Urkunde 1313 Juli 7
Johann von Nehem, Burgmann auf Burg Mark, verkauft am 7. Juli 1313 den Oldinchof zu Werl an das Kloster Marienfeld.
Wortlaut
Die Urkunde ist in lateinischer Sprache verfasst. Ihr Wortlaut wird nach Kindlinger (S. 262-264) zitiert: [1]
Universis Christi fidelibus, ad quorum noticiam tenor presentium pervenerit, Nos Theodericus de Oldinchof & Hunoldus dictus Scelep, Magistri Consulem, Johann dictus Scolere, Heinricus Crever, Wilhelmus de Uflen, Haltho, Emericus dictus Wale, Arnoldus Crop, Gotswinus Egenbolt, Jacobus Nolle, Conradus dictus Notlike, Helmicus Crevet, Hermannus Phendelere & Gerhardus Menreke, consules opidi Werle coloniensis Dyocesis cupimus innotecere, quod in nostra presentia Johannes de Nehem famulus, Castellanus in Marka, publice recognovit, se de voluntate & assensu libero Petronille uxoris sue, Hermanni filii, Conegiundis & Oleke filiarum ejus, cum plures adhuc liberos non haberet, bona sua, videlicet Curiam dictam [...] Oldinchof cum Wilhelmo Willico, uxore ipsius & filia ac areas ipsi Curie annexas, unamque domum in Salinis intra opidum nostrum Werle, una cum ortis extra opidum ac universis agris ipsius, sitis conjunctim vel devisim in campo nostri opidi memorati cum omnibus suis juribus attinentiis & obventionibus rite & rationabiliter vendidisse religiosis viris [...] Abbati & conventui monsterii de campo sancte Marie, ordinis cystercienbsis monasteriensis Dyocesis, pro trecentis viginti marcis denariorum legalium numcrate sibi pecunie tradite & solure. Igitur prenominatus Johannes proprietatem eorumdem bonorum, quam a nobilibus viris Domino Theoderico de Volmestene & Wilhelmo Comite de Arnesberg ac ab honesto famulo Henemanno de Berdinc concambii tytulo est ademptus, in predidictor [...] Abbatem & conventum monasterii prenominati transferens & assignans omne jus Dominii, quod sibi & suis heredibus in prelibatis bonis competiit vel competere potuit inposterum quacunque occasione, prefatos [...] Abbatem & conventum in corporalem misit possessionem cum sollempnitatibus debitis & consuetis. Pro cujus facti memoria perpetuo habenda ad petitionem tam [..] Abbatis & conventus quam & Johannis sepedicti, presens scriptum sigillo nostri opidi duximus muniendum: & quod per omnia ita, ut premittitur, actum sit, publice presentibus protestamur. Datum anno Domini M°.CCC°. tredecimo, sabbato post actavas apostolorum Petri & Pauli.
Übersetzung
Übersetzt ins Deutsche lautet der Urkundentext wie folgt:
Wir, Theodericus von Oldenhof (Oldinchof) und Hunoldus, genannt Scelep, Oberbürgermeister, Johannes, genannt Scolere, Heinrich Crever, Wilhelmus von Uflen, Haltho, Emericus, genannt Wale, Arnoldus Crop, Gottschalk Egenbolt, Jacobus Nolle, Conradus, genannt Notlike, Helmicus Crevet, Hermannus Phendelere und Gerhardus Menreke, Räte der Stadt Werl (Werle) in der Diözese Köln, möchten allen Gläubigen Christi, zu deren Kenntnis der Inhalt dieses Schreibens gelangt, kundtun, dass Johannes von Neheim (Nehem), Knappe und Burgmann in der Mark, in unserer Gegenwart öffentlich anerkannte, dass er aus freiem Willen und mit Zustimmung seiner Ehefrau Petronilla, seines Sohnes Hermannus, seiner Töchter Cunigundis und Oleka – da er noch keine weiteren Kinder hatte – seine Güter, nämlich den Hof, genannt Oldenhof, mit dem Bauern Wilhelmus, seiner Ehefrau und Tochter, und die zum Hof gehörenden Flächen, sowie ein Haus in den Salinen innerhalb unserer Stadt Werl, zusammen mit Gärten außerhalb der Stadt und allen Feldern derselben, die zusammen oder getrennt im Feld unserer vorgenannten Stadt liegen, mit allen ihren Rechten, Zugehörigkeiten und Einkünften, rechtmäßig und angemessen an die frommen Männer, den Abt und den Konvent des Klosters Marienfeld (campo sancte Marie) des Zisterzienserordens in der Diözese Münster, verkauft hat für dreihundertzwanzig Mark legaler Pfennige, die ihm in bar übergeben und gezahlt wurden.
Daher hat der vorgenannte Johannes das Eigentum an denselben Gütern, das er im Tauschhandel von den edlen Männern Herrn Theodericus von Volmarstein und Wilhelmus, Graf von Arnsberg (Arnesberg), sowie von dem ehrbaren Knappen Henemannus von Berdinc erhalten hat, auf den vorgenannten Abt und den Konvent des vorgenannten Klosters übertragen und übergeben. Er hat auf jedes Recht der Herrschaft, das ihm und seinen Erben an den vorgenannten Gütern zusteht oder in Zukunft aus irgendeinem Grund zustehen könnte, verzichtet und die vorgenannten Güter mit den gebührenden und üblichen Formalitäten in den körperlichen Besitz des Abtes und des Konvents übergeben.
Zur ewigen Erinnerung an dieses Geschehen haben wir auf Bitten sowohl des Abtes und des Konvents als auch des oft genannten Johannes dieses Schreiben mit dem Siegel unserer Stadt versehen. Und wir bekennen öffentlich hiermit, dass alles so geschehen ist, wie es vorgenannt ist.
Gegeben im Jahre des Herrn 1313, am Samstag nach der Oktav der Apostel Petrus und Paulus.
Bemerkungen
Die Datierung der Urkunde ist in dem Dokument sehr umständlich dargestellt: sabbato post actavas apostolorum Petri & Pauli bezeichnet den Samstag nach der Oktave des Festes Peter und Paul. Letzteres fällt auf den 29. Juni, die Oktave endet mit dem 6. Juli, der im Jahr 1313 auf einen Freitag fällt. Damit ist dann aus Ausstellungsdatum der Urkunde der 7. Juli 1313 gemeint.
Literatur
- Niklas Kindlinger: Geschichte der Familie und Herrschaft von Volmestein - ein Beytrag zur Geschichte des Bauern- und Lehnwesens, und der Staatsverfassung. Welcher die Urkunden enthält. Osnabrück 1801.
Anmerkungen
- ↑ Niklas Kindlinger: Geschichte der Familie und Herrschaft von Volmestein - ein Beytrag zur Geschichte des Bauern- und Lehnwesens, und der Staatsverfassung. Welcher die Urkunden enthält. Osnabrück 1801.