Weststraße 9: Unterschied zwischen den Versionen
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Nach 1741 errichtete Amtsrezeptor Henrich Diedrich Unckenbolt das Haus unter Einbeziehung des halben Nachbargrundstückes, das er von den [[Johann Diedrich von der Marck | Erben Joh. Dieder. von der Marck]] erwarb, auf der alten Hausstätte. Zur Hausstätte gehörte auch eine Scheune an der [[Martin-Luther-Straße]] (Nro 390) und ein Brauhaus (Nro 90). Aus der Nro 87 war ein jährlichen Kanon von 45 Stüber an das [[Soziale Stiftungen|Antonius-Gasthaus]] zu entrichten (belegt 1790, 1802). 1793 erwarb der [[Landgericht|Landgerichtsassessor]] Heinrich Wilhelm Laar, der mit Friederike geb. Vorster verheiratet war, das Haus für 2500 Reichstaler von Kriegsrat Bielefeld. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts verblieb es im Besitz der Eheleute Laar, bis 1846 deren Erben das Haus zum Verkauf anboten. | |||
Nachdem 1857 Wirt Heinrich Böcker seinen „Bayerischen Hof nebst Saalgebäude“ zum Verkauf angeboten hatte, ging dieser an Hermann Osthaus über, der im Hause die [[Historische Gasthäuser|Gaststätte]] unter dem Namen ''Alter Baierischer Hof'' (belegt 1862, 1864) fortsetzte. 1877 und 1886 finden wir dann den Wirt Heinrich Hötte (''Bayerischer Hof'') im Hause ansässig. | Nachdem 1857 Wirt Heinrich Böcker seinen „Bayerischen Hof nebst Saalgebäude“ zum Verkauf angeboten hatte, ging dieser an Hermann Osthaus über, der im Hause die [[Historische Gasthäuser|Gaststätte]] unter dem Namen ''Alter Baierischer Hof'' (belegt 1862, 1864) fortsetzte. 1877 und 1886 finden wir dann den Wirt Heinrich Hötte (''Bayerischer Hof'') im Hause ansässig. | ||
1902 wurde das Haus umgebaut und aufgestockt. Umgebaut wurde das Haus für die Restauration „Bayrischer Hof“ (s. o.), die sich im | 1902 wurde das Haus umgebaut und aufgestockt. Umgebaut wurde das Haus für die Restauration „Bayrischer Hof“ (s. o.), die sich im Erdgeschoss genau an der Stelle befand, an der heute „[[Chen's Restaurant|Chen’s Restaurant]]“ seine Gäste willkommen heißt. Inhaber des „Bayrischen Hof“ war Heinrich Hötte, der in dem Hause auch wohnte. Die Innenansicht auf alten Postkarten zeigt, dass der „Bayrische Hof“ fast detailgenau so aufgebaut war, wie es heute „Chen’s Restaurant“ ist. Auch damals gehörte die Adresse Große Weststraße 9 schon zu den besten Adressen der Stadt Hamm. | ||
Um 1980 herum gehörte das Gebäude der Südstraßen-Gastronom-Familie Witteborg, die dort das Restaurant ''Quelle'' betrieb. | Um 1980 herum gehörte das Gebäude der Südstraßen-Gastronom-Familie Witteborg, die dort das Restaurant ''[[Quelle (Gaststätte)|Quelle]]'' betrieb. | ||
== Eigentümer == | |||
* [[1892]]/[[1914]]: '''Heinrich Hötte''', Wirt<ref>1908 Rentner</ref>, ''Bayrischer Hof'' (1903) | |||
::: 1908/1914: Ernst Eiringhaus, ''Bayrischer Hof'' | |||
* [[1938]]/[[1942]]: '''Wwe Heinrich Hötte''' | |||
::: 1933<ref>vgl. AB 1933, S. 434</ref>/1942: Hermann Hötte, ''An der Quelle (Altdeutsche Bierstuben)'' | |||
== Anmerkungen == | |||
<references/> | |||
== Literatur == | == Literatur == | ||
* Andreas Schulte: 'Häuserbuch der Stadt Hamm', unveröffentlichtes Manuskript, Nro 87. | * [[Hermann Josef Berges]]: ''[[Hamm so wie es war Band 1]]'', Düsseldorf 1975, Seite(n) 67 und 70 mit Abbildung der Gaststube (Zur Quelle). | ||
* Andreas Schulte: ''Häuserbuch der Stadt Hamm'', unveröffentlichtes Manuskript, Nro 87. | |||
== Bilder == | == Bilder == | ||
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Bild:Quelle (Gaststaette).jpg|Gaststätte „Quelle“ | |||
Bild:Weststraße_9_2008.jpg||Weststraße 9 (2008) | Bild:Weststraße_9_2008.jpg||Weststraße 9 (2008) | ||
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== Haltestellen == | == Haltestellen == | ||
{{Haltestelle|Alte Synagoge/Markt | {{Haltestelle|Alte Synagoge/Markt|Weststraße}} | ||
[[Kategorie:Gebäude]] | [[Kategorie:Gebäude]] |
Aktuelle Version vom 3. November 2024, 10:30 Uhr
Das 1902 errichtete Haus Weststraße 9 befindet sich auf der Hausstätte mit der alten Nro 87 auf der Südseite der Höckerei in der Westhofe.
Geschichte der Hausstätte
Nach 1741 errichtete Amtsrezeptor Henrich Diedrich Unckenbolt das Haus unter Einbeziehung des halben Nachbargrundstückes, das er von den Erben Joh. Dieder. von der Marck erwarb, auf der alten Hausstätte. Zur Hausstätte gehörte auch eine Scheune an der Martin-Luther-Straße (Nro 390) und ein Brauhaus (Nro 90). Aus der Nro 87 war ein jährlichen Kanon von 45 Stüber an das Antonius-Gasthaus zu entrichten (belegt 1790, 1802). 1793 erwarb der Landgerichtsassessor Heinrich Wilhelm Laar, der mit Friederike geb. Vorster verheiratet war, das Haus für 2500 Reichstaler von Kriegsrat Bielefeld. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts verblieb es im Besitz der Eheleute Laar, bis 1846 deren Erben das Haus zum Verkauf anboten.
Nachdem 1857 Wirt Heinrich Böcker seinen „Bayerischen Hof nebst Saalgebäude“ zum Verkauf angeboten hatte, ging dieser an Hermann Osthaus über, der im Hause die Gaststätte unter dem Namen Alter Baierischer Hof (belegt 1862, 1864) fortsetzte. 1877 und 1886 finden wir dann den Wirt Heinrich Hötte (Bayerischer Hof) im Hause ansässig.
1902 wurde das Haus umgebaut und aufgestockt. Umgebaut wurde das Haus für die Restauration „Bayrischer Hof“ (s. o.), die sich im Erdgeschoss genau an der Stelle befand, an der heute „Chen’s Restaurant“ seine Gäste willkommen heißt. Inhaber des „Bayrischen Hof“ war Heinrich Hötte, der in dem Hause auch wohnte. Die Innenansicht auf alten Postkarten zeigt, dass der „Bayrische Hof“ fast detailgenau so aufgebaut war, wie es heute „Chen’s Restaurant“ ist. Auch damals gehörte die Adresse Große Weststraße 9 schon zu den besten Adressen der Stadt Hamm.
Um 1980 herum gehörte das Gebäude der Südstraßen-Gastronom-Familie Witteborg, die dort das Restaurant Quelle betrieb.
Eigentümer
- 1908/1914: Ernst Eiringhaus, Bayrischer Hof
- 1933[2]/1942: Hermann Hötte, An der Quelle (Altdeutsche Bierstuben)
Anmerkungen
Literatur
- Hermann Josef Berges: Hamm so wie es war Band 1, Düsseldorf 1975, Seite(n) 67 und 70 mit Abbildung der Gaststube (Zur Quelle).
- Andreas Schulte: Häuserbuch der Stadt Hamm, unveröffentlichtes Manuskript, Nro 87.