Urkunde 1346 März 3

Gerlach von Sümmern verkauft am 3. März 1346 dem Kloster Clarenberg bei Hörde seinen Zehnten bei Kamen mit dem schmalen Zehnten und allem Zubehör, sowie sein Haus und Hof in Kamen nebst einem Garten und allem Land bei Kamen, das früher an Dietrich von Vresendorp verpfändet war, und stellt zur Sicherheit Bürgen mit der Verpflichtung des Einlagers in Unna.
Wortlaut
Die Urkunde ist in mittelniederdeutscher Sprache verfasst. Ihr Wortlaut wird nach Merx (S. 51-53) zitiert: [1]
Ich Gerlach van Sumeren make kund unde kenlich allen luden, de dissen breif seyn und horen leesen, dat ich myd vulborde unde myd guden willen aller mir rechten erven hebbe vorcogt reddelichen unde rechtlichen der ebdissen van Clarenbere unde dem gemeynen conventhe myn theynden, de by Camene gelegen es, myd dem zmalen teynden, wu de teynder geleegen es, meid al zine thobehorincke, unde myn hus unde hof bynnen Camene, wu dat gelegen es, myd em garden unde al myne land, dat by Camene gelegen es, unde alzo, asse dit alynche gud Dyderiche van Vreyzendorpe tho pande stont vor en summe geldes, erflychen unde ewelichen tho bezittene unde tho behaldene vor en summe geldes, de my wal betalt es. Unde vor rechte vortygnusse unde rechte warscaph jar und dagh, asse recht es, so heb ich Gerlagh en borgen gesat Johanne van Bocke, Arnold van Boynen, Dideriche Vridagh, Henriche den Ruzen, Johanne Vulenspyt hern Sanders zone, Johanne van Berstrate, Boden Foyen, Ludolve van dem Narthorve, Brozeken van Bredenbiche, Alve van Zibertynch, Alberte van Huvele, Hyddenrike van Herincken, de myd my unde ich myd en myd zammender hant hebbet gelovet unde im guden truwen hebbet gezikert, wer dat en enegerhande brake gesche an vortignusse eder an warscaph dys vorgenantes gudes, wer och, dat disser borgen en storve, wy zolden bynnen enen mande an asse guden weder an zin stat zetten, wan wy hirum gemant worden, zo zolde wy tho Unna inriden unde leesten dar in er gemenen herberge, van dan neid tho comene, wy en hebben der vorsproken ebdissen unde dem convente unde eren procuatore, de dissen breif halde, vul unde genuch gedaen, alse hir vorsproken es, unde al argelist utgesproken. Um dat ich Gerlagh wel, dat al disse vorsprokenen stuche vast unde steede blyven, zo heb ich myd myn zamborgen dissen breif bezegelt myd onsen ingesegelen. Unde wy borgen vorgenant bekennen, dat wy al dissen breif meid hebbet besegelt, unde loven in guden tröwen, al disse vorspronen stuche vast unde steede tho haldene an arglist. Disse breif wort gegeven op den eyrsten vridagh in der vasten, do men scref onses heren godes jartyt dusend drehundert unde zeesundevertigh jar.
Übersetzung
Übertragen ins Hochdeutsche lautet der Urkundentext wie folgt:
Ich, Gerlach van Sumeren, mache kund und bekenne allen Leuten, die diesen Brief sehen und hören lesen, dass ich mit voller Zustimmung und mit gutem Willen all meiner rechtmäßigen Erben rechtsgültig und rechtlich an die Äbtissin von Clarenberg und den gesamten Konvent verkauft habe: meinen Zehnten, der bei Kamen gelegen ist, mit dem kleinen Zehnten (d.h. dem Zehnten von kleineren Früchten oder Tieren), wie der Zehnt (das Zehntrecht) gelegen ist, samt all seinen Zubehörungen, und mein Haus und Hof innerhalb von Kamen, wie es gelegen ist, mit dem Garten und all mein Land, das bei Kamen gelegen ist, und zwar so, wie dieses gesamte Gut Dietrich von Freysendorpe verpfändet war für eine Summe Geldes – erblich und ewiglich zu besitzen und zu behalten für eine Summe Geldes, die mir wohl bezahlt ist. Und für die rechtskräftige Gewährleistung (die rechtliche Zusicherung des Besitzes) und echte Gewährschaft (Garantie) Jahr und Tag, wie es recht ist, so habe ich, Gerlach, Bürgen eingesetzt: Johann van Bocke, Arnold van Boynen, Diderich Vridagh, Heinrich den Ruzen, Johann Vulenspyt Herrn Sanders Sohn, Johann van Berstrate, Bode Foyen, Ludolf van dem Narthorve, Brozeken van Bredenbiche, Alf van Zibertynch, Albert van Huvele, Hyddenrike van Herincken. Wir, die Bürgen, und ich (Gerlach) haben mit gesamter Hand gelobt und in gutem Vertrauen zugesichert: Wenn ein Bruch (eine Störung) irgendeiner Art an der Gewährleistung oder an der Gewährschaft dieses vorgenannten Gutes geschieht, oder wenn einer dieser Bürgen stirbt, so sollen wir binnen eines Monats an seiner Stelle einen ebenso guten wieder einsetzen, sobald wir diesbezüglich gemahnt werden. Dann sollen wir nach Unna einreiten und dort in ihrer (des Konvents) allgemeinen Herberge so lange bleiben, bis wir der versprochenen Äbtissin und dem Konvent und ihrem Prokurator, der diesen Brief besitzt, voll und genug getan haben, wie hier vorgesprochen ist, und aller Arglist (böser Absicht) entsagt wurde. Weil ich, Gerlach, will, dass all diese vorgesprochenen Punkte fest und beständig bleiben, so habe ich mit meinen Mitbürgen diesen Brief mit unseren Insiegeln (Siegeln) besiegelt. Und wir, die vorgenannten Bürgen, bekennen, dass wir diesen gesamten Brief mit besiegelt haben, und geloben in gutem Vertrauen, all diese versprochenen Punkte fest und beständig zu halten, ohne Arglist. Dieser Brief wurde gegeben am ersten Freitag in der Fasten, als man schrieb nach der Jahreszeit unseres Herrn Gottes tausend dreihundert und sechsundvierzig Jahre
Literatur
- Merx, Otto: Urkundenbuch des Clarissenklosters, späteren Damenstifts Clarenberg bei Hörde. Dortmund 1908
Siehe auch
Anmerkungen
- ↑ Merx, Otto: Urkundenbuch des Clarissenklosters, späteren Damenstifts Clarenberg bei Hörde. Dortmund 1908.