Hamm in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts
Hamm in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts - Erinnerungen an eine untergegangene Lebenswelt - Zeitgenossen berichten - ist eine Sammlung von Erzählungen Hammer Bürger über ihr Leben in Hamm am Anfang des 20. Jahrhunderts.
In der Zeit von 1928-1933 wurden in Deutschland die Weichen in verhängsnisvoller Richtung gestellt. Diese Entwicklung fand ihren Abschluß in der Machtergreifung von 1933. In den folgenden Jahren festigte sich das nationalsozialistische Regime zusehends. Mehr oder weniger parallel zu den Vorgängen auf Reichsebene vollzogen sich ähnliche Wandlungen auch in den Regionen und Städten. Hier wird dargestellt, wie dieser Umbruch in der Mittelstadt Hamm vonstatten ging. Dabei zeigen sich lokale Besonderheiten. Katholische Kirche und Zentrum besaßen in Hamm eine starke Stellung. Konnte sich die Partei des politischen Katholizismus schon 1933 nicht dem Untergang entziehen, so vermochte die Kirche bis etwa 1935 noch in der Öffentlichkeit Flagge zu zeigen. Veränderungen vollzogen sich schon bald auf zahlreichen Gebieten, nicht zuletzt auch im kulturellen und Vereinsleben. War letzteres bis 1933 von einer bemerkenswerten Vielfalt und Aktivität in verschiedenen Bereichen gekennzeichnet gewesen, so sollten Gleichschaltung und Kontrolle nach und nach einen lähmenden Einfluß ausüben. Wichtige Quellen für jene entscheidenden und dem Krieg vorausgehenden schicksalhaften Jahre bilden neben der damaligen Lokalpresse auch die Aussagen von Hammer Zeitgenossen.
Mit den Aufzeichnungen begonnen habe ich Anfang der siebziger Jahre. Allen Zeitzeugen, die in zum Teil sich sehr lange hinziehenden Sitzungen ihre Erinnerungen wiedergegeben haben, sei daher vielmals gedankt. Für zahlreiche Hinweise und für die Vermittlung von Gesprächen mit Zeitzeugen danke ich besonders Frau Stadtarchivarin i. R. Ilsemarie von Scheven.
Für freundliche Auskünfte und die Vorlage interessanten Quellenmaterials danke ich auch dem Hammer Stadtarchiv.
Sofern es nicht anders vermerkt ist, handelt es sich bei den hier wiedergegebenen Zeitzeugenberichten um Gesprächsaufzeichnungen meinerseits. Weitere Informationen über die zeitgeschichtlichen Hintergründe und Ereignisse finden sich in der im nachstehenden Literaturverzeichnis sowie auch in der in den Anmerkungen genannten Fachliteratur.
Die Drucklegung wurde ermöglicht durch Mittel aus der Stiftung der Sparkasse Hamm für Kunst- und Kulturpflege, der ich hierfür meinen nachdrücklichen Dank aussprechen möchteAus dem Vorwort[1]
Anmerkungen
- ↑ Klappentext