Urkunde 1336 März 20

Thiederich von Volmestein verkauft am 20. März 1336 dem Kloster Scheda das Eigentum an den Gütern Heetbrink und Schwinewert.
Wortlaut
Die Urkunde ist in lateinischer Sprache verfasst. Ihr Wortlaut wird nach Kindlinger (S. 324-325) zitiert: [1]
Universi presentium noverint inspectores & auditore, quod ego Theodericus de Volmestene famulus cum consensu & expressa voluntate Agnetis uxoris mee legitime & Theoderici filii nostri, nenon aliorum heredum & coheredum nostrorum omnium, & maxime ad instantias precum Thelemanni de Brakele famuli ob hoc me specialiter exorantis vendidi juste venditionis titulo pro duabus marcis mihi persolutis, & divina instigante clementia donavi Ecclesie Schedensi ordinis premonstratensis proprietatem bonorum meorum, dictorum proprie de Heetbrinck & de Swynewert, quemadmodum sita sunt cum ipsorum pertinentiis universis; que quidem bona dictus de Brakele hactenus in Pheodo de manu mea tenuit & possedit, & exnunc contulit Ecclesie schedensi predicte cum filio suo perpetue possidenda. Promitto nichilominus ego prefatus Theodericus de Volmestene firmiter per presentes Ecclesie schedensi jamdicte debitam facere warandiam de proprietate bonorum premissorum, secundum quod jus proprietatis in Terra, quod dicitur als ein Eyghens Recht ist vulgariter, exigit & requirit. In cujus rei evidens testimonium sigillum meum pro nobis omnibus expressis duxi presentibus apponendum. Datum & actum presentibus discretis viris Gerhardo dicto Knippinck, Luberto de Nordholte, Gerwino de Rinckenrode famulis, & aliis quampluribus fidedignis Anno Domini millesimo trecentosimo tricesimo sexto, in Quadragesima, feria qurat proxime post Dominicam qua cantatur judica.
Übersetzung
Der Urkundentext lautet übertragen ins Deutsche wie folgt:
Alle, die dieses Schreiben sehen und hören, sollen wissen, dass ich, Dietrich von Volmestein, Knappe, mit Zustimmung und ausdrücklichem Willen meiner rechtmäßigen Ehefrau Agnes und unseres Sohnes Dietrich, sowie all unserer übrigen Erben und Miterben, und besonders auf das dringende Bitten Thelemanns von Brakel, Knappe, der mich eigens hierzu ersucht hat, verkauft habe, und zwar mit einem gerechten Verkaufstitel für zwei Mark, die mir bezahlt wurden. Und, durch göttliche Gnade dazu bewegt, habe ich der Kirche Scheda des Prämonstratenserordens das Eigentum an meinen Gütern geschenkt, die namentlich de Heetbrinck und de Swynewert genannt werden. Diese sind so gelegen, wie sie sind, mit all ihren Zugehörigkeiten.
Diese Güter hat der besagte von Brakel bisher als Lehen aus meiner Hand besessen und gehalten. Und er hat sie nun mit seinem Sohn der vorgenannten Kirche Scheda zur ewigen Besitzung übertragen.
Ich, der vorgenannte Dietrich von Volmestein, verspreche ferner hiermit der bereits genannten Kirche Scheda, die gebührende Gewährleistung (Warandie) für das Eigentum an den vorgenannten Gütern zu leisten, so wie es das Eigentumsrecht im Land, das im Volksmund „als ein Eyghens Recht“ genannt wird, verlangt und erfordert.
Zum sichtbaren Zeugnis dessen habe ich mein Siegel für uns alle, wie es hier ausgedrückt ist, an dieses Schreiben anbringen lassen.
Gegeben und geschehen in Anwesenheit der verständigen Männer: Gerhard, genannt Knypping, Lubert von Nordholte, Gerwin von Rinkenrode, Knappen, und vieler anderer glaubwürdiger Personen, im Jahre des Herrn 1336, in der Fastenzeit, am vierten Tag nach dem Sonntag, an dem „Judica“ gesungen wird.
Bemerkungen
Die Datierung der Urkunde bezieht sich auf den beweglichen vorösterlichen Sonntag Judica, der im Jahr 1336 auf den 17. März fiel. Der 4. Tag nach dem Sonntag entspricht nach üblicher Zählung (inkl. des Sonntags) ist also der Mittwoch nach Judica, also der 20. März.
Literatur
- Kindlinger, Niklas: Geschichte der Familie und Herrschaft von Volmestein - ein Beytrag zur Geschichte des Bauern- und Lehnwesens, und der Staatsverfassung. Welcher die Urkunden enthält. Osnabrück 1801.
Anmerkungen
- ↑ Niklas Kindlinger: Geschichte der Familie und Herrschaft von Volmestein - ein Beytrag zur Geschichte des Bauern- und Lehnwesens, und der Staatsverfassung. Welcher die Urkunden enthält. Osnabrück 1801.