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Schlesierverein Bockum-Hövel e.V.

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Schlesierverein Bockum-Hövel e.V.
1. Vorsitzender Heinz Nagel
2. Vorsitzender Hermann Belting
Kassierer Hans Joachim Mittelbach
Schriftführer Hermann Belting
Pressewart Hermann Belting
2. Kassierer Peter Thomeczek
Hauskassiererinnen Angelika Kottlowski, Gisela Stöver
Mitglieder 67 (2022)
Gründung 15. Februar 1920
E-Mail schlesier-bockum-hoevel@freenet.de
Vereinsregister AG Hamm – VR 820
Stand der Daten 15.08.2023

Der Schlesierverein Bockum-Hövel e.V. ist ein im Jahre 1920 gegründeter Verein zur Pflege heimatlicher Sitten und Gebräuche der aus Schlesien stammenden Landsleute, die sich in Bockum-Hövel angesiedelt hatten.

Vereinschronik

1920 Am 15. Februar 1920 wurde von einigen schlesischen Landsleuten, die wegen des enormen Bedarfs an Arbeitskräften im Bergbau ins Ruhrgebiet eingewandert waren, in der Gastwirtschaft Kramann in Hövel der "Verein Niederschlesischer Landsleute" gegründet. Sinn und Zweck des Vereins soll die Pflege heimatlicher Sitten und Gebräuche sein. Von 23 anwesenden Landsleuten traten 19 dem Verein sofort bei.

Bei der Vorstandswahl wurden folgende Landsleute in den Vorstand gewählt: Erster Vorsitzender: Gustav Feike, Zweiter Vorsitzender: Heinrich Förster sen., Erster Schriftführer: Max Opitz, Zweiter Schriftführer: August Karger, Erster Kassierer: August Rother, Zweiter Kassierer: Adolf Gersch. Als Revisoren wurden die Landsleute Paul Schreiber und Julius Gottschlink gewählt.

Am 1. März wurde eine örtliche Sterbehilfe eingeführt. Es zahlte jedes Mitglied als Beitrag einen Stundenlohn. Am 9. Mai 1920 zählte der Verein schon 53 Mitglieder. Der Landsmann Paul Rieger wurde als Unterkassierer ernannt.

1921 Am 20. Februar 1921 zählte der Verein 88 Mitglieder. Durch die Beteiligung der einheimischen Bevölkerung an den Festen des Vereins blieb der finanzielle Aufstieg nicht aus.

Am 5. Juni 1921 wurde das erste Kinderfest des Vereins gefeiert. Nachmittags um 14 Uhr versammelten sich die Landsleute mit ihren Kindern vor dem Zechentor. Gemeinsam marschierte der Verin nach Hamm-Westen zum Ausflugslokal "Drees im Tannenwald".

1922 Im März 1922 schließt sich der Verein dem Verband der Schlesiervereine in Rheinland-Westfalen an.

Nachdem am 16. Juli 1922 auch die Frauen der Landsleute aufgenommen wurden, erhöhte sich die Mitgliederzahl sprunghaft auf 171 Mitglieder.

Am ersten Weihnachtstag 1922 nachmittags um 16.20 Uhr gab es die erste Kinderbescherung mit einem Kostenaufwand von 6686 Mark.

1923 Am 21. Januar 1923 wurde eine Theatergruppe gegründet, die den Vereinsmitgliedern und auch der Bevölkerung in den schweren Zeiten der Inflation frohe Stunden bereitete.

Die Vereinsbeiträge staffelten sich wie folgt: April bis Juni 1.000 Mark, Juli und August 10.000 Mark. Im September wurde der Beitrag schon auf 200.000 Mark erhöht. Und so ging es unentwegt mit der Geldentwertung weiter.

Am 2. September 1923 wurde die Vereinsfahne mit dem Spruch: "Es reichen sich die Bruderhand die Schlesier im Westfalenland" geweiht.

1924 Zwanzig Monate nach der Fahnenweihe war die Inflation gebrochen und das Geld war wieder stabil. Am 17.02.1924 betrug der Kassenbestand des Vereins 388.990.651.993,00 Mark. In Goldmark umgerechnet verblieb ein Bestand von 0,50 Goldmark. Die Beitragszahlung wurde neu geregelt, jedes Mitglied zahlte 20 Pfennig. Zu Weihnachten 1924 konnten wieder 230 Kinder beschert werden.

1926 Im Jahre 1926 wurde ein Trommlercorps gegründet, das in Zukunft Preise erringen konnte und weit über Bockum-Hövel hinaus bekannt wurde.

1928 Erstmals nach der Inflation konnte wieder ein Kinderfest gefeiert werden und der Verein zog stolz mit Trommlercorps und Fahne zum Festplatz.

1933 Mit 380 Stimmen wurde am 14. Mai 1933 der Austritt aus dem Bund erklärt. Am 20. August wurde der Verein im Reichsbund für Volkstum und Heimat aufgenommen.

Die Vereinsfreiheit wurde eingeschränkt. Es gab keinen Ersten Vorsitzenden mehr, sondern einen Ortsgruppenleiter. Auch wurde der Vereinsgruß "Grüß die Heimat" auf "Volksheil" geändert.

1934 Am 8.4.1934 wurde auch der Name des Vereins geändert. Von nun an sollte der Verein "Landsmannschaft der Schlesier Ortsgruppe Bockum-Hövel" heißen.

Im Juli 1934 wurden eine Trachten- und eine Rübezahlgruppe gegründet.

1936 Im Juni 1936 kam es zum Zusammenschluss der Nieder- und Oberschlesier, dadurch ging die Mitgiederzahl weiter sprunghaft in die Höhe und der Verein "Landsmannschaft der Schlesier" zählte jetzt 417 Mitglieder.

Nach 1945 Als der unselige Krieg beendet war, wurde der Landsmann Franz Latte zum Ersten Vorsitzenden berufen. Unter seiner Leitung wurde das Vereinsleben wieder in Gang gebracht. Flüchtlinge und Vertriebene fanden den Weg zum Verein, dadurch wurde das Vereinsleben neu beseelt.

1949 Im Jahre 1949 wurden die Gesangs-, die Frauen- und die Kulturgruppe gebildet.

1950 In diesem Jahr wurde das Trommlercorps wieder neu gegründet.

1954 Im Jahre 1954 erreichte der Verein mit 596 Landsleuten die höchste Mitgliederzahl der Vereinsgeschichte.

1955 Im Jahre 1955 übernahm Josef Großpietsch von Franz Latte das Amt des ersten Vorsitzenden. Er übte dieses Amt bis 1957 aus.

1957 Von 1957 bis 1991 führte Heinz Prettenhofer als Erster Vorsitzender den Verein.

Auch wurden 1957 die Rübezahl-, die Kinder- und die Tanzgruppe neu gebildet.

1970 Am 15. und 16. August 1970 konnte mit großem Jubiläumsball und unter großer Anteilnahme der Bevölkerung das 50jährige Bestehen des Vereins gefeiert werden.

1980 Das 60jährige Bestehen des Vereins wurde vom 29. Juli bis 2. August mit einer Schlesischen Woche groß gefeiert.

1990 Zum 70jährigen Vereinsjubiläum konnte während eines Bezirksfestes in Bockum-Hövel eine neue Vereinsfahne geweiht werden. Zu diesem Jubiläum trat die neu gegründete Tanzgruppe erstmals vor einem großen Publikum auf.

1991 Im Jahre 1991 übernahm Heinz Nagel von Heinz Prettenhofer die Vereinsführung. Heinz Prettenhofer wurde für seine Verdienste um den Verein zum Ehrenvorsitzenden ernannt.

1995 Im Jahre 1995 konnte das 75jährige Vereinsjubiläum im Gustav-Adolf-Haus an der Hammer Straße im großen Rahmen gefeiert werden. Alle Vereine des Verbandsbezirks Hamm nahmen an der Festveranstaltung teil.

1996 Im Jahre 1996 hat sich der Verband der Schlesiervereine Westdeutschlands e. V. aufgelöst. Die Schlesiervereine Bergkamen, Rünthe, Werne, Heessen, Münster und Bockum-Hövel schlossen sich daraufhin zum Bezirksverband der Schlesiervereine im Bezirk Hamm zusammen. Erster Vorsitzender wurde Erhard Kühnel aus Werne, sein Stellvertreter Heinz Nagel vom Schlesierverein Bockum-Hövel.

2000 Am 30. September 2000 feierte der Verein sein 80jähriges Bestehen. Dazu wurden alle Trachten- und Heimatvereine des Bezirks Hamm eingeladen.

2001 Im Jahre 2001 gab es Änderungen im Vorstand. Rolf Ruby übernahm von Erna Schicht, die das Amt 40 Jahe inne hatte und aus Krankheitsgründen aufgeben musste, die Position des Ersten Schriftführers. Das Amt des Zweiten Kassierers übernahm Peter Thomeczek.

2003 Horst Enkelmann trat als Zweiter Vorsitzender zurück, sein Amt übernahm Dietmar Prettenhofer, dessen Ämter als zweiter Schriftführer und Pressewart übernahm Hermann Belting.

Nach dem Wechsel des Eigentümers konnte das Vereinslokal "Saalbau" nicht mehr wie gewohnt genutzt werden. Das neue Vereinslokal wurde die Gaststätte "Döbbe-Gorschlüter" an der Hammer Straße.

2004 Im Januar 2004 wurde die Tanzgruppe des Vereins wegen Nachwuchsmangel aufgelöst. Im Februar musste der Verein nach dem Tod der Vereinswirtin nach nur sieben Monaten wieder ein neues Vereinslokal suchen, es wurde die Gaststätte "Liebold" an der Theodor-Storm-Straße.

2006 Mitte des Jahres 2006 wurde vom Amtsgericht Hamm gerügt, dass der Verein unter einem anderen Namen als dem im Vereinsregister eingetragenem auftritt. Der eingetragene Vereinsname "Verein Schlesischer Landsleute e. V." wurde nun auch offiziell in "Schlesierverein Bockum-Hövel e. V." geändert und amtlich bestätigt.

2007 Abermals große Veränderungen gab es auf der Jahreshauptversammlung im Vereinsvorstand. Dietmar Prettenhofer übergab das Amt des zweiten Vorsitzenden an Hermann Belting, der die Ämter als zweiter Schriftführer und Pressewart behielt.

2010 Am 4.7.2010 konnte der Verein sein 90jähriges Bestehen feiern. Nach abermaligem Lokalwechsel fand dieses Jubiläum im Vereinsheim der Kleingartenanlage "Ontario" statt. Zum Fest gab es schlesische Tänze von der Tanzgruppe "Berggeist Rübezahl" aus Werne

2011 Im Jahre 2011 konnte sich auch der Schlesierverein Bockum-Hövel den Kontakt- und Informationsmöglichkeiten der neuen elektronischen Medien nicht mehr verschliessen. Unter der Adresse schlesierverein-bockum-hoevel@freenet.de wurde zunächst ein E-Mail-Konto eröffnet. Später wurde unter der gleichen Adresse eine Seite auf der Internetplattform "facebook" erstellt.

2015 Umwälzende politische und gesellschaftliche Veränderungen, die sich seit den 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts ergaben, schadeten dem gesamten Vereinsleben in Deutschland. Betroffen waren davon in erster Linie Heimat- und Gesangsvereine. Längjährige Mitglieder verstarben, jüngere Vereinsmitglieder kündigten Ihre Mitgliedschaften, Neuaufnahmen blieben aus. So kam es, dass der Schlesierverein Bockum-Hövel zum Ende des Jahres 2015 mit 97 Mitgliedern erstmals wieder unter die Marke von 100 fiel.

2017 Auf der Jahreshauptversammlung am 12.3.2017 wurde eine Satzungsänderung beschlossen. Rolf Ruby trat von seinem Amt als Schriftführer zurück. Die Mitgliederzahl sank auf 83.

Für den Mitgliederschwund sind gleich mehrere Faktoren anzuführen: Erstens: Von der Wende vom neunzehnten zum zwanzigsten Jahrhundert bis zur Wende vom zwanzigsten zum einundzwanzigsten Jahrhundert hatte Deutschland drei große Einwanderungswellen aus Schlesien erlebt. Zunächst kamen hauptsächlich Arbeitskräfte, die in der Industrie des Ruhrgebiets dringend benötigt wurden. Diese Generation gründete im Jahr 1920 den Verein „Schlesischer Landsleute“. Die zweite Einwanderungswelle nach dem zweiten Weltkrieg brachte dem Verein einen enormen Anstieg der Mitgliederzahl bis fast zur Marke von 600. Nach dem Fall des sogenannten „Eiserenen Vorhangs“ in den späten 1980er Jahren strömte eine weitere Welle von „Spätaussiedlern“ aus ganz Osteuropa ins Land. Die nun zugewanderten Schlesier schlossen sich jedoch kaum den Heimatvereinen an. Zweitens: Da die Generationen der ersten und zweiten Einwanderungswellen in die Jahre kamen, ergab sich ein natürlicher Mitgliederschwund durch Sterbefälle, der bei ausbleibenden Neuanmeldungen nicht ausgeglichen werden konnte. Drittens: Der Zeitgeist brachte eine unselige Änderung im Freizeitverhalten der Deutschen und eine Abkehr von der Heimatverbundenheit mit sich. Dadurch verlor der Schlesierverein nochmals eine große Zahl von Mitgliedern durch Vereinsaustritte. So kam es, dass am 12.3.2017 gerade noch 83 Mitglieder geblieben sind, von denen nur noch wenige gebürtige Schlesier sind.

2018 Am 25.7.2018 verstarb der Ehrenvorsitzende des Schlesiervereins Bockum-Hövel Heinz Prettenhofer im Alter von 94 Jahren. Heinz wurde am 9.3.1924 in der selbständigen Gemeinde Bockum-Hövel geboren. Am 1.1.1975 wurde der Ort in die Stadt Hamm eingemeindet. Heinz Prettenhofer war vom 1.12.1947 bis zu seinem Tod Mitglied des Vereins. Von 1948 bis 1991 war er durchgehend im Vorstand tätig. Dort hatte er zunächst nacheinander die Ämter des Unterkassierers, des Zweiten Kassierers und des Zweiten Vorsitzenden inne. Von 1956 bis 1991 leitete er den Verein als Erster Vorsitzender. Heinz war 64 Jahre mit seiner Frau Ruth -die ihm am 7.7.2015 im Tod voraus ging- verheiratet. Aus der Ehe gingen 2 Söhne, drei Enkel und eine Urenkelin hervor. Seine letzte Ruhe fand Heinz Prettenhofer am 17.8.2018 auf dem Zentralfriedhof Bockum-Hövel.

"2020 Das Jahr 2020 sollte mit dem hundertjährigem Vereinsbestehen eigentlich ein Jahr der Freude werden. Doch es wurde im wahrsten Sinne des Wortes ein Seuchenjahr. Die Infektionskrankheit „COVID 19, ausgelöst durch das neuartige Coronavirus „SARS-CoV-2“ hatte die ganze Welt im Griff. Durch die Krankheit starben weltweit mehr als 2 Millionen Menschen. Auch die Stadt Hamm hatte viele Sterbefälle zu verzeichnen. So mussten Bund, Länder und Gemeinden zu ungewöhnlich starken Vorschriften und Verboten greifen, um die Seuche einzudämmen. Durch die verhängten Abwehrmaßnahmen wurde das öffentliche Leben in Stadt und Land weitgehend lahmgelegt. So kam es, dass auch der Schlesierverein Bockum-Hövel kaum eine seiner geplanten Veranstaltungen durchführen konnte. Besonders schmerzhaft war dabei die Absage der Jubiläumsfeier zum hundertjährigem Bestehen des Vereins.

2022 Im Mai 2022 wechselte der Schlesierverein Bockum-Hövel das Vereinslokal. Der neue Treffpunkt lautet: "Overbergstuben": Overbergstraße 17, 59075 Hamm.

2023 Die weltweite Coronaseuche war zwar weitestgehend überstanden. Doch jetzt wurde die Welt durch einen Krieg zwischen Russland und der Ukraine erschüttert. Bedingt durch Kriege und andere Einflüsse setzte eine Völkerwanderung aus asiatischen und afrikanischen Ländern in Richtung Europa und besonders Deutschland ein. Der Schlesierverein Bockum-Hövel blieb seiner Bestimmung als Heimat- und Geselligkeitsverein treu. Weder Krieg noch Massenmigration wurden während der Versammlungen des Vereins thematisiert.



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