Widumstraße 12: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 15. August 2023, 14:44 Uhr
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Das Haus Widumstraße 12 war von den Stadtbränden 1734 und 1741 nicht betroffen. So stammt auch das heutige Fachwerkhaus nach dendrochronologischen Untersuchungen im Kern aus dem frühen 16. Jahrhundert. Es bildet mit dem – ebenfalls noch erhaltenen – Nachbarhaus Widumstraße 10 das einzige im Altstadtbereich noch erhaltene Bauensemble aus dem 16. Jahrhundert. Von einem Ensemble kann umso mehr gesprochen werden, da beide Häuser ursprünglich zu einer großen bürgerlichen Hausstätte gehört haben, die aus einem Haupthaus (Widumstraße 12) und einem Beihaus (Widumstraße 10) bestand. Für das Jahr 1808 sind Umbaumaßnahmen belegt. Um 1880 erhielt das Haus eine Putzfassade, so dass die ursprüngliche Bausubstanz mittlerweile erheblich verändert worden ist. Seit 1989 steht es unter Denkmalschutz.
Geschichte
Die Hausstätte Widumstraße 12 (alt: Nro 358) befand sich 1734 im Besitz des Hermann Isenbeck († 1748), in der zweiten Hälfte des 18. und im 19. Jahrhundert dann im Besitz der Familie Reinold(t). So wird 1751 die Witwe des Johann Wilhelm Reinhold geb. Maria Christina Isenbeck – wahrscheinlich eine Tochter des genannten Hermann Isenbeck – aufgeführt. 1768 besitzt Johann Wilhelm Reinold (1736–1807) – Sohn des Vorgenannten – das Haus, der 1769 Reparaturarbeiten am Hause ausführen lässt. 1820 finden wir wiederum dessen Sohn, den Wirt Johann Heinrich Reinoldt mit seiner Ehefrau Wilhelmine geb. Isenbeck († 1820) vor, der uns zwischen 1827 und 1835 auch als Gerichtstaxator begegnet. Er dürfte mit dem Gemeinderat Reinoldt identisch sein. 1886 befand sich das Haus im Besitz des Oekonom Friedrich Reinoldt, der aber nicht dort wohnte. Schon 1846 inserierte S. Cahn unter Nro 358, dass bei ihm Eine neue Sendung Bettfedern und Schwanen-Daunen... eingetroffen sei.
Seit dem Jahr 2018 befindet sich hier die Geschäftsstelle des Westfälischen Anzeigers.
Baudenkmaleintrag
Bei dem Gebäude Widumstraße 12 und dem benachbarten Haus Widumstraße 10 handelt es sich um eine Gruppe höchster Aussagekraft innerhalb der Denkmalsubstanz der Stadt Hamm. Im Mittelalter wurden die relativ breiten Parzellen nur seitlich bebaut, so dass noch Platz für eine am Haus vorbeiführende Durchfahrt zum rückwärtigen Hof blieb. Diese Zufahrt wurde später zumeist mit so genannten Durchfahrts- oder Nebenhäusern bebaut, so dass die Hauptstraßen der Altstädte vom Wechsel großer und kleiner Häuser bzw. noch bestehender Lücken geprägt waren. Das Urkataster von Hamm lässt diese Struktur auch erkennen.
Das Gebäude Widumstraße 12 ist damit als Baudenkmal zu bezeichnen. Es besteht ein öffentliches Interesse, da es bedeutend für die Stadt Hamm ist. Für die Erhaltung liegen wissenschaftliche, volkskundliche und städtebauliche Gründe vor.[1]
Fotos
Kleines Pressehaus, 2022 – Geschäftsstelle des WA
Einzelnachweise
- ↑ vgl. Denkmalwertbegründung - zitiert nach Denkmalliste der Stadt Hamm, Bestandsverzeichnis lfd. Nummer 74
Literatur
- Arbeitsplatz Denkmal, in: 775 Jahre Hamm. Sonderveröffentlichung Westfälischer Anzeiger vom 28. September 2001
- Westfälischer Anzeiger vom 07.11.1846
- N.N.: Baudenkmalbeschreibung No. 74, Stadt Hamm - 65/Untere Denkmalbehörde
Geografische Koordinaten
Koordinaten: 51° 40' 52.29" N, 7° 49' 15.74" O