Hermann Schragenheim
Hermann Schragenheim (* 23. April 1895 in Hamm, † ?? ) war jüdischer Mitbürger in Hamm.
Familie
Hermann Schragenheim wurde in Hamm als Sohn des Moritz Schragenheim und seiner Ehefrau Minna geboren. Er war mit Jettchen Schragenheim geb. Katzenstein verheiratet. Aus der Ehe sind mehrere Kinder hervorgegangen:
Schicksal in der NS-Zeit
Nach Angaben seines Schwagers Adolf Katzenstein war Hermann Schragenheim ein Passagier des HAPAG-Lloyd-Dampfer St. Louis und ausgestattet mit einem Visum zur Einreise in Amerika. Allerdings ist Hermann Schragenheim in der offiziellen Passagierliste des Schiffs nicht aufgeführt. [1] Die Reise der St. Louis nach Kuba endete für ihn wie für alle weiteren über 900 ausreisewilligen Juden in einem Desaster. Zunächst verweigerte Kuba die Anlandung des Schiffes, schließlich auch die USA. Damit musste das Schiff nach Europa zurückkehren und alle Passagiere gingen im belgische Hafen Antwerpen von Bord. Schragenheim kehrte von dort nach Angaben seines Schwagers nach Deutschland zurück und wurde während des Holocaust mit seiner Familie deportiert. Sein Schwager ging davon aus, dass er nach Warschau verschleppt wurde. Belegt ist allerdings die Deportation am 27. April 1942 via Dortmund nach Zamosc.[2]
Ehrungen
An der ehemaligen Wohnstätte in der Nassauerstraße 24 ist für Hermann Schragenheim - in Verbindung mit seinen weiteren Familienmitgliedern - ein Stolperstein im Straßenpflaster eingelassen worden.
Quellen
- Eintrag in der Zentralen Datenbank der Namen der Holocaustopfer
- Artikel St.Louis (Schiff) in Wikipedia
- Ralf Piorr/Peter Witte (Hg.): Ohne Rückkehr. Die Deportation der Juden aus dem Regierungsbezirk Arnsberg nach Zamosc im April 1942. Essen 2012