Kraftwerk Westfalen: Unterschied zwischen den Versionen

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Seit [[2001]] wurde eine ConTherm-Anlage betrieben, mit der aus Ersatzbrennstoffen Pyrolysegas und Pyrolysekoks erzeugt und anschließend im Block C verstromt wurden. Diese Anlage wurde Ende [[2009]] außer Betrieb genommen.
Seit [[2001]] wurde eine ConTherm-Anlage betrieben, mit der aus Ersatzbrennstoffen Pyrolysegas und Pyrolysekoks erzeugt und anschließend im Block C verstromt wurden. Diese Anlage wurde Ende [[2009]] außer Betrieb genommen.


Noch am [[29. August]] [[2008]] legte Bundeskanzlerin Angela Merkel den Grundstein für die ebenfalls mit Kohle befeuerten Blöcke D und E, die im Juni bzw. Dezember [[2012]] den kommerziellen Betrieb aufnehmen sollten. Tatsächlich kam es nach einem Salzsäureunfall nie zur Inbetriebnahme des Blocks D, während Block E planmäßig – und zuletzt als einzig verbliebener Block – bis 2021 in Betrieb war. Der WA schrieb in diesem Zusammenhang von einem „Milliardengrab“.<ref>[https://www.wa.de/nordrhein-westfalen/kraftwerk-westfalen-milliardengrab-hamm-stilllegung-block-e-d-salzsaure-rwe-mitarbeiter-zr-90117521.html Wa.de vom 04. Dezember 2020]</ref>
Noch am [[29. August]] [[2008]] legte Bundeskanzlerin Angela Merkel den Grundstein für die ebenfalls mit Kohle befeuerten Blöcke D und E, die im Juni bzw. Dezember [[2012]] den kommerziellen Betrieb aufnehmen sollten. Tatsächlich kam es nach einem Salzsäureunfall nie zur Inbetriebnahme des Blocks D, während Block E planmäßig – und zuletzt als einzig verbliebener Block – bis 2021 in Betrieb war. Der WA schrieb in diesem Zusammenhang von einem „Milliardengrab“.<ref>Andreas Wartala: [https://www.wa.de/nordrhein-westfalen/kraftwerk-westfalen-milliardengrab-hamm-stilllegung-block-e-d-salzsaure-rwe-mitarbeiter-zr-90117521.html „Kraftwerk Westfalen: So schnell macht RWE das Milliardengrab in Hamm dicht“] in: wa.de vom 04. Dezember 2020]</ref>


Bereits mit Wirkung ab [[28. Februar]] [[2011]] wurden die Blöcke A und B stillgelegt. Der Block A wurde um 21:22 Uhr und der Block B um 21:30 Uhr zum letzten Mal vom Netz getrennt.
Bereits mit Wirkung ab [[28. Februar]] [[2011]] wurden die Blöcke A und B stillgelegt. Der Block A wurde um 21:22 Uhr und der Block B um 21:30 Uhr zum letzten Mal vom Netz getrennt.


Im Zuge eines gestiegenem Bewusstseins für den Klimawandel in den 2010er-Jahren und der dadurch veränderten Vorzeichen für die deutsche Energiewirtschaft wurde schließlich ein bundesweiter Ausstieg aus der Kohleverstromung beschlossen, wodurch auch das Aus für dieses Kraftwerk besiegelt wurde. Der Betrieb wurde am [[8. Juli]] [[2021]] eingestellt. Von der Schließung waren die verbliebenen 166 Mitarbeiter betroffen. Der Generator von Block E soll danach zur Stabilisierung der Netzspannung zu einem „rotierenden Phasenschieber“ umgebaut werden.<ref>[https://www.wa.de/hamm/ende-einer-aera-rwe-kraftwerk-westfalen-in-hamm-endgueltig-vom-netz-90849606.html Wa.de vom 08. Juli 2021]</ref>
Im Zuge eines gestiegenem Bewusstseins für den Klimawandel in den 2010er-Jahren und der dadurch veränderten Vorzeichen für die deutsche Energiewirtschaft wurde schließlich ein bundesweiter Ausstieg aus der Kohleverstromung beschlossen, wodurch auch das Aus für dieses Kraftwerk besiegelt wurde. Der Betrieb wurde am [[8. Juli]] [[2021]] eingestellt. Von der Schließung waren die verbliebenen 166 Mitarbeiter betroffen. Der Generator von Block E soll danach zur Stabilisierung der Netzspannung zu einem „rotierenden Phasenschieber“ umgebaut werden.<ref>[https://www.wa.de/hamm/ende-einer-aera-rwe-kraftwerk-westfalen-in-hamm-endgueltig-vom-netz-90849606.html „Ende einer Ära: RWE-Kraftwerk in Hamm endgültig vom Netz“] in: wa.de vom 08. Juli 2021</ref>


Am [[30. September]] [[2021]] wurde der 1969 errichtete Kühlturm des Blocks C erfolgreich gesprengt. An der Stelle des Kraftwerks wird eine Grünfläche geschaffen.<ref>[https://www.wa.de/nordrhein-westfalen/kraftwerk-westfalen-kuehlturm-in-hamm-uentrop-gesprengt-fotos-und-video-91023638.html Wa.de vom 30. September 2021]</ref> Von Februar bis März 2022 wurden auch die kleineren Kühltürme dem Erdboden gleich gemacht.<ref>[https://www.wa.de/hamm/wahrzeichen-sind-weg-die-letzten-kuehltuerme-des-kraftwerks-westfalen-abgerissen-hamm-91381708.html Wa.de vom 2. März 2022]</ref>
Am [[30. September]] [[2021]] wurde der 1969 errichtete Kühlturm des Blocks C erfolgreich gesprengt. An der Stelle des Kraftwerks wird eine Grünfläche geschaffen.<ref>Andreas G.-Mantler, Markus Hanneken, Rabea Wortmann, Svenja Jesse: [https://www.wa.de/nordrhein-westfalen/kraftwerk-westfalen-kuehlturm-in-hamm-uentrop-gesprengt-fotos-und-video-91023638.html „Kühlturm-Crash fasziniert Tausende: Fotos und Videos“] in: wa.de vom 30. September 2021</ref> Von Februar bis März 2022 wurden auch die kleineren Kühltürme dem Erdboden gleich gemacht.<ref>Ulrich Wille: [https://www.wa.de/hamm/wahrzeichen-sind-weg-die-letzten-kuehltuerme-des-kraftwerks-westfalen-abgerissen-hamm-91381708.html „Wahrzeichen sind weg: Die letzten Kühltürme des Kraftwerks Westfalen abgerissen“] in: wa.de vom 2. März 2022</ref>


Im März 2022 spekulierte der Westfälische Anzeiger, dass im Zuge des Verzichts auf russisches Gas nach dem Beginn des Angriffskriegs Russlands auf die Ukraine eine Wiederinbetriebnahme des modernen Blocks E möglich sein könnte.<ref>[https://www.wa.de/hamm/uentrop-ort370525/ukraine-krieg-kohlekraftwerk-in-hamm-uentrop-als-alternative-zu-gas-aus-russland-durchaus-moeglich-91389140.html Wa.de vom 4. März 2022]</ref> Bislang ist dies jedoch nicht erfolgt.
Im März 2022 spekulierte der Westfälische Anzeiger, dass im Zuge des Verzichts auf russisches Gas nach dem Beginn des Angriffskriegs Russlands auf die Ukraine eine Wiederinbetriebnahme des modernen Blocks E möglich sein könnte.<ref>Frank Lahme: [https://www.wa.de/hamm/uentrop-ort370525/ukraine-krieg-kohlekraftwerk-in-hamm-uentrop-als-alternative-zu-gas-aus-russland-durchaus-moeglich-91389140.html „Hammer Kohlekraftwerk als Alternative zum Gas? Durchaus möglich...“] in: wa.de vom 4. März 2022</ref> Bislang ist dies jedoch nicht erfolgt.


Nach Plänen von RWE wird das ehemalige Kohlekraftwerk künftig zur Energiespeicherung genutzt, da der Standort aufgrund der vorhandenen Netzanbindung besonders dafür qualifiziert ist. Für rund 90 Millionen Euro werden dazu in Schrankbauweise 690 Lithium-Ionen-Blöcke auf 14.000 m² Fläche verbaut, die rund 80 MW Speicherkapazität bereitstellen sollen. Baubeginn ist voraussichtlich Mitte 2023, die Fertigstellung erfolgt wohl 2024.<ref>[https://www.wa.de/hamm/uentrop-ort370525/kraftwerk-westfalen-rwe-investiert-fuer-energiespeicher-in-hamm-91902033.html Wa.de vom 9. November 2022]</ref>
Nach Plänen von RWE wird das ehemalige Kohlekraftwerk künftig zur Energiespeicherung genutzt, da der Standort aufgrund der vorhandenen Netzanbindung besonders dafür qualifiziert ist. Für rund 90 Millionen Euro werden dazu in Schrankbauweise 690 Lithium-Ionen-Blöcke auf 14.000 m² Fläche verbaut, die rund 140 MW Speicherkapazität bereitstellen sollen.<ref>Cedric Sporkert: [https://www.wa.de/hamm/uentrop-ort370525/kraftwerk-westfalen-rwe-investiert-fuer-energiespeicher-in-hamm-91902033.html „Großer Batteriespeicher: RWE investiert deutlich mehr Millionen in Hamm als zuletzt berichtet“] in: wa.de vom 9. November 2022</ref> Die Bauarbeiten begannen im Juni 2023 und sollten bis ins Jahr 2024 abgeschlossen sein.


== Fotos ==
== Fotos ==