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== Statistik == | == Statistik == | ||
* Die Einwohnerzahl von Hamm beträgt 53.532. In Heessen wohnen im gleichen Zeitraum 9130 Personen. <ref>Emil Steinkühler. Heessen (Westf.). Die Geschichte der Gemeinde. Heessen 1952. S. 276</ref> | * Die Einwohnerzahl von Hamm beträgt 53.532. In Heessen wohnen im gleichen Zeitraum 9130 Personen.<ref>Emil Steinkühler. Heessen (Westf.). Die Geschichte der Gemeinde. Heessen 1952. S. 276</ref> | ||
== Ereignisse == | == Ereignisse == | ||
* Am [[20. Mai]] verbrennt die Hitler-Jugend in Hamm sogenannte ''Schmutz- und Schundliteratur''. | * Am [[20. Mai]] verbrennt die Hitler-Jugend in Hamm sogenannte ''Schmutz- und Schundliteratur''. | ||
* Die Heessener Ortsteile [[Dasbeck]] und [[Frielick]] werden an das Stromnetz angeschlossen. <ref>Emil Steinkühler. Heessen (Westf.). Die Geschichte der Gemeinde. Heessen 1952 | * Die Heessener Ortsteile [[Dasbeck]] und [[Frielick]] werden an das Stromnetz angeschlossen.<ref>Emil Steinkühler. Heessen (Westf.). Die Geschichte der Gemeinde. Heessen 1952, S. 283.</ref> | ||
== Politik == | == Politik == | ||
* Am [[31. Januar]] wird auch in Hamm der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten gefeiert. An einem Umzug durch Hamm beteiligten sich einige tausend Menschen. | * Am [[31. Januar]] wird auch in Hamm der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten gefeiert. An einem Umzug durch Hamm beteiligten sich einige tausend Menschen. | ||
* Die Reichstagswahlen am [[5. März]] führen in [[Heessen]] zu folgenden Ergebnissen: das Zentrum erhält 1396 Stimmen, die NSDAP 1102 Stimmen, die SPD 922 Stimmen, die KPD 777 Stimmen und die Kampffront Schwarz-weiß-rot 368 Stimmen.<ref>Emil Steinkühler. Heessen (Westf.). Die Geschichte der Gemeinde. Heessen 1952. S. 283</ref> | * Die Reichstagswahlen am [[5. März]] führen in [[Heessen]] zu folgenden Ergebnissen: das Zentrum erhält 1396 Stimmen, die NSDAP 1102 Stimmen, die SPD 922 Stimmen, die KPD 777 Stimmen und die Kampffront Schwarz-weiß-rot 368 Stimmen.<ref>Emil Steinkühler. Heessen (Westf.). Die Geschichte der Gemeinde. Heessen 1952. S. 283</ref> | ||
* Bei den Gemeindewahlen am 12. März erhalten die Parteien in der Gemeindevertretung in Heessen folgende Sitze: Zentrum 6 Sitze, SPD 3 Sitze, NSDAP 2 Sitze, Kampffront Schwarz-weiß-rot 2 Sitze, Christlich und national 1 Sitz, KPD 1 Sitz. <ref>Emil Steinkühler. Heessen (Westf.). Die Geschichte der Gemeinde. Heessen 1952. S. 283</ref> | * Bei den Gemeindewahlen am 12. März erhalten die Parteien in der Gemeindevertretung in Heessen folgende Sitze: Zentrum 6 Sitze, SPD 3 Sitze, NSDAP 2 Sitze, Kampffront Schwarz-weiß-rot 2 Sitze, Christlich und national 1 Sitz, KPD 1 Sitz.<ref>Emil Steinkühler. Heessen (Westf.). Die Geschichte der Gemeinde. Heessen 1952. S. 283</ref> | ||
* Am [[15. April]] tagt der Gemeinderat von Heessen. Die dort erfolgte Wiederwahl des Gemeindevorstehers Gilbert mit 7 Ja- und 4 Neinstimmen bei 3 Enthaltungen wird von der Aufsichtsbehörde annulliert. Statt Gilbert wird der Ortsgruppenleiter der NSDAP zum kommissarischen Gemeindevorsteher ernannt. Auf der Grundlage des Gleichschaltungsgesetzes wird die Wahl des kommunistischen Vertreters in die Gemeindevertretung für ungültig erklärt. <ref>Emil Steinkühler. Heessen (Westf.). Die Geschichte der Gemeinde. Heessen 1952 | * Am [[15. April]] tagt der Gemeinderat von Heessen. Die dort erfolgte Wiederwahl des Gemeindevorstehers Gilbert mit 7 Ja- und 4 Neinstimmen bei 3 Enthaltungen wird von der Aufsichtsbehörde annulliert. Statt Gilbert wird der Ortsgruppenleiter der NSDAP zum kommissarischen Gemeindevorsteher ernannt. Auf der Grundlage des Gleichschaltungsgesetzes wird die Wahl des kommunistischen Vertreters in die Gemeindevertretung für ungültig erklärt.<ref>Emil Steinkühler. Heessen (Westf.). Die Geschichte der Gemeinde. Heessen 1952, S. 283.</ref> | ||
* Mit dem Verbot gewerkschaftlicher Betätigung am [[2. Mai]] erfolgte in Hamm die Schließung sämtlicher Gewerkschaftsbüros. Es kam zu Inhaftierungen von Gewerkschaftssekretären. Am [[2. Mai]] wird [[Julius Rosemann]] verhaftet und in sogenannte Schutzhaft genommen. Er stirbt in der Haft und wird am 4. Mai tot in seiner Zelle gefunden. Am [[3. Mai]] wird der Gewerkschaftssekretär [[Kurt Krämer]] in Schutzhaft genommen und am [[4. Mai]] wieder entlassen. Ebenso ergeht es [[Peter Röttgen]], der am [[8. Mai]] festgesetzt wird und am Folgetag wieder freikommt.<ref>vgl. Siegfried Paul: Die Geschichte der Polizei in Hamm 1921 - 1945. Hamm 1984. | * Mit dem Verbot gewerkschaftlicher Betätigung am [[2. Mai]] erfolgte in Hamm die Schließung sämtlicher Gewerkschaftsbüros. Es kam zu Inhaftierungen von Gewerkschaftssekretären. Am [[2. Mai]] wird [[Julius Rosemann]] verhaftet und in sogenannte Schutzhaft genommen. Er stirbt in der Haft und wird am 4. Mai tot in seiner Zelle gefunden. Am [[3. Mai]] wird der Gewerkschaftssekretär [[Kurt Krämer]] in Schutzhaft genommen und am [[4. Mai]] wieder entlassen. Ebenso ergeht es [[Peter Röttgen]], der am [[8. Mai]] festgesetzt wird und am Folgetag wieder freikommt.<ref>vgl. Siegfried Paul: Die Geschichte der Polizei in Hamm 1921 - 1945. Hamm 1984, S. 71–72.</ref> | ||
* Die sozialdemokratischen Gemeindevertreter in [[Heessen]] legen am [[11. Mai]] ihre Mandate in der Gemeindevertretung nieder. <ref>Emil Steinkühler. Heessen (Westf.). Die Geschichte der Gemeinde. Heessen 1952. S. 283</ref> | * Die sozialdemokratischen Gemeindevertreter in [[Heessen]] legen am [[11. Mai]] ihre Mandate in der Gemeindevertretung nieder. <ref>Emil Steinkühler. Heessen (Westf.). Die Geschichte der Gemeinde. Heessen 1952. S. 283</ref> | ||
* Zu Beginn der Nazi-Diktatur wird der Bürgermeister [[Josef Schlichter]] aus dem Amt gedrängt ([[1. August]]). Dabei wird eine Kampagne wegen angeblicher Korruption gegen ihn eingeleitet und mit gestellten Fotos ein Skandal heraufbeschworen, der der Machtübernahme durch die Nazis eine öffentliche Legitimation geben soll. | * Zu Beginn der Nazi-Diktatur wird der Bürgermeister [[Josef Schlichter]] aus dem Amt gedrängt ([[1. August]]). Dabei wird eine Kampagne wegen angeblicher Korruption gegen ihn eingeleitet und mit gestellten Fotos ein Skandal heraufbeschworen, der der Machtübernahme durch die Nazis eine öffentliche Legitimation geben soll. | ||
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* Auf der [[Zeche Sachsen]] wird an Schacht 1 in einer Tiefe von 1.018 m die 3. Sohle des Bergwerks angesetzt. <ref> Peter Voß: Die Zechen in Hamm. Werne 1994. S. 56</ref> | * Auf der [[Zeche Sachsen]] wird an Schacht 1 in einer Tiefe von 1.018 m die 3. Sohle des Bergwerks angesetzt. <ref> Peter Voß: Die Zechen in Hamm. Werne 1994. S. 56</ref> | ||
* Der Bergwerksdirektor Droste der [[Zeche Sachsen]] geht in Ruhestand. Zu seinem Nachfolger wird zunächst Bergassessor a.D. Wisselmann ernannt. Dieser wird jedoch an die Spitze des Preussag-Konzern berufen und der Bergassessor a.D. Alfred Wimmelmann übernimmt die Zechenleitung.<ref>Emil Steinkühler. Heessen (Westf.). Die Geschichte der Gemeinde. Heessen 1952. S. 283</ref> | * Der Bergwerksdirektor Droste der [[Zeche Sachsen]] geht in Ruhestand. Zu seinem Nachfolger wird zunächst Bergassessor a.D. Wisselmann ernannt. Dieser wird jedoch an die Spitze des Preussag-Konzern berufen und der Bergassessor a.D. Alfred Wimmelmann übernimmt die Zechenleitung.<ref>Emil Steinkühler. Heessen (Westf.). Die Geschichte der Gemeinde. Heessen 1952. S. 283</ref> | ||
== Bildung == | |||
* [[15. August]]: [[Rudolf Salchow]], Schulleiter und Kommunalpolitiker in Bockum-Hövel, wird nach seiner Inhaftierung im NS-Sammellager Bergkamen-Schönhausen auf der Grundlage der diskriminierenden neuen NS-Beamtengesetze entlassen und geht mit seiner Familie (Frau und Sohn) nach Münster. Er steht weiter unter polizeilicher Beobachtung und der Kontakt nach Bockum-Hövel ist ihm untersagt. | |||
== Kultur == | == Kultur == | ||
* Die [[Waldbühne]] in [[Heessen]] inszeniert das Theaterstück | * Die [[Waldbühne]] in [[Heessen]] inszeniert das Theaterstück „Wilhelm Tell“ von Friedrich Schiller. Die Aufführungen werden von insgesamt 70.000 Zuschauern besucht.<ref>Emil Steinkühler. Heessen (Westf.). Die Geschichte der Gemeinde. Heessen 1952. S. 283</ref> | ||
== Sport == | == Sport == | ||
* Am [[6. Januar]] wird der Rennverein Ermelinghof wiederbelebt. Vereinsvorsitzender wird der Gutsbesitzer Johann Schulze-Everding. Am [[17. September]] organisiert der Verein sein erstes Pferderennen auf Kottmanns Weide. | * Am [[6. Januar]] wird der Rennverein Ermelinghof wiederbelebt. Vereinsvorsitzender wird der Gutsbesitzer Johann Schulze-Everding. Am [[17. September]] organisiert der Verein sein erstes Pferderennen auf Kottmanns Weide. | ||
* Am [[11. August]] wird der Fußballplatz hinter der Gaststätte Lohsträter in Herringen dank der Unterstützung durch die Zeche Heinrich Robert eingeweiht. <ref>Michael Rost: Chronik des Bergwerks Heinrich Robert 1901-2001.100 Jahre Heinrich Robert. Bergbau in Hamm. O.O. o.J.</ref> | * Am [[11. August]] wird der Fußballplatz hinter der Gaststätte Lohsträter in Herringen dank der Unterstützung durch die Zeche Heinrich Robert eingeweiht.<ref>Michael Rost: Chronik des Bergwerks Heinrich Robert 1901-2001.100 Jahre Heinrich Robert. Bergbau in Hamm. O.O. o.J.</ref> | ||
== Anmerkungen == | == Anmerkungen == |