Marktplatz 15a

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Marktplatz 15a
Cafe Central 2009.jpg

Als Café Central, 2009

Bezirk Mitte
Stadtteil City
Adresse Marktplatz 15a
Typ Haus
Gebäudetyp Wohn- und Geschäftshaus
Denkmalliste Stadt Hamm Nein
Stand der Daten 03.09.2024

Das Haus am Marktplatz 15a ist eine Hausstätte, die für ihre (in jüngerer Zeit) wechselvolle Geschichte als Gastronomiestandort bekannt ist.

Geschichte der Hausstätte

Die heutige Adresse Marktplatz 15a umfasst drei alte Hausstätten, nämlich Nro 75, Nro 76, Nro 77 in der Nordhofe. Breits 1809 finden wir unter der Doppelnummer Nro 75/76 den Gasthof zum Grafen von der Mark. Nach 1842 kaufte Gastwirt Wilhelm Glitz die Nro 77 hinzu. Das um 1890 bekannte Hotel zum Grafen von der Mark bildet diesen Zustand ab. Dieses langgestreckte Gebäude fiel den Bomben des Zweiten Weltkrieges zum Opfer. Zu beachten ist außerdem, das bei der Einführung der heutigen Hausnummern die Adresse Marktplatz 15 war.[1] Bis in die 1960er Jahre befand sich an dieser Stelle der Zeitungsverlag Breer & Thiemann.[2]

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der jetzige Komplex errichtet. Nach Breer & Thiemann (die weiterhin ein Büro in den oberen Stockwerken unterhielten) war unter dieser Adresse die Hammer Commerzbank-Filiale ansässig.[3]

2009 wurde das Café Central hier eröffnet, womit die Geschichte als gastronomischer Standort begann. Das Café Central hielt sich jedoch nicht einmal über das Jahr 2009 hinaus. Der Nachfolger, das My Lounge, schloss schon Anfang Dezember 2010 und wurde unter einem neuen Betreiber direkt im Anschluss wieder zum Café Central. Anfang 2011 wurde das Lokal dann in Miller's umgetauft und Mitte April 2011 zum wiederholten Male geschlossen.

Ende Oktober 2011 fand eine Wiedereröffnung mit neuem Eigentümer unter dem Namen Leo's statt. Auch dieser Betrieb schloss bereits nach etwa einem halben Jahr zum 17. April 2012.

Von Juni 2012 bis April 2017 existierte in dem Lokal Miguels Tapas Bar & Restaurant, bevor dieses Insolvenz anmelden musste. Kurz danach kam es hier zu einem Küchenbrand.

Im November 2017 wurde bekannt, dass an der Stelle um dem 1. Februar 2018 ein Restaurant mit klassischer und moderner griechischer Küche namens Proto eröffnen sollte.[4] Das Restaurant öffnete erst mit fünfmonatiger Verspätung im Juni 2018 und schloss dann im Januar 2019.

Heutiger Zustand

Im Juli 2019 wurde bekannt, dass der Betreiber des Café Extrablatt, Ali Bozdogan, Ende 2019 dort ein Burger-Restaurant names Sissi und Franz eröffnen würde, doch schließlich eröffnete das Lokal aufgrund der Corona-Pandemie (2020) erst Anfang 2021.

Der Pachtvertrag ist auf zehn Jahre mit Option zur Verlängerung ausgelegt.[5]

Weiterer Mieter ist das Nagelstudio Nhungs Nails.

Eigentümer (Nro 75)

Nach dem Stadtbrand von 1734 ließ Weinwirt Hermann Wilhelm Gerdes das Haus auf der alten Hausstätte Nro 75 in der Nordhofe neu errichten. Die zum Areal zugehörige Scheune auf der Brüderstraße unter der Nro 221½ wurde ebenfalls wieder errichtet.[6] Der Brunnen war 1742 unbeschädigt.

  • 1734/1759: Hermann Wilhelm Gerdes (1689-1759)[7], Weinwirt (1735), Weinhändler (1736), Provisor der reformierten Pfarrkirche (1721, 1722)
oo 1715 Maria Christina Gahlen[8]
  • 1759: Erben Hermann Wilhelm Gerdes (= Maria Elisabeth Gerdes; Christina Maria Gerdes, als Töchter)
  • 1759/1788: Maria Elisabeth Gerdes
oo 1744 Johann David Schmidt, Feldprediger, später Konsistorialrat in Weferlingen[9]
1. oo 1757 Johann Henrich Ellenberger (ca. 1711-1758) aus Dortmund, Dr. med.
2. oo 1760 Martin Dreyer (1781 †) aus Königsberg, Kriegskommissar
  • 1788/1789: Wilhelm von der Marck (1748-1789), Kaufmann
oo 1774 Catharina Theodora Helena Kortmann (ca. 1750-1827); sie 2. oo 1790 Friedrich Vorster, Kammersekretär (→ Nro 76)
  • nach 1789 siehe Nro 76

Eigentümer (Nro 76)

Nach dem Stadtbrand von 1734 ließ Witwe Weinwirtin[10] Friedrich Otto geb. Wilhelmine Köster das Haus auf der alten Hausstätte Nro 76 in der Nordhofe neu errichten. Das zum Areal zugehörig Brauhaus auf der Brüderstraße unter der Nro 219½ wurde ebenfalls wieder errichtet. Der Brunnen war 1742 unbeschädigt. Aus dem Hause waren 45 Stüber an das St. Antonius-Gasthaus zu entrichten.

  • 1734: Friedrich Otto († 1734), Weinwirt
oo 1721 Wilhelmine Köster (1699-ca. 1767); sie 2. oo 1736 Johann Peter von der Marck
  • 1736/1767: Johann Peter von der Marck (1710-1758), Kaufmann[11], Kämmerer
  • Fortsetzung folgt ...

Übersicht

Name Von – Bis Bild
Breer & Thiemann Zeitungsverlag um 1900 – 1960er-Jahre
Commerzbank 1980er-Jahre
Café Central Juni 2009 – Oktober 2009 Cafe Central 2009.jpg
My Lounge März 2010 – Dezember 2010 My-Lounge 02.jpg
Miller's[12] Dezember 2010 – April 2011 Millers01.jpg
Leo's Oktober 2011 – April 2012 Leos01.jpg
Miguels Tapas Bar & Restaurant Juni 2012 – April 2017 Miguels01.jpg
Proto Juni 2018 – Januar 2019 Proto01.jpg
Sissi und Franz seit Anfang 2021 Sissi und Franz.jpg

Presseberichte

Icon Pressebericht.svg
Zum Artikel gibt es eine Sonderseite mit Presseberichten.

Anmerkungen

  1. Die heutige Adresse Marktplatz 15 umfasst hingegen nur einen geringen Teil, der etwa der alten Nro 75 und einem Teil der alten Nro 74 entspricht.
  2. Hammer Ansichten — einst und heute, S. 9
  3. Hammer Ansichten — einst und heute, S. 9.
  4. Westfälischer Anzeiger vom 25. November 2017
  5. WA-Online vom 15. Juli 2019
  6. Diese wurde vor 1886 abgebrochen.
  7. Er war der älteste Sohn des Kämmerers Rötger Gerdes († 1705) (Nro 197).
  8. 1715 bezahlte Hermann Wilhelm Gerdes 4 Reichstaler Bürgergeld für die Einbürgerung seine Frau (seiner Frauen Burger gelt).
  9. Weferlingen ist heute ein Ortsteil der Stadt Oebisfelde-Weferlingen im Landkreis Börde in Sachsen-Anhalt.
  10. 1735 als Weinwirtin belegt
  11. 1744 begegnet uns Kaufmann Herr Johann Peter von der Marck als Angeordneter Collecteur der Klevischen Brunnenlotterie.
  12. Umbenennung im Januar 2011