurde die Gemeinde am 1. Januar 1968 geteilt. Der Standort der Löschgruppe mit den Ortsteilen Selmigerheide und Kolonie wurde mit der Großgemeinde Pelkum zusammengeschlossen. Die Ortsteile Pelkum, Herringen, Lerche, Sandbochum, Weetfeld und Wiescherhöfen, bis zum Wiescherbach, bilden die Großgemeinde Pelkum. Der zweite Teil von Wiescherhöfen mit den Ortsteilen Lohauserholz, Kissingerhöfen, Daberg und Geist, kommen zur Stadt Hamm. Die betroffenen Feuerwehrkameraden verlassen die Löschgruppe und gründen im Zuge der kommunalen Neuordnung die Löschgruppe Hamm-Westen der Feuerwehr Hamm, die ihr Gerätehaus heute an der Rathenaustraße hat.

1968 werden die ersten Funkmeldeempfänger beschafft, damit die Sirene nicht für jeden kleinen Einsatz ausgelöst werden muss.

1972: Übergabe des neu beschafften Tanklöschfahrzeuges (TLF 16/25 der Firma Schlingmann auf Mercedes-Benz 1113 mit 6-Zylinder Reihenturbomotor und 156 PS) durch den Bürgermeister Tippmann an die Löschgruppe. Mit der Übergabe des Schlüssels wünschte er dem Fahrzeug und seiner Besatzung allzeit gute Fahrt. Als Vertreter des Kreises Unna lobte der stellvertretende Kreisbrandmeister Firnrohr die Beschaffung des Fahrzeuges. Mit dem modernen TLF 16/25 habe die Gemeinde Pelkum nunmehr das zweite Tanklöschfahrzeug.

Durch das 2. kommunale Neuordnungsgesetz des Landes Nordrhein-Westfalen gehört die Gemeinde ab 1975 zur Stadt Hamm. Die Alarmierung lief vorher schon einige Jahre über die Feuerwache Hamm. Die Gemeinden Pelkum, Herringen, Lerche, Sandbochum, Weetfeld und Wiescherhöfen werden der Stadt Hamm angegliedert und bilden den Bereich 9 der Feuerwehr Hamm. Weiterhin werden die Gemeinden Bockum-Hövel, Heessen, Uentrop und Rhynern der Stadt Hamm angegliedert. Damit wird die Stadt Hamm mit insgesamt 170 000 Einwohnern zur Großstadt. Aus der Freiwilligen Feuerwehr Hamm mit hauptamtlichen Kräften wird die Berufsfeuerwehr Hamm. Leiter der Berufsfeuerwehr Hamm und somit Leiter der Freiwilligen Feuerwehr, ist Oberbrandrat Herbert Rust. Zugführer Hauptbrandmeister Wilhelm Bierkämper wird zum Bereichsführer 9 ernannt und steht nun den Feuerwehren des Bereiches vor. Er erhält als Dienstfahrzeug einen Einsatzleitwagen (ELW), welcher im Gerätehaus stationiert wird. Bedingt durch die Wahl des bisherigen Löschgruppenführers Bierkämper zum Bereichsführer, wurde am 6. September des Jahres 1975 eine neue Löschgruppenführung in ihr Amt eingeführt. Bei der Anhörung zum Löschgruppenführer konnte Brandmeister Josef Budde die Stimmen aller Anwesenden auf sich vereinigen. Zum stellvertretenden Löschgruppenführer wurde der Unterbrandmeister Horst Kräenfeld gewählt.

Der 17. Dezember 1977 war ein besonderer Tag für die Wehren des Bereiches 9. Wurde doch an diesem Tag die lang diskutierte Jugendfeuerwehr in Wiescherhöfen offiziell ins Leben gerufen. Die Leitung der Jugendfeuerwehr übernahmen Günter Paplauer und Lothar Schröer.

Im Gerätehaus Wiescherhöfen wird für die FF Weetfeld im Jahre 1981 ein LF 16-TS des Katastrophenschutzes stationiert. Im Gegensatz zu städtischen Feuerwehrfahrzeugen wird das Fahrzeug durch den Bund finanziert, um auch im Verteidigungsfall Hilfe leisten zu können. Feuerwehrfahrzeuge erhalten 6000er Kennzeichen, die Fahrzeuge des Katastrophenschutzes bekommen die 8000er Nummern. (LF 16-TS auf Iveco-Magirus mit 170 PS. Das Fahrzeug hatte 500 Meter B-Schlauch an Bord und eine Tragkraftspritze TS 8/8-S im Heck. An der Front war eine Vorbaupumpe FP 16/8-S installiert. 9 Sitzplätze standen zur Verfügung.)

Im April 1985 erleidet der ELW Transporter „T2“ einen Motorschaden. Er wird durch ein neueres Fahrzeug ersetzt, welches vorher bei der Berufsfeuerwehr eingesetzt wurde.

Die Jugendfeuerwehr besteht 1987 seit 10 Jahren. Es ist eine große Erfolgsgeschichte. Ein Verdienst des Jugendfeuerwehrwartes Günter Paplauer ! Ständig gibt es ausreichend Bewerber, die meisten Jugendlichen wechseln nach der Jugendfeuerwehrzeit in die aktive Einsatzabteilung. Zum Fototermin werden alle ehemaligen Mitglieder eingeladen.

Der Oberbrandmeister Horst Kräenfeld wird 1989 neuer Löschzugführer der freiwilligen Brandschützer. Sein Stellvertreter wird Karl-Heinz Brepohl.

Nach 26 Jahren treuer Dienste, unzähliger Menschenrettungen und sonstigen Einsätzen, wird die erste Drehleiter der Feuerwehr Wiescherhöfen im Jahre 1990 ausgemustert. Heute ist das Fahrzeug in Privatbesitz und komplett funktionstüchtig. Ein Beweis für die unverwüstliche Technik der damaligen Zeit. Am 23. Juni 1990 wird eine andere Drehleiter in Wiescherhöfen stationiert. Es handelt sich um eine DLK 23/12, Bj. 1984, Mercedes / Metz, die bisher bei der Berufsfeuerwehr eingesetzt wurde.

Ein neues Löschfahrzeug erhält die Wehr am 6.2.1998. Das alte TLF 16/25 aus dem Jahre 1972 wurde bereits 1994, wegen erheblicher technischer Mängel ausgemustert. Zwischenzeitlich wurden andere Fahrzeuge der Feuerwehr Hamm für den Einsatzdienst genutzt. Aufgrund von Reparaturen der anderen Fahrzeuge hatte die Wehr mehrere Monate gar kein eigenes Löschgerät und musste leihweise auf Ausrüstung der Wehren aus Herringen und Pelkum zurückgreifen. Mit dem modernen Hilfeleistungslöschfahrzeug (LF 16/12, Mercedes / Schlingmann) endet ein jahrelanges Provisorium. Neue Fahrzeuge werden wieder in feuerrot (RAL 3000) beschafft. Eine erhöhte Warnwirkung wird mit gelben, reflektierenden Folien erreicht. Die Leuchtfarbe ist zu teuer und verblasst zu schnell.

2000-heute

Neuer Löschzugführer wird der Hauptbrandmeister Karl-Heinz Brepohl im Jahre 2000. Als Stellvertreter steht ihm Norbert von den Berg zur Seite.

Ein neues Tanklöschfahrzeug steht ab 2006 im Gerätehaus. Symbolisch überreichte Dezernent Frank Herbst den Schlüssel des neuen TLF 20/25 an den Bereichsführer Volker Gerling. Mit ihnen freuten sich Hamms stellvertretender Feuerwehrchef Lothar Robers und Löschgruppenführer Klaus Baukelmann aus Weetfeld. Die Fahrzeuge der Wehren aus Wiescherhöfen und Weetfeld werden im Alarmfall von beiden Löschgruppen besetzt.

Der Brandinspektor Guido Krämer übernimmt 2008 die Löschzugführung. Sein Stellvertreter wird der Brandmeister Thomas Harbach.

Am 9. Januar 2009 wird am Denkmal in Wiescherhöfen der 100. Gründungstag der Freiwilligen Feuerwehr Wiescherhöfen mit einer Kranzniederlegung und einem „Großen Zapfenstreich“ begangen.

Am 1. Mai 2009 wird am Gerätehaus das Jubiläum mit der Bevölkerung gefeiert.

Die Chronik der FF Wiescherhöfen (1909 bis 2009) ist beim jeweiligen Zugführer erhältlich.

Im Jahre 2011 beschließt die Stadtverwaltung Hamm eine Modernisierung des Gerätehauses. Der Umbau fand im Jahre 2012 und 2013 statt. Der bisherige Schulungsraum wurde umgebaut zu einer Umkleide. Die Toiletten wurden modernisiert. Die Elektrik und Heizungsinstallation wurden erneuert.

Die am Gerätehaus gelegene alte ehemalige Dorfschule wurde der Freiwilligen Feuerwehr zur Verfügung gestellt. Das Gebäude steht unter Denkmalschutz. In Eigenarbeit wurde der Raum als Schulungsraum umgebaut und renoviert. In den Räumen sind die Freiwilligen Feuerwehren aus Wiescherhöfen und Weetfeld tätig, sowie die Jugendfeuerwehr.

Im Jahre 2012 entschloss sich die Freiwillige Feuerwehr Wiescherhöfen die 1944 zerstörte Fahre neu produzieren zu lassen. Innerhalb von einem Jahr wurde das Projekt, durch primär eigene Spenden, finanziert. Der jüngste Spender war Angehöriger der JF und der älteste über 90 Jahre alt. Über das Projekt herrschte große Einigkeit. Das seltene Motiv der Fahne war auf einem Foto von 1929 erkennbar. Als Vorlage diente die Fahne der Freiwilligen Feuerwehr Lennestadt-Grevenbrück. Durch die Fahnenstickerei Liebl in Hamm wurde die Fahne in Handarbeit und sehr detailreich hergestellt. Im Jahre 2013 fand in der evang. Kirche die Fahnenweihe statt.

Im Jahre 2022 übernimmt der Brandinspektor Henrik Volmar die Einheitsführung. Sein Stellvertreter wird Florian Schulze.

Wiederauffinden der Fahne

Im Januar 2022 erhielt die Freiwillige Feuerwehr eine überraschende Nachricht: Marco Redeker, von der Freiwilligen Feuerwehr Spenge-Lenzinghausen hat in dem Feuerwehrmuseum "Hall of Flame" in Phoenix (US-Bundesstaat Arizona) im Jahre 2019 eine Feuerwehrfahne entdeckt, welche später als die zerstört geglaubte Fahne der Freiwilligen Feuerwehr Wiescherhöfen identifiziert wurde.

Es wurden umgehend Verhandlungen mit dem Museum aufgenommen, um die Fahne in die Heimat zurück zu führen. Zunächst wurde ein Eigentumsanspruch bei der Stiftung „Deutsches Zentrum für Kulturgutverluste“ angemeldet. Ein Eintrag in der "Lost Art Datenbank" wurde erstellt. Im Laufe der über zweijährigen Verhandlungen hat das Museum dann die Monuments Men an Woman Foundation" (MMWF) mit dem Gründer Robert Morse Edsel in die Verhandlungen mit einbezogen. Diese Stiftung hat erhebliche Erfahrungen auf diesem Gebiet und war für die Verhandlungen ein Glücksfall. Nur durch die Hilfe der Stiftung konnten die Verhandlungen erfolgreich abgeschlossen werden. Daher wurde die Fahne im Oktober 2023 zu der Hauptstelle der Stiftung in Dallas/Texas überführt.

Im Oktober 2024 beauftrage der Einheitsführer der Feuerwehr Wiescherhöfen, Henrik Volmar, eine Abordnung, die Fahne in die Heimat zurück zu holen. Am 8. Oktober konnten dann sechs Angehörige der Freiwilligen Feuerwehr und ein Fotograf an der Rückgabezeremonie in der deutschen Botschaft in Washington D.C. teilnehmen. Aufgrund der schwierigen Parkplatzsituation, wurde der PKW der Reisegruppe an einer Feuerwache in der Nähe der Botschaft geparkt. Die Wachmannschaft, des District of Columbia Fire Departments, brachte dann die Wehrmänner aus Deutschland "standesgemäß" mit der Drehleiter zur Botschaft.

Drehleiter des DCFD vor der deutschen Botschaft in Washington D.C. am 8.10.2024

In einer Feierstunde, unter der Leitung des Gesandten der Bundesrepublik Deutschland, Axel Dittmann, sowie dem Minister Michael Hasper, Leiter für Kommunikation und Kultur, erfolgte die feierliche Rückgabe. Vertreter der Monuments Men an Woman Foundation mit Robert Morse Edsel und der Präsidentin der Stiftung, Anna Bottenelli und des US-Feuerwehrmuseums Hall of Flame, mit dem Kurator Mark Moorhead und dem Urengel des Gründers George Getz Jr. waren anwesend. Weiterhin waren Vertreter der Bank of America, des Federal Bureau of Investigation (FBI), des US-State Department, sowie hochrangige Vertreter des D.C. Fire Departments unter den Gästen.

Es wurde von der Stiftung und der Abordnung eine Schenkungsurkunde unterzeichnet.

Als Gastgeschenke erhielt die Monument Men an Woman Foundation ein Bild mit der Löschgruppe Wiescherhöfen aus dem Jahre 1929 (mit Fahne) und einer Dankeswidmung. Dieses Bild erhielt auch das Feuerwehrmuseum in Arizona. Weiterhin wurde für das Museum eine Uniform der Feuerwehr Hamm und eine funktionstüchtige Druckluft-Sondersignalanlage der Fa. Max B. Martin an den Kurator Mark Moorhead übergeben.

Der Weg der Fahne konnte größtenteils nachvollzogen werden: Nach dem Bombenangriff am 22.4.1944 hat ein Feuerwehrmann oder Bürger die Fahne sichergestellt. Im Jahre 1945 wurde die Fahne aufgefunden und von einem englischen Soldaten mit nach Großbritannien genommen. In den Jahren zwischen 1961 bis 1965 tauchte die Fahne bei einer Versteigerung in London auf und George Getz, vom Museum "Hall of Flame" ersteigerte sie und nahm sie mit zum Museum in US-Bundesstaat Wisconsin. Im Jahre 1974 zog das Museum und die Fahne um, nach Phoenix in Arizona. Nachdem das alte Kulturgut ungefähr 50 Jahre im Asservatenraum des Museums gelagert wurde, entschloss sich das Museum im Jahre 2016 die Fahne zu restaurienen und diese auszustellen. Von dort landete die Fahne bei der MMWF in Dallas, danach in Washington D.C. Die Rückreise auf dem Postweg führte über Memphis, New York, Paris, Bonn wieder nach Wiescherhöfen. Somit summiert sich der Weg der Fahne auf ca. 23 000 Kilometer.

Am 20.12.2024 wurde dann, innerhalb einer Feierstunde im Feuerwehrgerätehaus Wiescherhöfen, die Fahne und die Schenkungsurkunde von der Abordnung an die Einheitsführung übergeben. Somit war die Fahne offiziell, nach über 80 Jahren, wieder im Besitz des Fördervereines der Freiwilligen Feuerwehr Wiescherhöfen übergegangen.

  1. Von li. nach re: Henry Enns, Fabian Cichos, Robert Morse Edsel, Anna Bottinelli, Guido Krämer, Henrik Müller, Marius Kortmann, Ralf Schnübbe
  2. Von li. nach re: Henry Enns, Guido Krämer, Anna Botinelli, Mark Moorhead, Ralf Schnübbe
  3. Von li. nach re.: Elke Liebl-Werner, Sachverständige und Fahnenstickerin, Ltd. Branddirektor Daniel Hüwe, Leiter der Feuerwehr Hamm, Brandinspektor Henrik Volmar, Einheitsführer der Freiwillige Feuerwehr Wiescherhöfen, Oberfeuerwehrmann Marco Redeker, Freiwillige Feuerwehr Spenge-Lenzinghausen, Oberbrandmeister Florian Schulze, stellv. Einheitsführer der Freiwillige Feuerwehr Wiescherhöfen

Quellen

  • Archiv der FF Wiescherhöfen
  • Archiv der Stadt Hamm
  • Archiv des IdF NRW
  • Archiv des LFV NRW