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Kernkraftwerk Hamm

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Das Kernkraftwerk Hamm (KKH) sollte auf dem Gelände des Kraftwerks Westfalen errichtet werden, direkt neben dem mittlerweile stillgelegten Kernkraftwerk THTR-300 in Hamm. Die Planung wurde jedoch niemals umgesetzt.

Geschichte

Die Planungen für das Kernkraftwerk Hamm begannen 1975. Das Kernkraftwerk sollte mit einem Druckwasserreaktor der Konvoi-Baureihe ausgestattet werden und 1990 ans Netz gehen. Als Betreibergesellschaft für das Kernkraftwerk wurde die "Kernkraftwerk Lippe-Ems GmbH" (KLE), später "Kernkraftwerk Lippe" genannt, gegründet.

Mit der Stilllegung des niedersächsischen Kernkraftwerks Lingen im Jahre 1977 forcierte die KLE jedoch die Planungen für ein neues Kernkraftwerk am Standort Lingen, dem Kernkraftwerk Emsland. Dieses Kraftwerk wurde gebaut und ging im April 1988 in Betrieb. Somit war das Projekt in Hamm erst einmal auf Eis gelegt, jedoch hielt der Betreiber am geplanten Inbetriebnahmetermin 1990 fest. Der Baubeginn für das Kernkraftwerk Hamm sollte spätestens Anfang 1984 sein, jedoch wurde die Baugenehmigung nicht erteilt. Dies hing unter anderem damit zusammen, dass die nordrhein-westfälische SPD-Landesregierung unter Ministerpräsident Johannes Rau bereits damals einen Anti-Atomkraft-Kurs verfolgte, während in Niedersachsen eine CDU/FDP-Landesregierung unter Ernst Albrecht regierte, welche den Bau des Kernkraftwerks Emsland unterstützte.

1995 - neun Jahre nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl - wurde das Projekt aus politischen Gründen endgültig aufgegeben. Auf dem einstigen Baugelände entstanden zwei kohlebefeuerte Blöcke (D+E) des Kraftwerks Westfalen.