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Urkunde 1022 bis 1032

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Der Münsteraner Bischof Sigifrid bestätigt in seiner Amtszeit zwischen 1022 und 1032 die von einer angesehen Frau namens Reinmod gestifteten Pfarrkirchen zu Farlari, Oppenhulsia, Buntlagi, Curithi, Ihtari, Honthorpa und Unkingthorpa (Uentrop) und bestimmt den Umfang ihrer Parochien.

Wortlaut

Die Urkunde ist in lateinischer Sprache verfasst und lautet nach Niesert (S. 40-51) wie folgt:[1]

In nomine sancte Trinitatis. Sigefridus Dei gratia Episcopus gratia et pax a Deo patre et a Domino Jesu Christo et a spiritu sancto paraclito, omnibus qui parati sunt testimonium perhibere veritati, et cum fuerint interrogati non eruhescunt veritatem.

Dominus Sigefridus tertius et decimus à sancto Ludgero Mimigardefordensis civitatis Episcopus, primum in contemplativa vita sub nomine Abbatis postea in gubernationem active presul a Deo electus, cum magnum studium haberet totius Dei famulaminis, inuenit in parochia sua quandam Matronam genere et moribus claram, divitiis et possessione latissimam, Reimod appellatam, cujus tam magna voluntas fuit novas basilicas construendi, sicut Episcopo consecrandi. Cujus consilio atque consensu septem elaborauit monasteria, in locis, in quibus fuerant permaxime necessaria. Unum in loco qui dicitur Farlari, alterum in Oppenhulese, tertium in Bintlage, quartum in Curithi, quintum in Ithari, sextum in Honthorpe, septimum in Unctinctorpe. Hec septem loca nobiliter consumata, aris et reliquis sanctorum ornata, et ceteris suffulta, quibus indigent, sacerdotes, cum magna laude et deuotione vnumquodque in suo tempore predictus dedicauit Antistes, qui nolens se tam boni operis expertem esse, de domibus et villis adjacentibus, quod sibi videbatur ad vnamquamque deputauit Ecclesiam, vt esset locus idoneus visitare infirmos sepelire mortuos, et illa implere, que ad Dei seruitium et ad fidelis populi tam vivi quam defuncti pertinent salutem. Siquis ex nostris successoribus surrexerit, et hanc conscriptionem instigante demone dissipare presumpserit, sciat se Episcopali banno in die judicii obligatum et obstrictum, si quicquam euacuaverit, quod hic habetur scriptum. Ideo ne periculum faciat anime sue, sit ei hec charta pro testimonio, sancti Pauli apostoli patroni nostri impressa sigillo, nec dubitet, quod si spernat Episcopum, spernit Aposto- lum, si spernat Apostolum spernit filium Dei vnigenitum, qui est testis fidelis, primogenitus mortuorum et princeps regum terre, cui honor gloria et jmperium in secula seculorum.

He sunt ville que pertinent ad FARLARI tradente Episcopo Sigefrido ad Ecclesiam ibi constitutam, de BILLERBEKI, Gardeiuel, Westelnon, Latenhem, de his villis triginta domus, De COESFELDE, Hanum, Mottenhem, Gaplon, Surwick, Honbruggen, Hildiwick, Nordinchuson, quinquaginta et quatu or domus. De OSTARWIECK omnes Varlari usque ad domum Geliconis in Kurbeca, Badernaraswieck, Holtwick, Luidbeki, Bermothem, Segmen septuaginta et quatuor domus, De Gasgari Burion viginti et quatuor domus.

Hec sunt ville que ad Hanthorpe pertinebunt, Wersotarp, 23) Aldontharp, Hantorp tota, Blasteri, Hauichurst, Weppentarp.

He ville pertinebunt ad BUNTLAGE, Uffenhem, Suedwinkila, Harhem, Suthem, Wachtelhem, Landricashem, Honhurst, Stochem, Buntlagi, Oldenrheni, tres domus in Foresto.

He ville pertinebunt ad ITHARI, de Ecclesia WERNON ipsa Curtis Ithari et villa Simmaninctarp, Lassingi, Westhornon, Wigeringtharp, Holtilingtharp, de his villis viginti septem domus. De Ecclesia Ithari que Sutkerka appellatur, undecim domus, de villa Ledscipi, in qua sedent Gelo, Woldahre et Avoko, De NORTKIRCO, Ithari, Hatumerckingtarp, Hildingtharp, et omnis Pikenbroc, de his villis viginti quatuor domus. De Ecclesia ASCARBERG, Westeringen et Osteringen et tres Curtes et vna domus, Regonis et Garikingthorp, de his Villis viginti quatuor domus, Westwitlikingtarp, Baringtharp, dimidia.

Ad VNKINGTORP pertinebit quicquid trans Lippiam fluvium est ex integro.

Ad CURITHI pertinebit Ubbenberg, omnis Curithi, ex integro, duo Sandentharp, Sprakonlo, Hem- menhem, Betelingtharp, duo Galmeri, Friglestharp, Betistarp, Lengrike, Lochsetin.

He sunt ville que ad OPPENHULISA pertinebunt, omnis Alfsteidi, Pagintarp, Fronotarp, Bredenbeke, Holtoburon, Gerlingtarp, Frilingtarp, Hangum, tota Werithon, Oppenhulisa.

Hec sunt nomina testium, qui his interfuerant et hec audierunt, Odo prepositus, Wernerus vicedominus. De capellanis Hatto, Grotinwerck, Henric, Lorigo, Hirpo, Iko, Benno, Wal, Gerfrid, Radlef, Guncilin. De laicis, Godefrid, Herman frater ejus, Luidbracht, Suirthard, Ezo, Betto, Gero, Scripturam istam jubente Episcopo Godescalcus Decanus dictavit, Alardus diaconus scripsit, ipse Dominus Episcopus nomine et effigie s. Pauli signauit, Domine Reinmode et ejus filie Fretherune tradidit, et secundo et tertio auctoritatis malleo solidauit.

Übersetzung

Die Urkunde lautet auf deutsch wie folgt:

Im Namen der heiligen und unteilbaren Dreifaltigkeit. Sigefrid, von Gottes Gnaden Bischof, Gnade und Friede von Gott dem Vater und von dem Herrn Jesus Christus und von dem Heiligen Geist, dem Tröster, allen, die bereit sind, der Wahrheit Zeugnis abzulegen, und die, wenn sie befragt werden, sich der Wahrheit nicht schämen.

Herr Sigefrid, der dreizehnte Bischof der Stadt Mimigardeford (Münster) nach dem heiligen Ludger, zuerst im kontemplativen Leben unter dem Namen des Abtes, danach zur Leitung des aktiven Hirtenamtes von Gott erwählt, hegte ein großes Streben nach dem gesamten Dienst Gottes. Er fand in seiner Pfarrei eine gewisse Matrone, vornehm an Geschlecht und Sitten, sehr reich an Besitztum und Besitz, namens Reimmod. Deren Wille war so groß, neue Basiliken zu erbauen, wie dem Bischof zu weihen. Nach ihrem Rat und mit ihrer Zustimmung ließ er sieben Klöster errichten an Orten, wo sie besonders notwendig waren. Eines an dem Ort, der Farlari genannt wird, ein anderes in Oppenhulise, das dritte in Bintlage, das vierte in Curithi, das fünfte in Ithari, das sechste in Honthorpe, das siebte in Unctinctorpe.

Diese sieben Orte, edel vollendet, mit Altären und Reliquien der Heiligen geschmückt und mit dem Nötigsten versehen, Priester, weihte der vorgenannte Bischof, jeder zu seiner Zeit, mit großem Lob und Hingabe. Da er nicht von so einem guten Werk ausgeschlossen sein wollte, wies er jeder Kirche aus den angrenzenden Häusern und Dörfern zu, was ihm angemessen erschien, damit es ein geeigneter Ort sei, Kranke zu besuchen, Tote zu begraben und all das zu erfüllen, was zum Gottesdienst und zum Heil des gläubigen Volkes, sowohl der Lebenden als auch der Verstorbenen, gehört.

Sollte jemand von unseren Nachfolgern aufstehen und, vom Dämon angestiftet, diese Niederschrift aufzulösen wagen, so wisse er, dass er am Tage des Gerichts dem Bischofsbann verfallen und verpflichtet ist, wenn er etwas aufhebt, was hier geschrieben steht. Damit er also seiner Seele keinen Schaden zufügt, sei ihm diese Urkunde zum Zeugnis, mit dem Siegel des heiligen Apostels Paulus, unseres Patrons, versehen. Und er zweifle nicht daran, dass, wenn er den Bischof verachtet, er den Apostel verachtet; wenn er den Apostel verachtet, er den eingeborenen Sohn Gottes verachtet, der der treue Zeuge, der Erstgeborene der Toten und der Fürst der Könige der Erde ist, dem Ehre, Ruhm und Herrschaft in alle Ewigkeit sei.

Dies sind die Dörfer, die zu FARLARI gehören, vom Bischof Sigefrid der dort errichteten Kirche übergeben:

Von BILLERBECK: Gardevel, Westelnon, Latenhem – aus diesen Dörfern dreißig Häuser. Von COESFELD: Hanum, Mottenhem, Gaplon, Surwick, Honbruggen, Hildiwick, Nordinchuson – fünfzig und vier Häuser. Von OSTARWICK: Ganz Varlari bis zum Haus Gelicons in Kurbeca, Badernaraswieck, Holtwick, Luidbeki, Bermothem, Segmen – siebzig und vier Häuser. Von Gasgari: Burion – vierundzwanzig Häuser.

Dies sind die Dörfer, die zu Hanthorpe gehören werden: Wersotarp, Aldontharp, ganz Hantorp, Blasteri, Hauichurst, Weppentarp.

Diese Dörfer werden zu BUNTLAGE gehören: Uffenhem, Suedwinkila, Harhem, Suthem, Wachtelhem, Landricashem, Honhurst, Stochem, Buntlagi, Oldenrheni, drei Häuser in Foresto.

Diese Dörfer werden zu ITHARI gehören: Von der Kirche WERNON: Der Hof Ithari selbst und das Dorf Simmaninctarp, Lassingi, Westhornon, Wigeringtharp, Holtilingtharp – aus diesen Dörfern siebenundzwanzig Häuser.

Von der Kirche Ithari, die Sutkerka genannt wird: elf Häuser.

Von dem Dorf Ledscipi, in dem Gelo, Woldahre und Avoko wohnen.

Von NORDKIRCHE (NORTKIRCO): Ithari, Hatumerckingtarp, Hildingtharp, und ganz Pikenbroc – aus diesen Dörfern vierundzwanzig Häuser.

Von der Kirche ASCARBERG: Westeringen und Osteringen und drei Höfe und ein Haus, Regonis und Garikingthorp – aus diesen Dörfern vierundzwanzig Häuser, Westwitlikingtarp, Baringtharp, die Hälfte.

Zu UNKINGTORP gehört alles, was vollständig jenseits des Flusses Lippe liegt.

Zu CURITHI gehört: Ubbenberg, ganz Curithi, vollständig, zwei Sandentharp, Sprakonlo, Hemmenhem, Betelingtharp, zwei Galmeri, Friglestharp, Betistarp, Lengrike, Lochsetin.

Dies sind die Dörfer, die zu OPPENHULISA gehören werden: Ganz Alfsteidi, Pagintarp, Fronotarp, Bredenbeke, Holtoburon, Gerlingtarp, Frilingtarp, Hangum, ganz Werithon, Oppenhulisa.

Dies sind die Namen der Zeugen, die anwesend waren und dies hörten: Odo, Propst. Werner, Vizdom. Von den Kaplänen: Hatto, Grotinwerck, Henric, Lorigo, Hirpo, Iko, Benno, Wal, Gerfrid, Radlef, Guncilin. Von den Laien: Godefrid, Herman sein Bruder, Luidbracht, Suirthard, Ezo, Betto, Gero.

Diese Schrift wurde auf Befehl des Bischofs von Godescalcus, dem Dekan, diktiert. Alardus, der Diakon, schrieb sie. Der Herr Bischof selbst hat sie mit dem Namen und dem Bild des heiligen Paulus gesiegelt. Er übergab sie der Herrin Reinmod und ihrer Tochter Fretherun und festigte sie ein zweites und drittes Mal mit dem Hammer der Autorität.

Literatur

  • Joseph Niesert: Münsterische Urkundensammlung. 2. Band. Coesfeld, Münster 1827
  • Regesta historiae Westfaliae: Von den ältesten geschichtlichen Nachrichten bis 1125. Westfälisches Urkundenbuch. Band 1. Münster 1847

Anmerkungen

  1. Joseph Niesert: Münsterische Urkundensammlung. 2. Band. Coesfeld, Münster 1827

Siehe auch

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