Urkunde 1331 August 25

Kaiser Ludwig IV. schreibt am 25. August 1331 aus Nürnberg an die Stadt Dortmund, dass der Überbinger dieses Briefes, Siboto Pape, die Vollmacht habe, die außergewöhnliche Steuer, die über die Juden im Reich verhängt sei, von den Dortmunder Juden einzuziehen. Dies geschehe unbeschadet der Rechte des Grafen von der Mark.
Wortlaut
Die Urkunde ist in lateinischer Sprache verfasst und wird nach Rübel (S. 321) zitiert: [1]
Ludwicus dei gratia Romanorum imperator semper augustus prudentibus viris, magistris civium, consulibus et communitati civitatis in Dortmunde fidelibus suis dilectis gratiam suam et omne bonum. Scire vos volumus per presentes, quod ex iure et potentia nostre imperatorie maiestatis steuras et subventiones a providis viris iudeis in imperio constitus ubicunque locorum imperii accepimus et accipere volumus ab hiis, qui nondum solverunt, qua propter fidelitati vestre committimus et mandamus nostre gartie sub obtentu, quatenus provido viro Sibotoni dicto Pape, fideli nostro dilecto, de parte nostra curetis assistere favoribus et consiliis oportunis, ut a iudeis in Dortmunde exigat pro nobis steuras, pro nostris subventionibus, prout duxerit, colligendas, in hiis enim sibi damus arbitrium speciale, vor igitur in hiis taliter habeatis, quod vos obinde celsitudo nostra debeat merito commendare. Quod autem iudei nobili viro comiti de Marchia ex parte nostra quantum ad preseus sunt obligati nobis in hiis subventionibis sicut ad aliorum iudeorum obligationes nolumus derogari, presertim cum hac vice subventionem hanc nobis habeamus plurimum oportunas, deinceps autem iudeos dicto comiti obligatos de parte nostra non inantea requiremus nec ipsum in eisdem aliqualiter impedire, hanc enim subventionem nobis a iudeis hiis temporibus faciendam per universas civitates imperii duximus statuendam. Datum Nurenberg anno domini 1331, 8 kal. Septembris, regni nostro anno 17 imperii vero 4.
Übersetzung
Ins Deutsche übertragen lautet die Urkunde wie folgt:
Ludwig, von Gottes Gnaden Römischer Kaiser, zu jeder Zeit erhaben, an die klugen Männer, Bürgermeister, Ratsherren und die Gemeinschaft der Stadt Dortmund, unseren geliebten Getreuen, seine Gnade und alles Gute.
Wir wollen, dass ihr durch dieses Schreiben wisst, dass wir aus dem Recht und der Macht unserer kaiserlichen Majestät Steuern und Abgaben von den umsichtigen Männern, den Juden, die im Reich angesiedelt sind, wo auch immer im Reich, erhoben haben und erheben wollen von jenen, die noch nicht gezahlt haben.
Deshalb vertrauen wir eurer Treue an und befehlen euch, unter dem Erweis unserer Gnade, dass ihr dem umsichtigen Mann Siboto, genannt Pape, unserem geliebten Getreuen, mit Gunst und angemessenem Rat zur Seite steht. Er soll von den Juden in Dortmund Steuern für uns einfordern, zur Erhebung unserer Abgaben, wie er es für richtig hält. Denn in diesen Dingen geben wir ihm eine besondere Entscheidungsbefugnis.
Verhaltet euch also in diesen Dingen so, dass unsere Hoheit euch dafür zu Recht loben kann.
Was die Juden betrifft, die dem edlen Mann, dem Grafen von der Mark, von unserer Seite aus gegenwärtig verpflichtet sind, so wollen wir diese Abgaben nicht schmälern, so wie wir es auch bei den Verpflichtungen anderer Juden tun. Dies gilt insbesondere, da diese Abgabe für uns dieses Mal äußerst notwendig ist. Künftig aber werden wir die dem besagten Grafen verpflichteten Juden nicht mehr von unserer Seite aus fordern, noch ihn in diesen Angelegenheiten irgendwie behindern.
Wir haben beschlossen, diese Abgabe, die von den Juden in dieser Zeit erhoben werden soll, durch alle Städte des Reiches festzusetzen.
Gegeben in Nürnberg im Jahr des Herrn 1331, am 8. Tag vor den Kalenden des September (25. August), im 17. Jahr unserer Königsherrschaft und im 4. unserer Kaiserherrschaft.
Literatur
- Rübel, Karl: Dortmunder Urkundenbuch. Band I. Erste Hälfte. Dortmund 1881
Siehe auch
Anmerkungen
- ↑ Rübel, Karl: Dortmunder Urkundenbuch. Band I. Erste Hälfte. Dortmund 1881, S. 321