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Urkunde 1294 März 17

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Wappen der Grafen von der Mark

Graf Everhard von der Mark überträgt am 17. März 1294 den Hof Lünemann an das Stift Kappenberg.

Wortlaut

Die Urkunde ist in lateinischer Sprache verfasst und wird nach Bockhorst/Niklowitz (S. 111) zitiert: [1]

Nos Everhardus comes de marca universis presencia visuris notum esse volumus, quod Arnoldus dictus Rulle constitutus coram nobis in Marca proxima de Blasii martiris acceptis a preposito et conventu monasterii in Capenberg sexaginta et quinque marcis denariorum Monasteriensium domum, que dicitur Lune, quam a nobis iure homagio possederat, cum hominibus, casis et universis attinenciis suis in manus nostras pure et libere resignavit. Conradus etiam de Metlare ibidem, si quid iuris haberet vel habere posset in domo predicta vel suis attinenciis, nobis integraliter resignabat. Huius resignationis testes sunt: Conradus cellerarius in Capenberg, Rodolphus plebanus Wernensis, Johannes de Hovele, Johannes Volenspit, Engelbertus de Heriborne, Pulcianus, Arnoldus Lappe, Andreas Marscalcus et Gotscalcus de Hesne, milites, Richardus de Hesne et alii quam plures. Postea, proxima videlicet die Juliane virginis, veniens ad nos Beatrix, uxor Conradi et mater Arnoldi predictorum, loco, qui dicitur Rikesmole, ius, quod vulgo liftucht dicitur, quod in eadem domo et suis attinenciis habuerat, in manus nostras etiam resignavit, Bernardo filio Conradi et Beatricis prefactorum ibidem pariter nobis resignante, si quid iurisaberet vel habere posset in premissis. Ibidem etiam promiserunt fide data nobis et castellanis nostris, videlicet Gerwino de Rinkenrode, Johanni Volenspit, Pulciano et Engelberto de Heriborne, militibus, ex parte nostra et ex parte ecclesie Capenbergensis Herimannus de Hovele, Engelbertus de Lon et Lambertus de Velmede, milites, item Conradus de Metlare, Everhardus de Werne et Lambertus de Sveve, si nos vel ecclesia Capenbergensis ratione domus Lune sepedicte ab aliquibus seu ab aliquo inpeteramur vel gravaremur via iuris, nos indempnes se facturos, alioquin se civitatem nostram Hammonensem intraturos et inde non exituros, quousque premissa ad integrum persolvissent. Reliqui etiam heredes Conradi et Beatricis antedictorum, videlicet Johannes et Oda, ex parte nostra in manus Conradi cellerarii Capenbergensis et Rodolfi plebani Wernensis coram iudicio Werne resignabant, si quid iuris haberent vel habere possent in domo memorata vel suis sttinenciis quibuscumque. Nos vero de assensu domine Irmgardis uxoris nostre et coheredum nostrorum permutationis titulo rationabiliter facto, domum, que dictur Lune, sepedictam preposito et conventui monasterii in Capenberg contulimus et conferimus in hiis scriptis cum hominibus, casis et universis attinenciis suis iure proprietatis in perpetuum libere possidendam, recipientes ab eisdem preposito videlicet et conventu in Capenberg ius proprietatis domus in Velmede, quam domum Ludolfus miles de Velmede a preposito in Capenberg actenus iure homagio possederat et a nobis eodem iure deinceps possidebit. Ut autem premissa perpetuo firma permaneant et inconvulsa, presentem paginam sigillo nostro fecimus communiri, subnotatis testibus, quorum hec sunt nomina: Conradus cellerarius Capenbergensis, Rudolphus plebanus Wernensis, Gerwinus de Rinkenrode, Johannes de Hovele, Pulcianus, Engelbertus de Heriborne, Andreas Marscalcus, Gerhardus Knippinc et Engelbertus de Lon milites; Theodericus Vrihdach, Alexander et Godefridus fratresde Werne, Everhardus de Werne, Gerhardus de Barchusen, Gerhardus iudex in Werne, Johannes Comes, Escekinus et alii quam plures. Datum anno dominice incarnationis millesimo ducentesimo nonagesimo tercio, in die Gerthrudis virginis.

Übersetzung

Ins Deutsche übertragen lautet der Urkundentext wie folgt:

Wir, Everhardus, Graf von der Mark, wollen, dass allen, die dieses Schreiben sehen, kundgetan wird, dass Arnoldus, genannt Rulle, in unserer Anwesenheit in der Mark am Tag des Märtyrers Blasius (3. Februar), nachdem er vom Propst und Konvent des Klosters in Kappenberg (Capenberg) fünfundsechzig Münsteraner Pfennigmark erhalten hatte, das Haus, das Lünen (Lune) genannt wird und das er von uns als Lehen besaß, mit den Leuten, Kotten und all seinem Zubehör rein und frei in unsere Hände abgetreten hat.

Auch Conradus von Methler (Metlare) hat dort jedes Recht, das er an dem vorgenannten Haus oder seinem Zubehör hatte oder haben konnte, vollständig an uns abgetreten.

Zeugen dieser Abtretung sind:

Conradus, Kellermeister in Kappenberg

Rodolphus, Pfarrer von Werne (Wernensis)

Johannes von Hövel (Hovele)

Johannes Volenspit

Engelbertus von Herbern (Heriborne)

Pulsianus

Arnoldus Lappe

Andreas Marscalcus

Gottschalcus von Heessen (Hesne) (Ritter)

Richardus von Heessen (Hesne)

und sehr viele andere.

Später, nämlich am Tag der Jungfrau Juliana (16. Februar), kam Beatrix, die Ehefrau des Conradus und Mutter des vorgenannten Arnoldus, zu uns an einem Ort namens Rikesmole und trat das Recht, das im Volksmund "Leibzucht" (liftucht) genannt wird und das sie an demselben Haus und seinem Zubehör hatte, ebenfalls in unsere Hände ab. Auch Bernhardus, der Sohn des vorgenannten Conradus und der Beatrix, trat dort in unserer Anwesenheit jedes Recht ab, das er an dem Vorgenannten hatte oder haben konnte.

Dort versprachen auch Hermannus von Hövel (Hovele), Engelbertus von Lon und Lambertus von Velmede, Ritter, sowie Conradus von Methler, Everhardus von Werne und Lambertus von Sveve, und gaben uns und unseren Burgmannen, nämlich Gerwinus von Rinkerode (Rinkenrode), Johannes Volenspit, Pulsianus und Engelbertus von Herbern, Ritter, im Namen von uns und der Kirche in Kappenberg ihr Versprechen, dass, falls wir oder die Kirche in Kappenberg wegen des oft genannten Hauses Lünen von irgendjemandem gerichtlich belangt oder belastet würden, sie uns schadlos halten würden. Andernfalls würden sie in unsere Stadt Hamm (Hammonensem) eintreten und sie nicht verlassen, bis sie das Vorgenannte vollständig beglichen hätten.

Die übrigen Erben des vorgenannten Conradus und der Beatrix, nämlich Johannes und Oda, traten ebenfalls in unserem Namen in Anwesenheit des Gerichts von Werne in die Hände von Conradus, Kellermeister in Kappenberg, und Rodolphus, Pfarrer von Werne, jedes Recht ab, das sie an dem erwähnten Haus oder seinem Zubehör hatten oder haben konnten.

Wir aber haben mit der Zustimmung unserer Ehefrau, der Herrin Irmgardis, und unserer Miterben, in Form eines rechtmäßigen Tausches, das oft genannte Haus, das Lünen genannt wird, dem Propst und Konvent des Klosters in Kappenberg übertragen und übertragen es hiermit in diesem Schreiben, damit sie es auf ewig mit den Leuten, Kotten und all seinem Zubehör als Eigentum frei besitzen können. Im Gegenzug haben wir von demselben Propst und Konvent in Kappenberg das Eigentumsrecht am Haus in Velmede erhalten, das der Ritter Ludolfus von Velmede bis dahin vom Propst in Kappenberg als Lehen besaß und von nun an von uns mit demselben Recht besitzen wird.

Damit das Vorgenannte für immer fest und unerschütterlich bleibt, haben wir dieses Schreiben mit unserem Siegel bekräftigen lassen.

Zeugen sind, deren Namen unten aufgeführt sind:

Conradus, Kellermeister in Kappenberg

Rudolphus, Pfarrer von Werne

Gerwinus von Rinkerode

Johannes von Hövel (Hovele)

Pulsianus

Engelbertus von Herbern (Heriborne)

Andreas Marscalcus

Gerhardus Knipping (Knippinc)

Engelbertus von Lon (Ritter)

Theodericus Vridach

Alexander und Godefridus, die Brüder von Werne

Everhardus von Werne

Gerhardus von Barchausen (Barchusen)

Gerhardus, Richter in Werne

Johannes Comes

Escekinus

und sehr viele andere.

Gegeben im Jahre der Menschwerdung des Herrn 1293, am Tag der Jungfrau Gertrudis (17. März).

Literatur

  • Wolfgang Bockhorst/Fredy Niklowitz: Urkundenbuch der Stadt Lünen bis 1341. Lünen 1991

Anmerkungen

  1. vgl. Wolfgang Bockhorst/Fredy Niklowitz: Urkundenbuch der Stadt Lünen bis 1341. Lünen 1991, S. 111

Siehe auch

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