Justus Moor
Justus Moor (* 17. Februar 1987 in Hamm) ist ein Politiker der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) und seit 2022 Mitglied des Landtages von Nordrhein-Westfalen. Seit 2017 ist er außerdem Vorsitzender der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Hamm.
Persönliches
Justus Moor ist im Hammer Stadtteil Heessen aufgewachsen und ging dort zur Stephanusschule. Nach der Grundschulzeit besuchte er das Galilei-Gymnasium und beendete seine Schullaufbahn im Jahr 2006 mit dem Abitur. Seinen Zivildienst leistete er beim Arbeiter-Samariter-Bund in Hamm, bevor er Wirtschaftswissenschaften in Dortmund studierte. Später wechselte zum Studium der Erziehungs- und Politikwissenschaften nach Bielefeld. Bereits während des Studiums arbeitete Justus Moor in verschiedenen Positionen, u. a. als Fraktionsgeschäftsführer in Münster oder als Angestellter eines Ingenieurbüros in Essen. Nach dem erfolgreichen Abschluss des Studiums arbeitet er seit 2021 als Sozialpädagoge in Dortmund.
In seiner Jugend war Moor als Fußballer beim SC Eintracht Hamm (heute SVE Heessen) aktiv und stand von 2003 bis 2009 auch als Schiedsrichter im Junioren- und Seniorenbereich auf dem Platz. Darüber hinaus spielte er Trompete im Bläserkreis der Versöhnungskirche Heessen. Neben seinem politischen Engagement versucht er in seiner Freizeit Zeit zum Lesen, für Kino, Theater und Stadion-Besuche beim BVB zu finden.
Politik
Anfänge
Moor trat 2003 im Alter von 16 Jahren in die SPD ein. Dort engagierte er sich aktiv bei den Jusos in Hamm und wurde 2004 deren Vorsitzender. Ab 2005 übernahm er auch in verschiedenen städtischen Ausschüssen kommunalpolitische Verantwortung. Politische Schwerpunkte seiner Juso-Arbeit waren die Idee eines Musikzentrums mit Proberäumen, die Forderung nach einer dritten Gesamtschule, die Einführung einer Ringbuslinie sowie der Einsatz gegen Rechtsextremismus und Rassismus.
Vorsitzender der Jusos in Hamm und stellvertretender Bundesvorsitzender der Jugendorganisation
2006 warben die Jusos Hamm und Justus Moor beim Ratsbürgerentscheid für ein Nein zum Lippesee. Hauptargument war für Moor der hohe städtische Eigenanteil von 123 Mio. Euro. Er engagierte sich ebenfalls in der Bürgerinitiative Aue statt Lippesee, deren Idee der Renaturierung der Lippeaue er in das Projekt Erlebensraum Lippeaue/Hamm ans Wasser ab 2016 mit einfließen ließ. Justus Moor trat 2011 nach sieben Jahren als Vorsitzender der Jusos Hamm nicht erneut an. Auf dem Bundeskongress in Nürnberg wurde er 2013 zum stellvertretenden Bundesvorsitzenden der Jusos gewählt – dieses Amt hielt er zwei Jahre inne. Seine Schwerpunkte waren die Energie- und Wirtschaftspolitik sowie der Organisation einer länderübergreifenden Gedenkstättenfahrt zum 70. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz.
Wahl zum Vorsitzenden der SPD in Heessen, Mitgliedschaft im Stadtrat, Fraktionsvorsitzender
Trotz des bundespolitischen Engagements übernahm er auch in der SPD in Hamm weitere Verantwortung. So war er von 2013 bis 2017 Bildungsbeauftragter der HammSPD und wurde 2013 zum Vorsitzenden der Heessen-SPD gewählt. Darüber hinaus organisierte er als Wahlkampfleiter die Wahlkämpfe in Hamm bei den NRW-Landtagswahlen 2010, 2012 und 2017.
Bei der Kommunalwahl 2014 wurde er in den Rat der Stadt Hamm und dort zum stellvertretenden Vorsitzenden des städtischen Umweltausschusses gewählt. Inhaltlich erarbeitete er das städtische Handlungskonzept gegen gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit mit und zeichnete sich insbesondere durch die Entwicklung des politischen Leitprojekts „Hamm ans Wasser“ bzw. Erlebensraum Lippeaue aus. Am 17. Oktober 2017 wurde Justus Moor einstimmig zum Vorsitzenden der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Hamm gewählt.
Kommunalwahl 2020 und Sprecher der Fraktionsvorsitzenden im Ruhrgebiet
Für die Kommunalwahl 2020 konzipierte und organisierte er wiederum den gesamtstädtischen Wahlkampf, der zu einem überraschenden Wahlsieg der SPD und des Oberbürgermeisters Marc Herter führte. Seitdem stellt die SPD mit 22 Ratsmitgliedern die größte Fraktion im Rat der Stadt Hamm. Diese wählten Moor erneut einstimmig zu ihrem Vorsitzenden. Außerdem wurde er zum Vorsitzenden des städtischen Ausschusses für Wirtschaft und Arbeit sowie zum Vorsitzenden des Aufsichtsrats der Wirtschaftsförderung Hamm und des Innovationszentrums Hamm gewählt. Schwerpunkte sind für ihn die Entwicklung Hamms zur familienfreundlichsten Stadt, die Reaktivierung des Hammer Rangierbahnhofes, der Aufbau des Innovationszentrums, die Mobilitätswende und die Digitalisierung. Insbesondere die Stärkung des Hammer Busverkehrs und die Erneuerung und Ausbau der Radwegeinfrastruktur sind seine konkreten Ziele.
Seit Juni 2021 vertritt er als Sprecher der SPD-Fraktionsvorsitzenden im Ruhrgebiet die kommunalpolitischen Interessen des Ruhrgebiets auch überregional.
Neben dem parteipolitischen Engagement engagiert er sich ebenfalls seit 2013 als Vize-Präsident der Arnold-Freymuth-Gesellschaft und war von 2014 bis 2018 im Vorstand des Informations- und Dokumentationszentrum für Antirassismusarbeit (IDA e.V.), davon von 2016 – 2018 als Vorsitzender.
Mitglied des Landtages
Bei der Landtagswahl im Mai 2022 kandidierte er erstmals im Wahlkreis Hamm I (118) für den Landtag Nordrhein-Westfalen. Er wurde hierfür von seiner Partei am 5. November 2021 mit 87 von 87 Stimmen der Delegierten einstimmig nominiert. Bei der Landtagswahl befand er sich auf Platz 11 der Landesliste der SPD Nordrhein-Westfalen. Im Wahlkreis Hamm I gewann er mit 45,1 % der Erststimmen das Direktmandat und zog damit in den Landtag ein.
Politische Vita
- seit 2003: Mitglied der SPD
- 2004–2011: Vorsitzender der Jusos Hamm
- 2005–2014: Mitglied in verschiedenen städtischen Ausschüssen
- 2006–2011: Vorsitzender Ring politischer Jugend
- 2007–2009: Vorsitzender Jugendzentrumsrat des Jugendzentrums Südstraße
- 2013–2015: Stellv. Juso-Bundesvorsitzender
- 2013–2017: Bildungsbeauftragter des SPD-Unterbezirks Hamm
- seit 2013: Vorsitzender der HeessenSPD
- seit 2013: Vize-Präsident der Arnold-Freymuth-Gesellschaft
- seit 2014: Ratsherr der Stadt Hamm
- 2014–2016: Stellv. Bundesvorsitzender des Informations- und Dokumentationszentrum für Antirassismusarbeit (IDA e.V.)
- 2016–2018: Bundesvorsitzender des Informations- und Dokumentationszentrum für Antirassismusarbeit (IDA e.V.)
- seit 2017: Vorsitzender der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Hamm
- seit 2017: Mitglied im Verwaltungsrat der Sparkasse Hamm
- seit 2020: Vorsitzender des Ausschusses für Wirtschaft und Arbeit der Stadt Hamm
- seit 2020: Vorsitzender des Aufsichtsrats der Wirtschaftsförderung Hamm GmbH
- seit 2020: Vorsitzender des Aufsichtsrats der Innovationszentrum Hamm GmbH
- seit 2021: Sprecher der SPD-Fraktionsvorsitzenden des Ruhrgebiets
- seit 2022: Mitglied des Landtages in NRW
Mitgliedschaften
Justus Moor ist Mitglied in der IG BCE, in der AWO, im NABU, in der Arnold-Freymuth-Gesellschaft, im ADFC, bei SJD - Die Falken sowie in den Fördervereinen des Willy-Brandt-Center Jerusalem, des Galilei-Gymnasiums Hamm und der Freiwilligen Feuerwehr Heessen, sowie im HammWiki e. V..
Weitere Fotos
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