Oberbürgermeisterwahl
In den folgenden Listen werden die Ergebnisse der Oberbürgermeisterwahlen in Hamm aufgelistet.
Allegemeines
Wahlperiode
Regelung 1946 bis 1952
Der Oberbürgermeister erhielt als Vorsitzender des Rates bewusst keine größeren Machtbefugnis-se als die übrigen Ratsherren. Ihm wurde daher auch nicht die Leitung der hauptamtlichen Verwaltung übertragen. Diese Aufgabe übernahm der Oberstadtdirektor, der in eine untergeordnete, dienende Funktion gegenüber dem Rat gestellt wurde. Entsprechend dem britischen Modell des neutralen „Mayor“ wurde die Amtszeit des Oberbürgermeisters auf ein Jahr beschränkt, sodass in jedem Jahr eine neue Legitimation des Stadtrates erfolgen musste.
Regelung 1952 bis 1999
Aus dem ersten Kommunalverfassungsmodell entwickelte die damalige Landesregierung 1952 die erste NRW-Gemeindeordnung. Auch hier wurde der Rat als das herausgehobene Organ definiert. Der Rat war demnach für alle Angelegenheiten der Kommunalverwaltung zuständig und war gesetzlicher Vertreter der Stadt in allen Rechts- und Verwaltungsgeschäften. Der ehrenamtlich tätige Oberbürgermeister wurde als Vorsitzender aus der Mitte des Rates auf zwei Jahre (1964 auf fünf Jahre erweitert) gewählt.
Regelung 1999 bis 2007 und 2007 bis 2011
Seit 1999 wird der Oberbürgermeister der Stadt Hamm direkt für fünf Jahre vom Bürger gewählt. Im Jahr 2007 wurde von der damaligen Landesregierung aus den Parteien CDU und FDP für die Kommunalwahl ab 2009 das Wahlgesetz geändert. So sollte ab der Kommunalwahl 2009 die Amtszeit des Oberbürgermeisters statt fünf Jahre von nun an sechs Jahre gelten. Ziel war es hier die Oberbürgermeisterwahl mit der Kommunalwahl zu entkoppeln.
Regelung seit 2011
Zur Kommunalwahl 2014 wurde die Entkopplung von der Landesregierung aus SPD und den Grünen im Jahr 2013 wieder gekippt.
Dazu wurde die Amtszeit der Räte einmalig von fünf auf sechs Jahre verlängert und die Amtszeit der Bürgermeisterinnen und Bürgermeister dauerhaft von sechs auf fünf Jahre verkürzt. Ab 2020 finden die gemeinsamen Wahlen dann regelmäßig wieder in fünfjährigem Abstand statt. Um das Ziel zeitgleicher Wahlen möglichst schon zur Kommunalwahl 2014 zu erreichen, eröffnete das Gesetz in einer Übergangsregelung der Oberbürgermeister einmalig die Möglichkeit, ihr Amt vorzeitig niederzulegen.
Dafür musste der bis dato aktuelle Oberbürgermeister der Stadt Hamm, Thomas Hunsteger-Petermann, seine Amtszeit bis zum 30. November 2013 verkürzen. In einer Pressemitteilung vom 28.08.2013 kündigte Hunsteger-Petermann bereits an, von dieser Möglichkeit gebrauch machen zu wollen. Am 19.11.2013 wurde bekannt, dass er die Amtszeit um eineinhalb Jahre verkürzen wird. Somit fand die Oberbürgermeisterwahl zusammen mit der Rats- Bezirksvertretungs- sowie Europawahl am 25.05.2014 statt.
Stichwahl
Hatte von 1999 bis 2007 niemand beim ersten Wahlgang der jeweiligen Kandidaten über 50 % der gültig abgegebenen Stimmen erreichen können, so fand zwischen den beiden Bewerbern mit den meist abgegebenen Stimmen 14 bzw. 21 Tage später eine Stichwahl statt. In Hamm war dies bei der Wahl im Jahr 1999 und 2020 bis dato zweimal der Fall. Im Jahr 2007 wurde von der damaligen Landesregierung aus CDU und FDP die Stichwahl zur Kommunalwahl 2009 abgeschafft. Die Landesregierung aus SPD und Bündnis90/Die Grünen führten die Stichwahl jedoch zur Kommunalwahl 2014 bzw. 2015 wieder ein. Im Jahr 2019 wurde von der Landesregierung aus CDU und FDP erneut die Stichwahl abgeschafft, jedoch reichten SPD und die Grünen Verfassungsklage gegen dieses Gesetz ein. Am 20. Dezember 2019 urteilte das Verfassungsgericht in Münster, dass die Stichwahl nicht abgeschafft werden darf und kippte das Gesetz.
Wahlen der Oberbürgermeister seit 1999
Allgemeines / Wahlbeteiligung
Jahr | Wahlberechtigt | Wähler insgesamt |
Wahlbeteiligung | gültige Stimmen | ungültige Stimmen |
---|---|---|---|---|---|
1999 | 134.002 | 72.072 | 53,8 % | 70.938 | 1.134 |
1999 Stichwahl |
133.954 | 58.054 | 43,3 % | 57.681 | 373 |
2004 | 135.888 | 72.872 | 53,6 % | 71.300 | 1.572 |
2009 | 136.063 | 71.017 | 52,2 % | 69.830 | 1.187 |
2014 | 137.400 | 70.706 | 51,5 % | 69.764 | 942 |
2020 | 136.561 | 71.466 | 52,3 % | 70.737 | 729 |
2020 Stichwahl |
136.467 | 66.858 | 48,9 % | 66.367 | 491 |
Kandidaten
Jahr | CDU | SPD | Grüne | Linke | FDP | AfD | FWG | Pro Hamm | Die Rechte | Einzelbewerber | Einzelbewerber |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
1999 | 1T.Hunsteger-Petermann 35.096 49,5% |
M.Simshäuser 25.160 35,5% |
R.Merschhaus 3.571 5,3% |
P.Rosenberger 4.941 7,0% |
S.Warschkow 2.170 3,1% |
||||||
1999 (Sw.) |
T.Hunsteger-Petermann 34.398 59,6% |
M.Simshäuser 23.283 40,4% |
|||||||||
2004 | 1T.Hunsteger-Petermann 42.942 60,2% |
Dr. H.Estermann 23.733 33,3% |
R.Merschhaus 4.625 6,5% |
||||||||
2009 | 1T.Hunsteger-Petermann 44.103 63,2% |
2M.Simshäuser 22.508 32,2% |
A.Sengül 3.219 4,6% |
||||||||
2014 | 1T.Hunsteger-Petermann 39.285 56,3% |
D.Kocker 20.825 29,9% |
V.Burgard 2.975 4,3% |
M.Josten 2.548 3,7% |
Dr. C.Gürle 1.860 2,7% |
W.Gudrian 2.271 3,3% |
|||||
2020 | T.Hunsteger-Petermann 26.464 37,4% |
M.Herter 28.775 40,6% |
A.Sacic 5.086 7,2% |
S.Vega 1.111 1,5% |
I.Müller 2.476 3,5% |
P.Jung 3.137 4,4% |
Dr. C.Gürle 1.829 2,5% |
C.Worch 173 0,2% |
G.Heistermann 1.190 1,6% |
P.Kessler 496 0,7% | |
2020 (Sw.) |
T.Hunsteger-Petermann 24.177 36,4% |
M.Herter 42.190 63,6% |
1Auch gleichzeitig Kandidat der FDP
2Auch gleichzeitig Kandidatin der Grünen