Zum Inhalt springen

Urkunde 1328 Juni 17

Aus HammWiki
Wappen der Grafen von der Mark

Am 17. Juni 1328 wird Graf Engelbert von der Mark für 240 Mark auf 4 Jahre Helfer und Beschützer der Stadt Dortmund. Die entsprechende Urkunde ist in Schüren ausgestellt worden und wird vom Junggrafen Adolf von der Mark mitgesiegelt.

Wortlaut

Die Urkunde ist in mittelniederdeutscher Sprache verfasst und wird nach Rübel (S. 307-308) zitiert: [1]

Wi greve Engelbracht van der Marke dot kundich allen den ghenen, dey dissen breyf seyn und horen lesen, dat wi ume leyve und vrentschap uns verbunde hebbet, mit dem rade und der alingen stat tu Dortmunde tu veyr jaren, dey nu anstayt des neysten dages sunte Johannes tu midden sumere und sulen duren van sunte Mychaelz daghe nu kumet over veyr jar, en tu helpene weder al dey ghene dey levet, dey van en nin recht nemen ne welt, op onse koyst udn eventure, ut ghesat greven Alve van den Berghe, unsen neven, und hern Conrad van der Marke, unsen broder, und dey sake, dey tuschen den Stecken unde Conrade van Lindenhorst weyrrende is, dey sette wi int recht. Vortmer so welle wi, dat dey van Dortmunde mugen kamen und varen mit erme live und mit eren gude dor unse lant, und unse gerechte. Weret dat dar wez breke, dez sal beteren na ghenaden efte na rechte, wolde wez besetten welke unschuldige lude van Dortmunde efte er gut, des ne welle wi nicht, hez en sule kumen vor hern Gerde van Wittene und hern Thzderike van den Vorste, riddere, und vor twe borgermestere dez den stole besittet tu Dortmunde, dez wi und dez stat hir vor ghenomet dar tu hebbet ghesat, dez vezre sulen des macht hebben, dat it geschezden werde mit minnen efte mit rechte. Weret also dat dar wez ane vor hardede, und den vezren nicht volgen ne wolde, des nicht wesen en sal, so mach mallik van den saken rechten na, also vore. Were och dat wi binnen dir tiit af livich worden, des ef got wel nicht sin en sal, so sal her Alf unse irstborne sune verbunden wesen tu dissen vorgesprokenen stucken als wie verbunden sint. Des chenket uns dez stat ume disse vrentchap twehundert mark und veyrtich tu tiden to ghevene, also wi hebbet vor dreghen. Und op dat dit stede und vast si, so hebbe wi unse seghel mit seghele hern Alves unses sunes dey vorsproken is, an dissen breyf gehangen, und wi her Alf en kennet des, dat wi uns verbunden hebbet in dissen breyve, dar wi ock unse seghel an gehangen hebbet, also hir vor ghesproken is al disse stucke tu haldene als sey gheredet sin. Disse stucke sint ghededhingt tu Schuren, dar ane und over was her Engelbracht dey provest van Wormesse, her Nevelunk dey here van Hardenberg, her Conrad van Herborne, her Lambracht van Schedingen, her Gert van Wittene, her Thyderik van den Vorste, riddere, Hermann van Wittene, Bertold van Tunen, Robert van dem Northove, Thyderik Harma, Goswin van Hatnegge, Henric Voys, und Elyas unsere reychtere tu Ekelinchoven. Na der ghebort unses heren 1328 des vridages vor sunte Johannes daghe tu midden sumere.

Übersetzung

Der Urkundentext lautet im Hochdeutschen wie folgt:

Wir, Graf Engelbert von der Mark, tun kund allen, die dieses Schreiben sehen und hören lesen, dass wir uns aus Liebe und Freundschaft mit dem Rat und der ganzen Stadt Dortmund für vier Jahre verbunden haben. Die Zeit soll am nächsten Tag des Johannestags im Mittsommer beginnen und über vier Jahre nach dem kommenden Michaelistag dauern. Wir sollen ihnen gegen all jene helfen, die leben und die von ihnen kein Recht annehmen wollen, auf unsere Kosten und unser Risiko.

Ausgenommen davon sind Graf Alf von dem Berg, unser Neffe, und Herr Conrad von der Mark, unser Bruder. Die Sache, die zwischen den Stecken und Conrad von Lindenhorst im Gange ist, setzen wir in das Recht.

Ferner wollen wir, dass die von Dortmund mit ihrem Leben und mit ihren Gütern durch unser Land und unsere Gerichte kommen und fahren dürfen. Sollte dabei etwas gebrochen werden, das soll nach Gnaden oder nach Recht wieder gutgemacht werden. Würde jemand unschuldige Leute von Dortmund oder deren Güter pfänden wollen, das wollen wir nicht. Er soll vor Herrn Gerhard von Witten und Herrn Diederich von der Vorst, Ritter, sowie vor zwei Bürgermeistern treten, die den Stuhl in Dortmund innehaben. Diese vier, die wir und die Stadt hierzu ernannt haben, sollen die Macht haben, dass die Sache mit Güte oder mit Recht geschlichtet wird.

Sollte es jedoch geschehen, dass jemand hartnäckig wäre und den Vieren nicht folgen wollte, was nicht geschehen soll, dann darf jeder in den Sachen so Recht suchen wie zuvor.

Sollten wir innerhalb dieser Zeit sterben, was, so Gott will, nicht geschehen soll, so soll Herr Alf, unser erstgeborener Sohn, an diese vorgenannten Punkte gebunden sein, wie wir gebunden sind.

Dafür schenkt uns die Stadt für diese Freundschaft zweihundertvierzig Mark, die zu bestimmten Zeiten zu geben sind, wie wir es vereinbart haben.

Und damit dies beständig und fest sei, haben wir unser Siegel zusammen mit dem Siegel des vorgenannten Herrn Alf, unseres Sohnes, an diesen Brief gehängt. Und wir, Herr Alf, bekennen hiermit, dass wir uns in diesem Brief verpflichtet haben, wozu wir ebenfalls unser Siegel gehängt haben, wie hier vorgeschrieben ist, all diese Punkte so einzuhalten, wie sie vereinbart sind.

Diese Punkte sind in Schuren vereinbart worden. Anwesend und darüber waren Herr Engelbert, der Propst von Worms, Herr Nevelunk, der Herr von Hardenberg, Herr Conrad von Hörde, Herr Lambert von Scheidingen, Herr Gerhard von Witten, Herr Diederich von der Vorst, Ritter, Hermann von Witten, Bertold von Tonen, Robert von dem Nordhof, Diederich Harmes, Goswin von Hatnegge, Heinrich Voß und Elias, unser Richter in Eickeloh.

Nach der Geburt unseres Herrn 1328, am Freitag vor dem Johannestag im Mittsommer.

Literatur

  • Rübel, Karl: Dortmunder Urkundenbuch. Band I. Erste Hälfte. Dortmund 1881

Siehe auch

Anmerkungen

  1. Rübel, Karl: Dortmunder Urkundenbuch. Band I. Erste Hälfte. Dortmund 1881, S. 307-308
Cookies helfen uns bei der Bereitstellung von HammWiki. Durch die Nutzung von HammWiki erklärst du dich damit einverstanden, dass wir Cookies speichern.