Widumstraße 10: Unterschied zwischen den Versionen

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== Baubeschreibung ==
== Baubeschreibung ==
Bei dem Gebäude handelt es sich um ein kleines Fachwerkgiebelhaus von drei Achsen Breite. Das Obergeschoss und das Giebeldreieck sind vorkragend. Die vordere Fassade des Hauses ist in der Zeit um 1900 umgestaltet und dabei verputzt worden. Auf der Rückseite und der östlichen Hausseite ist die Fachwerkkonstruktion sichtbar.<br>
Bei dem Gebäude handelt es sich um ein kleines Fachwerkgiebelhaus von drei Achsen Breite. Das Obergeschoss und das Giebeldreieck sind vorkragend. Die vordere Fassade des Hauses ist in der Zeit um 1900 umgestaltet und dabei verputzt worden. Auf der Rückseite und der östlichen Hausseite ist die Fachwerk-Konstruktion sichtbar.
Das hierbeschriebene Haus wurde auf der Hausstätte der ''Widumstraße 12'' errichtet, die sich bis zur Königstraße erstreckte. Im Mittelalter wurden die relativ breiten Parzellen nur seitlich bebaut, so dass noch Platz für eine am Haus vorbeiführende Durchfahrt zum rückwärtigen Hof blieb. Diese Zufahrt wurde später zumeist mit so genannten Durchfahrts- oder Nebenhäusern bebaut, so dass die Hauptstraßen der Altstädte vom Wechsel großer und kleiner Häuser bzw. noch bestehender Lücken geprägt waren. Das Urkataster von Hamm lässt diese Struktur erkennen.
 
Das hier beschriebene Haus wurde auf der Hausstätte der ''Widumstraße 12'' errichtet, die sich bis zur Königstraße erstreckte. Im Mittelalter wurden die relativ breiten Parzellen nur seitlich bebaut, so dass noch Platz für eine am Haus vorbeiführende Durchfahrt zum rückwärtigen Hof blieb. Diese Zufahrt wurde später zumeist mit so genannten Durchfahrts- oder Nebenhäusern bebaut, so dass die Hauptstraßen der Altstädte vom Wechsel großer und kleiner Häuser bzw. noch bestehender Lücken geprägt waren. Das Urkataster von Hamm lässt diese Struktur erkennen.


== Geschichte ==
== Geschichte ==
Die ''Hausstätte Widumstraße 10'' (alt: [[Häuserbuch|Nro 361]]) gehörte zum [[Südhoven]] und war von keinem der [[Stadtbrände]] des 18. Jahrhunderts betroffen. Von einer Hausstätte kann im eigentlichen Sinne nicht gesprochen werden, da das Areal ursprünglich zur großen bürgerlichen Hausstätte [[Widumstraße 12]] gehörte, die sich bis zur [[Königstraße]] erstreckte. Über die Hausbesitzer vor 1734 ist bislang nichts bekannt, 1734 finden wir aber die Erben Bungard als Besitzer vor. 1751 befindet sich das Haus im Besitz der Eheleute Matthias Leitner und Anna Margaretha geb. Eckey, die auch noch 1766 im Hause ansässig sind. Matthias Leitner (''Legleitner'') war Stadtmauermeister und stammte aus Tirol und heiratete 1739 zu [[Pfarrkirche St. Agnes|St. Agnes]] ''Anna Margarethe Eycke'' (= Eckey) ''vidua Heymanns''. 1789 ist die Witwe seines Sohnes Philipp Leitner geb. Maria Catharina Stenfort mit ihren vier Kindern - darunter Tochter Maria Margaretha - als Besitzerin des Hauses belegt. Die Tochter Maria Margaretha, die mittlerweile den Schneider und Bürger Hermann Schmidt geheiratet hatte, ist wiederum anlässlich der Geburt eines Kinders 1801 im Taufregister von St. Agnes unter der Nro 361 nachgewiesen. ''Kaufmann'' Hermann Schmidt begegnet uns noch 1831 als Besitzer. 1837 schalten die Witwe ''Färber'' Schmidt und Gebrüder Ludwig und Philipp Schmidt ein Verkaufsinserat im [[Westfälischer Anzeiger|Wochenblatt]]. ''Schneider'' Peter Koföter (Kohföter) ist 1866 im Besitz des Hauses, während für 1878 und 1886 ''Schneider'' Heinrich Kohföter (* 1836 in Hamm) im Hause belegt ist.
Die ''Hausstätte Widumstraße 10'' (alt: [[Häuserbuch|Nro 361]]) gehörte zum [[Südhoven]] und war von keinem der [[Stadtbrände]] des 18. Jahrhunderts betroffen. Von einer Hausstätte kann im eigentlichen Sinne nicht gesprochen werden, da das Areal ursprünglich zur großen bürgerlichen Hausstätte [[Widumstraße 12]] gehörte, die sich bis zur [[Königstraße]] erstreckte. Über die Hausbesitzer vor 1734 ist bislang nichts bekannt, 1734 finden wir aber die Erben Bungard als Besitzer vor. 1751 befindet sich das Haus im Besitz der Eheleute Matthias Leitner und Anna Margaretha geb. Eckey, die auch noch 1766 im Hause ansässig sind. Matthias Leitner (''Legleitner'') war Stadtmauermeister und stammte aus Tirol und heiratete 1739 zu [[Pfarrkirche St. Agnes|St. Agnes]] ''Anna Margarethe Eycke'' (= Eckey) ''vidua Heymanns''. 1789 ist die Witwe seines Sohnes Philipp Leitner geb. Maria Catharina Stenfort mit ihren vier Kindern darunter Tochter Maria Margaretha als Besitzerin des Hauses belegt. Die Tochter Maria Margaretha, die mittlerweile den Schneider und Bürger Hermann Schmidt geheiratet hatte, ist wiederum anlässlich der Geburt eines Kinders 1801 im Taufregister von St. Agnes unter der Nro 361 nachgewiesen. ''Kaufmann'' Hermann Schmidt begegnet uns noch 1831 als Besitzer. 1837 schalten die Witwe ''Färber'' Schmidt und Gebrüder Ludwig und Philipp Schmidt ein Verkaufsinserat im [[Westfälischer Anzeiger|Wochenblatt]]. ''Schneider'' Peter Koföter (Kohföter) ist 1866 im Besitz des Hauses, während für 1878 und 1886 ''Schneider'' Heinrich Kohföter (* 1836 in Hamm) im Hause belegt ist.


== Baudenkmaleintrag ==
== Baudenkmaleintrag ==
Bei dem Gebäude Widumstraße 10 und dem benachbarten Haus [[Widumstraße 12]] handelt es sich um eine Gruppe höchster Aussagekraft innerhalb der Denkmalsubstanz der Stadt Hamm. Für diese letzten Beispiele der historischen Bebauung des Stadtkerns gilt in einem besonderen Maße die Forderung, diese Zeugen der Vergangenheit zu schützen und zu erhalten. Für die Erhaltung des Gebäudes liegen somit wissenschaftliche, volkskundliche und städtebauliche Gründe vor. <ref> vgl. Denkmalwertbegründung - zitiert nach [[Denkmalliste der Stadt Hamm]], Bestandsverzeichnis lfd. Nummer 80</ref>
Bei dem Gebäude Widumstraße 10 und dem benachbarten Haus [[Widumstraße 12]] handelt es sich um eine Gruppe höchster Aussagekraft innerhalb der Denkmalsubstanz der Stadt Hamm. Für diese letzten Beispiele der historischen Bebauung des Stadtkerns gilt in einem besonderen Maße die Forderung, diese Zeugen der Vergangenheit zu schützen und zu erhalten. Für die Erhaltung des Gebäudes liegen somit wissenschaftliche, volkskundliche und städtebauliche Gründe vor.<ref>vgl. Denkmalwertbegründung - zitiert nach [[Denkmalliste der Stadt Hamm]], Bestandsverzeichnis lfd. Nummer 80</ref>
 
== Fotos ==
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== Literatur ==
== Literatur ==
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