Urkunde 1184
In einer Urkunde des Münsteraner Bischofs Herimannus aus dem Jahr 1184 wird Uentrop (Unkincthorpe) erwähnt.
Wortlaut
Die Urkunde wird nach dem westfälischen Urkundenbuch, Band 2, zitiert: [1]
In nomine sancte et indiuidus Trinitatis. Herimannus Dei gratia Monasteriensis episcopus secundus. Quia uita hominum fragilis est, memoria lubrica, uoluntas in auariciam procliuis, officio nostro id exigente, ut pauperum necessitati sollerter prospiciamus, hospitalis beate Marie Magdalene stipendia in unum collecta decreuimus per scripti cautionem ad successorum nostrorum noticiam et benignum patrocinium transmittere. Nouerint itaque uniuersi tam presentes quam post nos futuri Christi fideles, quod isti sunt reditus hospitalis nostre ciuitatis, immo pauperibus in presens subsidium, animabus uero in perpetuum remedium pia deuotione fidelium oblate elemosine, uidelicct sex solidi et sex denarii de dote in Scuttorpe. Quatuor solidi de curia comitis in Scuttorpe. Quatuor solidi de curia Reinboldi de Baclo in Northorne. Duo solidi de manso Rutgeri de Weteringen in Frildestorpe. Triginta denarii de Haurenbreke in parrochia Scopingen, ex quibus Ernestus et Aleidis predicte elemosine largitores statuerunt sex denarios ad uinum et oblatas, et sex denarios in circumcisione ad pauperum refectioncm, quando anniuersarius eius est. Tres solidi de dote in Bulleren. Duo sol. de dote in Unkincthorpe. Decem et octo denarii de dote in Nortkiriken. Tringinta sol. et duo de domibus infra ciuitatem Monasteriensem iacentibus. Quarta pars lobii quod est iuxta sanctum Lambertum, et octaua pars de alio, quas Sifridus dederat. De area Meinhardi coriarii sex den. De area Reinboldi carnificis III. den. De area Adolfi pellificis V. den. De area Liuekini qui fuit Alebrandi III. den. De prato Bertrammi filii Wicboldi mercatoris II. den. De campo Sigeberti pellificis II. den. De dote sancti Pauli quam colit Thitmarus II. den. De area Ethelgeri I. den. Duo solidi quos de duobus lobiis quos Humbertus dedit hospitali. Tres solidi de dote in Saitesberge ad lumen singulis noctibus. At tamen ne tractu temporis quandoque res indeterminata errorem afferat, illud utiliter addendum rati sumus, quod tam ista prenotata, quam etiam si qua deinceps iam dicto loco collata fuerint, erunt pro indiuiso, ut neque sacerdos nomine capelle, neque alius quisquam ibi ministrans, aliquid sibi specialiter possit usurpare, et nec ipse sacerdos, nee alius illius loci religioni astrictus a uita discedens res suas testamento uliatenus alienare poterit Sacerdoti tamen qui horum curam pro consilio inclusi, si ibi est, gerere debet, superpelliciis et cappis regulariter uienti, uestes uulpine uel ouine de communi pro facultale ministrentur. Ceterum ut hec omnia, et si qua Deus in posteram adiecerit, inuiolabili stabilitate nixa perseuerent, et ne quis dolo retractare uel infringere presumat, ea cedule impingi fecimus et auctoritate apoatolorum Petri et Pauli et notro banno confirmata, impressione sigilli nostri perpetualiter roboravimus. Acta sunt hec anno dominice incarnationis M°.C°.LXXX°IIII° Indictione IIa. presidente Romane sedi papa domino Lucio tercio. Regnante gloriosissimo Romanoram imperatore Friderico. Presentibus et attestantibus uiris honestis clericis et laicis, quorum nomina hec sunt. Clerici. Bernhardus maior prepositus. Bernhardus maior decanus. Vdo prepositus. Herimannas beati Mauricii prepositus. Franco uicedominus. Magister Tidericus. Albertus. Hescelinus. Tidericus. Laici. Rodolfos de Stenuorde. Wicboldus de Saltesberge. Lutbertus de Beuerne. Rodolfos de Meinhoule. Ludolfus Monasteriensis. Wolfardus uillicus. Werengis camerarius. Heinricus de Emesbruch. et alii quamplures.
Übersetzung
Die Urkunde ins Deutsche übersetzt lautet:
Im Namen der heiligen und unteilbaren Dreifaltigkeit. Hermann, von Gottes Gnaden der zweite Bischof von Münster.
Weil das Leben der Menschen zerbrechlich, das Gedächtnis trügerisch, der Wille zur Habgier geneigt ist, und unser Amt es erfordert, dass wir umsichtig für die Not der Armen sorgen, haben wir beschlossen, die in einem gesammelten Einkünfte des Hospitals der seligen Maria Magdalena durch eine schriftliche Absicherung zur Kenntnis und zum wohlwollenden Schutz unserer Nachfolger zu übermitteln.
So mögen denn alle Gläubigen Christi, sowohl gegenwärtige als auch zukünftige nach uns, wissen, dass dies die Einnahmen unseres Hospitals in unserer Stadt sind, ja, Almosen, die aus frommer Hingabe der Gläubigen dargebracht wurden, zur gegenwärtigen Unterstützung der Armen, aber zum ewigen Heil der Seelen, nämlich:
Sechs Solidi und sechs Denare aus der Ausstattung in Schüttorf.
Vier Solidi aus dem Hof des Grafen in Schüttorf.
Vier Solidi aus dem Hof des Reinbold von Backum in Nordhorn.
Zwei Solidi aus der Hufe Rutgers von Wettringen in Frielichstorp.
Dreißig Denare aus Haarenbrock in der Pfarrei Schöppingen, wovon Ernestus und Aleidis, die Geber des genannten Almosens, sechs Denare für Wein und Oblaten und sechs Denare zur Weihnachtszeit für die Speisung der Armen bestimmt haben, wenn sein Jahrestag ist.
Drei Solidi aus der Ausstattung in Billerbeck.
Zwei Solidi aus der Ausstattung in Uentrop (Unkincthorpe).
Achtzehn Denare aus der Ausstattung in Nordkirchen.
Dreißig Solidi und zwei Denare von Häusern, die innerhalb der Stadt Münster liegen.
Der vierte Teil eines Laubsacks, der bei St. Lambertus liegt, und der achte Teil eines anderen, die Sifrid gegeben hatte.
Von der Fläche Meinhards, des Gerbers, sechs Denare.
Von der Fläche Reinbolds, des Fleischers, drei Denare.
Von der Fläche Adolfs, des Kürschners, fünf Denare.
Von der Fläche Livekins, der Alebrandts war, drei Denare.
Von der Wiese Bertrams, des Sohnes Wicbolds, des Kaufmanns, zwei Denare.
Von dem Feld Sigeberts, des Kürschners, zwei Denare.
Von der Ausstattung des heiligen Paulus, die Thitmarus bewirtschaftet, zwei Denare.
Von der Fläche Ethelgers, ein Denar.
Zwei Solidi, die das Hospital von den zwei Laubsäcken erhielt, die Humbert gab.
Drei Solidi aus der Ausstattung in Salzbergen für Licht jede Nacht.
Damit aber im Laufe der Zeit eine unbestimmte Sache nicht zu Irrtum führt, hielten wir es für nützlich hinzuzufügen, dass sowohl diese vorgenannten als auch alle weiteren Gaben, die dem genannten Ort in Zukunft zukommen mögen, ungeteilt sein sollen, so dass weder der Priester im Namen der Kapelle, noch irgendein anderer dort Dienender, etwas speziell für sich beanspruchen kann. Und weder der Priester selbst noch ein anderer der Religion dieses Ortes Verpflichteter soll beim Tode seine Güter in irgendeiner Weise testamentarisch veräußern dürfen. Dem Priester jedoch, der die Sorge für diese Dinge nach dem Rat des Einschlusses (der Klosterregel) tragen soll, wenn er dort ist, sollen regelmäßig in Kutte lebend, Kleidung aus Fuchsfell oder Schaffell aus dem Gemeingut nach Möglichkeit zur Verfügung gestellt werden.
Im Übrigen, damit all dies, und was Gott in Zukunft hinzufügen möge, in unantastbarer Stabilität fortbesteht und niemand arglistig es zurückziehen oder verletzen darf, haben wir es in dieser Urkunde festschreiben lassen und durch die Autorität der Apostel Petrus und Paulus und unseren Bann bestätigt, und es durch den Abdruck unseres Siegels dauerhaft bekräftigt.
Dies geschah im Jahre der Menschwerdung des Herrn 1184, in der 2. Indiktion, unter dem Vorsitz des römischen Stuhls durch Papst Herrn Lucius III. Unter der Herrschaft des glorreichsten römischen Kaisers Friedrich.
Anwesend und bezeugend waren ehrenwerte Männer, Kleriker und Laien, deren Namen diese sind: Kleriker:
Bernhard, Majorpropst
Bernhard, Majordekan
Udo, Propst
Hermann, Propst des seligen Mauritius
Franko, Viztum
Magister Tiderich
Albert
Hescelin
Tiderich
Laien:
Rudolf von Steinfurt
Wichbold von Salzbergen
Ludbert von Bevern
Rudolf von Meinhövel
Ludolf von Münster
Wolfhard, Meier
Werengis, Kämmerer
Heinrich von Emsbüren
und sehr viele andere.
Literatur
- Regesta historiae Westfaliae. Accedit Codex Diplomaticus. Westfälisches Urkundenbuch. Band 2. Münster 1851
Anmerkungen
- ↑ Regesta historiae Westfaliae. Accedit Codex Diplomaticus. Westfälisches Urkundenbuch. Band 2. Münster 1851