Kraftwerk Westfalen: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Bild:Kraftwerk_Westfalen_Grundsteinlegung.jpg|thumb|right|Kraftwerk Westfalen Grundsteinlegung am 29.08.2008]]
[[Bild:Kraftwerk_Westfalen_Grundsteinlegung.jpg|thumb|right|Kraftwerk Westfalen Grundsteinlegung am 29.08.2008]]


Das '''Kraftwerk Westfalen''' war ein kohlebefeuertes Großkraftwerk der [[RWE]] Power AG (bis 2000 VEW) in Hamm-[[Schmehausen]] am östlichen Ende des [[Datteln-Hamm-Kanal|Datteln-Hamm-Kanals]]. Es war von der A2 und dem [[Glaselefant|Glaselefanten]] weithin sichtbar. Das Kraftwerk bestand im Endausbau aus fünf Blöcken (A–E), wovon vor der Schließung nur noch der mit einer Nennleistung von 800 Megawatt ausgestattete Block E in Betrieb war.
Das '''Kraftwerk Westfalen''' war ein kohlebefeuertes Großkraftwerk der [[RWE]] Power AG (bis 2000 VEW) in Hamm-[[Schmehausen]] am östlichen Ende des [[Datteln-Hamm-Kanal|Datteln-Hamm-Kanals]]. Es war von der [[A 2]] und dem [[Glaselefant|Glaselefanten]] weithin sichtbar. Das Kraftwerk bestand im Endausbau aus fünf Blöcken (A–E), wovon vor der Schließung nur noch der mit einer Nennleistung von 800 Megawatt ausgestattete Block E in Betrieb war.


Größtes Bauwerk der Anlage war – mit einer Höhe von 122 Metern und einem Durchmesser von 92 Metern – der Naßkühlturm des Blocks C, der [[2021]] gesprengt wurde. Zwei ältere Ventilatorkühltürme mit je 34 Metern Höhe ergänzten das Kühlsystem. Auch diese wurden zurückgebaut.
Größtes Bauwerk der Anlage war – mit einer Höhe von 122 Metern und einem Durchmesser von 92 Metern – der Nasskühlturm des Blocks C, der [[2021]] gesprengt wurde. Zwei ältere Ventilatorkühltürme mit je 34 Metern Höhe ergänzten das Kühlsystem. Auch diese wurden zurückgebaut.


Das Kraftwerk wurde hauptsächlich mit Steinkohle betrieben. Zuletzt wurden außerdem Klärschlamm und Ersatzbrennstoffe eingesetzt.
Das Kraftwerk wurde hauptsächlich mit Steinkohle betrieben. Zuletzt wurden außerdem Klärschlamm und Ersatzbrennstoffe eingesetzt.


Auf dem gleichen Gelände lag auch der [[1989]] stillgelegte [[THTR]]-300. Ebenfalls auf dem Gelände plante man ab etwa 1975, das [[Kernkraftwerk Hamm]] (KKH) zu errichten, ein 1300-Megawatt-Kernkraftwerk mit Druckwasserreaktor der so genannten Konvoi-Baureihe. Dieser Plan wurde 1988 aufgrund der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl verworfen.
Auf dem gleichen Gelände lag auch der [[1989]] stillgelegte [[THTR]]-300. Ebenfalls auf dem Gelände plante man ab etwa 1975, das [[Kernkraftwerk Hamm]] (KKH) zu errichten, ein 1300-Megawatt-Kernkraftwerk mit Druckwasserreaktor der so genannten Konvoi-Baureihe. Dieser Plan wurde [[1988]] aufgrund der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl verworfen.


== Geschichte ==
== Geschichte ==
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Bereits mit Wirkung ab [[28. Februar]] [[2011]] wurden die Blöcke A und B stillgelegt. Der Block A wurde um 21:22 Uhr und der Block B um 21:30 Uhr zum letzten Mal vom Netz getrennt.
Bereits mit Wirkung ab [[28. Februar]] [[2011]] wurden die Blöcke A und B stillgelegt. Der Block A wurde um 21:22 Uhr und der Block B um 21:30 Uhr zum letzten Mal vom Netz getrennt.


Im Zuge eines gestiegenem Bewusstseins für den Klimawandel in den 2010er-Jahren und der dadurch veränderten Vorzeichen für die deutsche Energiewirtschaft wurde schließlich ein bundesweiter Ausstieg aus der Kohleverstromung beschlossen, wodurch auch das Aus für dieses Kraftwerk besiegelt wurde. Der Betrieb wurde am [[8. Juli]] [[2021]] eingestellt. Von der Schließung waren die verbliebenen 166 Mitarbeiter betroffen. Der Generator von Block E soll danach zur Stabilisierung der Netzspannung zum rotierenden Phasenschieber umgebaut werden.<ref>[https://www.wa.de/hamm/ende-einer-aera-rwe-kraftwerk-westfalen-in-hamm-endgueltig-vom-netz-90849606.html Wa.de vom 08. Juli 2021]</ref>
Im Zuge eines gestiegenem Bewusstseins für den Klimawandel in den 2010er-Jahren und der dadurch veränderten Vorzeichen für die deutsche Energiewirtschaft wurde schließlich ein bundesweiter Ausstieg aus der Kohleverstromung beschlossen, wodurch auch das Aus für dieses Kraftwerk besiegelt wurde. Der Betrieb wurde am [[8. Juli]] [[2021]] eingestellt. Von der Schließung waren die verbliebenen 166 Mitarbeiter betroffen. Der Generator von Block E soll danach zur Stabilisierung der Netzspannung zu einem „rotierenden Phasenschieber“ umgebaut werden.<ref>[https://www.wa.de/hamm/ende-einer-aera-rwe-kraftwerk-westfalen-in-hamm-endgueltig-vom-netz-90849606.html Wa.de vom 08. Juli 2021]</ref>


Am [[30. September]] [[2021]] wurde der 1969 errichtete Kühlturm des Blocks C erfolgreich gesprengt. An der Stelle des Kraftwerks wird eine Grünfläche geschaffen.<ref>[https://www.wa.de/nordrhein-westfalen/kraftwerk-westfalen-kuehlturm-in-hamm-uentrop-gesprengt-fotos-und-video-91023638.html Wa.de vom 30. September 2021]</ref> Von Februar bis März 2022 wurden auch die kleineren Kühltürme dem Erdboden gleich gemacht.<ref>[https://www.wa.de/hamm/wahrzeichen-sind-weg-die-letzten-kuehltuerme-des-kraftwerks-westfalen-abgerissen-hamm-91381708.html Wa.de vom 2. März 2022]</ref>
Am [[30. September]] [[2021]] wurde der 1969 errichtete Kühlturm des Blocks C erfolgreich gesprengt. An der Stelle des Kraftwerks wird eine Grünfläche geschaffen.<ref>[https://www.wa.de/nordrhein-westfalen/kraftwerk-westfalen-kuehlturm-in-hamm-uentrop-gesprengt-fotos-und-video-91023638.html Wa.de vom 30. September 2021]</ref> Von Februar bis März 2022 wurden auch die kleineren Kühltürme dem Erdboden gleich gemacht.<ref>[https://www.wa.de/hamm/wahrzeichen-sind-weg-die-letzten-kuehltuerme-des-kraftwerks-westfalen-abgerissen-hamm-91381708.html Wa.de vom 2. März 2022]</ref>


Am 4. März 2022 spekulierte der Westfälische Anzeiger, dass im Zuge des Verzichts auf russisches Gas nach dem Beginn des Angriffskriegs Russlands auf die Ukraine eine Wiederinbetriebnahme des modernen Blocks E möglich sei.<ref>[https://www.wa.de/hamm/uentrop-ort370525/ukraine-krieg-kohlekraftwerk-in-hamm-uentrop-als-alternative-zu-gas-aus-russland-durchaus-moeglich-91389140.html Wa.de vom 4. März 2022]</ref>
Am 4. März 2022 spekulierte der Westfälische Anzeiger, dass im Zuge des Verzichts auf russisches Gas nach dem Beginn des Angriffskriegs Russlands auf die Ukraine eine Wiederinbetriebnahme des modernen Blocks E möglich sein könnte.<ref>[https://www.wa.de/hamm/uentrop-ort370525/ukraine-krieg-kohlekraftwerk-in-hamm-uentrop-als-alternative-zu-gas-aus-russland-durchaus-moeglich-91389140.html Wa.de vom 4. März 2022]</ref>


== Fotos ==
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