Urkunde 1346 März 4

Engelbert Bitter überträgt am 4. März 1346 vor dem Freigrafen Gobel von Hilbeck auf dem Hemelinghof vor Kamen dem Kloster Clarenberg das Eigentum an dem Land bei Kamen, das Gerlach von Sümmern von ihm als Lehen besessen hatte.
Wortlaut
Die Urkunde ist in mittelniederdeutscher Sprache verfasst. Ihr Wortlaut wird nach Merx (S. 53-54) zitiert: [1]
Al dengeynen, de dissen breif zeyn of horen leesen, zy kundich, dat ich Engelbragt Bitter myd vulbart und myd guden willen Berndes, Diderches, Gosvyns myner zone und Femyen und Gertrude myr dogtere hebbe gegeven unde opgelaten reddelichen unde rechtlichen der ebdissen unde dem gemeynen convente van Clarenberge den egendom des landes, wu dat by Camene gelegen es, asse dat Gerlagh van Sumeren van my tho lenrechte hadde und zin was, und wel en des egendomes waren unde al myn rechten erven eweliche unde ummermer, alze recht es. Unde dyt geschagh vor Gobelin van Hiltbyche, de tho der tyt was en vrygreve des grevan van der Marke, unde vor Camene op dem Heymelinchove. Dar waren over tho tuge her Henrich Vridagh en ridder, de den egendom des lnades dar entfench unde em opgelaten wort van der vorsproken ebdissen wegene unde des coventes van Clarenberge, Rotger van Glatbyke in der tyt en drossete tho Hurde unde Gert zin zon, Diderich Vridagh, Moreken en borgermester tho Camene in der tyt, Conrad van Steene, Johan van Berstrate, Richart van Boynen, Diderich van Heesen, Johan van Velmede, Everd Pashel, Alf van Buren, Bruzeke van Bredenbicke unde ander guder lude genuch, unde Henrich Bredensprinch, de dar vryvrone was. Um dat ich wel Engelbert Bitter vorgenant, dat disse dinch vast unde steede blyven der ebdissen unde dem gemeynen convente vorgenant, zo heb ich unde Berend myn zone onse ingeszegele an dissen breif gehanken vor ons und al onse rechten erven. Vortmer wy Diderich und Gosvyn unde Fenye unde Gertrud loven in guden trowen onder onses vader und broder segelen, al disse vorgenanten dynch vast und steede halden an argelist. Unde ich Gobele van Hiltbyche de vrygreve betuge unde bekenne, dat disse vorgenante gyfthe und oplatinche vor my gescheyn es unde dat ich myn segel an dissen breif gehanken hebbe um beede willen beider partye. Dysse breif wort gegeven des eyrsten zatdersdages in der vasten, do men scref na der geburt onses heren duzent drehundert unde zeesundeveyrtich jar.
Übersetzung
Übertragen ins Hochdeutsche lautet die Urkunde wie folgt:
Allen denen, die diesen Brief sehen oder hören lesen, sei kundgetan, dass ich, Engelbert Bitter, mit voller Macht und mit gutem Willen von Bernd, Diedrich, Goswin, meinen Söhnen, und von Fenya und Gertrud, meinen Töchtern, redlich und rechtlich der Äbtissin und dem gesamten Konvent von Clarenberg den Eigentum des Landes gegeben und aufgelassen (abgetreten) habe, wie es bei Kamen gelegen ist, das Gerlach van Zumeren von mir zu Lehenrecht hatte und sein war, und wir wollen ihnen des Eigentums wahren (Garantie leisten) und alle meine rechtmäßigen Erben ewiglich und immerdar, wie es Recht ist.
Und dies geschah vor Gobelin von Hiltbyche, der zu der Zeit ein Freigraf des Grafen von der Mark war, und vor Kamen auf dem Heymelinchove (Hof). Da waren Zeugen: Herr Heinrich Freitag, ein Ritter, der den Eigentum des Landes dort entgegennahm und ihm aufgelassen (abgetreten) wurde von wegen der vorgenannten Äbtissin und des Konvents von Clarenberg, Rotger van Glatbyke, zu der Zeit ein Drost zu Hörde, und Gert, sein Sohn, Diedrich Vridagh, Moreken, ein zu der Zeit Bürgermeister zu Kamen, Conrad von Steene, Johann von Berstrate, Richard von Boynen, Diedrich von Heesen, Johann von Velmede, Evert Pashel, Alf von Buren, Bruzeke van Bredenbicke und andere gute Leute genug, und Heinrich Bredensprinch, der dort Freifrone (Freischöffe) war.
Weil ich, Engelbert Bitter, vorgenannt, will, dass diese Dinge der vorgenannten Äbtissin und dem gesamten Konvent fest und beständig bleiben, so haben ich und Bernd, mein Sohn, unsere Siegel an diesen Brief gehängt für uns und all unsere rechtmäßigen Erben. Ferner wir, Diedrich und Goswin und Fenya und Gertrud, geloben in gutem Vertrauen unter dem Siegel unseres Vaters und Bruders, all diese vorgenannten Dinge fest und beständig zu halten ohne Arglist.
Und ich, Gobele von Hiltbyche, der Freigraf, bezeuge und bekenne, dass diese vorgenannte Schenkung und Abtretung vor mir geschehen ist, und dass ich mein Siegel an diesen Brief gehängt habe um beider Parteien willen.
Dieser Brief wurde gegeben am ersten Samstag in der Fastenzeit, als man schrieb nach der Geburt unseres Herrn tausend dreihundert und sechsundvierzig Jahre (1346).
Literatur
- Merx, Otto: Urkundenbuch des Clarissenklosters, späteren Damenstifts Clarenberg bei Hörde. Dortmund 1908
Anmerkungen
- ↑ Merx, Otto: Urkundenbuch des Clarissenklosters, späteren Damenstifts Clarenberg bei Hörde. Dortmund 1908.