Marc Herter
Marc Herter (* 6. Juni 1974 in Hagen) ist ein Politiker der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) und seit dem 1. November 2020 Oberbürgermeister der Stadt Hamm. Von 2010 bis 2020 war er bereits Mitglied des Landtages NRW und dort unter anderem parlamentarischer Geschäftsführer der NRW SPD. Er ist seit 2010 stellvertretender Vorsitzender der SPD Nordrhein-Westfalen und war von 2001 bis 2011 Vorsitzender der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Hamm. Von 2000 bis 2004 war er Landesvorsitzender der NRW-Jusos. 2023 war er Interims-Chef der Landes-SPD.
Ausbildung und Beruf
Nach dem Abitur am Beisenkamp Gymnasium im Jahr 1993 und der Ableistung des Zivildienstes studierte Marc Herter Rechtswissenschaften an der Westfälischen-Wilhelms-Universität Münster. Sein Studium unterbrach er mehrfach, um beruflich u. a. für eine Wirtschaftsberatung und eine Kommunikationsagentur tätig zu sein. Nach dem Bestehen des universitären Teils war er für zwei Jahre bei einem internationalen Chemieunternehmen im nördlichen Ruhrgebiet angestellt und kümmerte sich dort um die Flächenentwicklung und -vermarktung.
Politik
Seit 1991 Mitglied der SPD wurde Marc Herter 1993 zum Vorsitzenden der Jusos Hamm gewählt. Nach mehreren Stationen im Verband führte er von 2000 bis 2004 als Gründungsvorsitzender der NRW Jusos die vormals vier Bezirke zur bundesweit größten Landesorganisation zusammen. Mitglied im Landesvorstand der SPD Nordrhein-Westfalen ist er seit 2001, seit 2006 auch im Präsidium der NRW SPD.
Dem Rat der Stadt Hamm gehörte Herter zunächst von 1994 bis 2014 an, von 2001 bis 2011 als Vorsitzender der SPD-Fraktion. Bei seinem erstmaligen Einzug mit 20 Jahren in den Stadtrat bei der Kommunalwahl 1994, ist er bis heute der jüngste Mandatsträger der jeweils in dieses Gremium eingezogen ist seit dessen Entstehung 1946. In der Ratsperiode 2004-2009 war er u. a. Vorsitzender des Ausschusses für Stadtentwicklung und Verkehr sowie des Aufsichtsrates der Stadtwerke Hamm GmbH und hat die Stadt Hamm im Regionalrat der Bezirksregierung Arnsberg vertreten. In der Ratsperiode von 2009-2014 war Herter erneut Vorsitzender des Auschusses für Stadtentwicklung und Verkehr sowie des Aufsichtrates der Stadtwerke Hamm GmbH. Seine Arbeitsschwerpunkte waren neben der Finanz- und Haushaltspolitik die Stadtentwicklung sowie die Wirtschaftsförderung.
Herter ist seit 2007 Mitglied im Vorstand des Forums Demokratische Linke 21, dem Zusammenschluss der Parteilinken in der SPD.
Am 28. September 2009 wurde er vom Vorstand der HammSPD einstimmig für eine Kandidatur im Wahlkreis 118 Hamm I für die Wahl zum nordrhein-westfälischen Landtag am 09. Mai 2010 vorgeschlagen. Am 18. Februar 2010 folgte die einstimmige Nominierung zum stellvertretenden Landesvorsitzenden durch die SPD-Region Westliches Westfalen. Auch von den NRW-Jusos wurde Marc Herter einstimmig auf der Landeskonferenz der JusosNRW am 21. Februar 2010 als Vertretung für die Landesvorsitzende der NRWSPD Hannelore Kraft nominiert. Mit 77,47 Prozent der Stimmen wurde Marc Herter am 26. Febraur auf dem ordentlichen Landesparteitag der NRWSPD zum stellvertretenden Landesvorsitzenden gewählt.
Dem Landtag von Nordrhein-Westfalen gehörte Herter von 2010 bis 2020 an. Er zog jeweils durch Gewinn des Wahlkreises 118 Hamm I in das Parlament in Düsseldorf ein.
Von 2011 bis 2018 war Herter Parlamentarischer Geschäftsführer seiner Fraktion. In einer Kampfkandidatur um den Vorsitz der Landtagsfraktion unterlag er im April 2018 knapp Thomas Kutschaty. Im Juni 2018 wurde er schließlich zum stellvertretenden Vorsitzenden der SPD-Fraktion im nordrhein-westfälischen Landtag gewählt. Nach seinem Ausscheiden aus dem Landtag, rückte Frederick Cordes für ihn nach.
Von 2017 bis 2022 war Herter Parteivorsitzender der SPD in Hamm. Das Amt gab er an Stefan Heitkemper und Dilek Dzeik-Erdogan ab, die die erste Doppellspitze der Sozialdemokraten in Hamm bilden.
Bei der Kommunalwahl 2020 wurde er in der Stichwahl am 27. September 2020 zum neuen Oberbürgermeister der Stadt Hamm gewählt. Er setzte sich gegen Thomas Hunsteger-Petermann (CDU) durch, der das Amt des Oberbürgermeisters seit 1999 begleitete.
Nachdem Thomas Kutschaty am 23. März 2023 seinen Rücktritt als Landesvorsitzender der SPD bekanntgab, wurde Herter am darauffolgenden Tag vom Landesvorstand als Interims-Chef der NRW-SPD bestimmt. Er begleitete das Amt bis zum 26. August 2023, als auf dem Landesparteitag in Münster mit Achim Post und Sarah Philipp erstmals eine Doppelspitze der NRWSPD gewählt wurde.
Gesellschaftliche Ämter
Marc Herter war vor seiner politischen Laufbahn in der Evangelischen Jugend aktiv. Von 1994 bis 1999 war er Vorsitzender des Jugendzentrumsrates Südstraße.
Er ist Mitglied in der IG BCE, dem Sozialverband Deutschlands, sowie beim BUND und bei attac. Seit 2006 ist er außerdem stellvertretender Vorsitzender der AWO Rhynern.
Presseberichte
Westfälischer Anzeiger,
20. Februar 2010Westfälischer Anzeiger,
27. Februar 2010Westfälischer Anzeiger,
27. Februar 2010Westfälischer Anzeiger,
13. Mai 2011Westfälischer Anzeiger,
6. Juli 2011Westfälischer Anzeiger,
28. März 2023Westfälischer Anzeiger,
28. März 2023