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Urkunde 1289 Mai 19

Aus HammWiki
Wappen der Grafen von der Mark

Erzbischof Siegfried von Köln söhnt sich am 19. Mai 1289 nach der Schlacht von Worringen mit den Grafen Eberhard von der Mark und Otto von Waldeck aus.

Wortlaut

Die Urkunde ist in lateinischer Sprache verfasst und wird hier nach WUB Band 7 (S: 995-996) zitiert: [1]

Nos Sifridus Dei gratia sancte Coloniensis ecclesie archiepiscopus, per Ytaliam archicancellarius notum facimus universis has presentes litteras inspecturis, quod inter nos ex una parte et nobiles viros Everardum de Marca et Ottonem de Waldecge, comites ex altera est amicabiliter concordatum et ordinatum in hunc modum, ita videlicet quod omnibus dissensionibus, rancoribus et inimicitiis inter nos ex una parte et dictos.. comites et ipsorum adiutores quoscunque ex altera, tam de occisis in conflictu apud Wurrinc et alibi ubicunque captivis, exactionatis, dampnis, incendiis et rapinis quam etiam de destructionibus castrorum, opidorum et villarum et maxime instrumentis et conventionibus et fideiussoribus super dictis conventionibus ab eodem. . comite de Marka constitutis super castro Raffenberg et specialiter occasione captivitatis nostre exortis et habitis et quicquid ex eis secutum est per nos pro nobis et nostris adiutoribus, consanguineis, amicis, vasallis et ministerialibus quorum posse habemus et vice versa per dictos comites pro ipsis ac eorum adiutoribus, consanguineis, amicis, vasallis et ministerialibus quorum posse habent est renunciatum pure, simpliciter et spontanea voluntate, nec de cetero nos vel successores nostri seu ecclesia Coloniensis nec nostri adiutores, consanguinei, amici, vasalli et ministeriales quorum posse habemus nec ipsi comites nec eorum adiutores, consanguinei, amici, vasalli et ministeriales quorum posse habent aliquam impetitionem vel vindictam faciemus seu facient super premissis nec contra premissa vel aliquod premissorum veniemus nec ipsi venient omni dolo et fraude penitus exclusis. Per huiusmodi autem amicabilis compositionis ordinationem nos et ecclesia Coloniensis et nostri adiutores ad bona et hereditates nostras redibimus et revertemur et ipsi comites et ipsorum adiutores ad bona et hereditates suas redibunt et revertentur, salvis tamen nobis et ecclesie Coloniensi et dicto Everardo comiti de Marka iuribus super advocatia et iudicio Assindense. Promittimus insuper, quod nos dictum comitem de Marka et suos heredes omni iure suo et gratia et bonis consuetudinibus, districtibus et dominio suo, sicut hactenus gavisus est et ad hanc horam possedit et adhuc possidet, permittemus gaudere pacifice et quiete, nec aliquod castrum vel munitionem edificabimus seu edificari faciemus in terra et dominio comitis de Marka memorati, nec vice versa idem comes de Marka castrum vel munitionem edificabit vel faciet edificari in terra et dominio nostro et ecclesie Coloniensis. Actum est etiam inter nos et comitem de Marka predictum, quod Theodericus de Volmestene miles inclusus est cum comite de Marca compositioni antedicte. Et nos archiepiscopus omnia et singula vera esse premissa profitentes, ad observationem dicte compositionis et amicabilis ordinationis pro nobis et nostris adiutoribus quibuscunque de quibus posse habemus, super hiis tactis sacrosanctis corporaliter iuramento a nobis prestito, nos firmiter obligamus per presentes, sigilla nostrum et ecclesie Coloniensis ex certa nostra scientia et ad petitionem nostram presentibus in testimonium sunt appensa. Et nos.. decanus et capitulum ecclesie Coloniensis ad petitionem dicti domini nostri Sifridi archiepiscopi sigillum nostrum profitemur presentibus in testimonium appendisse. Et nos Everardus de Marka et Otto de Waldecge comites predicti omnia et singula premissa vera esse profitentes et urvedam ac renunciationes, prout superius est expressum, facientes, ad observationem dicte compositionis amicabilis et omnium premissorum, prout unumquemque nostrum seu aliquem ex nobis contigit, pro nobis, nostris adiutoribus, consanguineis, amicis, vasallis et ministerialibus de quibus posse habemus, promittentes etiam, quod contra, premissa vel aliquod premissorum non veniemus in toto vel in parte, nec de cetero nos et heredes nostri et adiutores nostri, consanguinei, amici, vasalli et ministeriales quorum posse habemus aliquam impetitionem vel vindictam faciemus vel facient de premissis, omni dolo et fraude penitus exclusis; super hiis tactis sacrosanctis a nobis corporaliter interpositis iuramentis nos obligamus in hiis scriptis, sigilla nostra presentibus in testimonium apponentes. Datum anno Domini millesimo ducentesimo octoagesimo nono, in die Ascensionis Domini.

Übersetzung

Wir, Siegfried, von Gottes Gnaden Erzbischof der heiligen Kölner Kirche und Erzkanzler des Heiligen Römischen Reiches in Italien, machen allen, die dieses Schreiben sehen, kund, dass zwischen uns auf der einen Seite und den edlen Herren Everhardus von der Mark (Marca) und Otto von Waldeck (Waldecge), Grafen auf der anderen Seite, freundschaftlich Folgendes vereinbart und angeordnet wurde:

Alle Zwistigkeiten, Groll und Feindschaften zwischen uns auf der einen Seite und den besagten Grafen und ihren Helfern auf der anderen Seite, sowohl wegen der im Konflikt bei Worringen (Wurrinc) und an anderen Orten getöteten Personen, Gefangenen, Erpressungen, Schäden, Brandstiftungen und Plünderungen, als auch wegen der Zerstörungen von Burgen, Städten und Dörfern, und insbesondere wegen der Urkunden, Verträge und Bürgschaften, die der Graf von der Mark in Bezug auf die Burg Raffenberg und insbesondere anlässlich unserer Gefangenschaft aufgestellt hatte, sind beiderseits rein, einfach und aus freiem Willen aufgegeben worden. Wir, für uns und unsere Helfer, Verwandten, Freunde, Vasallen und Ministerialen, über die wir Verfügungsgewalt haben, sowie die besagten Grafen für sich und ihre Helfer, Verwandten, Freunde, Vasallen und Ministerialen, über die sie Verfügungsgewalt haben, haben darauf verzichtet.

Von nun an werden weder wir noch unsere Nachfolger oder die Kölner Kirche, noch unsere Helfer, Verwandten, Freunde, Vasallen und Ministerialen, über die wir Verfügungsgewalt haben, noch die Grafen selbst oder ihre Helfer, Verwandte, Freunde, Vasallen und Ministerialen, über die sie Verfügungsgewalt haben, irgendeine Anfechtung oder Rache in Bezug auf das Vorgenannte unternehmen oder dagegen verstoßen. Jegliche Arglist und Betrug sind ausgeschlossen.

Durch diese freundschaftliche Vereinbarung werden wir und die Kölner Kirche sowie unsere Helfer zu unseren Gütern und Erbgütern zurückkehren, und die Grafen selbst und ihre Helfer werden ebenfalls zu ihren Gütern und Erbgütern zurückkehren. Unsere Rechte und die der Kölner Kirche und die Rechte des besagten Grafen Everhardus von der Mark auf die Vogtei und das Gericht von Essen (Assindense) bleiben jedoch unberührt.

Wir versprechen ferner, dass wir dem besagten Grafen von der Mark und seinen Erben erlauben werden, all seine Rechte, seine Gnade und seine guten Gewohnheiten, seine Gerichtsbarkeiten und seine Herrschaft, so wie er sie bisher genossen und bis jetzt besessen hat, friedlich und ruhig zu genießen. Wir werden weder eine Burg noch eine Befestigung in den Ländereien und der Herrschaft des erwähnten Grafen von der Mark bauen oder bauen lassen. Umgekehrt wird auch der Graf von der Mark keine Burg oder Befestigung in unseren Ländereien und unserer Herrschaft oder denen der Kölner Kirche bauen oder bauen lassen.

Ebenfalls wurde zwischen uns und dem vorgenannten Grafen von der Mark vereinbart, dass der Ritter Theodericus von Volmarstein (Volmestene) in die vorgenannte Vereinbarung mit dem Grafen von der Mark eingeschlossen ist.

Wir, der Erzbischof, bekennen, dass alles Vorgenannte wahr ist, und verpflichten uns hiermit fest, diese Vereinbarung und freundschaftliche Anordnung für uns und unsere Helfer, über die wir Verfügungsgewalt haben, einzuhalten. Wir haben dazu auf das Allerheiligste einen körperlichen Eid geleistet. Als Zeugnis dafür sind unsere Siegel und die der Kölner Kirche mit unserem sicheren Wissen und auf unser Ersuchen hin an diesem Schreiben angebracht.

Wir, der Dekan und das Kapitel der Kölner Kirche, bekennen, auf Ersuchen unseres besagten Herrn Erzbischofs Siegfried unser Siegel als Zeugnis an dieses Schreiben angebracht zu haben.

Und wir, die vorgenannten Grafen Everhardus von der Mark und Otto von Waldeck, bekennen, dass alles Vorgenannte wahr ist, und haben die Verzichtserklärungen und das Aufgeben von Ansprüchen, wie oben ausgedrückt, vorgenommen. Wir verpflichten uns hiermit zur Einhaltung dieser freundschaftlichen Vereinbarung und all des Vorgenannten, so wie es uns oder einem von uns betrifft, für uns, unsere Helfer, Verwandten, Freunde, Vasallen und Ministerialen, über die wir Verfügungsgewalt haben. Wir versprechen auch, dass wir gegen das Vorgenannte oder einen Teil davon weder ganz noch teilweise verstoßen werden. Ferner werden weder wir noch unsere Erben und Helfer, Verwandte, Freunde, Vasallen und Ministerialen, über die wir Verfügungsgewalt haben, irgendeine Anfechtung oder Rache in Bezug auf das Vorgenannte unternehmen. Jegliche Arglist und Betrug sind vollständig ausgeschlossen. Hierüber haben wir einen körperlichen Eid auf das Allerheiligste geleistet und unsere Siegel als Zeugnis an dieses Schreiben angebracht.

Gegeben im Jahre des Herrn 1289, am Tag von Christi Himmelfahrt.

Bemerkungen

Die Schlacht von Worringen, in der die Stadt Köln zusammen mit den Grafen von der Mark und anderen weltlichen Landesherren gegen das Heer des Kölner Erzbischofs antrat, wurde zum Wende- und Endpunkt in der Expansionspolitik der kirchlichen Territorien in Westfalen.

Literatur

  • R. Krumbholtz: Urkundenbuch der Familien von Volmerstein und von der Recke bis zum Jahre 1437. Münster 1917. Seite 77
  • Westfälisches Urkundenbuch. Band 7. Die Urkunden des kölnischen Westfalens vom J. 1200-1300. Münster 1901

Anmerkungen

  1. Westfälisches Urkundenbuch. Band 7. Die Urkunden des kölnischen Westfalens vom J. 1200-1300. Münster 1901
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