Urkunde 1596 September 21 und September 24
Caspar von Tiesenhausen quittiert den Empfang der Geldsumme seiner Ehefrau Sophia von der Recke aus dem elterlichen Erbe und bekundet gleichzeitig dank der entsprechenden Vollmacht den Verzicht auf das Erbe.
Regest
Von wegen Johann Wilhelms, Herzogs zu Kleve, Jülich und Berg, Grafen zu der Marck und Ravensberg, Herrn zu Ravenstein, bekundet Arnold Langeschede, zum Hamme und Reinern Richter, gemeinsam mit Henrich Gruter, fürstlich münsterischem Richter und Gograf in und außerhalb Alen, dass Caspar von Tisenhusen, Königlicher Majestät zu Schweden und Polen Rittmeister zu Kyde, erbgesessen zu Sitz, als Ehemann der Sophia von der Reck, des verstorbenen Matthias von der Reck, erbgesessen zur Neuwenburg und Untorff, und der Sophia Virx eheliche Tochter, laut eingerückter Vollmacht derselben datiert Sitz 1.5. (den ersten Tag Maii) 1596, dazu befugt, seinem Schwager Diderich von der Reck zu Untorff und dessen Ehefrau Clara von Bonen, der sich zuvor mit seinem Bruder Matthias darüber verglichen hat, den Empfang der seiner Ehefrau von ihrem Vater aus den Gütern in Deutschland und Livland vermachten Geldsumme quittiert und unter Ankündigung von Unterschrift (Caspar van Tisenhusen zu Kyde und Sitz) und Siegel auf deren elterliches Erbe verzichtet hat. Zeugen zu Kentorff: Hermannuns Romer, Johannes Ulenbroich, Petrus Bierman, Herman Ickenrodt, Gerichtsdiener; zu Untorff: Godthardt Harman zu Horne, Othmar Walraben zum Gronenberg, Petrus Walraben zum Hamme. Siegelankündigung der beiden Richter. Laut Zusatz des hermannus Romer, Notar und geschworenem Schreiber des Gerichts zu Hamm, hat sich Diterich von der Reck in einem zu Untorff am 22.9. (am 22ten Septembris) 1596 datierten Schreiben, nachdem ihm sein Diener Cersten die Weigerung seines Schwagers, 2des leiblichen aidts zu leisten", berichtet hat, mit dessen durch Unterschrift und Petschaft begleubigten Verzicht unter gleichzeitgier Besiegelung und Unterschrift der beiden Richter (Arnold Langeschede, Richter; Heinrich Gruter, Richter zu Alen), wie dies auch bei dem mit seinem Bruder gemachten Kontrakt geschehen sei, zufrieden gegeben. [1]
Siegel
Der Urkunde sind drei Siegel an Pergamentstreifen angehängt:
1. Die Petschaft des Caspars von Tiesenhausen, Schild mit Helm und Zier, oval
2. Richter Arnold Langschede, rund, Monogramm
3. Gericht Ahlen, münsterischer Balkenschild mit aufgesetztem Ahlener Schild, darüber Hl. Paulus
Standort der Urkunde
Die Urkunde gehört zum Archiv Uentrop. Dieses Archiv (ca. 450 Urkunden (1353-1805); 26 lfm. Akten (15.-20. Jhdt.) - Familien von der Recke, von Harmen bzw. von Horne; Güter der von der Recke in Livland; Hausbücher (17. Jhdt.), Kopialbuch; Archivinventare; Güter Uentrop, Haaren, Mundloh und Niederhaus; Jurisdiktion Uentrop; Kirchen-, Schul- und Armensachen zu Uentrop, Dolberg und Flierich; Höfe und Kotten in den Kirchspielen Beckum, Dolberg, Flierich, Herringen, Heessen, Hilbeck, Lünern, Pelkum und Uentrop; Zehnt zu Lanstrop; Ländereien, u. a. Ahlen; Hude; Jagd; Fischerei; Lippeschleuse; Brüche zu Uentrop; Mühle zu Uentrop; Tagelöhnerverzeichnisse; Finanzen.) liegt als Archivdepositum im Archivamt des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe in Münster.
Anmerkungen
- ↑ vgl. Findbuch des Archivs Uentrop, LWL-Archivamt in Münster